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Beckenschiefstand Erfahrungen?

Beckenschiefstand Erfahrungen?

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Hallo,
ich lauf seit über einem Jahr regelmäßig mehrmals die Woche. Auch schon HM usw. Bisher auch immer ohne Probleme. Nun bekam ich lt Woche bei KM 13 (eine Distanz die ich häufig laufe) Schmerzen am Knie rechts außen und dann an der Hüte und in der Pobacke. Das war so heftig das ich den Lauf abbrechen musste. Zu Hause habe ich dann ausgiebig gedehnt und dann wurde es besser Am nächsten Tag hatte ich dann lediglich leichten Muskelkater.

Da ich nächstes Jahr jedoch meinen ersten Marathon (September) laufen möchte, dachte ich gehe ich mal lieber zum Orthop. und lasse das abklären. Der sich das angeschaut (1Minute) und meinte dann, mein linkes Bein wäre 1cm zu kurz ich bräuchte eine Einlage und das mit dem Marathon könnte schwierig werden.

Meine Frage: Hat jemand von euch evt.das gleiche Problem und ist trotzdem einen Marathon gelaufen? Mir ging das mit der Diagnose etwas zu schnell, zumal ich das mit der Einlage eigentlich umgehen möchte. Ich habe gelesen, dass so eine Beinverkürzung auch an verkürzten Muskeln in der Hüfte liegen kann und das mit gezielten Dehnübungen eigentlich gut in den Begriff bekommen kann. Die Einlage das Problem ja auch nicht beseitigt sondern unter Umständen sogar verstärkt.

Habt ihr da evt. Erfahrungswerte?

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Eine Beinverkürzung kann unterschiedliche Ursachen haben. Es wäre aber Unsinn, deswegen beim Laufen eine Einlage zu benutzen, evtl sogar schädlich (bei Skoliose z.B.). Laufen ist eine (schnelle, dynamische) Abfolge von Einbeinständen. Da spielt eine Verkürzung keine Rolle. Anders ist es beim Stehen oder Gehen.

https://www.matthias-marquardt.com/schu ... /einlagen/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Vor mir stand der Orthopäde, guckte mich an und sagte: "Och Gottchen, sind Sie schief, das sieht man ja schon so..." Bei mir sollen es gar 2cm Unterschied sein. Ich habe damals Einlagen verschrieben bekommen und danach hatte ich nicht nur auf einer Seite Hüftschmerzen, sondern auf beiden. Die Lage hat sich verschlimmert, so dass ich einen Physio aufsuchte. Der erklärte mir, dass dies logisch sei. Durch die Einlage hat sich der Winkel auf beiden Seiten verändert und was 30 Jahre so gewachsen sei, ließe sich eben nicht von heute auf morgen wieder gradebiegen. Klang für mich logisch. Da ich bis dato problemlos gelaufen war, erst bei einer Umfangssteigerung die Schmerzen kamen, habe ich die Einlagen wieder weggeworfen und die Beinlängendifferenz als gegeben hingenommen. Zudem war mir sowieso nicht klar, wie diese beim Laufen helfen sollen, schließlich ist ja immer nur ein Bein am Boden. Ich bin erst nur noch Distanzen gelaufen, bei denen die Schmerzen noch nicht aufkreuzten, bzw. immer nur soweit, wie schmerzfrei möglich war, bis sich alles beruhigt hat. Dann habe ich die Distanzen sanft und langsam, aber stetig gesteigert. Und ja, damit bin ich später auch Marathon gelaufen.
Meine persönliche Lösung war: Der Körper ist Jahrzehnte lang so gewachsen und ich hab ihn gelassen und nicht mehr an der Statik gefummelt und es ging.
Andere müssen/wollen etwas am Aufbau ändern, muss man einschätzen können und versuchen.
Jedenfalls ist es nicht unmöglich mit einer Beinlängendifferenz oder einem schiefen Becken Marathon oder Ultra zu laufen. :daumen:

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Diane1 hat geschrieben:Hallo,
ich lauf seit über einem Jahr regelmäßig mehrmals die Woche. Auch schon HM usw. Bisher auch immer ohne Probleme. Nun bekam ich lt Woche bei KM 13 (eine Distanz die ich häufig laufe) Schmerzen am Knie rechts außen und dann an der Hüte und in der Pobacke. Das war so heftig das ich den Lauf abbrechen musste. Zu Hause habe ich dann ausgiebig gedehnt und dann wurde es besser Am nächsten Tag hatte ich dann lediglich leichten Muskelkater.
Wenn Du schon häufiger 13 km und weiter gelaufen bist ohne Probleme, dann hattest Du vielleicht nur einen blöden Tag.
Vielleicht hast Du Dich beim letzten Lauf irgendwie unbeachtet kurz verdreht, vielleicht plötzliches Schlagloch, Baumwurzel, Ast im Weg ect., und hast dabei ein wenig Deinen Muskel geärgert.

Bin sicher, dass verehilt wieder in ein paar Tagen.

Bei Ärzten wäre ich vorsichtig, manchmal kommt man kränker aus der Arztpraxis herraus als man hineingekommen ist.

Ich hatte letztes Jahr mir einen Hexenschuss eingefangen und bekam vom Arzt eine MRT-Aufnahme gezeigt in der eindeutig zu sehen gewesen sein soll, dass ich auf beiden Hüftgelenken starke Arthrose hätte und ich mich in wenigen Jahren auf ein neues Hüftgelenk einstellen müsste!
Selbst mein Einwand das könnte nicht sein, ich Laufe regelmäßig HM-Distanzen, wurden mit der Bemerkung vom Tisch gewüscht die Aufnahmen wären eindeutig! um ein künstliches Hüftgelenk käme ich nicht drumherum.

Später zuhause stellte ich fest, dass der Arzt mir fremde MRT-Bilder mit gegeben hatte.

:D
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JoelH hat geschrieben:Man lacht darüber, aber so haben Menschen schon gesunde Organe oder Extremitäten verloren. Da hört dann der Spass auf.
Auch wenn ich meinen Körper kenne und eine Arthrose für mich sicher ausgeschlossen hatte, war die Diagnose erst einmal ein Schock.
Später zu Hause hatte ich dann den Namen und Geburtsdatum des Herrn gelesen zu dem die Aufnahme gehörte und dachte mir soviel zum Thema Datenschutz.

Klingt im nach hinein witzig aber bei Erkrankungen mit weniger stark ausgeprägten Symptomen im Anfangsstadium aber ernsthaftem Verlauf, wäre manch ein labiler Mensch vielleicht aufgrund der Diagnose aus dem Fenster gesprungen...
und dem eigentlichen Erkrankten hätte die frühzeitige rettende Diagnose gefehlt.
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Diane1 hat geschrieben:...Schmerzen am Knie rechts außen und dann an der Hüte und in der Pobacke.

...Habt ihr da evt. Erfahrungswerte?
Bei Beckenschiefstand wäre die Seite vorwiegend und ausgiebig zu dehnen, die NICHT geschmerzt hat. In deinem Fall also die linke linke Seite.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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Hatte da auch ein "nettes" Erlebnis. Zum ersten Mal in meinem Leben hat man einen Bauchultraschall bei mir gemacht. Der Arzt hat dann erklärt was man so sieht. Dann kamen wir zur linken Niere und siehe da, man sah nix. Ich hab keine (bzw. eben nur eine auf der anderen Seite :nick: ). Wusste ich bis dahin (also Mitte 30) nicht. Danach dachte ich dann: "Dumm dass ich das jetzt weiss, jetzt mache ich mir plötzlich Gedanken über ein Thema welches mich 35 Jahre nicht betroffen hat, weil ich es einfach nicht wusste." Aber da es im Prinzip keine Einschränkungen bedeutet ist es nicht weiter wild, allerdings werde ich wohl keine spenden :zwinker5:
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:...allerdings werde ich wohl keine spenden :zwinker5:
Zumindest nicht lebend :D

@Diane: Schließe mich den Vorschreibern an, mach dir um den Zentimeter keinen Kopp.

Gruss Tommi

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Super, ich danke euch allen für eure rasche Antwort. Damit habt ihr mir sehr weitergeholfen.

Die Einlage kommt mir auf alle Fälle nicht in meinen Laufschuh . Ich habe mir jetzt spezielle Dehnübungen für
das verkürzte Bein ausgesucht die ich jetzt täglich machen werde und zusätzlich werde ich noch mein Krafttraining
mehr aufs Laufen ausrichten und dann werde ich hoffentlich in Berlin im September glücklich, wenn auch schief :D
durchs Brandenburger Tor laufen können

Dank euch :daumen:

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Das wurde bei mir vor 25 Jahren auch mal festgestellt durch eine, wie du es treffend beschrieben hast, Schnelldiagnose. Die Einlagen habe ich ein paar Wochen getragen. Die restlichen 25 Jahre habe ich dann auch ohne prima überlebt, auch mit Marathons. :hallo:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Diane1 hat geschrieben:Hallo,
ich lauf seit über einem Jahr regelmäßig mehrmals die Woche. Auch schon HM usw. Bisher auch immer ohne Probleme. Nun bekam ich lt Woche bei KM 13 (eine Distanz die ich häufig laufe) Schmerzen am Knie rechts außen und dann an der Hüte und in der Pobacke. Das war so heftig das ich den Lauf abbrechen musste. Zu Hause habe ich dann ausgiebig gedehnt und dann wurde es besser Am nächsten Tag hatte ich dann lediglich leichten Muskelkater.
Das hat sicher nix mit dem Beckenschiefstand zu tun. Das hört sich eher nach ITBS an...

Diane1 hat geschrieben:Da ich nächstes Jahr jedoch meinen ersten Marathon (September) laufen möchte, dachte ich gehe ich mal lieber zum Orthop. und lasse das abklären. Der sich das angeschaut (1Minute) und meinte dann, mein linkes Bein wäre 1cm zu kurz ich bräuchte eine Einlage und das mit dem Marathon könnte schwierig werden.
Selten so einen Mist gehört.....
Eine Beinlängendifferenz von 1 cm haben unglaublich viele Leute, und die meisten wissen es noch nicht einmal.
1 cm ist eigentlich unproblematisch und beim Laufen eher bedeutungslos, weil - wie Lilly sagt- immer nur ein Bein auf dem Boden ist... und auch hier ist die Frage, wodurch die Beinlängendifferenz kommt. Es gibt die angeborene (echte ) BLD und die funktionelle BLD, die durch Muskelverkürzungen oder durch Gelenkfehlstellung / Blockade kommt....
Da einfach Einlagen zu verschreiben, ist doch etwas vorschnell....und löst das Problem wahrscheinlich eher nicht.
Diane1 hat geschrieben:Meine Frage: Hat jemand von euch evt.das gleiche Problem und ist trotzdem einen Marathon gelaufen? Mir ging das mit der Diagnose etwas zu schnell, zumal ich das mit der Einlage eigentlich umgehen möchte. Ich habe gelesen, dass so eine Beinverkürzung auch an verkürzten Muskeln in der Hüfte liegen kann und das mit gezielten Dehnübungen eigentlich gut in den Begriff bekommen kann. Die Einlage das Problem ja auch nicht beseitigt sondern unter Umständen sogar verstärkt.

Habt ihr da evt. Erfahrungswerte?
Guck, das du einen guten Physio findest oder einen Osteopathen (Achtung: auch da gibt es viele Nichtsnutze!). Aber richtig gute sind Gold wert und haben richtig was auf dem Kasten und können solche Probleme souverän und nachhaltig lösen....

Viel Glück bei der Suche und lass dich nicht mit so einem Blödsinn wie oben abspeisen

malu

Ach so.... das mit den Schwierigkeiten beim Marathon seh ich nicht.....
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Bei mir fehlen rechts 1,5 cm, wurde mit 18 festgestellt (bei der Musterung) über 40 Jahre später kann ich immer noch laufen und war sogar 4 x in Frankfurt am Start und auch im Ziel, ohne Einlagen versteht sich ...,
beste Grüße
Dieter

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Hi
Dann berichte ich auchmal. Ich musste im frühen Kindesalter immer schnell auf Toilette obwohl ich manchmal gar nichts getrunken habe. Bin dann zu meinem osteopath. Er hat ein beckenschiefstand diagnostiziert, mich eingetenkt und verboten von höheren Dingen zu springen. Seit dem hat er mich etwa 1 mal im Jahr eingetenkt bis ich etwa 20 war. Teilweise war ein Bein 4cm länger. Das letzte Mal war ich vor 2 Wochen bei ihm. Davor 3 Jahre nicht. Kurz einrenken, 2-3 Tage kein Sport und dann ist alles wieder gut. Schmerzen beim Laufen habe ich eig nicht, lediglich der harndrang kam wieder, weshalb ich dann wieder eingetenkt wurde... Einlagen? Würde mir nie in den Sinn kommen. Damit bekämpft man ja nicht die Ursache sondern nur die Symptome. Das bringt ja null komma Null...

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Hallo
ich hatte viele Jahre eine Beinlängendifferenz von ca. 1cm als Diagnose und mir wurde die Beinlängendifferenz mit Einlage korrigiert. Ich bekam zu Beginn mit dem Differenzausgleich Probleme, da eine solche Korrektur die Orthopädie schon stresst. Diese schlimme Diagnose, so wurde das fast schon vom Arzt diagnostiziert hatte sich viele Jahre später, für mich als falsche Diagnose entpuppt, da eine solche Differenz fast normal ist und sich durch Belastung auch häufig ergibt und von einem guten Arzt, Physiotherapeut mit Chiropraktik auch mit 1-2 Behandlungen korrigiert werden kann. Das ist meine eigene Erfahrung bereits mehrfach. Such deshalb lieber einen guten Physio bzw. Arzt mit Chiropraktik....

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es haben schon so viele geschrieben, daher will ich mich auf einen Punkt konzentrieren: mit dem bloßen Auge ist -Arzt hin oder her - eine Beinlängendifferenz kaum wirklich feststellbar, dafür gibt es Röntgenaufnahmen im Stehen. Das klingt stark nach: wie bekomme ich den Patienten schnell wieder aus meiner Praxis und kann trotzdem schön abrechnen.
Meiner einer hat auch BLD nach einem Unfall von 13 mm und läuft Marathons über Marathons, alles ohne feste Einlagen.
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