So, dann werde ich auch mal kurz berichten. Kurz, weil ich auch nur kurz "gelaufen" bin.
So wie Olli schon schrieb: Der Lauf ist der Wahnsinn! Was Eric da in diesem Jahr an Strecke zusammen gestellt hat spottet jeder Beschreibung.
Richtig gut zeigt das die Siegerzeit im Vergleich 2011 zu 2012.
Ein wahrlich verdienter, hochklassiger Sieger 2011 in 8:06 Stunden. Gestern gewann René Strosny, seines Zeichens Sieger oder Treppchenplatz bei unzähligen nationalen und internationalen Langstrecken- und Etappenwettbewerben, Teilnehmer am Trans-Europalauf (4.500km) und ganz frisch Deutscher Meister, in 9:46.
Fast 1:45 langsamer als die Siegerzeit 2011. Noch Fragen?
Jetzt zu mir.
Zusammenfassung: Das war nicht mein Tag.
Vermutlich etwas zu schnell angegangen, Puls war jedenfalls hoch, gefühlt eigentlich mehr als real. Seltsam.
Nach ca. 2 Stunden ging's dann besser, für etwa 1 1/2 Stunden hab ich mich richtig gut gefühlt.
Dann kam schleichend irgendwie ein Loch, mental mehr als dass ich mich schwach oder schlecht gefühlt hätte. Zu warm war es (mir) auf jeden Fall, obwohl der Wind schon angenehm war. Mit dieser düsteren Phase wurden dann langsam auch die Beine schwerer. Die teilweise sehr "interessante" Streckenführung tat natürlich ihr Übriges. Als Ablenkung auf die wirklich schöne Landschaft zu achten war übrigens keine Option, das haben auch viele andere bestätigt. Man mußte hochkonzentriert nach unten schauen und darauf achten wo man die Füße hinsetzt sonst ging's schief. Ich habe kaum jemanden gesehen der nicht die Spuren eines Abflugs oder zwei am Körper oder der Kleidung hatte, zum Glück bei niemandes mit schlimmen Folgen.
Jedenfalls hatte ich jetzt nicht mehr den unbedingten Willen mich durchzubeissen um zu finishen und bin dann, eigentlich ganz zufrieden und nicht wirklich enttäuscht über das DNF, nach 6:51 h an einem Kontrollpunkt ausgestiegen. Das haben übrigens viele andere auch gemacht. Also nicht bei 6:51 auszusteigen
, sondern an einem VP oder Kontrollpunkt "das Handtuch zu werfen".
So war's denn ein schöner, langer Lauf mit dem Vorteil, dass ich schon geduscht und wohlbehalten mit Bier in der Sonne im Ziel saß und mir mehrere Portionen Lyoner Pfanne schmecken ließ bis dann die Ersten ins Ziel kamen. Hätten nicht die "Mini-Trailer" schon das Kuchenbuffet geplündert wär's noch optimaler gewesen
.
Eric läßt es sich ja nicht nehmen jedem einzelnen Finisher seine Medaille umzuhängen und ihn oder sie zu beglückwünschen. Lustig war, dass jeder Einzelne den ich gehört habe, Eric mit unterschiedlich "netten" Worten besonders für die letzten 15 km "gedankt" hat. Das Erwähnen diverser, normal von Kleidung bedeckten Körperteilen, war da noch harmlos
. Alles aber natürlich auch im Scherz und beeindruckt von der Herausforderung.
Sogar Eric meinte dann im Laufe der nächsten Stunden, dass er für nächstes Jahr wohl "keine weitere" Verschärfung der Streckenführung durchführen würde..... Das heißt schon etwas - wenn er sich denn dran hält.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass viele Läufer ausgestiegen sind, und durchaus auch solche, die Ambitionen auf die ersten 10 hatten. Das hatte u. a. damit zu tun, dass sich viele verlaufen haben, obwohl die gesamte Strecke bis auf einige Stellen ganz am Anfang wirklich gut markiert war.
Trockener Kommentar von Eric mittels eines Schildes im Ziel "Trailrunning hat etwas mit Aufpassen zu tun". In Kombination mit "Laktat macht blöd" beschreibt das die Strecke und die Teilnehmer sehr gut.
Mein Schild lautet "Gut gemacht, Eric, und danke für die tolle Veranstaltung"!
Walter