Hallo Silla-Silla,
eines hast du schon gut erkannt: jeder Fuß ist anders, weshalb jeder für sich rausfinden muss, was nun seinen Füßen gut tut! Versuch macht kluch...oder so ähnlich...
Nachfragen bei anderen macht manchmal auch klüger, denn vielleicht hat einer ja etwas ausprobiert, wovon man selbst noch nichts hörte.
Ich schlage mich schon seit Jahrzehnten mit hyperflexiblen Gelenken herum, die zwar prima zum Zirkusauftritt taugen, aber nicht immer alltags- oder sporttauglich sind/waren.
Aufgrund dessen zicken auch immer mal die Füße herum....ein Fersensporn wurde vor 8 Jahren mal diagnostiziert, ich spazierte dann alltags bei der Arbeit etwa 6 Monate mit entsprechend angefertigten Einlagen herum, mein damaliges Sportprogramm mit TaiChi und viel radfahren, schwimmen und wenig laufen, absolvierte ich ohne Einlagen und es wurde auch wieder besser. Als mir dann die Arbeitsschuhe samt Einlagen gestohlen wurden, kam ich nicht dazu neue Einlagen anfertigen zu lassen und weil es auch ohne Einlagen nicht zwickte, ließ ich sie wieder weg. Ging auch

Mit den Jahren wurde das Laufpensum von der Länge mehr, blieb aber bei 2-3x die Woche und immer schön im langsamen Tempo. Ging alles prima Fersensporn meckerte nicht.
Letzten Sommer erwischte uns im Job die schwarze Serie mit massivem Ausfall von Kollegen, was für jeden einfach Mehrarbeit mit sich brachte, das zog sich eine Weile hin. Durch viel mehr herum laufen bei der Arbeit und meinem sich langsam steigernden Laufprogramm fing der Fersensporn wieder an zu mucken. Ich schleppte das einfach so durch die Wochen, denn mal zog es und mal nicht...wird schon wieder, dachte ich mir. Wenn es nicht zwickte, lief ich durch den Wald oder machte lange Wanderouten, wenn es zwickte, dann humpelte ich auch mal durch den Dienst.
Ende November war ich dann soweit, dass es mir reichte und ich meine persönliche Notbremse zog, denn ich hatte keine Lust, dass die mehrwerdenden Schmerzen darin enden, dass ich womöglich irgendwelche Medikamente deswegen brauche, weil es nicht mehr auszuhalten ist oder noch viel blöder, ich deswegen krank bei der Arbeit ausfalle.
Meine Notbremsung sah wie folgt aus:
Meinem Lieblingsdoc (dem Hausarzt) die Füße vorgezeigt und gemeinsam entschieden, dass die Belastung so viel wie möglich raus muss, aber die Bewegung an sich durchaus bleiben sollte
Zur Entlastung neue Einlagen für die Arbeitsschuhe und auch Sporteinlagen auf Rezept, die klare Ansage im Job runter zu schalten (der Doc kennt meinen Arbeitsplatz sehr gut, weil er dort auch beruflich zu tun hat) und in der Freizeit ein paar Tage auch nicht zu laufen, aber dann durchaus zu schauen, was schmerzfrei geht von wandern, walken, radfahren, schwimmen und dann auch wieder laufen, außerdem ein Trainingsprogramm für die Füße vom Physio zusammen stellen lassen...und die fiese Drohung, wenn ich das bis Ende Januar nicht weitest gehend schmerzfrei in den Griff bekomme, zieht er mich mit gelbem Schein und Laufverbot erstmal aus dem Verkehr
also:
Chef + Kollegen informiert, dass ich einfach mal halblang machen muss -> ich organisierte meinen Arbeitstag anders, dass ich nicht so viel renne, sondern lieber die Kollegen laufen ließ; mit dem Chef zusammen den Dienstplan gewälzt und Arbeitszeiten verkürzt wo möglich und die Weihnahtsfeiertage auf 7 verlängert

Den Physio und Sportherapeuten vom Dienstport gelöchert, dass sie mir Übungen zusammen stellen: die fanden auch, ich solle mal die von Gueng genannte Übung nach Janda fleißig machen, dazu natürlich Dehnen auf der Treppenstufe, aber auch noch andere Fußgymnastik für die Zehen etc. und Übungen auf dem Wackelbrett/Therapiekreisel/MFT-Board...damit die Kondition nicht leidet mehr radfahren oder im Studio länger aufs Ergometer

neue Arbeitsschuhe samt Einlagen gekauft - das tut den Füßen bei einem langen Arbeitstag sehr gut, bei kürzeren Dienstzeiten trage ich auch mal andere Schuhe ohne Einlagen

neue Sporteinlagen - die haben sich beim Wandern schon sehr bewährt, weil die Belastung auf dem Fuß eine andere ist und auch nach über 20km an meiner ewigen-nerve-Stelle keine Blase auftauchte und die Füße insgesamt weniger erschöpft waren

neue Laufschuhe mit Goretex für Matschwetter gekauft samt Laufbandanalys mit und ohne die Sporteinlagen - Analyse sagt ich sollte besser mit den neuen Schuhen+Einlagen laufen, das war aber in der Praxis bisher nicht so fein

aber die neuen Schuhe ohne Einlagen ist ok zum Laufen; beim Walken geht es auch mit Einlagen, werde dem nächst noch mal die alten Schuhe mit Einlagen testen
Anfang Dezember habe ich noch ein paar Tage den Haxen immer mal wieder gekühlt, ansonsten nix draufgeschmiert, keine Tabletten geschluckt, erst recht kein Cortison gespritzt
Alles zusammen mit Konsequenz durchgehalten hat erstaunlich schnell Wirkung gezeigt:
Ich konnte zu Weihnachten eine Schneewanderung auf den Brocken machen, in die Skilanglaufsaison einsteigen und auch wieder kurze Strecken langsam laufen. Zur Zeit im Alltag alles schmerzfrei
