Mal wieder Zeit einen Laufbericht zu schreiben ,
heute stand der HM in Köln an, meine dritte Teilnahme, mit dem Ziel unter 1:50 zu laufen. Das ganze hat eine Vorgeschichte, die beim Marathon in Düsseldorf im Frühjahr beginnt. Dort wollte ich den M erstmals unter 4 h laufen, was aber schiefgegangen ist , 4:01 sinds geworden und da lerne ich zum ersten Mal das es einen Unterschied zwischen einer PB gibt (auch die 4:01 waren PB) und einer gefühlten PB . Dieser Unterschied entsteht bei mir immer dann, wenn ich mir ein Ziel vorgenommen habe und es dann verfehle. Und gefühlt war die PB eben keine PB.
An diesem Tatbestand hatte ich lange zu knabbern, was sich auch aufs Training auswirkte, ziellos , planlos, sinnlos . Also war klar, ich brauche wieder ein Ziel. Einen zweiten M wollte ich mir dieses Jahr nicht mehr zumuten, das geben meine alten Knochen nicht mehr her Also war das Ziel die HM Zeit auf unter 1:50 zu verbessern, bis dahin stand sie auf 1:52:02, alles in allem kein unrealistisches Ziel.
Diesmal habe ich beim Training richtig hingelangt, so viele Intervalle, Tempoläufe, Bergaufsprints etc. habe ich noch nie gemacht Und das Training schlug voll an, zwei Wochen vor Köln laufe ich einen Testzehner in für mich sagenhaften 46:31 .
Leider hatte dieser Lauf auch zwei Nachteile: auf einmal war meine Motivation weg und ich wurde krank . Die letzen zwei Wochen war kein strukturiertes Training mehr möglich und ich konnte nur noch wenig laufen.
Ich war mir fast sicher, das ich die sub 1:50 abhaken konnte, dennoch wollte ich den Versuch starten. Ich wollte die ersten km genau in 5:10 angehen und später sehen was noch geht.
Dieses Jahr war ich einen Startblock weiter vorne als letztes Jahr. Der Knubbel an Läufer löste sich schnell auf und im Gegensatz zu letztem Jahr konnte ich bereits nach 500 m frei laufen. Der erste km war mit 5:22 auch zu langsam, was mir aber keine Sorgen machte. Was mir schon mehr Sorgen machte, war mein Puls, der bereits am Anfang zwischen 89 und 90 % pendelte
Lauftechnisch wars gut, die nächsten 7 !!! km waren alle in 5:10. Es lief viel besser als ich dachte, kam mir zwar ziemlich platt vor und auch mein Puls war sehr hoch, aber die km Schnitte wurden nach km 8 sogar noch leicht schneller und spätestens bei km 14 realisierte ich, das die sub 1:50 im Gegensatz zu meiner Erwartung doch drin waren
Aber dann kam, ach, die Verpflegungsstelle irgendwo bei km 16 . Ich kann mich noch genau erinnern was passiert ist. Ich lauf direkt am Tisch um ein Isogetränk zu ergattern. Neben mir läuft jemand der urplötzlich nach links zum Tisch zieht, mich umrennt und ich dabei irgendwie den Tisch anremple. Ich war so verdaddert, das ich noch nicht mal was sage und mich erstmal irgendwie aufrappeln mußte. Dieser km ist in 6:38 !!!!! und genau da sind die 1:50 verlorengegangen
Anschließend versuche ich alles um die Zeit wieder aufzuholen, die km Schnitte werden auch schneller, aber an meinen Puls merkte ich, das mir die Krankheit immer noch in den Knochen steckt
Inzwischen waren sogar ein paar km unter 5 Minuten dabei, doch am Fuße der Deutzer Brücke war mein Puls bei sage und schreibe 98 % angekommen . Ich muß etwas rausnehmen. Schließlich passierte ich mit einem Endspurt und am Ende meiner Kräfte bei 1:50:36 das Ziel.
Und wieder, das ist eine neue PB , aber gefühlt ist es keine
Was soll ich sagen, es hat trotz allem Spass gemacht, Köln ist toll und ich komme bestimmt wieder, aber so ein kleines bißchen ärgere ich mich doch.
Danke das ihr bis hierhin beim Lesen durchgehalten habt.
Achim
HM Köln, PB oder nicht PB, das ist hier die Frage
1Man muß das Unmögliche so lange anschauen,
bis es eine leichte Angelegenheit ist.
Das Wunder ist eine Frage des Trainings.
Carl Einstein
bis es eine leichte Angelegenheit ist.
Das Wunder ist eine Frage des Trainings.
Carl Einstein