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Erfahrung - Eisenmangel und Eisenmangelanämie

Erfahrung - Eisenmangel und Eisenmangelanämie

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Aus eigener Erfahrung heraus möchte ich euch berichten, dass Eisenmangel Ursache dafür sein kann, beim Laufen keinen Erfolg zu erzielen bzw. keine Leistungssteigerung zu erfahren, ohne dass man ansonsten deutliche und typische Anzeichen für einen Eisenmangel aufweist.

Ich laufe seit letzten März. Am Anfang ging es stetig bergauf, auch wenn ich mit den typischen "Anfängersymptomen" zu kämpfen hatte: nach wenigen Metern aus der Puste, roter Kopf, hoher Puls, Muskelkater, Seitenstechen und dann platt...
Nach einigen Monaten mehr oder weniger regelmäßigen Laufens begannen dann aber "Wehwehchen": Motivationsprobleme, wieder schneller aus der Puste, zu schnelles Tempo (was anfangs gut lief), langsamer laufen, neuer Trainingsplan mit Gehpausen, Motto "noch einmal bei null anfangen", Fußschmerzen, schwere Beine...

Ein Bluttest hat nun ergeben: Eisenwerte absolut im Keller, Ferritinwerte absolut im Keller, Anteil an roten Blutkörperchen im Keller - sprich: Eisenmangelanämie!
Und das, wo ich mich im Alltag nur selten müde/schlapp fühlte, keine Schwindelanfälle hatte, nicht kränkelte (Erkältungen), Atemnot beim Treppen steigen und bei anderem Sport wie Zirkeltraining und Ergometer usw. nicht diese "Schwäche" fühlte wie beim Laufen. Ich dachte in letzter Zeit lediglich häufiger: es wird wohl Eisenmangel sein, denn ich esse seit längerer Zeit auch weniger Fleisch. Und dazu kommt vielleicht noch der Winter mit seinen grauen Tagen, wo man sich manchmal deprimierter fühlt.

Heute habe ich meine 1. Infusion bekommen. Ein paar weitere werden folgen, bis meine Werte wieder in Ordnung sind. Weitere Untersuchungen (Magen-Darmspiegelungen) folgen noch, um sicher zu gehen, dass dort alles in Ordnung ist und um evtl. noch herauszufinden, ob ich generell schlecht Eisen aus Nahrung verwerten kann.

Hiermit ein Appel an alle Anfänger, vor allen Dingen an die weiblichen: Ihr mögt soweit fit sein, es mag euch gut gehen und ihr lebt bewusst und ernährt euch ausgewogen und gesund, habt vielleicht auch schon in der Vergangenheit Sport gemacht und habt ansonsten auch keine gesundheitlichen Probleme. Wenn ihr gerade beim Laufen irgendwann merkt, es geht nicht mehr oder es stagniert oder es wird nicht "besser/leichter", dann zieht mindestens Eisenmangel in Betracht.
Und dann rate ich euch: kauft euch nicht einfach irgendwelche Brausetabletten aus der Drogerie oder dem Supermarkt, sondern lasst ein Blutbild vom Arzt machen!
Erstens vertragen viele solche Tabletten nicht wirklich bzw. der Körper kann auch das nicht richtig über den Darm aufnehmen und verwerten.
Und zweitens: das Stadium kann fortgeschrittener sein, als ihr denkt und dann hilft keine Brausetablette mehr aus dem Laden, sondern vom Arzt verschriebene Präparate oder eben sogar Infusionen, um auch die Ferritinspeicher wieder aufzufüllen.

Auch der ein oder andere Test im Internet, ob man Eisenmangel hat oder nicht, kann täuschen, denn da erzielte ich an Hand der Fragen kein Risiko für einen Eisenmangel!

Ich mag wohl schon länger mit Eisenmangel gelebt haben und man muss nun zu dem Schluss kommen: durch das Laufen habe ich mich mindestens seit letztem März langsam aber stetig "herunter gewirtschaftet", was meinen Eisenhaushalt angeht und da hilft keine Ernährungsumstellung mehr, bei der man wieder jeden Tag Fleisch isst oder andere eisenhaltige Ernährung! Wenn erst einmal die Speicher angegriffen sind und die Blutbildung beeinträchtigt ist, hilft nur noch der Arzt.

Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich alle ermutigen nicht zu zögern, wegen eines Verdachts auf Eisenmangel zum Arzt zu gehen oder diesen in Betracht zu ziehen, wenn man sich beim Laufen nicht fühlt.

Ich bin jetzt gespannt, wann ich wieder (das erste Mal im Leben) auf der Höhe sein werde - und erst recht, wie sich das auf mein Lauftraining auswirken wird, denn von Training konnte bei diesem Zustand keine Rede mehr sein.

Viel Spaß weiterhin beim Laufen!
Ich werde es jetzt erst einmal lassen und dann langsam wieder anfangen - wahrscheinlich mit regelmäßiger Kontrolle bein Arzt und einem guten Eisenpräparat im petto. :)

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Sizilienstern hat geschrieben: Und dann rate ich euch: kauft euch nicht einfach irgendwelche Brausetabletten aus der Drogerie oder dem Supermarkt, sondern lasst ein Blutbild vom Arzt machen!
...
Erstens vertragen viele solche Tabletten nicht wirklich bzw. der Körper kann auch das nicht richtig über den Darm aufnehmen und verwerten.
Und zweitens: das Stadium kann fortgeschrittener sein, als ihr denkt und dann hilft keine Brausetablette mehr aus dem Laden, sondern vom Arzt verschriebene Präparate oder eben sogar Infusionen, um auch die Ferritinspeicher wieder aufzufüllen.
...
Viel Spaß weiterhin beim Laufen!
Ich werde es jetzt erst einmal lassen und dann langsam wieder anfangen - wahrscheinlich mit regelmäßiger Kontrolle bein Arzt und einem guten Eisenpräparat im petto. :)
Alles schön und gut und ich freue mich ja auch für Dich, dass es nun hoffentlich wieder bergauf geht! Bedenklich finde ich leider immer wieder, dass das Symptom bekämpft wird, aber die eigentliche Ursache - warum kann mein Körper das nicht mehr aufnehmen? - erstmal für den Arzt nebensächlich ist.

Das kommt mir so bisschen vor wie beim Auto ... Öldruckkontrolle geht an, okay, muss Öl aufgefüllt werden und dann geht es weiter! Ein Guter Mechaniker sucht den Grund und füllt nicht dauernd wieder auf, obwohl er weiß, dass der Verbrauch viel zu hoch ist.

PS: langsam wieder zu starten und aufzubauen ist aber eine gute Idee, möglicherweise stärkst Du damit ja den regelmechanismus deines Körpers wieder!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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sie schreibt aber doch, dass mögliche Ursachen ausgeschlossen werden und die Untersuchungen noch folgen...

Sizilienstern hat geschrieben:Heute habe ich meine 1. Infusion bekommen. Ein paar weitere werden folgen, bis meine Werte wieder in Ordnung sind. Weitere Untersuchungen (Magen-Darmspiegelungen) folgen noch, um sicher zu gehen, dass dort alles in Ordnung ist und um evtl. noch herauszufinden, ob ich generell schlecht Eisen aus Nahrung verwerten kann.
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Rennschnecke1 hat geschrieben:sie schreibt aber doch, dass mögliche Ursachen ausgeschlossen werden und die Untersuchungen noch folgen...
Oh, okay! :steinigen: Stimmt!

Hoffentlich ist da auch jeder Arzt so gründlich!
Steif
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Yep, es wird nach der Ursache geschaut, darum noch die Spiegelungen. Da aber sonst alle Blutwerte top sind, sieht es bisher mit 99,9% prozentiger Wahrscheinlichkeit danach aus, dass in meinem Fall die höhere sportliche Aktivität bei geringerem Fleischverzehr, zum "KO" geführt haben. Evtl. stellt sich aber noch heraus, dass meine Eisenaufnahme über die Nahrung vermindert ist. Da gibt es wohl mögliche Konstellationen, die man da aber im Darm finden wird...

Ich bin auch froh, so eine gewissenhafte Ärztin gefunden zu haben.
Und ich sehe es wie du, Steif, nur Symptome bekämpfen bringt nichts. Darum rate ich jedem nicht zu Selbstexperimenten mit Tabletten - die können unter Umständen sogar schädlich sein. Der Stoffwechsel und die Wechselbeziehungen zwischen allen Bausteinen, Hormonen, Mineralstoffen usw. usf. sind so dermaßen komplex: dreht man nur an einem Schräubchen, bewegen sich ganz andere auch wieder anders. Es war beeindruckend, einmal zu sehen, was man alles aus einem Blutbild herauslesen kann - und da wird einem auch erst einmal wieder bewusst, dass man mit allen möglichen Ernährungsumstellungen, Diäten (low carb), vegetarischem Lebensstil usw. usf. gravierend in den Stoffwechsel bzw. den Körper eingreift, was sich erst viel später bemerkbar machen kann.

Ich werde jetzt wieder öfter zu einem guten Steak greifen - wieder eher unbeeindruckt von den Warnungen vor "rotem Fleisch". :)
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