Rajazy hat geschrieben:
Die erste Frage für mich wäre erstmal festzustellen, welcher Läufertyp für die Zielstrecke man ist.
Magness meint, dass es sein kann das man aktuell für eine Strecke eher als ST-Typ trainiert, aber für andere Strecke als FT-Typ trainieren sollte.
Als Beispiel nimmt er 800m ST-Läufer, der falls auf 5000m/10000m wechselt dann aber als FT-Läufer für diese längeren Strecken trainieren sollte (falls ich das richtig verstanden habe).
Rajazy hat geschrieben:
Ich denke ich bin - gerade für LD - eher als mehr FT-Typ als ST-Typ nach Magness.
Für MD bin ich mir nicht so sicher, wahrscheinlich eher mehr ST-Typ. Denn im Training konnte ich mit den Mittelstreckler bei uns im Verein bei Sprints nicht mithalten (auch mit den Kollegen in meinem Alter).
So würde ich es bei dir auch sehen.
Für LD: FT
Für MD: ST
Auch wenn das zunächst etwas komisch erscheint, denn die Faserzusammensetzung ändert sich ja nicht, nur weil man eine andere Strecke läuft.
ich glaube aber, ich weiß, was Magness damit meint.
Bei MD wird z.B. auch oft unterschieden, ob man 400m/800m oder 800m/1500m oder 1500m/5000m-Typ ist. Und entsprechend trainiert man dann auch etwas anders.
(Diese Kategorisierung kommt jetzt nicht von Magness, passt aber thematisch ganz gut:
400m/800m-Typen sind die mit viel FT-Anteilen. Die haben Wkm von manchmal sogar "nur" 30-40km, aber halt viel Schnelligkeit, Kraft etc im Training.
800m/1500m-Typen sind die Mischtypen. WKm so bis ca. 80
1500m/5000m-Typen sind die mit viel ST-Anteilen. Wkm 80 und teilweise deutlich mehr.
Magness sagt in seinen Podcasts immer mal wieder, dass es seiner Erfahrung nach SportlerInnen gibt, denen hohe Umfänge eher Probleme bereiten. Und auf der anderen Seite gibt es halt die, die hohe Intensitäten nicht so gut verpacken können.
Sein Ratschlag bei SportlerInnen, die hohe Intensitäten nicht so gut verpacken können: nach der harten Einheit nicht nur ein Tag easy sondern zwei Tage easy bzw. ein Tag easy und ein Tag nur sehr moderate Intensitäten.
Wenn man in einem bestimmten Wochenrhythmus "gefangen" ist (z.B. Mo/Mi/Fr Vereinstraining/Highschooltraining), hatte er auch einen Tipp genannt:
Wenn z.B. am Montag eine intensive Ausdauereinheit anstand, dann Di easy. Und Mittwoch eine "Pseudoeinheit". Etwas, was nach Training aussieht und wo die Sportler nicht sagen, dass das viel zu leicht sei, aber in Wirklichkeit nicht so belastend ist.
Sowas wie 3 x (10 x 100m zügig+100m traben) mit ausreichend Serienpause.
Hier könnte man dann auch vermehrt auf die Lauftechnik achten und den SportlerInnen in den Serienpausen Korrekturen geben.
Das ist hin und wieder sowieso sinnvoll und die SportlerInnen haben das Gefühl etwas sinnvolles getan zu haben.
Und Freitag kann man dann wieder wie gewohnt trainieren und kommt in einer Woche dann auf 2 "ernsthafte" QTEs.
Rajazy hat geschrieben:
Auch wenn ich hauptsächlich MD laufen möchte, werde ich mich jetzt erstmal aus verschiedenen Gründen für den Berlin HM nach Magness vorbereite. Danach gehe ich auf die Bahn wie immer. Bin am Überlegen, mich eher auf 10k statt HM nach Magness vorbereite, da HM sehr weit von Mittelstrecke ist. Ich würde dann den HM aus 10er Vorbereitung mitnehmen und ein 10er 2 Wochen davor als Peak wählen.
So oder so sehe ich mich als eher FT-Typ für 10k/HM. Somit würde ich Magness Tipps für die verschiedene Einheiten für FTler nehmen und mein Training nach ihm aufbauen, was Basis, indirekte und direkte Wettkampfvorbereitung angeht. Was meint ihr?
Die Spreizung 800m - HM finde ich persönlich etwas zu groß.
Optimal fände ich entweder
5km über den Winter und 800m/1500m im Sommer
oder
10k bzw. maximal einen HM mal so mitnehmen im Winter und 1500m/3000m im Sommer.
Auf zu vielen Hochzeiten würde ich persönlich nicht tanzen wollen.
Aber ggf. gibt es ja auch noch andere Gründe, warum du am Berlin HM teilnehmen möchtest. Und da der Faktor Spaß bei uns Hobbyläufern auch sehr wichtig ist, musst du auch ein bisschen selber entscheiden, welche Prioritäten du legen möchtest
Und Spaß kann dann wiederum auch ein großer Leistungsfaktor werden
Noch etwas für mich ganz Wichtiges in Sachen Magness:
Magness spricht in seinen Podcasts ganz oft, dass ein Trainer auch fähig sein muss, während Trainingseinheiten zu intervenieren.
Wenn eine Einheit zwar gut geplant war, und es sich dnan aber in der Praxis herausstellt, dass irgendetwas nicht passt. Zu schnell, zu viel, zu langsam was auch immer.
Auch die Beziehung Trainer-SportlerIn scheint für ihn wichtig zu sein.
Klar, er will Bücher verkaufen und da wird er sicher nicht sagen, man solle sich gefälligst einen guten Trainer suchen. Aber Training nach Magness ohne Trainer scheint mir stellenwiese etwas schwierig. Bzw. muss man schon verdammt selbstreflektierend sein um sowas als Sportler spontan während einer Einheit entscheiden zu können.
Wenn ich angestrengt bin, kann ich persönlich gar nicht mehr richtig klar denken. An eine Umstellung des Trainingsprogramms ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken.
Das ist mir in letzter Zeit sehr oft passiert und ich werde nicht der einzige sein, der damit Probleme hat.
Wie ist das bei geplant? Vereinstraining mit Trainer? Trainingsplan von dir sleber? Oder ein Mix aus eigenem Training und Vereinstraining?