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wo sind die Barfußler und Minimalisten?

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Moin!

Ich will diesen Topic mal mit meiner "Geschichte" fortführen:

Ich bin 27 und habe Anfang letzten Jahres das Laufen für mich entdeckt. In meiner Jugend war ich Fußballer und habe, durch das Studium bedingt, damit aufgehört. Durch meine damalige Freundin kam ich schließlich zum Laufen als notwendiger Ausgleich. Bis dahin war ich stets, wenn also beispielsweise Waldlauf auf dem Trainingsplan im Fußball stand, mit (ungedämpften) Hartplatzschuhen gelaufen. Die neu gewonnene Motivation hat mich sogar dazu gebracht, dass ich mir ein paar "echte" Laufschuhe gegönnt habe; irgendein reduziertes Nike Vorjahresmodell.

Als nun mehr oder weniger regelmäßiger Läufer überredete mich eine Arbeitskollegin zu einen 20km Lauf im Taunus. Dazu musste ich über den Sommer mein Laufpensum natürlich deutlich steigern. Bis kurz vor dem Lauf lief auch alles nach Plan, bis dann das erste mal bei einem Lauf richtig starke Schienbeinschmerzen auftraten - die sog. Shin Splints. Diese ließen erst nach einer bestimmten Zeit des Weiterlaufens nach. Den 20k-Lauf habe ich überstanden und ich wusste, dass das nicht mein letzter Lauf gewesen sein sollte. Trotzdem kamen die Shin Splints jetzt bei jedem Lauf (obwohl ich direkt nach dem 20k-Lauf zwei Wochen pausiert habe).

Im Winter habe ich mein Pensum also extrem reduziert und nur ganz kleine Umfänge in geringem Tempo gewagt. Das funktionierte zwar meistens schmerzfrei, aber sobald ich auch nur minimal das Pensum und/oder Tempo steigert kamen die Schmerzen sofort wieder. Im Frühjahr bin ich daraufhin in eine bekannte Laufsportkette, habe eine Laufbandanalyse machen lassen und mir neue (diesmal teure) Schuhe gekauft. Laut Verkäufer sei schließlich nicht auszuschließen, dass der alte Schuh bereits seine Dämpfung verloren haben könnte. Unglaublich frustierend war aber, als ich während den ersten Läufen mit dem neuen Schuh wieder exakt das gleiche Schmerzbild hatte, wie zuvor.

Schließlich bin ich zum Orthopäden/Sportmediziner gegangen. Nach ungefähr 30-sekündiger "Untersuchung" stellte er fest, dass ich einen Senk-Spreizfuß habe und deshalb Einlagen für die Alltagsschuhe bräuchte. Die Probleme wurden (oh Wunder) trotzdem nicht besser. Mittlerweile war ich kurz davor das Laufen wieder aufzugeben.

"Glücklicherweise" drückte mein Mitbewohner mir das Buch "Born to run" in die Hand. Das Buch war so faszinierend, dass mich die Lust auf Laufen wieder überkam und ich irgendwie einen Weg zum schmerzfreien Laufen finden musste. Zuerst habe ich angefangen an meinen Laufstil zu arbeiten. Schrittlänge verkürzen, Frequenz erhöhen und den Fuß weniger auf der Ferse aufschlagen. Zusätzlich Lauf-ABC und Kräftigungsübungen. Damit war es tatsächlich möglich, überweigend schmerzfreie Läufe zu absolvieren.

Eine weitere "These" aus "Born to run" ist außerdem, dass beschuhtes Laufen nicht so gut ist wie Barfußlaufen, weil es u.a. die Fußmuskulatur schwächt. Also fing ich an in das Intervalltraining auf dem Sportplatz ein paar Barfußminuten auf dem Rasen einzubauen. Das Gefühl war toll: frei und vor allem: SCHMERZfrei. Das war für mich die Initialzündung. Ich habe mir die FILA Skeletoes im Sonderangebot gekauft und schon der erste Lauf war purer Spaß.

In den letzten Wochen habe ich begonnen immer mehr Barfuß zu laufen. Wenn ich einen "schlechten" Start in einen Lauf mit Schienbeinschmerzen hatte, habe ich für ca. einen halben Km die Schuhe ausgezogen. Anschließend konnte ich schmerzfrei in den Schuhen weiterlaufen. Euphorisiert von der Idee komplett auf Barfußlaufen umzusteigen, habe ich schließlich sogar in die VFF KSO investiert, weil die Sohle einfach noch mehr Barfußgefühl vermittelt als die FILA Skeletoes.

Offenbar habe ich allerdings den typischen Anfängerfehler "too much too soon" begangen. Jedenfalls habe ich das Gefühl beim Barfuß herumlaufen (z.B. in der Wohnung), dass beim Abrollen über den Fußballen irgendwas im Fußballen "springt" oder dumpf knirrscht. Keine Ahnung woran es genau liegt, aber im Fuß verlaufen ja so einige Sehnen und Bänder, die bei mir vorher nie wirklich benutzt wurde. Zum Glück sind keine akuten Schmerzen, es ist aber ein unangenehmes Gefühl und sagt mir, dass ich erst einmal pausieren muss.

Trotz dieser Schwierigkeit und der allgemeinen Skepsis im Freundes- und Bekanntenkreis weiß ich, dass Barfußlaufen der richtige Weg für mich zum dauerhaft schmerzfreien Laufen ist. Wer einmal dieses unglaublich befreiende und schwebende Gefühl beim Barfußlaufen durch den Wald erlebt hat, will nichts mehr anderes machen! :)

Viele Grüße
T.

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Ist ja echt ein Hammer, das mit der springenden Sehne habe ich auch. Ich habe immer gedacht, das nach meinem Unfall im Fuß die Sehnen oder Bänder kaputt gegangen sind. Vor nem Monat war ich beim orthopädischen Schuhmacher. Da wurde mir erklärt, was mein eigentliches Problem wäre. Ich habe einen Senk-Spreizfuß in einem fortgeschrittenen Stadium. Fortgeschritten deshalb, weil zuerst der Fuß immer weiter durchsinkt (zumindest Quergewölbe) und dabei die Zehen auseinander gehen. Wenn dann die Schuhe die Zehen zusammendrücken, fangen die Knochen an sich zu versetzen/verdrehen und die Sehnen oder Nerven laufen nicht mehr in ihrer üblichen Führung. Es muss aber keine Sehne sein, sondern kann auch ein Morton Neurom sein, eine enzündliche Verdickung der Nervenbündelung zwischen dem 3. und 4. Zeh (manchmal auch zwischen 4. und 5. Zeh). Google mal danach.

Ich habe jetzt auch die Vibram VF KSO und hoffe durch den Aufbau meiner Fussmuskulatur das Problem mit dem brennenden und taub werdenden rechten Fuß in den Griff zu bekommen. Hab auch keine Lust mehr immer unter Schmerzen zu laufen. Am besten du läufst weiter die KSO und das im Wald auf weichem unebenen Boden. Die Vibrams auf Asphalt werden nicht die Muskulatur aufbauen.

Alles wird gut :winken: :frown:

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SpiderMic hat geschrieben: Fortgeschritten deshalb, weil zuerst der Fuß immer weiter durchsinkt (zumindest Quergewölbe) und dabei die Zehen auseinander gehen.
Die sichtbaren Zehen gehen eben NICHT auseinander, es sind die Grundgelenke die sich voneinander entfernen! Die Zehen passen sich eben der "normalen" Schuhform an und stehen immer enger.

http://naturalrunningcenter.com/wp-cont ... ge-sm2.jpg

Es heisst nur deshalb Spreizfuß, damit wir die Ursache nicht finden. :teufel:

Es beginnt mit diesen im Zehenbereich viel zu engen normalen Schuhen.
Deswegen hat ja auch fast jeder einen Spreizfuß.

http://www.dr-gumpert.de/uploads/RTEmagicC_1112.jpg.jpg

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Hallo Christof,

danke für die Info und Abbildungen. Das war mir nicht richtig klar, was da mit dem Fuß passiert. Kann man so eine Deformation durch Barfußlaufen wieder zurückbilden?

Gruß
Michael

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Das Problem sind die gestreckten Bänder zwischen den Grundgelenken, die verkürzen sich nicht mehr einfach so. Ich sehe da für mich persönlich z.B. schwarz.

Allerdings hab ich auch grad noch die Kurve gekriegt, ausgeprägten Hallux hab ich noch nicht, aber meine Grundgelenke der kleinen Zehen sind mir rausgerutscht.
Aber ich geniesse das Laufen in FiveFingers, für mich die perfekte Alternative zum Barfußlaufen mit gesunden Füssen. Wo es barfuß einfach nicht mehr ging, kann ich problemlos mit den VFF laufen.

Z.B. hab ich selbst in den Merrells noch Probleme, weil ich mir dann z.B. vorne aussen am Zeh ne Blase laufe, er ist zwar breit genug aber durch das Rutschen des ganzen Fußes nach links oder rechts werden eben doch wieder die Zehen gequetscht. Unsere normalen Schuhe sind ja auch einfach deshalb vorne zu eng WEIL wir eben den Halt brauchen. Die Merrells versuchen den Halt durch ihre augeklügelte Schnürung hinzubekommen, aber mir reicht es nicht.

Ever seen shoes laced like this?

Die FiveFingers sind einfach perfekt, was den Halt und die Verteilung der Schubkräfte angeht. Wenn sie nur nicht so teuer wären, da war das Barfußlaufen billiger. ;)

und stinken tun die ohne Ende... :nene:

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Christof hat geschrieben:Die Merrells versuchen den Halt durch ihre augeklügelte Schnürung hinzubekommen, aber mir reicht es nicht.

Ever seen shoes laced like this?
Sieht doch verdächtig nach einfacher "Marathonschnürung" aus - die führt die Ferse nach vorne und stabilisiert sie - habe ich auch im normalen Laufschuh.

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:Sieht doch verdächtig nach einfacher "Marathonschnürung" aus - die führt die Ferse nach vorne und stabilisiert sie - habe ich auch im normalen Laufschuh.

gruss hennes
:nick: Marathonschnürung, sozusagen ein Loch zuvor. Mache ich oft, weil ich die Fixierung für die Ferse brauche, aber doch nicht solch "Spargel"- Fesseln habe!

:winken: LG Moni

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Hennes hat geschrieben:Sieht doch verdächtig nach einfacher "Marathonschnürung" aus - die führt die Ferse nach vorne und stabilisiert sie - habe ich auch im normalen Laufschuh.

gruss hennes
Ja, kommt hin, diese Schlaufen an denen die Schnürung zieht ist der Clou. Diese Schlaufen ziehen den Schuh um den Mittelfuß fest. Durch den zusätzlich gewonnenen Halt kann man den Schuh vorn schön breit machen ohne darin zu "schwimmen". So soll es wohl funktionieren, und tuts ja teilweise auch.

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SpiderMic hat geschrieben:Wenn dann die Schuhe die Zehen zusammendrücken, fangen die Knochen an sich zu versetzen/verdrehen und die Sehnen oder Nerven laufen nicht mehr in ihrer üblichen Führung. Es muss aber keine Sehne sein, sondern kann auch ein Morton Neurom sein, eine enzündliche Verdickung der Nervenbündelung zwischen dem 3. und 4. Zeh (manchmal auch zwischen 4. und 5. Zeh). Google mal danach.
Ja, das scheint wohl die Ursache zu sein. Es fühlt sich an, als würde ein Sehne bei der Abrollbewegung aus ihrer Führung "schnappen". Ein Morton Neurom schließe ich aber (noch) aus, weil ich bei dem Drucktest zwischen den beiden Zehen nichts auffälliges spüre.
SpiderMic hat geschrieben:Ich habe jetzt auch die Vibram VF KSO und hoffe durch den Aufbau meiner Fussmuskulatur das Problem mit dem brennenden und taub werdenden rechten Fuß in den Griff zu bekommen. Hab auch keine Lust mehr immer unter Schmerzen zu laufen. Am besten du läufst weiter die KSO und das im Wald auf weichem unebenen Boden. Die Vibrams auf Asphalt werden nicht die Muskulatur aufbauen.
Ich glaube zwar schon, dass man auf Asphalt Muskulatur aufbaut, allerdings läuft man vermutlich dann auch schneller Gefahr, sich zu überlasten. Deshalb werde ich vorsichtig weiter machen und genau auf meinen Körper hören. Sobald es sich während eines Laufs nicht gut anfühlt, breche ich ab. Und irgendwie vertraue ich in die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu heilen und verlorene Funktionen wieder herzustellen. :daumen:
Christof hat geschrieben: Aber ich geniesse das Laufen in FiveFingers, für mich die perfekte Alternative zum Barfußlaufen mit gesunden Füssen. Wo es barfuß einfach nicht mehr ging, kann ich problemlos mit den VFF laufen.

Die FiveFingers sind einfach perfekt, was den Halt und die Verteilung der Schubkräfte angeht. Wenn sie nur nicht so teuer wären, da war das Barfußlaufen billiger. ;) :
Ja, die FF sind echt nicht billig. Allerdings vertraue ich auch darauf, dass sie länger durchhalten als klassische Laufschuhe, schließlich kann ja keine Dämpfung verloren gehen. Dann relativiert sich auch der Anschaffungspreis. :)

Außerdem: Goldie Hawn steht auf... - ... bizarre Schuhe! - STYLEBOOK.de :D

VG
T.

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Gerade einen kleinen Artikel hier gefunden, der nett und positiv über das Barfußlaufen berichtet. Das für mich besondere am Barfußlaufen ist, dass die Wahrnehmung durch den Fuß intensiver ist und mehr Informationen ans Gehirn geleitet werden. Dies schreibt ja auch der Autor, dessen freies Buch weiter oben hier verlinkt wurde. Ich laufe seit 9 Wochen barfuß und mache damit gute Erfahrungen. Heute bin ich gerade mal in Berlin und werde das erste Mal wieder mit Schuhen laufen. Ein komisches Gefühl ist das schon. Hier noch der Link zum Artikel hier:

RUNNERSWORLD.de – Das größte Laufmagazin der Welt – Laufgefühl Ab und zu ein schuhfreier Tag

Leider gibt es den Link unter sportsci.org/jour/0103/mw.htm nicht mehr, auf den im Artikel verwiesen wird. Falls jemand weiß, wo die Untersuchung zu finden ist, wäre ich interessiert.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

Bild

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Fliegenpilzmann hat geschrieben:Leider gibt es den Link unter sportsci.org/jour/0103/mw.htm nicht mehr.
Also bei mir funktioniert der Link einwandfrei. Vielleicht wars nur ein zeitweises Problem?
Ich hab den Artikel direkt mal als pdf angehängt.
Dateianhänge

[Die Dateierweiterung pdf wurde deaktiviert und kann nicht länger angezeigt werden.]

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Nun möchte ich auch mal meinen Senf zum Thema "Barfußlauf" beitragen.
Auf Grund so mancher Zipperlein im Bewegungsapparat bin ich beim Surfen nach Hilfe auf das Barfußlaufen bzw. Laufen in Minimalschuhen gestoßen.
Nach ersten zaghaften Versuchen mit dem Nike Free auf dem Laufband, habe ich mir die VVF Bikila LS gegönnt. 2 Bekannte, einer von ihnen ein Physiotherapeut, haben mich mit ihren guten Erfahrungen dazu veranlasst.

Mein erster Lauf ging über 10 KM - 4 KM Asphalt, 6 KM fester Waldboden. Ich war begeistert, hatte aber am nächsten Tag Muskelkater in den Waden. Das passiert mir eigentlich selten. Selbst voll gelaufene Marathons hinterließen weniger "dicke" Waden als die VVFs. Trotzdem war ich begeistert und bin eine Woche drauf gleich 18 KM mit den Dingern durch den Wald geflogen, sogar mit Intervalltraining (5x1000). Mit dem Erfolg, dass ich mich in den 3 darauf folgenden Tagen nur noch mit dem Rad bewegt habe, da die Waden kein Lauftraining zuließen.

Eine Woche später wieder 18 KM aber etwas langsamer. Wieder Muskelkater in den Waden. 3 Tage drauf mit normalen Schuhen einen 21KM Lauf (davon 17km Tempolauf) absolviert, bei dem ich mir dann einen leichten Muskelfaserriss zuzog.

Ich habe natürlich vorher die Warnungen gelesen nicht zu viel barfuß zu laufen, aber wenn man einmal im Wald ist, macht es unheimlich viel Spaß und man mag gar nicht mehr aufhören. Ich möchte hier nur jedem raten es mit dem Barfußlaufen vorsichtig anzugehen, was den Umfang angeht. Der Bewegungsapparat muss sich einfach an die andere Art der Belastung gewöhnen.
An anderer Stelle las ich die Empfehlung am Anfang nur 10% Laufpensums in Minimalschuhen zu absolvieren um dann den Umfang langsam zu steigern.
Für mich persönlich halte ich momentan 1 Mal die Woche 12 KM für das Maximum, wenn ich in den nächsten Tagen nicht mit einem leichtem Zwicken in den Waden herumlaufen möchte.

Neben dem riesen Spaß, den ich mit den VVFs habe, hat sich mein Laufstil auch in meinen normalen Schuhen in Richtung Vorfuß entwickelt. Ich bilde mir auch ein einen besseren Abdruck zu haben. Sehr positiv wirkt sich das Training mit Minimalschuhen meiner Meinung nach auch auf Bergläufe aus, da die Waden gestärkt werden und einiges an Kraftaufwand der Oberschenkel übernehmen können.

Übrigens neige ich in den VVFs dazu zügig zu laufen. Langsam Joggen ist gar nicht drin. Wahrscheinlich weil ich dann eher mit der Ferse aufsetze.
Wie sieht das bei Euch aus, lauft ihr auch eher schnell in den Vibrams?

Heute sind übrigens meine New Balance Minimus Trail angekommen. Die bieten etwas mehr Schutz an den Fußflanken, sind aber ansonsten ähnlich minimal wie der Vibram Five Fingers Bikila und 20€ günstiger. Natürlich fehlen die Zehentaschen, das kann (rumrutschen des Vorderfußes), muss aber kein Nachteil sein. Am Wochenende probiere ich sie mal aus....

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antek hat geschrieben: Wie sieht das bei Euch aus, lauft ihr auch eher schnell in den Vibrams?

Heute sind übrigens meine New Balance Minimus Trail angekommen. Die bieten etwas mehr Schutz an den Fußflanken, sind aber ansonsten ähnlich minimal wie der Vibram Five Fingers Bikila und 20€ günstiger. Natürlich fehlen die Zehentaschen, das kann (rumrutschen des Vorderfußes), muss aber kein Nachteil sein. Am Wochenende probiere ich sie mal aus....
Hallo,

drei lange Läufe über 36km hab ich jetzt in den Speed gemacht, und ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen... mir verleihen sie KEINE Flügel ;) (Mein lieber Mann, das ist schon hart so ein Marathontraining...)
Also ich kann auch seeehhhr laaangsam in den VFF.

Tja, die Zehentaschen, ein "Detail" auf das ich nicht mehr verzichten will. Ist doch eigentlich nur eine Frage der Zeit bis es den ersten vollgedämpften Schuh mit ordentlicher Sprengung als FF gibt. ;)

Jedenfalls ist ein Schuh ohne diese Zehentaschen für mich einfach nicht mehr vollständig.

Im Übrigen hab ich wieder von jemanden gehört, dass sie sich mit den VFF einen Ermüdungsbruch geholt hat !!

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Ich kann es durchaus verstehen, dass man mit den VFF kaum aufhören kann zu laufen. Die VFF machen verdammt viel Spaß, gerade auch weil man bereits am Anfang ziemlich weit laufen kann (oder es zumindest glaubt). Die Wadenschmerzen in den nächsten Tagen erinnern einen dann jedoch daran, dass es für den Körper bereits zu viel war. Ich glaube darin liegt auch die große Gefahr der VFF.

Um mal aus Barefoot Ken Bob's Werk zum Thema VFF zu zitieren: "The problem with Vibrams is a false sense of security. The 2 mm of rubber protection and near weightlessness (...) unleash a wave of hyper-barefoot euphoria that makes the Barefoot Running Exuberance Syndrome feel like a sedative. Vibrams beg you to run too far, too fast, too soon in poor form because they take away the artificial support of shod running without the quality of control of a bare sole to ensure you to run safely." (S. 158) (Frei übersetzt: "Das Problem mit Vibrams ist ein falsches Gefühl der Sicherheit. Die 2 mm Kunststoffschutz and annähernde Gewichtslosigkeit lösen eine Welle der Hyper-Barfuß-Euphorie aus, die das "Barfußlauf-Überschwang-Syndrom" (Anm.: so nennt er das too much, too soon-Problem) wie ein Beruhigungsmittel wirken lassen. Vibrams fordern dich heraus, mit schlechter Form, zu weit, zu schnell und zu früh zu laufen, weil sie die künstliche Unterstützung des beschuhten Laufens nehmen, ohne die Qualität von Kontrolle einer nackten Sohle zu besitzen, um dich darin zu bestärken, sicher zu laufen.")

Ich habe für mich daher entschieden, zunächst das reine Barfußlaufen zu lernen und die Läufe in den VFF zunächst zu beschränken. Z.B. mache ich nach ungefähr 4 - 5 km Barfuß-Laufen, hauptsächlich auf Asphalt, derzeit noch Schluss. Dann merke ich, wie die Blasenbildung einsetzt. Bei meinem ersten VFF-Lauf waren es gleich 8 km auf Asphalt. Das war für die Sehnen, Bändern und Muskeln wohl nicht so gesund. Rein Barfuß habe ich die direkte Rückmeldung meiner Füße, wann Schluss ist. :daumen:

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Drea58 hat geschrieben:Also bei mir funktioniert der Link einwandfrei. Vielleicht wars nur ein zeitweises Problem?
Ich hab den Artikel direkt mal als pdf angehängt.
Danke!
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

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taste_of_ink hat geschrieben: Ich habe für mich daher entschieden, zunächst das reine Barfußlaufen zu lernen und die Läufe in den VFF zunächst zu beschränken.
So mache ich das auch und ich habe den Eindruck, dass man dadurch viel weniger in der
Gefahr ist zu übertreiben. Wenn ich lese, dass manche gleich 12, 16 km Barfuß laufen, dann finde ich das einfach für den Anfang zu viel. Vor allem auf hartem Untergrund.

Ich werde mir wahrscheinlich nie die VFF zulegen, da ich sie einfach für überteuert halte und die einzelnen Zehen abstoßend finde. Habe vor kurzem einen Minimalschuh gesehen, der eine ganz normale Schuhform mit flexibler dünner Sohle hatte. Eventuell würde ich mir mal so eine Variante für extremes Wetter oder Untergründe zulegen.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

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hallo,

ich möchte auch auf barfußlaufen umstellen. bin heute zum ersten mal 3,7km in gemütlichem tempo gelaufen und dachte, ich behalte das die ersten paar wochen bei. 2-3 mal pro woche so knappe 4km bis auf 5km steigern.
die letzten paar monate bin ich so gut wie gar nicht gelaufen, davor distanzen bis HMs (in normalen laufschuhen eben). möchte meinen wiedereinstieg in regelmäßiges lauftraining mit einem vorsichtigen umstieg aufs barfußlaufen verbinden.

im oktober habe ich mich für zwei 5km wettkämpfe angemeldet. normal könnte ich das auch ohne training ohne probleme laufen, aber nun würde ich die gerne in den barfuß-laufschuhen laufen. meint ihr, mein körper hat sich dann schon soweit angepasst, dass ich die auch "barfuß" (also ich laufe in den merrell barefoot) laufen kann oder soll ich da noch mit den normalen gedämpften laufschuhen antreten?
aber dann laufe ich vermutlich automatisch wieder im alten ferse-zuerst laufstil, oder? was meint ihr? wie lange dauert es, bis sich muskeln, sehnen und gelenke soweit angepasst haben, dass man mit "barfuß-schuhen" auch tempoläufe und wettkämpfe bestreiten kann?

lg, giulia

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Also ich glaube, dass du es schaffen kannst, im Oktober die 5 km in Barfußschuhen zu laufen. Vorausgesetzt, dir bereiten die 4 - 5 km-Läufe im Training keine Schwierigkeiten (mehr). Allerdings solltest du dir dann auch überlegen, welches Tempo du gehen willst. Bevor du dich verletzt, würde ich da lieber Abstriche machen und das Rennen moderat angehen. Wenn du mit normalen Schuhen läufst, wirst du vermutlich, wie du auch schon vermutet hast, wieder in deinen alten Laufstil verfallen. Wenn du damit leben kannst, würde ich aber wohl eher dazu tendieren, auch mit Schuhen zu laufen und den Körper lieber noch eine Weile ans Barfußlaufen zu gewöhnen.

Zitat von Christof

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Christof hat geschrieben: Tja, die Zehentaschen, ein "Detail" auf das ich nicht mehr verzichten will. Ist doch eigentlich nur eine Frage der Zeit bis es den ersten vollgedämpften Schuh mit ordentlicher Sprengung als FF gibt. ;)
Ja, die VFF sind sicher die puristischeren Barfußschuhe, das ist auch ok so. Manchmal ist es aber auch ganz gut etwas mehr Schutz zu haben. Z.B. beim Querfeldeinlauf oder auf sehr kleinen Singletrails. Hierfür eignet sich der NB Minimus hervorragend.
Er hat natürlich keine Dämpfungselemente und gibt ein ähnlich gutes Feedback vom Untergrund. Die Trailsohle ist sehr griffig und sorgt "bauartbedingt" für einen Hauch von Dämpfung.
Mit diesem Schuh kann ich ohne Beschwerden in den Waden zu bekommen, etwas weiter als in den VFFs laufen.
Also werde ich meine Bikilas weiterhin für Waldläufe bis 12 km nutzen und für Läufe bis etwa 18 km auf die Minimus umsteigen.

Was mir übrigens bei beiden Schuhen auffällt, ist die Schwierigkeit des bergablaufens. Bergab neigt man eher dazu mit der Hacke aufzusetzen, um den Schwung zu nehmen. das ist wegen der fehlenden Dämpfung aber unangenehm. Also geht man auch hier in den Vorfußlauf über. das ist ungewohnt und anstrengend.

Aber alle Achtung Cristof: 36 km in den VFFs das ist schon heftig. Allein der Gedanke an den Muskelkater treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn. Bei diesen Distanzen bleibe ich lieber bei normalen Laufschuhen.

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antek hat geschrieben:
Aber alle Achtung Cristof: 36 km in den VFFs das ist schon heftig. Allein der Gedanke an den Muskelkater treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn. Bei diesen Distanzen bleibe ich lieber bei normalen Laufschuhen.
Tja....... am Wochenende hatte ich wieder den langen Lauf auf dem Programm, sind aber nur 20 geworden, irgendwie hatte ich Lust mal was flotter zu laufen, zipp, da hat es in der Wade gerissen. Jezt erst mal wieder Pause.

Diese blöden VFF... ich kann ja wirklich auch nur zur Vorsicht mahnen. Barfuß bin ich eben immer so maximal 15km weit gekommen und mit den VFF fühlt es sich dagegen eben eher an, als würde es unendlich gehen...

Ich glaub ich muss wirklich noch zusätzlich meine Waden stärken mit Treppenübungen und ähnliches.

Allerdings hab ich die Umfänge die letzen Wochen auch einfach zu schnell gesteigert, wegen Köln, und das ging mit den VFF ja auch so schön. Und hätte ich mit normalen Laufschuhen ja auch gemacht.

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Christof hat geschrieben: Diese blöden VFF... ich kann ja wirklich auch nur zur Vorsicht mahnen.
Du bestätigst ja damit die Auffassung der echten Barfüßler, dass auch ein minimaler Schutz der Füße dafür sorgt, dass das Gehirn falsche Informationen bekommt und dadurch nicht mehr richtig auf den Untergrund reagiert.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

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Naja, das wär ja so als ob man mal lieber auf Nagelbrettern läuft, bevor man sich ne Knieverletzung holt...

Ne, ich hab einfach zu schnell meine Umfänge gesteigert. Und Probleme hätte ich natürlich auch in normalen Schuhen bekommen.

Mensch, mein Vater hat sich heute so Laufschuhe andrehen lassen, wir haben es gemessen, die sind unter der Ferse 4cm !!! dick... :geil: Er hat sich auch gewundert und die gehen zurück.

Mein Schmerz in der Wade ist schon wieder vergessen, noch ein paar Tage Pause, ich freu mich endlos wieder barfuß oder in VFF zu laufen. :)

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Ich habe gerade in der aktuellen Runner's folgendes entdeckt: Mael Protection Sock. Hat jemand Erfahrung damit? Die sind doch auf jeden Fall näher an Barfuß als die VFF, nehme ich an.
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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von deren Seite:
SPS ist nicht geeignet für:
Teerstrassen, Wege mit spitzen Hindernissen, Felswege beschränkt
Wassersport bei Seeigelvorkommen (nicht stichfest)
Da keine Sohle, nicht als Fußbekleidung zum längeren Laufen und Wandern mit abreibendem Bewegungsablauf geeignet
keinen "abreibenden Bewegungsablauf" lässt auf schnellen Verscheiß schliessen?
Ich denke da ist meine originale Lederhaut haltbarer. :D

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Schön , daß andere für mirch recherchieren :D
Daß die nix für Asphalt sind, war mir klar. Interessiert mich aber schon, ob die Überhaupt einen Nutzen haben....
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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Christof hat geschrieben: Im Übrigen hab ich wieder von jemanden gehört, dass sie sich mit den VFF einen Ermüdungsbruch geholt hat !!
Ich möchte mich in diesem Thread gar nicht groß einmischen, finde es allerdings schon erstaunlich, mit welcher Euphorie bewusst auf Dämpfung verzichtet und trotzdem lange Strecken auf Asphalt gelaufen werden. Zumindest ein bisschen mehr Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man schon die ganzen physikalischen Kräfte ungefiltert aufnehmen möchte. Mit einem Ermüdungsbruch ist alles andere als zu spaßen.

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ich denke mal für den preis ist der verschleiß zu hoch. kann mir nicht vorstellen, dass die socken lange halten... und wenn man dann damit nichtmal laufen kann, wozu brauch ich sie dann? im wasser kann ich auch tauchschuhe anziehen, die schützen auch und sind billiger.

178
Ja, es geht hier nicht um Minimalismus in Sachen Aspahlt oder Streckenlänge... über 1km auf englischem Rasen braucht man sich nicht groß austauschen, oder?

Selbstverständlich ist es möglich Marathons barfuß auf Asphalt zu laufen, aber muss ja nicht gleich jeder nachmachen wollen. DARUM gehts bei den Warnungen.
... wenn man schon die ganzen physikalischen Kräfte ungefiltert aufnehmen möchte.
... also barfußlaufend würde mir die Ferse bei den ersten Schritten zertrümmern, wenn ich die Lauftechnik übernehmen würde die ich bei so manchem gedämpftem Läufer beobachten kann.

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Wile E Coyote hat geschrieben:Ich möchte mich in diesem Thread gar nicht groß einmischen, finde es allerdings schon erstaunlich, mit welcher Euphorie bewusst auf Dämpfung verzichtet und trotzdem lange Strecken auf Asphalt gelaufen werden. Zumindest ein bisschen mehr Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man schon die ganzen physikalischen Kräfte ungefiltert aufnehmen möchte. Mit einem Ermüdungsbruch ist alles andere als zu spaßen.
Ein Ermüdungsbruch beim Barfuß-/Minimalschuhlaufen hat aber weniger mit der fehlenden Dämpfung zu tun, als vielmehr mit der Überlastung aufgrund ungewohnter Belastungen der Muskulatur. Das widerum ist das große Problem mit Minimalschuhen und ist keines beim reinen Barfußlaufen. Beim Barfußlaufen ist, wenn der Körper die neue Belastung nicht gewohnt ist, die Fußsohle schneller "durch" als die Muskulatur, die die Knochen schützt. In Barfußschuhen ist das genau anders herum.

Zu den Socken: Wenn man der Materialzusammensetzung folgt, dürfte es sich im Grunde um nichts anderes handeln, als Zehensocken mit PlastiDip-Sohle (ein flüssiger Kunststoff) - eine preisgünstige Alternative zu Vibrams (googelt mal "Injinji" und "Plasti Dip"). Preisgünstig kann man die Schweizer Socken für ca. 50+€ nicht gerade nennen.
Mit der richtigen (sanften) Lauftechnik soll es angeblich möglich sein, dass die Eigenbausocken auch auf Asphalt nicht bereits nach kurzer Zeit durchgescheuert sind. Keine Ahnung, ob das auf die Schweizer Socken ebenfalls zutrifft.

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Ich sehe schon, es läuft auf folgendes hinaus: Wenn man so läuft, daß sich die Socken nicht abnutzen, kann man eigentlich gleich barfuß laufen
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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Oh, das gibts aber auch auf Deutsch

Da steht was von auf der Stelle springen mit 180 BPS, aber das gilt dann abwechselnd mit beiden Füßen? Ist halt etwas knapp gehalten, aber ich find das pdf auch sehr gut.

Es fehlt aber noch der "Schleich-Modus" ;) weil der geht nämlich auch instinktiv wieder über den Vorfuß.

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Ich finde diese Übersicht von Lee Saxby auch wirklich gut, obwohl sie so kurz ist. Gut ist z.B.der Punkt, dass in vielen Barfußkulturen nicht gesessen, sondern gehockt wird, was wiederum Kraft und Gleichgewicht erfordert. Solche Übungen kann man ganz leicht, barfüßig nebenbei in den Alltag einbauen.

185
Die Hocke im langen Lauf ist eine grosse Wohltat für mich, es ist die einzige "Dehnung" die ich noch mache, vor allem beim langen Lauf wirkt so ne halbe Minute Hocke wirklich Wunder bei mir, z.B. auch wenn sich meine Läuferkniebeschwerden anmelden.

Es gibt irgendwo im Internet einen super Artikel über den Hocksitz, Ureinwohner und Gluteus Maximus... schade ich find den Artikel einfach nicht mehr, ist schon ein paar Jahre her wo ich drauf gestossen war, vielleicht weiss jemand welchen ich meine?

186
Christof hat geschrieben: Es gibt irgendwo im Internet einen super Artikel über den Hocksitz, Ureinwohner und Gluteus Maximus... schade ich find den Artikel einfach nicht mehr, ist schon ein paar Jahre her wo ich drauf gestossen war, vielleicht weiss jemand welchen ich meine?
Das würde mich auch interessieren.
Mauki läuft den Marathon

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"Für eine natürliche barfüßige Hocke muss der Fuß flach liegen"

Erschreckend - krieg ich garnicht freihändig hin - da kipp ich nach hinten.

So tief hocken kann ich nur auf den Ballen und die Hacken schweben in der Luft.
Bewege ich die Hacken nach unten dann kipp ich um :confused:

Und jetzt?...

188
OlliM40 hat geschrieben:"Für eine natürliche barfüßige Hocke muss der Fuß flach liegen"

Erschreckend - krieg ich garnicht freihändig hin - da kipp ich nach hinten.

So tief hocken kann ich nur auf den Ballen und die Hacken schweben in der Luft.
Bewege ich die Hacken nach unten dann kipp ich um :confused:

Und jetzt?..
.

...üben , üben, üben :hihi:
mauki hat geschrieben:Das würde mich auch interessieren.

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Dateianhänge
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Als ich vor ca. 15 Jahren in Indien war sah ich die Menschen immer so "rumhocken" - was mich echt erstaunte. Aber da dort eigtl immer alles dreckig ist, man also nirgends drauf sitzen kann, ist es eine sehr gute Lösung und ich gewöhnte mir das auch an.

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Christof hat geschrieben:Die Hocke im langen Lauf ist eine grosse Wohltat für mich, es ist die einzige "Dehnung" die ich noch mache, vor allem beim langen Lauf wirkt so ne halbe Minute Hocke wirklich Wunder bei mir, z.B. auch wenn sich meine Läuferkniebeschwerden anmelden.

Es gibt irgendwo im Internet einen super Artikel über den Hocksitz, Ureinwohner und Gluteus Maximus... schade ich find den Artikel einfach nicht mehr, ist schon ein paar Jahre her wo ich drauf gestossen war, vielleicht weiss jemand welchen ich meine?
Yup,
zwischendurch mal kurz hinhocken und dann ab auf die nächsten 10 k hat mir schon so manchen Ultra gerettet :daumen:
Viele Grüße
Ingmar

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Man lernt doch immer wieder was dazu.
Gleich mal testen ob ich das kann........

Fußsohlen am Boden??



...puh hat geklappt. Bequem war es nicht, wackelig und übungswürdig!!!

GRUSS PETRA
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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Hallo,
ich bin kein barfussläufer, weiß auch nicht ob ich mich das trauen würde, "barfuss" auf die Straße zu gehen.

Habe aber trotzdem eine Frage, wenn ich das oben verlinkte Dokument richtig verstehen, ist das aufsetzen mit der Ferse joggen und damit kein richtiges Laufen. Heißt das im Umkehrschluss das ich auch bei der Verwendung von Schuhen besser Vorfuss laufe?

Gruß
Andreas

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Die Bezeichnung Joggen für das Aufsetzen mit der Ferse zuerst gibt es erst seit es gedämpfte Laufschuhe gibt. Das Problem beim Aufkommen mit der Ferse zuerst ist, dass es eine gestreckte Beinhaltung provoziert. Die Aufprallkräfte schiessen also beim Aufkommen von der Ferse durch das Schienbein, ins Knie und dann weiter über den Oberschenkel in die Hüfte und schließlich in die Wirbelsäule. Auch die vermeintlich so gute Dämpfung der Schuhe ändert daran nicht viel. Besser ist es, mit leicht gebeugten Knien unterhalb des Körperschwerpunktes aufzukommen. Das passiert bei einem in Richtung Vorfuß verlagerten Laufstil automatisch. Der Vorteil daran ist, dass du die natürliche Federwirkung von Waden- und Oberschenkelmuskulatur besser ausnutzt. (Deshalb Barfußlaufen auf der Straße auch nicht weh - die Aufprallkräfte werden effektiv abgefedert.)
Wenn du vorfuß-orientiert in gedämpften Schuhen laufen kannst, würde ich das auch empfehlen. Ich bekomme das nur in ungedämpften Turnschuhen oder eben Barfuß hin. :)

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Danke für die Ausführlich Antwort. Bemühe mich seit einiger Zeit, auch Bergab mit dem Mittelfuss bzw. dem Vorfuss aufzukommen. Damit es halt nicht so stark durchschlägt. Das funktionieren auch ganz gut. Allerdings wenn ich so versuche weiter als ein paar 100m zu laufen sind meine Beine ziemlich schnell am Ende. Insgesamt wäre es aber vermutlich trotzdem besser den Laufstill auf Vorfuss bzw. Mittelfuss umzustellen? Doof nur das man damit so gut wie von vorne anfangt...

Was genau ist mit den 2cm Sprengung gemeint? Entspricht das der Dicke der Schuhsohle?

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Der Höhenunterschied der Sohle unterm Ballen und Ferse. Man kommt mit hoher Sprengung viel zu früh mit der Ferse auf, deswegen sagt man oft, dass ein Joggingschuh eben zum Joggen zwingt, also zuerst mit der Ferse aufzusetzen.

Was ja wohl auch im Sinne des Erfinders ist! Muß man halt überlegen ob man das denn will oder nicht.

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