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Bandscheibenvorfall HWS und Sport

Bandscheibenvorfall HWS und Sport

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Hallo,

ich habe seit 2 Wochen ein Taubheitsgefühl in der linken Hand sowie auch leicht im linken Fuss, Schmerzen keine. Anfang des Jahres hatte ich stärker Nackenschmerzen.

Diese Woche war im beim Orthopäden, HWS wurde geröntgt. Nervenbahnen wären frei. Wurde jetzt zum MRT sowie Neurologen überwiesen. Auf der Überweisung für MRT steht als Verdachtsdiagnose Cervicobrachialgie BSV C5/C6 links.

Lt. Orthopäde darf ich laufen, jedoch nicht Brustschwimmen oder Übungen über Kopf machen.

Hat jemand Erfahrung bzw. Tipps was ich an Sport machen darf und was ich nicht machen sollte? Ich gehe einmal davon aus, dass längeres Laufen, Wettkämpfe sowie Laufen im Gelände tabu sind. Da ich nächste Woche im Laufurlaub bin wüsste ich auch gerne, ob ich z.B. die Kräftigungsübungen (z.B. Liegestütz etc.) lieber nicht machen sollte. Generell ist meine obere Rumpfmuskulatur nicht besonders gut.

Termine für MRT und Neurologe habe ich erst für Ende April bekommen, möchte aber bis zur endgültigen Diagnose soweit wie möglich Sport machen.

Was macht man überhaupt bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?

Viele Grüße
Angelika
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angelikam hat geschrieben:Hat jemand Erfahrung bzw. Tipps was ich an Sport machen darf und was ich nicht machen sollte? Ich gehe einmal davon aus, dass längeres Laufen, Wettkämpfe sowie Laufen im Gelände tabu sind. Da ich nächste Woche im Laufurlaub bin wüsste ich auch gerne, ob ich z.B. die Kräftigungsübungen (z.B. Liegestütz etc.) lieber nicht machen sollte. Generell ist meine obere Rumpfmuskulatur nicht besonders gut.
Hallo Angelika,

ich möchte vorausschicken, dass ich von meinem Körper von jeher vor Probleme gestellt wurde, die allesamt aus verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule oder auch den Illiosakralgelenken stammen. Von jeher meint: Als es anfing, war ich gerade mal Mitte zwanzig (damals hauptsächlich HWS) und nun bin ich 61. In der ganzen Zeit habe ich aktiv Sport getrieben, teilweise auch sehr exzessiv. Fußball, andere Ballspiele, Leichtathletik und seit Mitte 30 nur noch Laufen, ab meinem 48. Lebensjahr das sehr exzessiv, noch heute mit über 4.000 Laufkilometern pro Jahr.

Von Zeit zu Zeit reitet mein knöcherner Aufbau Attacken schmerzhafter Art, die ich einfach überstehen muss. Eine Stabilisierung und Besserung trat ein, als ich mich dazu durchrang Krafttraining und Dehnen als für mein Leben unausweichlich und dauerhaft erforderlich anzusehen. Zweimal wöchentlich (wenn nichts dazwischen kommt) kräftige und dehne ich seit einigen Jahren. Dennoch bin ich so gut wie nie absolut beschwerdefrei, wenngleich die Beschwerden auch mal über Monate nur knapp über der Wahrnehmungsgrenze liegen, oft auch darunter. Das stört mich aber nicht im Mindesten. Was mich stört sind - gottlob seltene - Attacken, die mein Training stören oder tageweise verhindern.

Was ich auch noch vorausschicken möchte: Ich lebe in meinem Körper und nicht in deinem. Meiner Kenntnis und Erfahrung nach kann dasselbe (degenerative, orthopädische) Krankheitsbild durchaus andere Maßnahmen erfordern, je nach Individuum. Was mich angeht, so nehme ich auf die orthopädischen Teufel nur "Schmerzrücksichten". Und damit eigentlich nicht auf die Teufel selbst, sondern auf mich, auf das, was ich gerade noch so aushalten kann. Meine Erfahrung ist nämlich die, dass alle Blessuren und Beschwerden durch Rücksicht in Form von weniger Sport oder weniger Bewegung keine Besserung erfuhren. Dass im Gegenteil es oft besser wurde, wenn ich es in die Laufschuhe schaffte und die schmerzhaften Anfangsminuten überstand.

Eine Zeitlang war dieser Effekt so ausgeprägt, dass er mir verdächtig war. Darum fragte ich zu jener Zeit meinen behandelnden Orthopäden: "Kann ich meinem Köper vertrauen, wenn er mir durch weniger oder nicht mehr Schmerz signalisiert, dass ihm die Bewegung, das Laufen, gefällt". Ich wurde von diesem Orthopäden in dieser Auffassung rundum bestärkt.

Anlässlich einer Attacke vor etwa 2 Jahren fuhr ich noch einmal einen ähnlichen Ansatz meinem derzeit behandelnden Sportarzt gegenüber: Ich fragte ihn, ob es in meinem Alter nicht besser wäre, ob ich ggf. nicht mit weniger Problemen/Beschwerden zu rechnen hätte, wenn ich die Leistungsorientierung in meinem Training aufgäbe. Seine Antwort war eindeutig: Wenn ich weniger trainiere, werde ich mich nicht besser fühlen. Vielleicht gleich gut, aber es kann auch sein, dass die durch das Training bewirkte Vertärkung aller Komponenten damit geschwächt wird und ich häufiger Problem bekomme.

Damit will ich auf eines raus: Ich vertraue in der Beurteilung, ob und wieviel und welchen Sport ich vertrage, wenn mich gerade mal wieder ein orthopädischer Teufel heimsucht nur auf zwei Grundregeln: 1. Es gibt zu Bewegung (also Sport) keine Alternative. Allenfalls akute Schmerzen können mich davon abhalten mein Pensum abzuleisten. 2. Bei dem was und wie ich es tue lasse ich mich vom Schmerzempfinden meines Körpers leiten. Der hat sich nie geirrt und er hat mich nie verarscht.

Ich hoffe, du kannst bald wieder wie du willst :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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