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Blutspende - Auswirkungen auf die Kondition

Blutspende - Auswirkungen auf die Kondition

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Moin!
Da für mich in nächster Zeit kein Wettbewerb ansteht, der letzte gerade vorbei ist, ich so fit wie noch nie bin und die Gelegenheit günstig war, habe ich vorgestern Mittag zum ersten Mal in meinem Leben 0,5 Liter Blut gespendet (alles sehr entspannt und problemlos).

Heute habe ich mich wieder körperlich betätigt (22km Rad zur Arbeit) und war dann doch erstaunt, wie heftig die mess- aber nicht fühlbaren Auswirkungen ca. 40 Stunden nach der Spende sind:

- Puls war im Schnitt um 10 Schläge höher als bei vergleichbaren Fahrten (144 zu 134)
- Geschwindigkeit war im Schnitt um 0,5km/h niedriger als bei vergleichbaren Fahrten (24,0 zu 24,5).

Anstrengung war gefühlt die gleiche. Temperatur, Wind und Verkehrsverhältnisse ebenfalls vergleichbar.

Bis der Verlust an roten Blutkörperchen ausgeglichen ist, soll es ja durchaus einige Wochen dauern.

Zum aktuellen Zeiptunkt ist das alles für mich kein Problem und ich würde es wieder machen, bin aber neugierig, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, wann die alte Leistungsfähigkeit wieder da war, ob es am Ende womöglich sogar eine Verbesserung gab und wieviel Abstand ihr zu Wettbewerben lasst...
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Ja, auch wenn ich die Blutspende im allgemeinen gut vertrage und keine Probleme mit Kreislauf oder so kriege, brauche ich danach oft mehrere Wochen bis ich leistungsmässig wieder auf dem selben Niveau bin.
Puls bei gleicher Belastung etwa 10 Schläge höher deckt sich auch in etwa mit meiner Erfahrung.

Das gröbste sollte aber nach ein paar Tagen vorbei sein.

Wenn demnächst Wettkämpfe anstehen verzichte ich deshalb auf eine Blutspende. Zum Glück sind die Termine bei uns aber mit März und September oft so dass ich es trotzdem einrichten kann weil es nicht in der Haupt Wettkampfsaison liegt

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Die 10 Pulsschläge mehr kann man ja sogar ganz simpel erklären:

500ml sind grob 10% des Bluts. Die Flüssigkeit wird relativ schnell wieder aufgefüllt, neue rote Blutkörperchen zu bilden dauert hingegen deutlich länger. Also sinkt die Sauerstofftransportkapazität des Bluts um etwa 10%, also muss der Puls um ca. 10% ansteigen damit die gleiche Sauerstoffmenge wie zuvor transportiert wird... Dass es bei mir nicht ganz 10% sind, liegt wohl daran, dass 1. die Leistung runterging (siehe Geschwindigkeit) und zweitens schon einige neue rote Blutkörperschen gebildet wurden...
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Wäre ja gewissermaßen das Gegenteil von Eigenblutdoping. Gestern Abend gab's die Lance-Armstrong-Story auf WDR, der hat das ja auch eingesetzt. Ein Teamkollege berichtete, wie sie in Spanien 4 Liter Eigenblut aus dem Kühlschrank eingefüllt bekamen, dass es ihn fror.

Armstrong benutzte unter anderem Eigenblutdoping, und was es sonst so gab; krasser Typ, so was von skurpellos, kam sich vor wie ein kleiner Gott.

Ich hab' in meiner ersten Laufphase auch ein paarmal Blut gespendet, kann mich aber nicht so recht erinnern, ob mich das gebremst hat, Pulsuhren gab's noch nicht Ende der 80er. Vermutlich schon. Jedenfalls weiß ich noch, dass mir danach leichter schwindlig wurde. Ist ja auch logisch, Sauerstoffträger gehen verloren. Nach 6 Wochen durfte man wieder spenden (als Mann; Frauen nach 8 Wochen, wenn ich mich recht erinnere, oder war es noch länger?). Ich nehme aber an, als Sportler ist man schneller wieder im Normbereich. Vielleicht merkst Du nach 3-4 Wochen schon nichts mehr davon.

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Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich nutze zwar kein Pulsmesser, aber ich sehe es an der Leistung. Ich spende alle 12 Wochen und plane 10-14 Tage Leistungseinbruch dafür ein.

Fürs Thrombozyten-Spenden braucht man bestimmte Minimum-Werte, die bei vielen Spendern nicht gegeben sind (bei mir auch nicht).

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Alderamin hat geschrieben: Nach 6 Wochen durfte man wieder spenden (als Mann; Frauen nach 8 Wochen, wenn ich mich recht erinnere, oder war es noch länger?). Ich nehme aber an, als Sportler ist man schneller wieder im Normbereich. Vielleicht merkst Du nach 3-4 Wochen schon nichts mehr davon.
Die Fristen sind heute ähnlich. 8 Wochen Mindestabstand, maximal 6x im Jahr als Mann und 4x als Frau.

Wenn ich nach mehr als 2 Wochen noch was merke, dann war es wohl meine erste und letzte Spende. Davon gehe ich aber nicht aus.
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Als Alternative für Leute, die gern spenden, empfehle ich die Komponentenspenden (Plasma bzw. Thrombozyten), da spürt man kaum Auswirkungen.
Das wäre nix für mich, Blut das durch diverse Schläuche und Maschinen gelaufen ist, möchte ich -sofern es nicht aus medizinischen Gründen notwendig ist- nicht zurück (Ja, ich weiß, damit ist meine Radsportkarriere zuende, bevor sie anfing :P ) . Ich weiß, das ist alles sauber und erprobt, aber das blöde Gefühlt, dass da evtl. doch irgendein Rückstand oder Keim in meinen Körper gepumpt wird, möchte ich nicht haben und in meiner Zeit als Sani beim Bund habe ich eines gelernt: "Keimfrei" gibt es nicht. Die Frage ist nur wie "Keimarm" ein Gegenstand ist (spätestens beim Öffnen und dem Kontakt mit der Luft war es das mit der "Keimfreiheit").
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ruca hat geschrieben:Die Fristen sind heute ähnlich. 8 Wochen Mindestabstand, maximal 6x im Jahr als Mann und 4x als Frau.
Wenn ich so drüber nachdenke, waren es früher wohl auch diese Fristen. Mehr als ein paar Tage habe ich im normalen Leben aber nichts davon gespürt.

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Spürbare Leistungseinbußen habe ich am Tag danach, manchmal fühlte ich mich beim Laufen etwas mies und wunderte mich und erst nach ein paar Kilometern fiel es mir wieder ein, dass mir da im Blut was fehlt. Ansonsten vertrug sich das bei mir bisher bestens mit dem Training. Ich hab da jetzt keine Aufzeichnungen darüber aber nach zwei bis drei Tagen konnte ich wieder voll trainieren. Da ich mich in manchen Trainingseinheiten auch ziemlich stark belaste und Tags darauf noch mürbe bin, ist es für mich eh nichts Ungewöhnliches, auch mal schlecht drauf zu sein und dennoch die Einheit durchzuziehen. Der kürzeste Abstand von einer Spende zu einem größeren Wettkampf war mal 3,5 Wochen vor nem Marathon. Das war zwar ein Trainingslauf, dennoch fühlte ich mich da bestens und lief schneller, als geplant. In der Hauptwettkampfsaison mit Ultras spende ich dann natürlich nicht mehr, das wäre dann Blödsinn. Also läuft es bei mir immer auf den Herbst bis Frühling hinaus, wenn ich in der Ruhe- und dann wieder Grundlagenhase bin.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich habe noch nie Blut gespendet da meinen Eisenvorräte immer sehr niedrig sind denke ich auch nicht das ich dies jemals machen werde.

Wollte wohl mal Stammzellen spenden bin aber mit 54 Jahren zu alt.
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