DanielaN hat geschrieben:Und jetzt zerpflückt mich ruhig - ich hab das nirgendwo abgeschrieben sondern es sind nur die Gedanken aufgrund eigener Erfahrungen in den Jahren.
Kein Zerpflücken von meiner Seite - sehe das im Wesentlichen genauso und würde auf die Frage mit dem Juristenklassiker antworten: Es kommt drauf an.
Ein paar Anmerkungen:
" hat geschrieben:Gehen wir mal davon aus, dass die klassischen Wiederholungsläufe (z.B. 1.000 - 1.500 Meter volle Kanne mit vollständiger Erholung) nichts sind, weil sie überwiegend die anaeroben Fähigkeiten verbessern.
Ist für die Fragestellerin irrelevant - aber macht das irgendwer? 1000-1500m volle Kanne? Ich kenne kaum jemanden, der mehr als allerhöchstens zwei Mal 1000m *wirklich* volle Kanne hinbiegt.
Jedoch, natürlich:
" hat geschrieben:
sie sind jetzt zum schneller werden nicht entscheidend.
.
Soweit erstmal.
" hat geschrieben:Was die Fähigkeit flott zu laufen am besten schult sind Schwellenläufe, als TDLs und extensive Intervalle die knapp unterhalb der anaeroben Schwelle liegen, sowie mittlere Dauerläufe (ca. 30 Sekunden pro km langsamer als das Schwellentempo).
Exakt. In der Regel ist *das* auch die wirkliche Barriere. Behaupte, dass es eher selten am Grundtempo liegt - viel eher schon an einer natürlich begrenzten Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Bluts. Ob die individuelle Steigerungsmöglichkeit (afaik sind laut Studien im Mittel 10-20% Steigerung möglich, jedoch in Extremfällen auch über 50%) jeweils erreicht ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln - glaube aber gerne, dass der Grenznutzen von (noch) mehr Training schon mal häufig relativ gering ausfällt und bisweilen auch durch Erschöpfung oder falsche Regenerationszyklen wieder aufgefressen wird, sodass es sich wenn schon noch nicht um die biologische, dann doch um eine momentane faktische Schwelle handelt.
" hat geschrieben:Da jetzt ein Anfänger oder auch langsamer Läufer nicht so belastbar ist, muß man aber aufpassen wie man eine Trainingswoche mit NEUEN Reizen gestaltet und ihn gleichzeitig nicht überfordert und die Regenerationszeiten einhält. Daher ist es die Frage ob man unter Effizienzgesichtspunkten noch ein extensives Intervalltraining machen soll wenn man schon mittlere DL , einen Schwellenlauf und einen Longjog in der Trainingswoche hat. Meistens kriegt man das nicht mehr unter. Dazu kommt dass der Reiz auch verzichtbar ist; natürlich könnte man das rollierend mit dem Schwellenlauf tauschen - auch ein Konzept - aber notwendig m.E. nicht.
Ebenfalls Zustimmung. Ob jetzt Intervalle in trainingsmethodischer Hinsicht wirklich einen echten Vorteil bringen (oder eben nicht) weiß ich schlicht nicht. Was allerdings (schon psychologisch) garantiert etwas bringt, ist Abwechselung. Persönlich bevorzuge ich bei "langsamen" (was auch immer das bedeutet) Sportlern hier aber eher Minutenläufe ohne feste Streckenangabe mit Trabpause.
Wenn es darum gehen soll, substantiell etwas am Tempo zu machen und die wirkliche Tempogrenze tatsächlich erreicht sein sollte, führt in meinen Augen nichts an gescheitem Unterdistanztraining vorbei - darin enthalten kurze, maximale Sprints, Übungen für mehr Flexibilität im Oberschenkel und Schritt, Krafttraining für die Waden, etc. Aber - auch davon bin ich relativ überzeugt - in aller Regel wird es hieran nicht liegen. Die von Arthur Lydiard angesetzten 100 Wochenmeilen (ja genau, Meilen) zur Erlangung der aeroben Basis halte ich da für eine gute Messlatte. Und ja, natürlich kann in atypischen Fällen auch ein überdurchschnittlich mieser Laufstil, fehlende Beweglichkeit und für's Laufen schlecht ausgeprägte Muskulatur ursächlich dafür sein, dass sich durch etwas Arbeit am Tempo schnell etwas an der 10km-Zeit machen lässt - in aller Regel wird aber der Weg über die Ausdauer kurzfristiger zum Glück führen (wenngleich er wahrscheinlich den meisten der unangenehmere ist).