Boah, ich finde mein Plädoyer von vorhin so überzeugend, dass ich bei meinem gleich anschließenden 9km-Läufchen an fast nichts anderes mehr denken konnte als über das Umleiten des Ehrgeizes. Hatte zwar meine Uhr dabei wie immer, hab sie aber komplett ignoriert und mein (Nicht-)Tempo so justiert, dass sich die Landung mit dem maladen Fuß genauso gut anfühlte wie mit dem gesunden. Hatte doch 110 Hm drin und da kam dann insgesamt ein Schnitt von sagenhaften 8:50/km raus. Erst wollte ich das nicht wahrhaben und schauen, ob es vielleicht doch ein kleines bisschen schneller geht, aber dann fiel mir mein Reden von vorher ein. "Du bist nicht hier, weil du statt 9:00 heute mal gaaaanz tolle 8:30 schaffen willst (denn auch das wäre ja immer noch grottenschei**e), sondern du bist hier, weil du deinem Fuß helfen willst, schneller gesund zu werden. Das ist das einzige was heute zählt" Und das half - ich konnte sogar grinsend zulassen, auf den steilsten 100m fast auf 12:00/km abzufallen, nur damit das Gefühl im Fuß und der AS genauso gut war wie in der Ebene. Der Lauf hat mir einen Riesenspaß bereitet, weil er ein kleines bisschen in meinem Kopf verändert hat, nämlich so wie ich es dir vorher predigte.
Dass ich in erschreckend wenigen Wochen mit einem ernsthaften HM-Training beginnen müsste, wenn das in diesem Herbst noch was werden sollte (musste den für Anfang Mai geplanten HM nur drei Wochen vorher abschreiben, obwohl bis dahin alles super lief) konnte ich heute total ausblenden. Realistisch wird das "Projekt HM" dieses Jahr wohl auch nix mehr. Aber seit vorhin finde ich das "Projekt Wieder-ganz-der-Alte-werden" mindestens ebenso prickelnd. Danke für den Denkanstoß.
