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Explosionen beim Boston-Marathon

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sonrisa hat geschrieben:Meine von dir zitierte Einlassung bezog sich auf den Rahmen Terror in Amerika und dass man nicht weit ausholen oder sich erstaunen muss, wie es mehrere hier taten, dass es überhaupt zu Terroranschlagen kommen kann, wenn sich ein Land im Krieg befindet und "der Feind" über keine triftigeren Mitteln verfügt. Allzumal man keine Denk- und Schreibverbote zu erlassen braucht mit dem Gestus selbstverständlicher Rechthaberei. Das war der Kontext meiner Einlassung und für das "Humbug".
Nunja, in dem von dir in #76 zitierten Text steht nur nichts von Krieg. Das Thema hast allein du eingebracht bzw. es dem von dir Zitierten in den Mund gelegt.

Wie dem auch sei: Wir verstehen uns nicht und werden uns dahingehend auch nicht verstehen ;-)

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Olzo hat geschrieben: in Bagdad wurden gestern bei einer Bombenanschlagsserie mehr unschuldige Menschen getoetet und mehr verletzt - wo bleibt da der Aufschrei? Bedeuten uns diese Menschen weniger? Wieso berichten die grossen Medien nicht auch darueber?
Eine Bombenexplosion bei einem Sportfest in einer westlichen Stadt ist in unserer Wahrnehmung etwas anderes als eine Bombenexplosion auf einem Markt in einer islamisch geprägten Stadt in Asien. Da gebe ich dir Recht.

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in unserer Wahrnehmung
Verallgemeinere doch bitte nicht. In meiner Wahrnehmung ist das nicht so. Was bringt das Gerede von "einer Veranstaltung, die Menschen aller Rassen zusammenbringt" (so ähnlich stand es hier), wenn letztenendes für die meisten doch selbst im gewaltsamen Tod noch Unterschiede gemacht werden? Diese Unterschiede mag ja jeder machen, wie er will, sich hier dann aber auch noch als Menschenfreund aufspielen und andere als Zyniker abzukanzeln, das find ich ganz schön abstoßend.

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Santander hat geschrieben:Eine Bombenexplosion bei einem Sportfest in einer westlichen Stadt ist in unserer Wahrnehmung etwas anderes als eine Bombenexplosion auf einem Markt in einer islamisch geprägten Stadt in Asien. Da gebe ich dir Recht.
Klar ist das so. Dass der Aufschrei in einem Marathonforum bei einem Anschlag auf einen Marathon groß ist, ist auch nicht irgendwie verwunderlich. Am Sonntag beim Marathon in Leipzig werde ich mit Sicherheit an den Anschlag in Boston denken und nicht an den xten Anschlag im Irak oder wo auch immer.

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Nunja, in dem von dir in #76 zitierten Text steht nur nichts von Krieg. Das Thema hast allein du eingebracht bzw. es dem von dir Zitierten in den Mund gelegt.
Es ging um "die friedlichen Läufer" in Amerika... und ich habe diesem Amerika ein "im Krieg" angehängt, um wie bereits gesagt einen möglichen Kontext dieser Anschläge zu entfalten und zu verdeutlichen, dass es nicht gar so einfach ist mit "den friedlichen Läufern" in Amerika. Wie gesagt, das kann man gern anders sehen und für unerklärlich halten wieso so etwas geschieht, es kann einem auch völlig egal sein, aber wenn "die friedlichen Läufer" dazu gebraucht werden, um sie hier im Forum einem dieser friedlichen Läufer um die Ohren zu hauen, um ihm die vermeintliche Unsinnigkeit seiner Äußerungen nachzuweisen, dann kann man durchaus mal den Kontext etwas entfalten. Auch ohne sich einzubilden auf der Höhe der Faktenwelle zu surfen. Ich finde die hier von einigen lancierten Schreibverbote schlicht deplaziert. Das wäre für mich auch ein Punkt, an dem Moderation einzusetzen hätten, insofern die Toleranz abweichender Meinungen die Grundlage eines Forums sein sollte. Und wenn dies ein Thread wie dieser verdeutlichen sollte, ist in meinen Augen damit mehr getan und gelernt als mit jedweder Fernwärme für die Opfer eines Anschlags.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Santander hat geschrieben:Eine Bombenexplosion bei einem Sportfest in einer westlichen Stadt ist in unserer Wahrnehmung etwas anderes als eine Bombenexplosion auf einem Markt in einer islamisch geprägten Stadt in Asien. Da gebe ich dir Recht.
Was auch rein menschlich verständlich ist: Ein schreckliches Verbrechen, ein schrecklicher Unfall, ein tragischer Tod, menschliches Leid ganz allgemein ist überall auf der Welt gleich schlimm. Trotzdem wird wohl jeder insgeheim -ob bewusst oder unbewusst- fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, selbst Teil einer solchen Tragödie zu werden.

Wir sind hier in einem Läuferforum. Viele, die hier schreiben, nehmen selbst an großen Laufveranstaltungen teil, für viele ist die Teilnahme an einem der ganz großen Marathons ein Traum.

Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, bei einer solchen Veranstaltung Opfer eines Anschlags zu werden, vermutlich für jeden hier im Forum größer, als als irgendwo anders auf der Welt unter sicher nicht weniger tragischen, traurigen und meist auch unnötigen Umständen ums Leben zu kommen.

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Santander hat geschrieben:Eine Bombenexplosion bei einem Sportfest in einer westlichen Stadt ist in unserer Wahrnehmung etwas anderes als eine Bombenexplosion auf einem Markt in einer islamisch geprägten Stadt in Asien. Da gebe ich dir Recht.
Ja, weil wir (leider nicht alle unsere politischen Vertreter) es nicht gewohnt sind Unseresgleichen (damit meine ich die Spezies Mensch) wegen der Zugehörigkeit einer anderen Religion, Glaubensrichtung oder politischen Partei das Existenzrecht abzusprechen und nicht einfach Menschen töten. Das ist im Irak mittlerweile leider Gang und Gäbe!
was willste machen, nützt ja nichts

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Vielleicht mache ich mich jetzt unbeliebt, aber ich will ehrlich sein:

Wenn im Irak eine Bombe explodiert, interessiert mich das zwar, aber nicht besonders viel. Das ist für mich nichts Neues und die Menschen haben kulturell nichts mit mir zu tun. Wenn aber bei einer Laufveranstaltung was passiert könnte ich das selbst sein oder es könnten Angehörige sein. Das trifft mich emotional viel mehr. Genauso ist es mit den hungernden Kindern. Wenn ich sowas sehe, finde ich es ganz schrecklich, hab es aber am nächsten Tag wieder vergessen, da ich Hunger nicht kenne und alles so weit weg ist. Vorhin gab es im Iran ein schweres Erdbeeben, hab aber noch nicht mal auf die Nachricht geklickt, da ich das wniger interessant finde.

Ich schäme mich deswegen selbst für mich, denke aber das ist durchaus normal und es geht den meisten, wenn nicht sogar allen Menschen so.

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Es wäre nett wenn versch. Herren mal richtig zitieren lernen würden - nämlich mit der Quelle oben am Anfang. Das geht eigentlich automatisch hier im Forum durch die Software, es sei denn man torpediert das. Sonst ist es noch mühsamer den Gedanken zu folgen... und man sieht einfacher auf wen oder was sie hier antworten!

Richtig wäre z.B. so:
exbonner hat geschrieben:Bei solchen Taten geht es primär darum, den Glauben an die alltägliche Sicherheit und die Schutzfunktion des Staates zu erschüttern.
Ich weigere mich, hier irgendwas anzunehmen was diese Verbrecher bezwecken. Es wird nicht umsonst in mehrere Richtungen ermittelt

Solche Anschläge haben nämlich gar keinen Zweck, sondern sind das Ergebniss kranker Geister!

Es gibt genügend solcher "Beispiele", siehe Norwegen oder siehe alle paar Wochen Leute mit Sturmgewehren in Schulen rennen und ein halbes Dutzend Kinder "erledigen".

Die sind alle krank!


gruss hennes

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Ich wollte ihn eigentlich konsequent ignorieren, werd es sofort nach dem Post auch wieder tun. Bei diesem Satz kann ich das aber nicht.
wupperwalze hat geschrieben:Allen Boston-Solidaritäts-Startern empfehle ich, mal ein wenig die Pace anzuziehen, gefährlich wird's erst jenseits der 4-Stunden-Marke.
Hätte ich hier zu sagen, ich würde Dich daraufhin rauswerfen.

Ute

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bomobo hat geschrieben: ...Ich schäme mich deswegen selbst für mich, denke aber das ist durchaus normal und es geht den meisten, wenn nicht sogar allen Menschen so.
Das ist ein ganz normaler Schutzmechanismus: wer jede Tragödie ganz nah an sich ranlässt ist auf Dauer nicht überlebensfähig.

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wupperwalze hat geschrieben:Verallgemeinere doch bitte nicht. In meiner Wahrnehmung ist das nicht so. Was bringt das Gerede von "einer Veranstaltung, die Menschen aller Rassen zusammenbringt" (so ähnlich stand es hier), wenn letztenendes für die meisten doch selbst im gewaltsamen Tod noch Unterschiede gemacht werden? Diese Unterschiede mag ja jeder machen, wie er will, sich hier dann aber auch noch als Menschenfreund aufspielen und andere als Zyniker abzukanzeln, das find ich ganz schön abstoßend.
Da spricht sich meiner Meinung die Wahrheit aus, dass de facto die Menschen einen unterschiedlichen Wert besitzen. Würde man Statistiken über Entschädigungszahlungen der USA/NATO für Kollateralschäden heranziehen, könnte man das meiner Meinung nach auch mit Zahlen belegen. Und gewiss würde sich darüber kaum jemand aufregen, trotzdem wir politischen Einfluss darauf nehmen können. Solchen "Wertschätzungen" liegt durchaus wie du zurecht folgerst eine gehörige Portion Zynismus, wenigstens aber Ignoranz zugrunde.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Einfach schrecklich!

Das zeigt mal wieder, dass man vor feigen Anschlägen (insbesondere bei Großveranstaltungen) einfach nicht sicher sein kann.
Dass so etwas bei einem Marathon passieren würde, hätte ich nie gedacht.
Mir tun die Angehörigen der getöteten Menschen und die vielen verletzten Menschen einfach leid.


Gruß
Stefan

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Stefan hat geschrieben:Einfach schrecklich!

Das zeigt mal wieder, dass man vor feigen Anschlägen (insbesondere bei Großveranstaltungen) einfach nicht sicher sein kann.
Dass so etwas bei einem Marathon passieren würde, hätte ich nie gedacht.
Mir tun die Angehörigen der getöteten Menschen und die vielen verletzten Menschen einfach leid.


Gruß
Stefan
Ich habe mir das leider schon bei fast jedem Marathon gedacht. Einfacher kann ein krankes Hirn nicht publikumswirksam viele Menschen umbringen/verletzen.
Das gleiche denke ich mir auch immer bei Massenveranstaltungen wie Rock am Ring.
Ich habe für mich aber beschlossen, dass ich trotzdem keiner Veranstaltung fern bleibe, weil sie eventuell "gefährlich" ist.

Statistisch gesehen, ist es sicherlich wahrscheinlicher vom Blitz getroffen zu werden. Deswegen halte ich mich aber auch nicht jeden Tag 24h im fardayschem Käfig auf.
In diesem Sinne habe ich mich auch erst heute beim Hannover Marathon angemeldet.

Finde es übrigens mal wieder typisch von sonrisa, wenn dieser sinngemäß darüber philosophiert um welche Menschen man trauern darf/sollte, und um welche nicht.
Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Das zu bewerten und zu moralisieren halte ich auch für fragwürdig.
Nach Gründen für so eine Tat zu suchen kann ja auch nur der falsche Ansatz sein. Das käme ja fast einer Rechtfertigung einer solch erbärmlich feigen, perversen Tat gleich.
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uzi hat geschrieben:Ich wollte ihn eigentlich konsequent ignorieren, werd es sofort nach dem Post auch wieder tun. Bei diesem Satz kann ich das aber nicht.

Hätte ich hier zu sagen, ich würde Dich daraufhin rauswerfen.

Ute
Ja so ist unsere Gesellschaft.Da wird jemand von allen Seiten wegen seiner pers. Meinung attackiert.Gesteigert wird es noch vom Nachtreten derer die den User auf der Igno-Liste stehen haben/hatten.

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HerbertRD07 hat geschrieben:..
Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, bei einer solchen Veranstaltung Opfer eines Anschlags zu werden, vermutlich für jeden hier im Forum größer, als als irgendwo anders auf der Welt unter sicher nicht weniger tragischen, traurigen und meist auch unnötigen Umständen ums Leben zu kommen.
Das sehe ich grundsätzlich anders:
Die Wahrscheinlichkeit, dass einen von uns dieses Schicksal bei einer Laufveranstaltung ereilt, ist verschwindend gering verglichen mit allen anderen Risiken, die wir tagtäglich wissentlich oder unwissentlich auf uns nehmen. (Autofahren, Grippeinfekt, etc)

Natürlich sind 100 tote Menschen bei einer Anschlagserie im Irak oder einem Feuerüberfall auf einen Marktplatz in Syrien schlimmer, als 3 Tote bei einer Sportveranstaltung in USA.
Mich schaudert, dass einige hier den Umkehrschluss zu ziehen scheinen, weil es größere Katastrophen gibt oder "der Amerikaner" mit anderen Völkern im Kriegszustand ist, sei das alles nicht so schlimm.
(Ich will niemanden was unterstellen, was er vielleicht nicht so gemeint hat, das ist nur mein Eindruck von einigen Beiträgen).

Trotzdem geht mir diese "kleine" Katastrophe näher als "größere" Katastrophen in anderen Weltenteilen.

Ich habe heute morgen erst mal mit meinen Kollegen in Boston telefoniert und bin froh, dass sie alle OK sind.
Ich war am Wochenende in Bonn. Bonn, das ist die Stadt, wo sie vor wenigen Wochen eine Bombe am Bahnhof gefunden haben.
Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass ich auch nur einmal daran gedacht habe...
Nächstes Wochenende fahre ich nach Hamburg. Da ich Realist bin, weiß ich, dass nichts passieren kann.
Das ist so ziemlich der einzige Punkt, wo ich "Wupperwalze" zustimmen kann: "Nie und nirgendwo war man so sicher wie heutzutage in der westlichen Welt."
Trotzdem werde ich mit einem mulmigen Gefühl an der Strecke stehen.

Aber das Laufen ist meine ganz persönliche rote Linie. Ich nehme meine Laufschuhe überall hin mit und laufe auch überall, letztes Jahr bin ich z.B. in Mexico City gejoggt, in einer nordmexikanischen Großstadt um 6 Uhr früh, und durch ein Slum in Chongqing. Das ist das Stück Freiheit, dass ich brauche, um meinen Kopf klar zu halten, wenn ich wieder wegen irgendwelcher technischen Probleme um die halbe Welt fliege.
Deshalb geht es mir so nah, dass dies Freiheit durch Irre - welcher Orientierung auch immer - eingeschränkt wird. (Sorry für den Pathos.)
Meine Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Angehörigen.

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Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe. Die Frage ist nur: Ist es wirklich so, dass ein hier mal eben hingeschmiertes tief empfundenes Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen etwas gibt, während mein mäßig witziges Witzchen ihnen etwas nimmt? Oder nimmt man da nur sich selbst und sein Geschreibsel in einem Forum viel zu wichtig?

So weit ich weiß schreibt hier niemand, der ein Familienmitglied oder einen Freund beim Unglück verloren hat. Wir ergehen uns alle nur in Diskussionen darüber, wie wir es empfinden, was da passiert ist - oder wie wir es empfinden, was andere dabei empfinden. Das ist gut und schön, nur warum soll es dann Schreibverbote geben?

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wupperwalze hat geschrieben:Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe.
wupperwalze hat geschrieben: Das ist gut und schön, nur warum soll es dann Schreibverbote geben?

Du nimmst Dir das Recht raus deine eigenwillige persönliche Meinung zu vertreten, dann laß dieses Recht auch anderen. Ute hat nicht gefordert Dich raus zu werfen Sie hat nur Ihre persönliche Meinung kund getan.

Was ich von "unangemessenen Witzen" auf Kosten von Toten und Verletzten halte schreibe ich hier jetzt nicht, das ist nicht druckreif....
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wupperwalze hat geschrieben:Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe. Die Frage ist nur: Ist es wirklich so, dass ein hier mal eben hingeschmiertes tief empfundenes Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen etwas gibt, während mein mäßig witziges Witzchen ihnen etwas nimmt? Oder nimmt man da nur sich selbst und sein Geschreibsel in einem Forum viel zu wichtig?

So weit ich weiß schreibt hier niemand, der ein Familienmitglied oder einen Freund beim Unglück verloren hat. Wir ergehen uns alle nur in Diskussionen darüber, wie wir es empfinden, was da passiert ist - oder wie wir es empfinden, was andere dabei empfinden. Das ist gut und schön, nur warum soll es dann Schreibverbote geben?
Es geht hier einzig und allein um RESPEKT den Toten gegenüber. Diesen Respekt hast DU anscheinend nicht. Traurig ein Witzchen zu machen in so einer Situation.

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uzi hat geschrieben:....
Hätte ich hier zu sagen, ich würde Dich daraufhin rauswerfen.

Ute
so eine Aussage kommt ungemein gut gerade wenn man so einen pazifistischen Nick hat :zwinker5: , aber der verleiht natürlich Nachdruck (nicht dass ich anderer Meinung wäre)
was willste machen, nützt ja nichts

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wupperwalze hat geschrieben:Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe. Die Frage ist nur: Ist es wirklich so, dass ein hier mal eben hingeschmiertes tief empfundenes Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen etwas gibt, während mein mäßig witziges Witzchen ihnen etwas nimmt? Oder nimmt man da nur sich selbst und sein Geschreibsel in einem Forum viel zu wichtig?
Hier sind schon Leute wegen an Volksverhetzung grenzenden Beiträgen NICHT geflogen, also wäre es natürlich völlig überzogen, wegen dieses Spruchs Maßnahmen zu ergreifen. Zumal man vermuten darf, dass der Spruch einen wahren Kern hat: Da die Felder bei den schnelleren Läufern nicht so dicht sind, haben die Täter die Bomben möglicherweise mit voller Absicht zu diesem Zeitpunkt gezündet. Also ich halte es nicht für unwahrcheinlich, dass man mit einer Zeit deutlich unter 4h bei den großen Marathons sicherer vor Anschlägen ist als bei deutlich langsameren Zeiten.
wupperwalze hat geschrieben:So weit ich weiß schreibt hier niemand, der ein Familienmitglied oder einen Freund beim Unglück verloren hat. Wir ergehen uns alle nur in Diskussionen darüber, wie wir es empfinden, was da passiert ist - oder wie wir es empfinden, was andere dabei empfinden. Das ist gut und schön, nur warum soll es dann Schreibverbote geben?
Möglicherweise weil es in D eine lange Zensurtradition gibt. Da gibt es eben heute noch einige Sympathisanten. Selbst wenn jemand hier einen Freund oder ein Familienitglied in Boston verloren hätte, wären Beiträge hier im Forum höchstwahrscheinlich eines der geringeren Probleme für diesen Jemand.

Und wenn es schon um die USA, Zensur und Meinungsfreiheit geht sollte man auch erwähnen, dass diese Meinungsfreiheit dort möglicherweise von vielen höher geschätzt wird als hier. In D. gibt es ja z. B. spezielle Zensurgesetze bzgl der deutschen Vergangenheit.

Leider wird ja mit dem Sicherheitsargument in vielen Staaten die Freiheit unnötig eingeschränkt. Es gibt keine absolute Sicherheit vor Terrorismus. Die Freiheit stribt aber mit Sicherheit, wenn nach jedem Terroranschlag die nächste Gesetzesverschärfung kommt. WIe kann man in D mit der Geschichte von (mindestens) zwei sehr unterschiedlichen deutschen Überwachungsstaaten nur auf die Idee kommen, wieder in diese Richtung gehen zu wollen?

Wir leben hier sehr sicher. Viele Menschen auf der Welt haben weder den Luxus, dieses Maß an Freiheit zu genießen, noch dieses Maß an Sicherheit. Es lohnt sich, beides zu verteidigen, aber ist jedes Mittel dafür recht?

Wer mit den Beiträgen einiger Verständniprobleme hat, sollte vielleicht lieber nicht reagieren. Es ist keiner gezwungen, sich selbst hier selbst ein intellektuelles Armutszeugnis auszustellen. :teufel:

Und wer immer noch denkt, dass ihn gravierende Entwicklungen in anderen Staaten in einer venetzten Welt nichts angehen, der hat den Schuss einfach nicht gehört und tut mir nicht einmal leid. Seit über 20 Jahren wird so viel über Globalisierung gesprochen, und einige denken immer noch, das alles ginge sie nichts an.

Zeit zum Aufwachen. Die gravierenden globalen Probleme können weder national, noch EU-intern, noch durch die westlichen Industrieestaaten allein gelöst werden. Entweder Weltbürger werden und anfangen, global zu denken, oder zusehen, wie die Menschheit sich selbst abschafft. Noch gibt es hofentlich die Wahl ...

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Vielleicht wäre es an der Zeit, mal die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen. Viele fanden meine Beiträge unpassend, damit muss und kann ich leben. Ich werde mich nicht für meine Meinung entschuldigen. Was den einen hier mehrfach zitierten Satz angeht: Sarkasmus mag nicht jedem gefallen, manchmal mag er unangemessen erscheinen. Ich fand ihn hier noch tragbar, ich akzeptiere, wenn andere das anders sehen. Vielleicht dosierte ich Sarkasmus hier in Zukunft etwas sparsamer.

Schlimmer als Sarkasmus finde ich die Weltsicht, die einige hier offenbaren. Wenn "wir" versehentlich ein paar afghanische Zivilisten bei einer Hochzeit zusammenbomben, dann ist das zwar bedauerlich, Empörung bleibt aber aus. Wenn sie die Macht- und Hilflosen dieser Welt aber ihrer Mittel bedienen, um auf unsere Bomben und unsere Wirtschaftsmacht zu reagieren, dann sind das wahlweise "Kranke" oder "Irre". Unabhängig von der krassen Oberflächlichkeit dieses Denkschemas ist vor allem die Achtlosigkeit in der Wortwahl erschreckend.

Ich schließe mit dem Wunsch, dass die Verantwortlichen für die kommenden Läufe nicht dem Irrglauben erliegen, hundertprozentige Sicherheit sei möglich. Unser mickrig kleines Lebensrisiko ist übrigens keine Selbstverständlichkeit, es speist sich nicht zuletzt aus einem viel größeren Lebensrisiko in anders geprägten Weltregionen, deren Tragödien uns aber - so habe ich es verstanden - nicht interessieren, weil wir uns nicht vorstellen können, von ihnen auch betroffen zu sein.

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wupperwalze hat geschrieben: Wenn sie die Macht- und Hilflosen dieser Welt aber ihrer Mittel bedienen, um auf unsere Bomben und unsere Wirtschaftsmacht zu reagieren, dann sind das wahlweise "Kranke" oder "Irre".
Ach, du weißt schon, wer's war??
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wupperwalze hat geschrieben: Wenn sie die Macht- und Hilflosen dieser Welt aber ihrer Mittel bedienen, um auf unsere Bomben und unsere Wirtschaftsmacht zu reagieren, dann sind das wahlweise "Kranke" oder "Irre".
Wenn das dein Ernst ist, dann tust du mir leid. Bei den allermeisten Terroranschlägen, die es in den letzten Jahren gab, waren keine "Macht- und Hilflosen" beteiligt.
Und auch wenn der Terror bzw. diese Bluttat von Macht- und Hilflosen ausgegangen wäre, so kann das niemals eine Rechtfertigung sein. Das klingt ja fast so, als würde da aus Notwehr gehandelt.
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Ganz abgesehen davon, dass es hochumstritten ist, ob die Ursachen von Terrorismus in erster Linie mit (wie oft angenommen) Armut, Macht- oder Hilflosigkeit zusammenhängen oder es nicht doch andere Gründe gibt.

Viele Terroristen und insbesondere deren Führer stammen aus besseren, wohlhabenderen und gebildeteren Kreisen (etwa Studenten). Es gibt Länder in denen die Armut noch um einiges größer ist, der Terrorismus aber nicht so sehr verbreitet (etwa manche afrikanische Länder).

Dagegen gab es auch in Deutschland Terroristen (z. B. RAF) die alle nicht aus ärmsten und verzweifelten Kreisen kamen.


Demnach ist das alles vor allem Spekulation, noch verstärkt durch die Tatsache, dass noch keine Erkenntnisse über die Täter bekannt sind.

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wupperwalze hat geschrieben:Vielleicht wäre es an der Zeit, mal die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen. Viele fanden meine Beiträge unpassend, damit muss und kann ich leben. Ich werde mich nicht für meine Meinung entschuldigen. Was den einen hier mehrfach zitierten Satz angeht: Sarkasmus mag nicht jedem gefallen, manchmal mag er unangemessen erscheinen. Ich fand ihn hier noch tragbar, ich akzeptiere, wenn andere das anders sehen. Vielleicht dosierte ich Sarkasmus hier in Zukunft etwas sparsamer.
Danke..auf dieser Ebene kann man doch vernünftig reden
wupperwalze hat geschrieben: Schlimmer als Sarkasmus finde ich die Weltsicht, die einige hier offenbaren. Wenn "wir" versehentlich ein paar afghanische Zivilisten bei einer Hochzeit zusammenbomben, dann ist das zwar bedauerlich, Empörung bleibt aber aus.
Da gebe ich Dir sogar absolut recht, aber kann man das wirklich zum Vorwurf machen ? Es geht doch nicht darum ein Leben zu bewerten das wäre verwerflich. Es ist einfach die emotionale Bindung die zu einem bestimmten Ereignis nunmal besteht oder nicht. Der 8 jährige Junge hat seinen durchs Ziel laufenden Vater noch begrüsst und wurde ein paar Minuten später von der Bombe zerrissen. Meine 7 jährige Tochter hat auch schon im Zielbereich auf mich gewartet. Da entstehen dann einfach Assotiationen im Kopf die mich persönlich einfach nicht kalt lassen können. Das hat nichts damit zu tun, dass ich dieses Ereigniss höher hängen will als viele andere schreckliche Dinge die jeden Tag auf dieser Welt passieren.
wupperwalze hat geschrieben: Wenn sie die Macht- und Hilflosen dieser Welt aber ihrer Mittel bedienen, um auf unsere Bomben und unsere Wirtschaftsmacht zu reagieren, dann sind das wahlweise "Kranke" oder "Irre". .
Um das zu beurteilen würde ich dann doch lieber mal abwarten bis ermittelt wurde wer dafür verantwortlich war. Oder würdest Du einen Hr. Breivik auch als Macht- und Mittellos bezeichnen ??

I
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@coldfire30

Du hast Recht: Eh wir nicht wissen, wer da im Namen von was oder wem diese Tat begangen hat, sind auch meine Ausführungen zum Teil nur haltlos Spekulationen, das seh ich ein, das unterlass ich.

Was die von dir angesprochene emotionale Bindung angeht, da kann ich nur sagen, dass es bei mir anders ist. Für mich ist ein afghanischer Vater, dessen Sohn als Kollateralschaden in die Geschichte der Bundeswehr eingeht, ebenso "nah" wie der Vater, dessen Sohn jetzt in Boston gestorben ist. Vielleicht sind wir da alle subjektiv, ich hab da wohl auch meine Assoziationen, ebenso wie andere ihre haben.

Ich lasse jedem seine Weltsicht. Aber ich vertrete auch meine. Und aus meiner Weltsicht heraus ist "Wir Läufer feiern da ein so friedliches Volksfest und alle Menschen dürfen mitmachen und dann kommt da irgendein Irrer und macht es kaputt." zu einfach.

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wupperwalze hat geschrieben:Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe.
Du scheinst ein seltsames Verhaeltnis zum Humor zu haben, wenn Du Deine Geschmacklosigkeit als Witz empfindest. Manchmal ist es besser, einfach mal nichts zu schreiben.

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Oder würdest Du einen Hr. Breivik auch als Macht- und Mittellos bezeichnen ??
Auch ein Herr Breivik ist jedoch nicht Satan, sondern wurde erst einmal zu dem, der dann als der handelte, als der er dann prominent wurde. Es gibt inzwischen zwei Rechtsgutachten über seine psychische Verfassung und mehrere Stellungnahmen dazu. Die hinter solchen Taten stehenden Persönlichkeitsstörungen - ob sie nun in Schuldfähigkeit münden oder nicht - haben immer auch mit Asymmetrien der Macht (zumindest in der Selbstwahrnehmung der Betroffenen) zu tun: Am Ende steht dann irgendwann etwas derart "Okay, ihr wollt nicht hören, dann sollt ihr eben fühlen".

Wer Omnipotenzvorstellungen und wahnhaftem Handeln erliegt, der kommt selten aus einem "gesunden", funktional-adäquaten und befriedigenden Sozialgefüge. Hätte man rechtzeitig in diese Ohnmacht interveniert, wäre es gar nicht zum Ausleben einer Omnipotenz-Phantasie gekommen. Es geht dabei eben nicht darum, wie manche das eilig interpretieren, eine Gewalttätigkeit zu rechtfertigen und gut zu heissen, sondern sich zu einem Zeitpunkt mit ihr auseinanderzusetzen, wo es noch Optionen gibt, bevor sie in einer Katastrophe endet. Und das gilt für den Familienvater, der sein Haus mitsamt der Familie in Brand steckt wie für die Außenpolitik von Nationen und politischen Gruppen. Ungeachtet der Tatsache, dass Terrorismen immer komplexe Felder von ursächlichen Korrelationen darstellen.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Hier was für alle Welterklärer:

Drei Tote bei Anschlägen in Boston: Der achtjährige Martin starb, als er seinen Vater im Ziel erwartete - Terror in Boston - FOCUS Online - Nachrichten

Stellt euch einfach vor ihr seit gerade ins Ziel gelaufen. Die Familie wartet auf euch und nun: Der Sohn tot, die Tochter keine Beine mehr und die Frau schwerstverletzt. Würdet ihr dann gescheite Gedanken auspacken mit welcher Berechtigung wer wo wie wen umbringen darf.....Oder ob das mehr oder weniger schlimm ist?

Ehrlich: Wenn amerikanische Militärbasen im Irak oder Afghanistan angegriffen werden kann ich ja solches Schwadronieren verstehen. Aber hier?

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Wäre der Krieg nicht gewesen, würde ich heute ganz woanders leben.
Wäre meine Mutter nicht von ihrem fremdländischen Freund schwanger geworden, mit dem sie bald darauf Schluß machte, wäre ich heute kein Iraker.
Wäre nicht die verbale Ohrfeige meines Hausarztes gewesen, als ich mehr als anderthalb mal so schwer war wie heute, würde ich heute nicht laufen, sondern wäre vielleicht längst tot und begraben, und Euch würden diese Zeilen erspart bleiben.

Was ich heute bin, ist ein Produkt reinen Zufalls, und deshalb wage ich nicht, zu behaupten, der Tod oder das üble Schicksal der einen ginge mir weniger nah als das der anderen.

Außerdem kenne ich mich gut genug, um froh zu sein, daß nicht ausgerechnet einer wie ich der Nabel der Welt ist. Ich bin dankbar für ein Leben, das an Inhalten so reich gesegnet ist, daß ich mich getrost mit einem Platz außerhalb seines Mittelpunktes begnügen kann. Darum ist es mir auch nicht möglich (und ich vermisse diese Möglichkeit auch gar nicht), Solidarität und Mitleid mit anderen nach Maßgabe Ihrer Ähnlichkeit mit mir zu bemessen.

Damit will ich niemanden kritisieren, dem die Opfer der Anschläge in Boston vielleicht näher gehen als die Opfer anderswo, außerhalb der westlichen Hemisphäre und der Laufszene. Ich verstehe das gut. Vorgestern bin ich den übelsten Marathon meines Lebens gelaufen. Ich war geistig und körperlich völlig am Ende und hätte wohl noch meinen eigenen Namen vergessen, wenn er mir nicht fortwährend von völlig unbekannten Menschen zugerufen worden wäre. Ich kenne die Zieleinläufe mit ihren dichten Spalieren aus jubelnden Zuschauern, die glücklichen Gesichter, wenn es geschafft ist und all das, und ich lebe ja auch dafür. Das alles ist mir besonders nah, und als ich die Übertragung vom Boston-Marathon anschaute, wurde ich gewissermaßen eins mit Läufern und Zuschauern.

Aber wenn ich ehrlich in mich hineinhorche, stelle ich fest, daß mich die Anschläge beim Boston-Marathon vor allem deshalb so überproportional bewegen, weil sie Teil genau dieser Welt sind. Ich bilde mir zumindest ein, daß ich meine Phantasie nicht sehr bemühen muß, um mir vorzustellen, was da geschehen und wie den Betroffenen zumute ist. Ich bin eben Insider.

Und gerade das empfinde ich als trügerisch. Denn es kommt uns nicht zu, selbst zu wählen, wer unsere Nächsten sind. Die kommen von sich aus auf uns zu und nehmen uns in Anspruch. Man muß den Erzähler des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter ja nicht gleich für einen Übermenschen halten, um die kleine Geschichte überzeugend zu finden.

Wie gesagt, kritisieren will ich niemanden hier. Ob Betroffenheit oder Zynismus - das sind alles Reaktionen, die mich z.T. abstoßen, die aber zugleich legitim sind. Wer hier mitdiskutiert oder zumindest mitliest, ist doch wohl zu sehr persönlich involviert, um immer der Gefahr entgehen zu können, daß der Eindruck entsteht, er/sie wolle sich mit der eigenen Meinung profilieren und über den noch nicht gegrabenen Gräbern der Opfern einen persönlichen Flamewar austragen. So vorsichtig kann man wohl kaum formulieren, daß niemand Anstoß nehmen kann. Wenn Menschen gewaltsam ihres Lebens oder ihrer Gesundheit beraubt werden, ist das zu monströs, als daß irgendjemand hier für sich in Anspruch nehmen könnte, den Königsweg dafür zu kennen, wie man darauf angemessen reagiert. Also sollte man die Reaktionen anderer fairerweise als deren Weg respektieren, mit den Ereignissen irgendwie klarzukommen.

Eine Ausnahme vom Kritikverzicht gestatte ich mir allerdings: Ripple, was soll das? Mich irritiert nicht in erster Linie, daß Du vom Beten nichts verstanden hast. Das zwar auch, und das kann ich auch begründen, aber dafür könnte ich ja schließlich keinerlei Überzeugungskraft in Anspruch nehmen. Vor allem dann nicht, wenn eine Überzeugung solch apodiktischer Vehemenz formuliert wird, daß ich mich nur aus dem mir vorgegebenen Ruch der strukturellen Verlogenheit heraus mit ihr auseinandersetzen könnte. Und das ist mir einfach zu blöd. Nein, in erster Linie finde ich ärgerlich, daß Du aufgrund einer bloßen persönlichen Ansicht für Dich eine moralische Überlegenheit anderen gegenüber in Anspruch nimmst, die diese Ansicht nicht teilen.

So weit mein Beitrag. Der Thread ist ja ohnehin längst völlig verfahren, da werde ich es wohl kaum noch schlimmer gemacht haben.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Chakotay hat geschrieben:Stellt euch einfach vor ihr seit gerade ins Ziel gelaufen. Die Familie wartet auf euch und nun: Der Sohn tot, die Tochter keine Beine mehr und die Frau schwerstverletzt.
Stimmt, jetzt wo du's sagst, vorgestern im Irak, das waren alles nur irgendwelche gesichtslosen Menschen, keine Väter, Mütter, Töchter und Söhne. Das ist ja das perfide: Zu den Toten in Boston liefern uns die Medien Gesichter und Geschichten und sonstige emotionale Wichsvorlagen. Und so entstehen dann Unterschiede zwischen den Opfern.

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wupperwalze hat geschrieben:Stimmt, jetzt wo du's sagst, vorgestern im Irak, das waren alles nur irgendwelche gesichtslosen Menschen, keine Väter, Mütter, Töchter und Söhne. Das ist ja das perfide: Zu den Toten in Boston liefern uns die Medien Gesichter und Geschichten und sonstige emotionale Wichsvorlagen. Und so entstehen dann Unterschiede zwischen den Opfern.
@wupperwalze: Vorhin noch groß tönen, dass du jetzt die Schärfe hier rausnehmen willst, und jetzt wieder so etwas von dir. Du kannst es einfach nicht lassen, oder?! Wie bist du eigentlich drauf??
Meine PBs:
10 km: 48:28 (München, 12.10.2008)
HM: 1:46:42 (München, 13.10.2013)
M: 4:30:56 (München, 11.10.2009; naja, ist ja auch erst einer...)

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Wie ich drauf bin? Haben doch schon genug andere geschrieben, die Mühe mach ich mir hier nicht mehr. Einigen hier würde ich wünschen, dass Bigotterie etwas ist, dass einem langsam aber sicher die Luft für die langen Läufe nimmt. [Wütend ab. Erleichtertes Aufatmen beim restlichen Ensemble.]

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Da fällt mir der alte Rechtsgrundsatz "Es gibt keine Gleichheit im Unrecht" ein...

Ebensowenig kann und darf man den Tod und das Leiden von Menschen in verschiedenen Teilen der Welt vergleichen oder gegeneinander aufrechnen.
Der Hungertod eines Kindes in Afrika ist genauso traurig, schrecklich und unnötig wie der Tod eines bei einem Militärschlag "versehentlich" getöteten Bauern im Irak, einer von ihren Vergewaltigern zu Tode gefolterten Frau in Indien oder eben der Tod eines bei einem Bombenanschlag in den USA ums Leben gekommenen Kindes.
Der Grund, warum mich der Bombenanschlag von Boston betroffener macht und mehr beschäftigt ist lediglich, dass dieser Anschlag den größten Bezug zu meiner Lebenswirklichkeit hat. Nichts anderes. Und das hat wenig mit Bigotterie, Arroganz oder Heuchelei zu tun.

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wupperwalze hat geschrieben:Ute würde mich also rausschmeißen. Warum: Weil ich mir einen in Utes Augen unangemessenen Witz erlaubt habe. Die Frage ist nur: Ist es wirklich so, dass ein hier mal eben hingeschmiertes tief empfundenes Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen etwas gibt, während mein mäßig witziges Witzchen ihnen etwas nimmt? Oder nimmt man da nur sich selbst und sein Geschreibsel in einem Forum viel zu wichtig?

So weit ich weiß schreibt hier niemand, der ein Familienmitglied oder einen Freund beim Unglück verloren hat. Wir ergehen uns alle nur in Diskussionen darüber, wie wir es empfinden, was da passiert ist - oder wie wir es empfinden, was andere dabei empfinden. Das ist gut und schön, nur warum soll es dann Schreibverbote geben?
Zuerst keifst du hier rum, wie sehr dich das ankotzt, dass tagtäglich hunderttausende Menschen in Kriegen und Armut sterben (bis hier hin noch nachvollziehbar), aber gleichzeitig bist du so menschenverachtend, dass du Witze über den Tod von Menschen machst (die keine 24 Stunden tot sind)? Wie armselig kann ein einzelner Mensch eigentlich sein? Tue mir und 99% des Forums einen Gefallen und lass deinen Account löschen. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen ... wenn du den Witz vor meinen Augen gemacht hättest, würdest du jetzt nicht dieses abartige Geschreibe von dir geben.

ps: Die Scheinheiligkeit, die du den meisten hier vorwirfst, ist bei dir doch noch viel schlimmer? Oder willst du mir allen Ernstes erzählen, dass dich irgendein Toter im Irak juckt? Selbst wenns 1000 sind, davon die Hälfte Kinder und Frauen ... dir gehts doch nur darum deine kranken Geltungsdrang zum Besten zu geben. Wenn du keine Trauer empfindest für 3 Tote und dutzende Schwerverletzte, die dein Hobby und deine Passion direkt oder indirekt teilen, dann will ich jetzt mal hören, warum du ausgerechnet für eine namenlose Zahl von unbekannten Menschen, die im Irak oder sonst wo ihr Leben lassen, trauerst. Und niemand sagt, dass das richtig ist, dass man um 3 Tote mehr trauert, als um 100 oder 1000 in Afrika oder sonst wo, die an Krieg oder Hunger sterben, aber tu doch selbst nicht so scheinheilig, als ob dir diese Opfer mehr bedeuten. Der Mensch ist emotional und je enger eine Verbindung herrscht, desto mehr kann man auch mitfühlen. Aber ich bin gespannt auf deine geschmacklosen Zitatausrisse meines Beitrages, die dich wieder zu irgendwelchen abstrusen Theorien verleiten.

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faceyourtarget hat geschrieben:Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen ...
Interessant, was so alles an hässlichen Fratzen zu Tage tritt, wenn man im Eifer des Gefechts vergisst, die Maske festzuhalten.

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wupperwalze hat geschrieben:Interessant, was so alles an hässlichen Fratzen zu Tage tritt, wenn man im Eifer des Gefechts vergisst, die Maske festzuhalten.
Ist das jetzt sowas, wie ne innere Einkehr und Selbstreflektion?

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faceyourtarget hat geschrieben:Zuerst keifst du hier rum, wie sehr dich das ankotzt, dass tagtäglich hunderttausende Menschen in Kriegen und Armut sterben (bis hier hin noch nachvollziehbar), aber gleichzeitig bist du so menschenverachtend, dass du Witze über den Tod von Menschen machst (die keine 24 Stunden tot sind)? Wie armselig kann ein einzelner Mensch eigentlich sein? Tue mir und 99% des Forums einen Gefallen und lass deinen Account löschen. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen ... wenn du den Witz vor meinen Augen gemacht hättest, würdest du jetzt nicht dieses abartige Geschreibe von dir geben.

ps: Die Scheinheiligkeit, die du den meisten hier vorwirfst, ist bei dir doch noch viel schlimmer? Oder willst du mir allen Ernstes erzählen, dass dich irgendein Toter im Irak juckt? Selbst wenns 1000 sind, davon die Hälfte Kinder und Frauen ... dir gehts doch nur darum deine kranken Geltungsdrang zum Besten zu geben. Wenn du keine Trauer empfindest für 3 Tote und dutzende Schwerverletzte, die dein Hobby und deine Passion direkt oder indirekt teilen, dann will ich jetzt mal hören, warum du ausgerechnet für eine namenlose Zahl von unbekannten Menschen, die im Irak oder sonst wo ihr Leben lassen, trauerst. Und niemand sagt, dass das richtig ist, dass man um 3 Tote mehr trauert, als um 100 oder 1000 in Afrika oder sonst wo, die an Krieg oder Hunger sterben, aber tu doch selbst nicht so scheinheilig, als ob dir diese Opfer mehr bedeuten. Der Mensch ist emotional und je enger eine Verbindung herrscht, desto mehr kann man auch mitfühlen. Aber ich bin gespannt auf deine geschmacklosen Zitatausrisse meines Beitrages, die dich wieder zu irgendwelchen abstrusen Theorien verleiten.
Danke, Du schreibst mir aus der Seele!
Ich bin in Gedanken bei allen Opfern. Und dazu gehoeren alle, die dieses Schreckliche erleben mussten
Bei jedem zukuenftigen Finish werden diese Bilder wieder da sen, die Geraeusche, die Gerueche.
Moege der Sport ihnen die Kraft fuer eine Verabeitung dieser Geschehnisse geben, falls das ueberhaupt moeglich ist.

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Weißt du, ich hab niemandem indirekt Schläge angedroht. Ich hab meine Meinung vertreten. Kontrovers, sicherlich, vielleicht mitunter grenzwertig, aber keine allgemein anerkannte Grenze überschreitend. Klar, einige haben in Sachen "Humor" und "menschliches Leid" sensiblere Sensoren, andere weniger. Aber warum soll hier jeder Zweite schreiben dürfen, wie weitgehend egal ihm der Rest der Welt ist, solange die Läufergemeinde in Ruhe gelassen wird, und ich soll dann nicht die gegensätzliche Position vertreten dürfen? Die Werte, die ihr irgendwo verteidigt sehen wollt, die schafft ihr doch selbst hinterrücks ab, weil's bequemer so ist.

Stimmt übrigens: Ich hatte bereits mehrfach angekündigt, mich hier zurückzuziehen. Das fällt mir schwer, wenn immer wieder nachgetreten wird, ist eine Schwäche von mir.

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faceyourtarget hat geschrieben:Zuerst keifst du hier rum, wie sehr dich das ankotzt, dass tagtäglich hunderttausende Menschen in Kriegen und Armut sterben (bis hier hin noch nachvollziehbar), aber gleichzeitig bist du so menschenverachtend, dass du Witze über den Tod von Menschen machst (die keine 24 Stunden tot sind)? Wie armselig kann ein einzelner Mensch eigentlich sein? Tue mir und 99% des Forums einen Gefallen und lass deinen Account löschen. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen ... wenn du den Witz vor meinen Augen gemacht hättest, würdest du jetzt nicht dieses abartige Geschreibe von dir geben.
Was ist denn hier los? :haeh:

Angesichts des Schreckens und der Gewalt dass hier jemand in der Diskussion über den Anschlag Schläge angedroht bekommt, das geht doch nicht nur zu weit, das ist wie ich finde wirklich unerträglich! :nene:

Egal, was w. hier geschrieben hat, das geht zu weit und auch noch bei diesem Anlass!
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Damit hier endlich Ruhe einkehrt: Ich habe gerade einen "Forumsoffiziellen" um die Löschung meines Accounts gebeten. Zwischen mir und der Mehrheit der anderen Forumsmitglieder, das scheint einfach nicht zu passen. Auf weitere Auswüchse hab ich keine Lust, und ihr sicherlich auch nicht.

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Rennschnecke_Walking hat geschrieben:Danke, Du schreibst mir aus der Seele!
.
Bist du etwa die nächste, die am liebsten gleich zuschlagen will?

Der Thread entwickelt sich langsam zu einem Lehrstück über Toleranz bzw den Mangel daran bei einigen hier im Forum.

So nahe sind also einige selbst an der Entscheidung, Gewalt als Mittel zum Erreichen der eigenen Ziele einzusetzen.

Ja, das finde ich auch traurig.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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wupperwalze hat geschrieben:Damit hier endlich Ruhe einkehrt: Ich habe gerade einen "Forumsoffiziellen" um die Löschung meines Accounts gebeten. Zwischen mir und der Mehrheit der anderen Forumsmitglieder, das scheint einfach nicht zu passen. Auf weitere Auswüchse hab ich keine Lust, und ihr sicherlich auch nicht.
Lass dich hier nicht so leicht vertreiben. Das ist nicht das richtige Signal. Diverse Stammtischbrüder- und schwestern sollen ruhig lernen, auch andere Meinungen zu ertragen. Ist höchste Zeit.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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