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Boston und die Trauer

Boston und die Trauer

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Hallo Läufer,

es gibt bereits einen Thread zu Boston. Ich wollte beitragen, einfach nur meine Betroffenheit formulieren. Ich las ein paar Beiträge und bin angewidert wieder da raus. Ob wir es in diesem Forum jemals schaffen werden ein Geschehen ohne gegenseitige Angriffe und Verunglimpfungen zu würdigen?

Darum fange ich meinen eigenen Thread an und ich werde mich auch nur einmal äußern.

Angesichts der unmenschlichen, abgrundtief dummen und verbrecherischen Anschläge von Boston bin ich fassungslos. Es ist mir völlig egal, wer das war und was auch immer später als "Ursache" dafür wird herhalten müssen. Ich bin traurig und ratlos. Bei ähnlichen Geschehen war ich das auch, bin nur diesmal betroffener als sonst. Ich bin Marathonläufer. Ich wollte New York laufen. Ich bin in USA Marathon gelaufen - noch nicht lange her. Wäre ich in Boston gelaufen, hätte ich womöglich die Stelle der Anschläge nur ein paar Minuten vor der Explosion passiert ... Wahrscheinlich hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt trinkend und essend hinterm Ziel aufgehalten ...

Ich bin auch getroffen, weil ich mehrmals mit Schaudern daran dachte, wie einfach es doch wäre Terror bei einer M-Veranstaltung zu verbreiten. Unter tausenden in einer Startaufstellung kam mir dann und wann so ein Gedanke, wenn zuvor mal wieder irgendwo in der Welt die Menschlichkeit zu Tode gebombt worden war. Und vor dem ausgefallenen New York Marathon quälten mich solche Schreckensszenarien auch - immerhin war Ground Zero nicht weit. Und nun hat jemand meine hässliche Horrorfantasie, die ich nicht wirklich für wahrscheinlich gehalten hatte, schreckliche Realität werden lassen.

Der Mensch ist des Menschen größter Feind - hat glaube ich mal ein Denker formuliert. Ich finde das stimmt nicht. Es ist schlimmer: Der Mensch ist des Menschen einziger Feind.

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Lieber Udo!
Vielen Dank für diesen Beitrag! Mir ging es glaube ähnlich wie dir als ich den anderen Thread gelesen habe, ich konnte nicht fassen was da geschrieben worden ist. Danke das du dem Ganzen eine andere Richtung gegeben hast.
Mir gingen bei Laufveranstaltungen auch schon solche Gedanken durch den Kopf und bin sehr betroffen und denke auch an das Leid der Angehörigen. So etwas selbst mitzuerleben muss schrecklich sein!

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Möchte mich hier Albläuferin anschliessen! Danke U_d_o für Deinen Beitrag, der mir sehr aus der Seele spricht.

Ich frage mich nur, wann wir Menschen die Menschlichkeit verloren haben... Angesichts unserer Geschichte muss dies schon seeeeeeeeeehr lang her sein. Ich hoffe nur inständig, daß wir nicht komplett vom Weg abgekommen sind, sondern den richtigen Pfad irgendwann wieder finden. Und das besser bald als zu spät!

Forrestine
******************************************************************************
31.12.2012 - LCC Silvesterlauf - 5,4 km- Zielzeit: 0:29:59 - Geschafft in: 0:29:51
10.03.2013 - Winterlaufserie 3. Lauf - 14 km - Zielzeit: 1:27:00 - Geschafft in: 1:22:58
14.04.2013 - VCM - 21,1 km- Zielzeit: 2:09:59 - Geschafft in: 2:09:28
15.09.2013 - Wachau Marathon - 21,1 - Zielzeit: ???

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Tagtäglich passieren unmenschliche, gar bestialische Verbrechen. Ich bin froh, dass diese nicht stets im eigenen Garten passieren - und falls doch, erinnert es mich wieder daran, was draussen "Realität" ist. Wobei die Realität das ist, was ich von den unsrigen Medien und Geschichtsbüchern serviert bekomme.

Nebst dem Bombenterror in Boston kamen in Iran 13 Menschen bei einem Beben ums Leben. Ich frage mich, wieso mich diese Meldung aus dem nahen Osten weniger berührt. :confused:
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

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Rolli, danke, genau das wollte ich auch gerade posten - ich stimme dem Beitrag dort 100% zu, es spricht mir absolut aus dem Herzen. Danke auch dir Udo, absolut deiner Meinung. Und trotz allen, haben wir eines der schönsten Hobbys dieser Welt, wir laufen gemeinsam immer weiter !!

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xBLUBx hat geschrieben:Nebst dem Bombenterror in Boston kamen in Iran 13 Menschen bei einem Beben ums Leben. Ich frage mich, wieso mich diese Meldung aus dem nahen Osten weniger berührt. :confused:
Weil Boston bei einem Event passiert ist, auf dem wir - durch unser gemeinsames Hobby dem Laufen - durchaus auch sein hätten können. Und es hätte bei jeder Laufveranstaltung passieren können. Wien, Paris, Berlin - der Ort ist austauschbar! Ein Beben ist ein Ereignis, welches nicht durch die Mutwilligkeit einer Person ausgelöst wird. Ein Erdbeben, einen Orkan kann man vielleicht leichter als "Schicksal" abtun, als einen Bombenanschlag.

Zumindest meine Meinung...

glg
Forrestine
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31.12.2012 - LCC Silvesterlauf - 5,4 km- Zielzeit: 0:29:59 - Geschafft in: 0:29:51
10.03.2013 - Winterlaufserie 3. Lauf - 14 km - Zielzeit: 1:27:00 - Geschafft in: 1:22:58
14.04.2013 - VCM - 21,1 km- Zielzeit: 2:09:59 - Geschafft in: 2:09:28
15.09.2013 - Wachau Marathon - 21,1 - Zielzeit: ???

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xBLUBx hat geschrieben:Tagtäglich passieren unmenschliche, gar bestialische Verbrechen. Ich bin froh, dass diese nicht stets im eigenen Garten passieren - und falls doch, erinnert es mich wieder daran, was draussen "Realität" ist. Wobei die Realität das ist, was ich von den unsrigen Medien und Geschichtsbüchern serviert bekomme.

Nebst dem Bombenterror in Boston kamen in Iran 13 Menschen bei einem Beben ums Leben. Ich frage mich, wieso mich diese Meldung aus dem nahen Osten weniger berührt. :confused:
Genau daran musste ich auch denken.
Ein Drohnenangriff, "Kollateralschaden" mit 50 unschuldigen Toten.. egal..

Aber unabhängig davon ist das in Boston furchtbar, Läufer denen die Beine abgerissen wurden, das ist geradezu zynisch..

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Der Text von Achim Achilles ist wirklich klasse.
Jetzt erst recht !

Mit Kopfschütteln habe ich im anderen Threat gelesen und bin einfach nur nachdenklich und finde es sehr schade was auf unserem Planeten abgeht.

Alex

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+1 Danke U_D_O Der andere Faden hat mir das Entsetzen ins Gesicht getrieben -Ein, wenn nicht DER Tiefpunkt des Forums :frown:
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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Lieber Udo,

da Deine Reaktion selbstverständlich die einzig richtige ist, finde ich es gut, dass Du für sie einen eigenen Thread aufgemacht hast.

Gruß

Carsten

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Was die amerikanischen Läufer angeht:

Die kommen ins Krankenhaus, verlassen es mit einer hohen Rechnung, sind wahrscheinlich nicht versichert.

Beine weg, Arbeit weg, ausreichende Sozialversorgung wie in Deutschland gibt es auch nicht..
Hausverkauf, sozialer Abstieg..

Oh, Mann

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forrestine hat geschrieben:Möchte mich hier Albläuferin anschliessen! Danke U_d_o für Deinen Beitrag, der mir sehr aus der Seele spricht.

Ich frage mich nur, wann wir Menschen die Menschlichkeit verloren haben... Angesichts unserer Geschichte muss dies schon seeeeeeeeeehr lang her sein. Ich hoffe nur inständig, daß wir nicht komplett vom Weg abgekommen sind, sondern den richtigen Pfad irgendwann wieder finden. Und das besser bald als zu spät!

Forrestine
Lest bitte mal den Beitrag von Patton Oswalt (Das ist Spence aus "King of Queens")

(But) the vast majority stands against that darkness and, like white blood cells attacking a virus, they dilute and weaken and eventually wash away the evil doers and, more importantly, the damage they wreak. This is beyond religion or creed or nation. We would not be here if humanity were inherently evil. We’d have eaten ourselves alive long ago.

So when you spot violence, or bigotry, or intolerance or fear or just garden-variety misogyny, hatred or ignorance, just look it in the eye and think, “The good outnumber you, and we always will.

Ich denke, er hat recht. Wenn die guten nicht in der Überzahl wären, wären wir schon längst nicht mehr hier
Quelle: http://http://www.addictinginfo.org/2013/04/15/patton-oswalts-facebook-post-after-boston-bombing-strikes-a-nerve-goes-viral-on-social-media/

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Das stimmt sicher; es macht uns (Läufer) mehr betroffen weil es einen direkten Zusammenhang zu unserem Hobby gibt.
So when you spot violence, or bigotry, or intolerance or fear or just garden-variety misogyny, hatred or ignorance, just look it in the eye and think, “The good outnumber you, and we always will.
Immer lustig solche Sprüche, zeigt sie doch die schizophrene Wahrnehmung der Welt und der eigenen Position darin. Kaum zu lesen jeweils wenn wieder mal eine Hochzeitsgesellschaft im Niemansland ausgelöscht wurde. Oder eine Horde Kinder von einer Predator Drohne erfasst wurde. Oder, oder, oder. Da gibts kein Statement vom Schauspieler und Wowereit braucht auch keinè öffentliche Aeusserung zu machen. Die Masstäbe sind doch so ungleich lang irgendwie, nicht wahr?

Die Grosse Heuchelei ist wieder mal ausgebrochen. Man lügt sich wieder mal was in die Tasche (nicht hier im Forum meine ich!)
Bild

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Ich bin auch fassungslos, warum man einen so heimtückischen Anschlag auf friedfertige Läufer, die nichts tun wollen, als ihren Sport auszuüben, sowie auf deren Angehörige ausübt. Offenbar haben sich nationale Feindbilder im globalen Machtkampf mittlerweile so verselbständigt, daß man gezielt völlig unbeteiligte einfache Menschen als Anschlagsziel auswählt, um die ganze verhaßte Nation bis ins Mark zu treffen. Wo soll das nur enden?

Mein aufrichtiges Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen der Toten, aber auch den Sportlern, die durch den Anschlag so verletzt wurden, daß sie ihren Sport nicht mehr ausüben können. Als Läufer kann ich mir vorstellen, wie schlimm das für diese Menschen sein muß. Und das alles nur aufgrund einer kranken Ideologie von blindem Haß und Gewalt. Schrecklich!
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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Es ist so unfassbar und entsetzlich, wenn unschuldige und unbeteiligte Menschen einen sinnlosen Tod (gibt es überhaupt so etwas wie einen "sinnvollen" Tod? Ich glaube nicht...) sterben oder leiden müssen aufgrund "niederer Beweggründe" anderer Menschen/Gruppierungen....
Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und Hinterbliebenen.

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Ich gedenke den Toten und den Verletzten beim Boston-Marathon! Es hätte überall und jeden treffen können! Wir können nachempfinden, wie es ist, auf die Zielgerade einzulaufen, uns zu freuen, es geschafft zu haben, und dann in Bruchteilen von Sekunden ist alles vorbei. Wenn ich im Mai beim Avon-Lauf in Berlin am Start gehe, werde ich gedanklich bei den trauernden Angehörigen sein!

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Auch ich bin geschockt!!
Ich gestehe dass ich doch manchmal ein ungutes Gefühl in einem Startblock hatte. Dachte: Wir stehen da zu tausenden durch Absperrgitter eingezäunt. Wenn jetzt.......es wäre ein unglaubliches Blutbad.
Solche Veranstaltungen werden live übertragen. Weltweit.

Ich bin erschüttert.
Ich bin in Gedanken bei den Betroffenen....





Ansonsten:
Was ist schlimmer? Pest oder Colera?
Ist es gut wenn man bei einem Unglück sagt: Was soll das? Dies und jenes ist viel schlimmer?!
Dort sind mehr Menschen ums Leben gekommen also ist es schlimmer?!
DORT ist aber auch eine Kultur die mir sowas von fremd ist.
Zahn um Zahn, Familienehre, Blutrache, mit Maschinengewehren auf offener Straße gen Himmel ballern wie ein Verrückter wenn es was zu feiern gibt *juhuuuu*, Frauen sind Wesen ohne Rechte.
ICH kann mich damit nicht indetifizieren - sorry.
Daher ist es für mich viel ferner....
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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Hab jetzt den Beitrag von Achim Achilles gelesen und er drückt es sehr gut aus.
Die Läufer sind meine Familie, denen fühle ich mich verbunden - sie stehen mir nah. Ich bin kein Wettkampfläufer sondern ein Gesundheits- und Eventläufer. Ich laufe für mich, meine Gesundheit und für den Spaß der mir ein Event mit Gleichgesinnten bietet.
Den Iran und dessen Kultur sehe ich nicht als eine Art Familienverbund für mich....
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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Ob die Trauer und die Bestürzung das Geschehen in anderen Ländern relativiert, wird schon in einem anderen Thread diskutiert: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
Udo hat, glaube ich, diesen Faden hier aufgemacht, damit jeder seine Trauer und Bestürzung audrücken kann, ohne sich vorwerfen lassen zu müssen, dass man damit anderes Leid abwertet.
Das kann man sicherlich differenziert sehen, aber ich würde darum bitten, auch wenn ich kein Moderator bin, alles andere im oben verlinkten Thread zu diskutieren. Der ist sowieso schon "entführt".
Danke,
Philipp

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Rolli hat geschrieben:Ich denke, dass diese Artikel hier besser aufgehoben ist.
Achilles ist zwar nicht mein Idol, trotzdem finde ich, dass er passende Wörter gefunden hatte:
Boston-Marathon: Antwort auf Gewalt ist ein Lauf - SPIEGEL ONLINE
Wurde schon viel erwähnt, trotzdem: Ich möchte mich auch nochmal anschließen. Dieser Artikel macht Mut, dass die Angst vor dem, was im engen Startblock oder hinter der vollen Ziellinie passieren kann, nicht das oberste Gefühl werden darf. Angst ist ein ganz schlechter Laufpartner. Ich werde beim nächsten Mal an der Start- und Zielline und vor allem im September beim Berlin Marathon an die Menschen von Boston denken, deren Traum vom friedlichen Lauf zur Hölle wurde und mir sagen "jetzt erst recht." Der Gedanke daran und auch die Trauer gehören ab jetzt dazu aber Laufen ist so viel mehr.

Grüße

Ute

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FastFood44 hat geschrieben:DORT ist aber auch eine Kultur die mir sowas von fremd ist.
Zahn um Zahn, Familienehre, Blutrache, mit Maschinengewehren auf offener Straße gen Himmel ballern wie ein Verrückter wenn es was zu feiern gibt *juhuuuu*, Frauen sind Wesen ohne Rechte.
ICH kann mich damit nicht indetifizieren - sorry.
Daher ist es für mich viel ferner....
Das scheint nur so. In Wirklichkeit ist es umgekehrt: Weil es für Dich viel ferner ist, deshalb ist es eine Kultur, die Dir im unscharfen Blick aus der Distanz oder gar vom Hörensagen so erscheint, wie Du sie beschreibst. Ist kein Vorwurf. Zeigt nur, daß wir auf dem falschen Gleis sind, wenn wir meinen, uns emotional ganz und gar auf einen selektiven Ausschnitt der Wirklichkeit konzentrieren zu können und dürfen.

Das heißt nicht, daß wir, wenn wir nur dann über das eine reden dürfen, wenn wir immer auch zugleich über alles andere reden. Selbstverständlich dürfen wir uns hier einfach mal über Boston verbreiten und alles andere beiseite lassen. Das solltest dann aber auch Du respektieren. Vor allem dann, wenn Du ganz offenkundig nicht weißt, wovon Du redest.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

27
Danke Udo.

mir fehlen schon lange die Worte, zu beschreiben, wie die Menschheit miteinander umgeht, deshalb danke ich Dir, dass Du die richtigen Worte gefunden hast.

Ich gedenke der Opfer, auch und vor allem, wenn ich am Sonntag über die Ziellinie laufen werde.

Bubi.
PB: 5 km 26:27 (2013) 10 km 54:54 (2013) HM 2:11:xx (2015)

in 2017/2018 gelaufen, geradelt und geschwommen:
04.17 3h-Benefizlauf Seligenporten - 13 Runden -
05.17 RTF 110 km - 4 h -
06.17 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
07.17 Sprinttriathlon Nittenau - 1:25 h -
07.17 Sprinttriathlon Velburg - 1:30 h -
04.18 3h-Benefizlauf Seligenporten - 12 Runden -
05.18 RTF 100 km - 3:45 h -
06.18 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
Sportpause und Geduld seit ca. Ende Juli

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Zitat:
"Der Bombenanschlag hat eine Familie besonders hart getroffen. Wie der "Boston Globe" und der Sender CNN gestern berichteten, stand der achtjährige Richard Martin zusammen mit seiner Mutter und seiner sechsjährigen Schwester an der Zielgeraden des Boston Marathons, als es zu den Explosionen kam. Richard wurde getötet. Dem Mädchen sei ein Bein abgerissen worden, hieß es. Die Mutter habe schwere Verletzungen erlitten und sei in der Nacht zu gestern operiert worden. Der Vater, der am Marathon teilgenommen hat, sei unverletzt geblieben."

Ich glaube, ich werde nie mehr durch den Zielbereich eines Marathons laufen, ohne an diese arme Familie denken zu müssen.

29
FastFood44 hat geschrieben: [..]
Ansonsten:
Was ist schlimmer? Pest oder Colera?
Ist es gut wenn man bei einem Unglück sagt: Was soll das? Dies und jenes ist viel schlimmer?!
Dort sind mehr Menschen ums Leben gekommen also ist es schlimmer?!
DORT ist aber auch eine Kultur die mir sowas von fremd ist.
Zahn um Zahn, Familienehre, Blutrache, mit Maschinengewehren auf offener Straße gen Himmel ballern wie ein Verrückter wenn es was zu feiern gibt *juhuuuu*, Frauen sind Wesen ohne Rechte.
ICH kann mich damit nicht indetifizieren - sorry.
Daher ist es für mich viel ferner....
Pass auf, dass jetzt nicht die grosse Keule rausgeholt wird. :wink:

Ein intellektueller Oberlehrer hat seinen Senf ja bereits abgegeben und mitgeteilt,
was man "darf" und "nicht darf". :klatsch:

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Lauf Bubi lauf! hat geschrieben:Danke Udo.

mir fehlen schon lange die Worte, zu beschreiben, wie die Menschheit miteinander umgeht, deshalb danke ich Dir, dass Du die richtigen Worte gefunden hast.

Ich gedenke der Opfer, auch und vor allem, wenn ich am Sonntag über die Ziellinie laufen werde.

Bubi.
Die Zeiten des unbekuemmerten Besuchs von Grossveranstaltungen neigen sich leider dem Ende zu.

Schade..

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Danke U_D_O für deine, wie ich finde, sehr treffenden Worte. Auch ich habe mich mit Grausen von dem anderen Faden abgewendet. Manchmal frage ich mich was das für Menschen sind die hier im Forum schreiben.
Mein Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien aber auch allen die Gliedmaßen verloren haben und nun ohne Bein, Fuß oder Arm leben müssen wo sie doch nur einen Marathon ansehen wollten.
Ich selbst starte demnächst beim Big 25 in Berlin und kann nur hoffen das nicht irgendein Verrückter auf die Idee kommt mich in die Luft zu sprengen oder zu verstümmeln weil er vielleicht mit Frau Merkel, Herrn Steinbrück oder seiner Steuererklärung Probleme hat.
Ich habe lange überlegt ob ich solche Massenveranstaltungen in Zukunft meiden soll oder nicht. Ich bin aber zu der Entscheidung gekommen das ich mein Hobby viel zu sehr liebe und diese Veranstaltungen zu sehr genieße. Sicherlich wird erst einmal die Angst mitlaufen aber man kann sich ja nicht zu Hause einschließen.

Gruß
Kai
We may train or peak for a certain race, but running is a lifetime sport. (Alberto Salazar)

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Angst ist ein sehr starkes Gefühl. Ob sich, rational betrachtet, die Gefährdungslage bei Großveranstaltungen innerhalb der letzten Tage tatsächlich geändert hat, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Antworten

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