Katz hat geschrieben:Mentale Stärke und Motivation ist ja immer Thema bei Langstreckenläufern oder auch bei Leistungssportlern. Ist das nicht bekannt? Dem bones war es wohl auch neu. Man kennt das ja von sich selbst, oder? Mal ist man motiviert und voller Feuereifer und mal kann man sich nicht aufraffen. Wenn der Kopf nicht will, brauchst du kein Intervalltraining machen.
Ich laufe die besten Zeiten auch im Wettkampf uns nicht im Training. Höchstleistungen ohne Zuschauer?? Wie soll das denn gehen???
Und was hat das jetzt mit der HFmax zu tun? Der maximalen Schlagzahl, die ein (gesundes) Herz unter größtmöglicher körperlicher und psysischer Anstrengung erreichen kann (ohne Schaden zu nehmen)?
Die maximale Herzfrequenz wird, wenn überhaupt, vielleicht unter Lebensgefahr erreicht. Das menschliche Herz kann weitaus mehr leisten als das was wir im Training oder Wettkampf erreichen. Training führt lediglich dazu, dass wir die vorhandenen Ressourcen besser ausnutzen.
Du kannst bei einem Auto mit einer absoluten maximalen Motordrehzahl von 8.000 U/min das Gaspedal noch so sehr durchdrücken, Anfeuern, schreien, jubeln, motivieren oder dir einen von der Palme wedeln... der Motor wird trotzdem nicht mehr als 8.000 U/min machen.
I.d.R hast du im Auto einen Drehzahlbegrenzer der Motor bei etwas weniger Leistung begrenzt um Schaden im Dauerbetrieb zu vermeiden.
Beim menschlichen Körper ist das normalerweise die Menge an Adrenalin, die unter Lebensgefahr ausgeschüttet wird.
Die effektive (maximale) Herzfrequenz (HFmax), die zur Trainingssteuerung eingesetzt wird, ist kein Maximalwert, sondern i.d.R. eine ANNAHME, die getroffen wird um eine Traininggsteuerung anhand prozentualer Werte zu ermöglichen. Die Ermittlung über einen Leistungstest ist daher immer nur zum momentanen Zeitpunkt zu betrachten, da meist andere Faktoren (Tagesform, Trainingszustand, untrainierte Muskulatur...) die Leistung limitieren bevor es die Pumpe tut.
Deswegen wird - unter als gleich gegebenen anderer Faktoren - mit steigendem Trainingsfortschritt die HF bei gleicher Leistung geringer, bzw. bei gleicher HF werden bessere Leistungen erzielt.
Sagen wir, die Muskulatur lässt zu Zeitpunkt X eine Leistung zu, für die das Herz 190 bpm erbringen muss; das Herz selbst wäre aber in der Lage unter Ausschöpfung aller Maßnahmen im Maximum 210 bpm zu erbringen. Zu Zeitpunkt Y ( = X + 4 Wochen Krankheit + 1 Woche Training) ist der Körper noch geschwächt. Das Herz muss daher für die Leistung aus Zeitpunkt X schneller schlagen. Der im Training erreichte höchste Wert ist zu diesem Zeitpunkt 195 bpm.
Deshalb hat sich aber nicht die maximale HF (weder die tatsächlich maximale, noch die zur Trainingssteuerung effektive) nicht verändert. Es zeigt lediglich, dass das Herz mehr bpm erbringen kann als angenommen.
Ich persönlich erachte eine Trainingssteuerung über HFmax nur dann sinnvoll wenn man in regelmäßigen Abständen und unter möglichst gleich Bedingungen die Einheiten zur Ermittlung der HFmax wiederholt und die Trainingssteuerung entsprechend angepasst werden.