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Halbmarathon und BMI

Halbmarathon und BMI

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Hallo,
ich bin neu im Forum und hoffe Ihr könnt mir helfen.

Kurz zu den Eckdaten: Ich bin 45 Jahre und laufe mindestens 1x die Woche 5-7 km im Wald (im Sommer auch 2x). Jetzt habe ich mir überlegt, dass ich gerne mal einen Halbmarathon laufen würde. Da eh ein Gesundheitscheck bei meinem Hausarzt anlag, informierte ich meinen Arzt darüber und wollte nur wissen, was ich so beachten muss beim Marathon (Ernährung, Trinken und so). Der Hammer ist, er lachte mich an und sagte: Bei diesem Body Mass Index schaffen Sie den Marathon nicht. Häää … Nach diesem Grinsen habe ich mir jedes weitere Nachfragen erspart und werde auch den Arzt wechseln.

Ich sehe immer noch nicht den Zusammenhang zwischen den BMI und meinem Halbmarathon. Kennt sich da jemand aus?

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wald-lauf hat geschrieben:Hallo,
ich bin neu im Forum und hoffe Ihr könnt mir helfen.

Kurz zu den Eckdaten: Ich bin 45 Jahre und laufe mindestens 1x die Woche 5-7 km im Wald (im Sommer auch 2x). Jetzt habe ich mir überlegt, dass ich gerne mal einen Halbmarathon laufen würde. Da eh ein Gesundheitscheck bei meinem Hausarzt anlag, informierte ich meinen Arzt darüber und wollte nur wissen, was ich so beachten muss beim Marathon (Ernährung, Trinken und so). Der Hammer ist, er lachte mich an und sagte: Bei diesem Body Mass Index schaffen Sie den Marathon nicht. Häää … Nach diesem Grinsen habe ich mir jedes weitere Nachfragen erspart und werde auch den Arzt wechseln.

Ich sehe immer noch nicht den Zusammenhang zwischen den BMI und meinem Halbmarathon. Kennt sich da jemand aus?
in dem Alter sollte man/frau kognitiv selbst dazu in der Lage sein
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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wald-lauf hat geschrieben:Ich sehe immer noch nicht den Zusammenhang zwischen den BMI und meinem Halbmarathon. Kennt sich da jemand aus?
Kommt auf den BMI an und auch darauf, wie schnell du den HM laufen willst. Und noch mehr, egal bei welchem BMI, was du bereit bist, an Training zu investieren. Wie schon mein Vorschreiber erwähnte, mit 1 x die Woche 7 km wirst du das Ziel eher auf allen Vieren "sehen". 2 x macht es soviel besser auch nicht.
wald-lauf hat geschrieben:Der Hammer ist, er lachte mich an und sagte: Bei diesem Body Mass Index schaffen Sie den Marathon nicht. Häää … Nach diesem Grinsen habe ich mir jedes weitere Nachfragen erspart und werde auch den Arzt wechseln.
Wenn mich mein Arzt anlachen würde, käme ich auf ganz andere Gedanken :hihi: Davon mal abgesehen, habt ihr außer Lachen und Grinsen auch noch etwas gesprochen? Was war das denn eigentlich für ein Arzt? Und hat der eigentlich eine Ahnung von Laufen, Marathon und Co.? Nebenbei erwähnt, zwischen Halbmarathon und Marathon liegen, vor allem bei ungenügendem Training, Welten :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Vielen Dank für die Antworten.

@Udoh
Ich will einen Halbmarthon laufen. Im letzten Sommer bin ich zum Testen 2x im Wald 20 Kilometer gelaufen. Ging gut :daumen:

Mein BMI liegt immer so zwischen 28 und 29.

@d'Oma joggt
Vielleicht habe ich mich da nicht richtig ausgedrückt. Mir ist schon klar, dass man bei einem hohen BMI (Übergewicht) Probleme beim Laufen bekommt. Aber doch nicht bei meinem BMI. Oder?

@dicke_Wade
Beim Halbmarthon will ich einfach das Ziel ohne Zeitvorgabe erreichen. Einfach schaffen.

Der Arzt war ein Allgemeinmediziner. Er meinte, bei einem Halbmarthon müßte ich einen BMI von 26 haben.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich ein paar mal in der Woche in meinem kleinen Fitnessraum trainiere (Fahrrad, Bankdrücken,..).

Ich werde auf jedenfall nochmal einen anderen Arzt befragen.

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mit diesem BMI geht es natürlich (es ist aber definitiv echtes Übergewicht), aber ein geringerer wäre besser (ich hatte sowas von >35 gedacht :zwinker5: ) Ab 30 beginnt die krankhafte Fettsucht = Adipositas
Ich habe für meinen 1. HM, weil er mir wichtig war nach 3 Jahren Lauferfahrung, 16 kg abgenommen. Es war ein positiver, läuferischer Unterschied
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
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Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Ja, alle Ärzte, die nicht sagen, was man hören will sind schlecht 😊.Du scheinst ja selber weder Ahnung vom Laufen noch von Gewicht oder Körper zu haben.
Versuch doch erstmal dich hier einzulesen.

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wald-lauf hat geschrieben: Ich werde auf jedenfall nochmal einen anderen Arzt befragen.
Hi,

das ist nötig, mache das:

Georg61 hat geschrieben: Versuch doch erstmal dich hier einzulesen.
und auch bei Kuno sowie bei Jack.

Nebenbei schaffst Du Dir noch ein paar Kilogrämmer - wenn das nicht nur Muskelstränge und Samenleiter sind :zwinker5: - ab und beinahe alles wird gut.

Hau rein!

Knippi

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wald-lauf hat geschrieben:Bei diesem Body Mass Index schaffen Sie den Marathon nicht.
Der Arzt kennt aber auch deine Blutwerte und Vitalfunktionen. Du hast uns in besagtem Zitat nicht zufällig das Wort "lebendig" vorenthalten? :hihi:

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Ich halte die Aussagen des Arztes, wenn sie denn so gefallen sind, für wenig professionell.

Natürlich ist Übergewicht ein Faktor, den man beim Lauftraining beachten muss. Allerdings ist es eben doch möglich, auch mit etwas höherem BMI halbwegs erfolgreich zu laufen. Mein BMI lag bei knapp 30, als ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen bin, damals schon in unter 2:00. Mittlerweile liegt mein BMI bei 26, und ich laufe im Bereich von 1:40.

Der BMI ist auch ein trügerischer Wert, weil er z.B. Muskeln, die ja schwer sind, "bestraft". Diesen Aspekt spüren gar nicht nur Kraftsportler, auch ich hab von Natur aus (und durch Eisschnelllaufen "veredelt" :D ) recht muskulöse Beine, die fallen negativ ins Gewicht.

Ich würd tatsächlich versuchen, ein bisschen abzunehmen. Ich würd aber da eher aufs körperliche Gesamtbild achten als auf fragwürdige, nur zur groben Orientierung gedachten, Kenngrößen. "Nackt im Spiegel" find ich als Maßstab fast wertvoller.

Aber mal zwei ganz andere Sachen: Wieso fragst du einen Arzt, Allgemeinmediziner, etwas zur Ernährung für den (Halb-)Marathon? Der Mann ist Arzt, kein Trainer. Und welche Antwort hast du als unbestritten Übergewichtiger denn erwartet?

Unabhängig vom Gewicht sollte der Einstieg in den Laufsport übrigens aus regelmäßigem Training bestehen (3 x in der Woche, oder von mir aus 2 x, wenn du noch anderen Sport machst) und aus dem ersten Ziel, einen 5er zu laufen. Danach kommt dann ein 10er. Diese Kaltstarts hin zu längeren Distanzen lassen bei mir immer sehr viele Fragen offen. "Warum?" wäre die offenkundigste.

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wald-lauf hat geschrieben: Da eh ein Gesundheitscheck bei meinem Hausarzt anlag, informierte ich meinen Arzt darüber und wollte nur wissen, was ich so beachten muss beim Marathon (Ernährung, Trinken und so). Der Hammer ist, er lachte mich an und sagte: Bei diesem Body Mass Index schaffen Sie den Marathon nicht. Häää …
Ich denke fast, hierbei ist der Fehler passiert und wald-lauf erkundigte sich vermutlich eher nach dem M. Die Antwort des Arztes, so sie denn gefallen ist, finde ich jedoch in jeglicher Form abwertend. Dass es sich "nur" um einen HM handelt, kam offenbar erst hier deutlicher hervor.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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wald-lauf hat geschrieben:... Ich will einen Halbmarthon laufen. Im letzten Sommer bin ich zum Testen 2x im Wald 20 Kilometer gelaufen. Ging gut :daumen: ... Beim Halbmarthon will ich einfach das Ziel ohne Zeitvorgabe erreichen. Einfach schaffen. ...
Da hast du dir doch selber die Antwort gegeben, wenn du im Training locker 20 km schaffst, dann ist das im WK doch auch möglich. Du müsstest nur ein bisschen aufpassen, dass du dich vom Tempo her nicht mitreißen läßt, gerade am Anfang, und dein eigenes Tempo findest. Wünsche dir viel Spaß weiterhin beim Laufen und bleib einfach so entspannt dabei. :daumen:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Vielen Dank für die guten Tipps.

Eigentlich bin ich nicht blauäugig - ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass ich Übergewicht habe.

Jetzt habe ich bei folgendem BMI Rechner https://www.bmi-online.info mal meine aktuellen Werte eingetragen.

Gewicht: 98 kg
Größe: 186 cm
BMI: 28,3

Laut der Auswertung habe ich Übergewicht. Dort steht aber auch, dass der BMI bei Leuten die Sport treiben so einfach nicht angewendet werden kann.

Jetzt bin ich verwirrt. Ich habe mir nach der Arbeit einen Termin bei einem anderen Arzt geholt.

Ich melde mich heute Abend dann wieder.

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Ernstgemeinte Rückfrage: Warum gehst du zum Arzt? Was sind deine Beschwerden?

Nimm einfach ein bisschen ab und schon das Budget deiner Krankenkasse.

Mit "Leute, die Sport treiben", bei denen der BMI weniger aussagekräftig ist, damit bist nicht in allererster Linie du gemeint.

Wie ich bereits dargelegt habe, ist der BMI durchaus mit Vorsicht zu genießen. Tortzdem bist du nun einmal recht schwer für deine Größe und ein paar Kilo weniger würden die Sache deutlich einfacher machen.

Ich bin nicht gegen eine gewisse Vorsicht vor dem Einstieg ins Lauftraining. Ärzte-Hopping wegen leichten Übergewichts halte ich aber für Unfug.

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cristiano hat geschrieben:Ich halte die Aussagen des Arztes, wenn sie denn so gefallen sind, für wenig professionell.
dito.
Alleine schon Frage nach Halbmarathon, Antwort auf Marathon.
Natürlich ist Übergewicht ein Faktor, den man beim Lauftraining beachten muss. Allerdings ist es eben doch möglich, auch mit etwas höherem BMI halbwegs erfolgreich zu laufen. Mein BMI lag bei knapp 30, als ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen bin, damals schon in unter 2:00. Mittlerweile liegt mein BMI bei 26, und ich laufe im Bereich von 1:40.
Mein BMI ist aktuell ebenfalls im gleichen Bereich (Bin jetzt im Bereich 1:45).

Mein letzter Artzbesuch war anlässlich einer Blutspende.

"Wie fit fühlen sie sich aktuell"
"Eigentlich recht fit, ich bin vorgestern hier vor der Haustür den Halbmarathon gelaufen..." (Damals gute 1:50).
"Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber funktioniert das überhaupt mit Ihrer Statur?"
"??? Offensichtlich ja".
"Ok, Glückwunsch. Hiermit haben sie die Freigabe für die Spende..."

Ich bin da offensichtlich auch an so einen Arzt geraten, der sich Läufer nur mit einem 20er BMI vorstellen kann.
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wald-lauf hat geschrieben:
Ich sehe immer noch nicht den Zusammenhang zwischen den BMI und meinem Halbmarathon. Kennt sich da jemand aus?
Den Zusammenhang stellen Deine Gelenke her, z.B. die Knie. Zumindest wenn es dumm läuft. Kleine Nähkästchen Geschichte: Ich hatte "damals", September 2015 (so lange ist es ja nicht her ...) schon etwas Skrupel, ob ich mit meinen 102kg/187cm/47Jahren = BMI 29 mit dem Laufen anfangen kann und es war sicherlich gut, daß ich das langsam mit einem "von 0 auf 30min" Kurs angegangen bin: 3, später auch 4x die Woche erstmal moderate Strecken und im Januar 2016 meinen ersten 5km Wettkampf. Im Frühjahr hab ich mich mit BMI 26 vor einer geplanten kleinen OP mit einer zu intensiven Woche jenseits der 60 Wochenkilometer und einem LaLa von 28km abgeschossen und durfte dann erstmal eine gute Zeit meine Knieprobleme auskurieren und mich wieder langsam hocharbeiten. Meinen HM im Herbst (statt wie mal angedacht Juni) hab ich dann mit einem BMI von 24 absolviert, allerdings durch entsprechenden Erfolg bei einigen 10km Wettläufen motiviert mit doch etwas mehr Anspruch und dem Trainingsziel 1:35 zu schaffen.

Ernäherung und Trinken ist in unserem Bereich für einen HM wohl eher nebensächlich, gerade wenn es Dir nicht auf die Zeit ankommt und Du im Training nicht an die Grenzen Deiner Regenerationsfähigkeit gehst. Mit Blick aufs Gewicht einfach etwas reduzieren, ggf. auch mal etwas Buch führen (fddb), wie es denn mit dem Verhältnis Proteine/Kohlenhydrate/Fette aussieht und Dich durch sportliche oder andere Ziele mit positiven Bildern motivieren abzunehmen (ja, ja, ich fasse ich selber an die Nase, 3kg mehr als zu HM Zeiten, morgen ist wieder Wiegetag im Kilokiller 2017 Thread ;-)).

Viel Erfolg,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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wald-lauf hat geschrieben:Vielen Dank für die guten Tipps.

Eigentlich bin ich nicht blauäugig - ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass ich Übergewicht habe.

Jetzt habe ich bei folgendem BMI Rechner https://www.bmi-online.info mal meine aktuellen Werte eingetragen.

Gewicht: 98 kg
Größe: 186 cm
BMI: 28,3

Laut der Auswertung habe ich Übergewicht. Dort steht aber auch, dass der BMI bei Leuten die Sport treiben so einfach nicht angewendet werden kann.

Jetzt bin ich verwirrt. Ich habe mir nach der Arbeit einen Termin bei einem anderen Arzt geholt.

Ich melde mich heute Abend dann wieder.
Du kannst ja auch mal Hüft/Taile/Bauchumfang messen und damit die diversen Rechner füttern. So überdurchschnittlich viel Muskeln wirst Du (von wieviel Sport reden wir?) ja sicherlich auch nicht haben, daß damit die 9kg über der Normalgewichtsgrenze zu erklären sind. Wie Du anderen Beiträgen entnehmen kannst, ist Dein Gewicht sicherlich kein K.O. Kriterium um mit dem Laufen anzufangen und auch einen HM wird man damit irgendwie schaffen: aber ist Dein Ziel wirklich so bescheiden? Für Dich selber beantworten: welches emotionale Bedürfnis verbindest Du letztlich mit dem HM?
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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jenshb hat geschrieben:Den Zusammenhang stellen Deine Gelenke her, z.B. die Knie. Zumindest wenn es dumm läuft.
Genau hier ist eben Augenmaß erforderlich. Ein BMI-Punkt mehr oder weniger sagt wenig über die Eignung des Körpers für den Laufsport aus.

Wenn die KG über Normalgewicht komplett über dem Gürtel hängen, dann ist das nun einmal mitzuschleppendes Zusatzgewicht, dass nur beansprucht und nichts leistet. Wenn zumindest ein Teil der KG über Normalgewicht als Muskeln den Rumpf stützen oder aber die Knie entlasten, dann sieht die Sache anders aus.

Ärzte müssten einsehen, dass es verschiedene Läufertypen gibt, dass man auch mit BMI 25 ganz schön viel erreichen kann und es nicht immer BMI 20 sein muss. Läufer und solche, die es werden wollen, müssten aber auch einsehen, dass das Gewicht nun einmal ein Faktor ist und das zu viel davon immer leistungshemmend und oft wenigstens orthopädisch gefährlich ist.

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wald-lauf hat geschrieben:Vielen Dank für die guten Tipps.

Eigentlich bin ich nicht blauäugig - ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass ich Übergewicht habe.

Jetzt habe ich bei folgendem BMI Rechner https://www.bmi-online.info mal meine aktuellen Werte eingetragen.

Gewicht: 98 kg
Größe: 186 cm
BMI: 28,3

Laut der Auswertung habe ich Übergewicht. Dort steht aber auch, dass der BMI bei Leuten die Sport treiben so einfach nicht angewendet werden kann.
Die Aussagekraft des BMI ist aus gesundheitlicher Perspektive durchaus umstritten. Sicher kann ein Sportler aufgrund höherer Muskelmasse verglichen mit "Otto Normalverbraucher" einen entsprechen geringeren Körperfettanteil haben. Was gesund ist und was nicht, kann ich leider nicht sagen. Allerdings ist in Bezug auf das Laufen klar, daß hier eine vorhandene Körpermasse beschleunigt werden muss. Sagen wir mal die Leistung ist ungefähr konstant. Dann kann damit die Masse von 98kg irgendwie beschleunigt werden. Würdest Du nur 78kg wiegen, könnte Dein Körper entsprechend schneller beschleunigt werden und Du würdest die geforderten Kilometer in einer geringeren Zeit zurücklegen können. An irgendeinem Punkt wird das sicher kontraproduktiv. Von diesem bist Du allerdings viele kg entfernt. Sollte Deine Orthopädie die höhere Belastung aufgrund Deines Körpergewichts unbeschadet überstehen, wirst Du auch so einen Halbmarathon oder Marathon laufen können. Du benötigst nur eben länger. Mir ist aber nicht klar, warum Du mit dem Gewicht grundsätzlich keinen Marathon schaffen solltest.

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Im Moment sieht das für mich so aus:

Übergewichtiger Patient geht zum Arzt, weil er 20km am Stück joggen will und fragt:
Ich will Marathon (sic!) laufen, was muss ich beachten?
Arzt ist leicht genervt, weil schon wieder ein mopsiger Mitvierziger seine Midlife-Crises auf der Laufstrecke bewältigen will und sagt zum Patienten:
Dafür sind Sie zu dick, nehmen Sie erst mal ab.

Schlussfolgerung des Patienten:
Ich brauche einen anderen Arzt...

Weil... Ich gehe einmal in der Woche eine halbe Stunde Joggen und turne ein wenig auf einer Kraftstation rum.... ... fününü... ich bin doch Sportler...

Und wieder einmal zeigt sich:
"Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, sind genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“

Schlecht gelaunt grüßt Rauchzeichen, der sich trotz Lauftrainings auch einen BMI im hohen 20er Bereich angefressen hat, und jetzt zum ersten Mal seit 50 Jahren versucht, ernsthaft weniger zu essen, weil das Lauftraining zunehmend auf die Gelenke geht.

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Um das ganze einfacher zu gestalten: Wie ist dein KFA?

Dein Körperfettanteil und deine Körperumfänge sind nämlich weit aussagekräftiger als der BMI. Wie meine Vorredner schon gesagt haben, ist es durchaus möglich (mit entsprechendem und durchdachten Training) IRGENDWANN einen HM zu laufen, ohne sich zu zerstören, d.h. ohne durch das Training orthopädische Beschwerden heraufzubeschwören. Wenn es dir nur ums Ankommen/Schaffen geht, dann ist der Zeitpunkt ja irrelevant, von daher würde ich einfach sauber und geduldig trainieren (und zwar nicht von 0 auf 100).

Treibst du sonst noch Sport? Wenn ja, welchen?

Die Reaktion deines Arztes war (wenn es sich wirklich so abgesielt hat) natürlich alles andere als professionell, daran gibt es nichts zu rütteln - aber hat sich das wirklich so abgespielt wie du es wahrgenommen hast? Stichwort Interpretation.

Hat der Arzt nicht begründet, warum er abrät? Wie sieht's mit deinem Herz-Kreislauf-System aus? MEdikamente? Diabetes, anderweitige Vorerkrankungen?
Laufen kann durchaus eine heilsame Wirkung haben, aber wenn man zu schnell einsteigt auch ziemlich viel Schaden anrichten.
Grüße,

Wurzelvokal

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Wurzelvokal hat geschrieben:Um das ganze einfacher zu gestalten: Wie ist dein KFA?
Einfacher? 5 Körperfettwaagen, 6 Ergebnisse. :hihi:

Die "Heimgebrauch"-Methoden kann man allesamt in die Tonne kloppen, die zeigen maximal Veränderungen halbwegs zuverlässig an aber keinesfalls einen zuverlässigen Absolutwert.
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ruca hat geschrieben: Mein BMI ist aktuell ebenfalls im gleichen Bereich (Bin jetzt im Bereich 1:45).
Mit 20kg weniger würdest Du Dich ziemlich schnell und relativ sicher in einen Bereich von 1:25 katapultieren können. Das wäre einer Verbesserung von 5min/km auf 4min/km. Das schafft man mit Training so gut wie nicht :zwinker5:

Es geht nicht darum zu beurteilen, ob das anstrebenswert ist. Ich finde es aber faszinierend wieviel Kraft, Zeit und Überlegung ins Training gesteckt wird, obwohl der Hebel über das Gewicht vielleicht ein größerer ist. Das hängt sicher auch vom Läufer ab. Du siehst auf Deinem Bild ziemlich durchtrainiert aus. Als Du Deinen BMI und die dazugehörige Zeit geschrieben hast, habe ich erstmal große Augen bekommen.

Aus diesem Blickwinkel finde ich das Thema Halbmarathon und BMI oder allgemeiner Laufen und BMI durchaus spannend.

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leviathan hat geschrieben:Mit 20kg weniger würdest Du Dich ziemlich schnell und relativ sicher in einen Bereich von 1:25 katapultieren können. Das wäre einer Verbesserung von 5min/km auf 4min/km. Das schafft man mit Training so gut wie nicht :zwinker5:
Es sind ja aktuell 15-16kg weniger als im Sommer 2015 und nach zwischenzeitlicher Stagnation geht es aktuell wieder (ganz langsam) abwärts. Der aktuelle Tempozwachs (ca. 5 Minuten auf der HM-Distanz seit Oktober) kommt aber nur aus dem Training...
Das hängt sicher auch vom Läufer ab. Du siehst auf Deinem Bild ziemlich durchtrainiert aus. Als Du Deinen BMI und die dazugehörige Zeit geschrieben hast, habe ich erstmal große Augen bekommen.
10 dürfen gerne noch runter, bei 20 sähe ich mit meinen großen Brustkorb vermutlich sehr lächerlich aus. Der Bauch, den ich vor dem Laufen hatte, ist weg und die Jeansgröße hat sich von Bundmaß 36 auf 30-32 geändert...
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Mensch, ruca, ich glaub, du hast exakt meinen Körperbau. Ich hab auch diesen sehr großen Brustkorb, unter dem selbst das letzte bisschen Bauch schon flach aussieht. Auch stylistisch lässt dein Profilbild da gewisse Parallelen erahnen.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich auch von einem ähnlichen Ausgangsgewicht komme.

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ruca hat geschrieben:10 dürfen gerne noch runter, bei 20 sähe ich mit meinen großen Brustkorb vermutlich sehr lächerlich aus. Der Bauch, den ich vor dem Laufen hatte, ist weg und die Jeansgröße hat sich von Bundmaß 36 auf 30-32 geändert...
Das ist ja eine irre Veränderung :daumen:
Und auch die 10kg, die Du Dir noch vorstellen kannst, werden läuferisch wirklich im gegensätzlichen Sinne des Wortes ein richtiges Pfund sein. Viel Erfolg und Spaß dabei!

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Ich muss auch sagen, dass ich etwas verwundert über die schnelle Kritik am Arzt bin.
-TE kann einen HM schon laufen, will trotzdem auf das Ziel "Ankommen" Trainieren?
-TE fragt seinen Arzt nach einem Halbmarathon dieser antwortet auf Marathon? Warum? Gab es da keine Rückfrage im Gespräch? Wenn ich meinen Arzt frage, wie mein Cholesterin ist und er mir den Blutdruck sagt, stelle ich doch auch mal ne Rückfrage was das eigentlich soll oder ob er mich falsch verstanden hat?
Laut der Auswertung habe ich Übergewicht. Dort steht aber auch, dass der BMI bei Leuten die Sport treiben so einfach nicht angewendet werden kann.

Jetzt bin ich verwirrt. Ich habe mir nach der Arbeit einen Termin bei einem anderen Arzt geholt.
Wie schon geschrieben wurde, warum zum Teufel? Es ist doch so simple Logik: BMI setzt Körpergewicht und Größe in Relation, folglich wird nicht in Muskeln/Fett unterschieden und auch der Körperbau der Person nicht berücksichtigt.
Wenn damit gesundheitliche Probleme einhergehen, dürfte das bei den Blutwerten auffallen oder in der Orthopädie bemerkbar sein. Und auch im Gefühl merkt man ja wohl irgendwann, dass man zu viel mit sich rumschleppt.
Zum Laufen gilt allgemein wohl, je niedriger desto besser, dafür muss man sich nur erfolgreiche Laufsportler angucken. Beispiel Konstanze Klosterhalfen mit ihrem 15,x BMI.

Ich verstehe nie, wie man sich so irrational verunsichern lassen kann. Laut BMI hatte ich mit 17-18 auch mal "Übergewicht" (ähnlich wie cristiano 25-26). Zu dem Zeitpunkt habe ich 6-7 mal die Woche Sport gemacht und bin obendrein aufgrund langem Schulweg 120-160 Kilometer Rad die Woche gefahren. Zumindest die oberen Bauchmuskeln waren immer zu sehen. Für einen Kerl ein Breites Becken von der Mutter geerbt, breite Schultern vom Vater und viel Muskeln an Oberschenkeln und Gesäß, vom Badminton, Rudern, Schwimmen, Rad und Krafttraining. Wenn mir da Jemand gesagt hätte: Du bist übergewichtig, weil dein BMI nicht stimmt, hätte ich dem einen Vogel gezeigt, egal ob Arzt, Ernährungsberater oder Internetseite.
Was gesund ist und was nicht, kann ich leider nicht sagen.
Das kann wahrscheinlich Niemand, weil man Menschen nicht einheitlich in Normen packen kann, wie es der BMI suggeriert.

Interessant finde ich es, Spitzensportler in den Disziplinen zu vergleichen. Beim Biathlon sieht man etwa, dass eine recht muskulösen Gabriela Koukalova in der Spur einfach deutlich langsamer ist, als eine kleine und leichte Laura Dahlmeier oder eine größere aber ebenfalls sehr schlanke Kaisa Mäkarainen.
Es gibt aber auch Ausnahmen in die andere Richtung; beim Felsklettern ist der wohl beste aller Zeiten Adam Ondra
http://img.sloclimbing.com/wp-content/u ... dosler.jpg
Extrem gutes Kraft/Gewicht Verhältnis.
Ein Alexander Huber ist zu Spitzenzeiten aber nicht weit dahinter gewesen, der sieht so aus:
http://www.alpinist.com/media/web10x/huber.jpg

Beim Ausdauersport allgemein, stimme ich dir aber zu, dass ein niedriger BMI wohl eindeutig besser ist.

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AchatSchnecke hat geschrieben:Ein Alexander Huber ist zu Spitzenzeiten aber nicht weit dahinter gewesen, der sieht so aus:
http://www.alpinist.com/media/web10x/huber.jpg
Entweder täuscht das Bild oder es ist nicht aus seiner besten Zeit. Er ist knapp 1,70 groß bei einem Gewicht von ungefähr 60kg. Damit ist er sicher kein leichter Kletterer gewesen, aber durchaus nicht so wie auf dem Bild wahrgenommen.

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leviathan hat geschrieben:Entweder täuscht das Bild oder es ist nicht aus seiner besten Zeit. Er ist knapp 1,70 groß bei einem Gewicht von ungefähr 60kg. Damit ist er sicher kein leichter Kletterer gewesen, aber durchaus nicht so wie auf dem Bild wahrgenommen.
Ich weiß nicht genau aus welchen Zeiten das Bild ist -er sieht aber auf Allen so aus. Vielleicht mal etwas definierter aber im Allgemeinen schon relativ muskulös. Klar wirkt das bei der Körpergröße immer etwas stärker, als beim 1,90 Mann, aber 60 Kg kommt mir dann doch sehr wenig vor.

Wobei das von mir vielleicht auch ein bisschen undifferenziert war, vom Felsklettern allgemein zu sprechen. Ondra oder Huber als er den 11. Grad geklettert ist, sind da natürlich von der Maximalkraft im Verhältnis zum Körpergewicht und noch ein bisschen von Kraftausdauer abhängig, die letzten Sachen, die die Hubers gemacht haben waren ja eher richtiges Bergsteigen, also mehr Ausdauer abhängig. Kann also schon sein, dass Huber damals leichter war.

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cristiano hat geschrieben:... Ich hab auch diesen sehr großen Brustkorb, unter dem selbst das letzte bisschen Bauch schon flach aussieht. ...
Aha. So gesehen macht eine operative Brustkorbvergrößerung ja durchaus Sinn. :geil:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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cristiano hat geschrieben:... Ich hab auch diesen sehr großen Brustkorb, unter dem selbst das letzte bisschen Bauch schon flach aussieht. ...
Aha. So gesehen hat eine operative Brustkorbvergrößerung ja durchaus einen Sinn. :geil:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Ich schätze das Gewicht von Huber bezieht sich auf die Zeit in den 90ern wo er Sportkletterer war. Oder Top vorbereitet vor einer Expedition. Auf diesem Bild wird er ebenfalls über 70 KG wiegen.
http://www.mountain.ru/article/article_img/1217/f_1.jpg
Er selbst sagt im Interview:
"Welche körperlichen Voraussetzungen braucht man, um zu klettern?
Im Grunde genommen sollte man halbwegs sportlich sein. Wichtig ist es, auf sein Gewicht zu achten. Da ist es egal ob du 1, 60 oder 1,80 Meter groß bist. Die Relation zur Körpergröße sollte passen. Überflüssiges Fett bringt dich nicht weiter. "
ALEXANDER HUBER der weg ans limit | MEN'S FITNESS

Also grundsätzlich ist es allein von der Physik her so, dass weniger Gewicht mehr Geschwindigkeit bedeutet. Zudem erhöht sich der relative Vo2max, das Herz muss weniger Masse durchbluten.

Leider ist es trotz dieser Erkenntnisse nicht so einfach Gewicht zu verlieren. Ich bezweifel langsam die Annahme, dass es einfacher ist durch Abnehmen als durch Training an die neue Bestzeit zu kommen. Jan Ullrich, Diego Maradona, Ronaldo und selbst Bud Spencer würden mir bestimmt zustimmen, dass es zumindest gleich schwer ist :wink:

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Isse hat geschrieben:Ich denke fast, hierbei ist der Fehler passiert und wald-lauf erkundigte sich vermutlich eher nach dem M. Die Antwort des Arztes, so sie denn gefallen ist, finde ich jedoch in jeglicher Form abwertend. Dass es sich "nur" um einen HM handelt, kam offenbar erst hier deutlicher hervor.
Mhm...muss nicht unbedingt sein. Menschen hören oft nicht sonderlich gut zu. Als ich im März letzten Jahres meinen Kollaps hatte bei einem 14 km-Lauf, redete die Ärztin trotzdem nur immer von einem Halbmarathon. Das stand sogar in den Unterlagen, dass es 14km waren. Ich hab es dann nach mehreren Korrekturversuchen aufgegeben… :nene:

Zum BMI hat cristiano es perfekt formuliert (und so sanft^^).

- Ist es Fett oder sind es Muskel, die bei dir ins Gewicht fallen?

- Wenn Fett, dann wäre ich mit dem Laufsport ohnehin vorsichtig. Er schlägt doch ziemlich auf die Gelenke und wenn du keine Muskulatur hast, die alles abfedert, kannst du dir damit sehr schaden. Ich will dir davon nicht abraten, nur zu gezieltem zusätzlichem Muskelaufbau raten.

Grundsätzlich sagt ein BMI nicht unbedingt viel aus und ich bin kein Befürworter dieser Rechnung. Schau dir z. B. Handballer an. Viele hätten da laut BMI schon fast krankhafte Fettsucht. Dabei sind die einfach extrem gut durchtrainiert und brauchen diese Muskeln für Angriff oder Abwehr (gibt aber auch sehr leichte Handballer).
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben:Grundsätzlich sagt ein BMI nicht unbedingt viel aus und ich bin kein Befürworter dieser Rechnung. Schau dir z. B. Handballer an. Viele hätten da laut BMI schon fast krankhafte Fettsucht. Dabei sind die einfach extrem gut durchtrainiert und brauchen diese Muskeln für Angriff oder Abwehr (gibt aber auch sehr leichte Handballer).
:daumen:
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Titania_1987 hat geschrieben:- Ist es Fett oder sind es Muskel, die bei dir ins Gewicht fallen?
Die Frage ist fast irrelevant. Lassen wir doch mal die doch sehr überschaubare Muskulatur eines Langstreckenläufers außen vor. Wenn´s hier ans Eingemachte geht, wird´s wirklich kontraproduktiv. Darüber hinaus ist einfach nur mehr Masse zu transportieren und zu beschleunigen. Ob Fett oder Muskeln macht hier physikalisch keinen Unterschied.
Grundsätzlich sagt ein BMI nicht unbedingt viel aus und ich bin kein Befürworter dieser Rechnung. Schau dir z. B. Handballer an. Viele hätten da laut BMI schon fast krankhafte Fettsucht. Dabei sind die einfach extrem gut durchtrainiert und brauchen diese Muskeln für Angriff oder Abwehr (gibt aber auch sehr leichte Handballer)
Die Handballer haben i.d.R. auch einen ziemlich hohen Körperfettanteil. Da ist Gewicht auch wirklich hilfreich. Das gilt sowohl für die Wurfkraft, aber auch um in die gegnerische Abwehr zu laufen oder einen Angreifer abzuwehren. Als 60kg Sprilli fällt es einem schwer einen 120kg Koloss aufzuhalten. Aber geh mal mit einem Handballer laufen...

Daher kann ich nur sagen, daß bis zu einem für jeden individuell durchaus unterschiedlichen Punkt eine Reduzierung des Gewichts, so ziemlich linear in eine bessere Zeit beim Laufen umgemünzt werden kann.

Edit: bitte das Geschriebene nicht falsch verstehen. Es geht hier nur um die Performance beim Laufen und nicht um sonstige relevante Fitnesskomponenten. Da setzt sicher jeder andere Prioritäten.

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@Leviathan: Das ist schon klar. Im Detail sieht es anders aus. Mir ging es nur darum, zu sagen: BMI = keine Aussagekraft.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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So, wieder zurück.

War gerade bei einem anderen Arzt. Der ist das Thema viel professioneller angegangen und wir haben etwa 45 Minuten erzählt. Auf die Rechnung bin ich gespannt :)

Eigentlich hat er mir alles gesagt, was die Community hier bereits gepostet hat. Ihr seit super :daumen: Ich kann mit meinem BMI jeden Halbmarathon oder Marathon laufen. Seine Empfehlung war aber trotzdem etwa 10 kg abzunehmen. Dann wäre mein Gewicht bei 88 kg und der BMI bei 25. Ich werde jetzt erstmal meine Ernährung etwas umstellen und mein Ziel sind 2 kg abzunehmen.

Witzig: Ich habe 15 Jahre Handball gespielt und mußte aus zeitgründen aufhören. 2x die Woche Training und dann noch Wettkampf am Wochenende waren zu viel.

Ich möchte mich noch bei der Community für die tollen Antworten bedanken. Als erste werde ich mich mit den Artikel auf dieser Webseite zum Thema Trainingsplan auseinandersetzen.

Schönen Abend noch.

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leviathan hat geschrieben:Das ist ja eine irre Veränderung :daumen:
Und auch die 10kg, die Du Dir noch vorstellen kannst, werden läuferisch wirklich im gegensätzlichen Sinne des Wortes ein richtiges Pfund sein. Viel Erfolg und Spaß dabei!
+1

Am eigenen Beispiel:
78 kg (BMI 25,5) HM 1:55:xx (etwas hügelig)
66 kg (BMI 21,5) HM 1:37:xx

Es kommt auch einfach dazu, dass du mit weniger Gewicht im Training die QTEs ganz anders laufen kannst sie damit auch viel effektiver werden. Und das Laufen macht einfach so viel mehr Spaß, wenn du bei den Intervallen über die Bahn fliegen kannst. :D

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Titania_1987 hat geschrieben:@Leviathan: Das ist schon klar. Im Detail sieht es anders aus. Mir ging es nur darum, zu sagen: BMI = keine Aussagekraft.
Kannst du so auch nicht sagen. Für den allgemeinen Gesundheitszustand mag das sein, aber beim Langstreckenlauf korreliert es doch ganz gut - relativ hoher BMI wirkt sich negativ auf die Ausdauer-Laufleistung aus und erhöht das Verletzungsrisiko beim Laufen. Da ist es ziemlich egal, ob Muskeln oder Fett durch die Gegend transportiert werden sollen.

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Gid hat geschrieben:+1

Am eigenen Beispiel:
78 kg (BMI 25,5) HM 1:55:xx (etwas hügelig)
66 kg (BMI 21,5) HM 1:37:xx

Es kommt auch einfach dazu, dass du mit weniger Gewicht im Training die QTEs ganz anders laufen kannst sie damit auch viel effektiver werden. Und das Laufen macht einfach so viel mehr Spaß, wenn du bei den Intervallen über die Bahn fliegen kannst. :D
Ui dann ginge ja noch was bei mir, Ich bin mit 78kg (BMI 25,5) den HM in 1:42:xx gelaufen. Mein Ziel wären ja knapp unter 70 kg.
Ich bin nur so schrecklich undiszipliert was die Ernährung betrifft, vielleicht muss ich mich auch mal im Zuckerfaden melden ... :hallo:

Grüße
Udo
http://www.laufsport-liga.de/profil.html?u=18018

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wald-lauf hat geschrieben:So, wieder zurück.

War gerade bei einem anderen Arzt. Der ist das Thema viel professioneller angegangen und wir haben etwa 45 Minuten erzählt. Auf die Rechnung bin ich gespannt :)

Eigentlich hat er mir alles gesagt, was die Community hier bereits gepostet hat. Ihr seit super :daumen: Ich kann mit meinem BMI jeden Halbmarathon oder Marathon laufen. Seine Empfehlung war aber trotzdem etwa 10 kg abzunehmen. Dann wäre mein Gewicht bei 88 kg und der BMI bei 25. Ich werde jetzt erstmal meine Ernährung etwas umstellen und mein Ziel sind 2 kg abzunehmen.

Ich möchte mich noch bei der Community für die tollen Antworten bedanken. Als erste werde ich mich mit den Artikel auf dieser Webseite zum Thema Trainingsplan auseinandersetzen.
Freut mich, daß Du da einen guten Arzt gefunden hast (böse Zungen könnten natürlich sagen, der taugt nix, sonst hätte er die Zeit nicht ;-)).
Wenn er sich soviel Zeit für Prophylaxe nimmt, ist er sicherlich auch eine gute Wahl, wenn Du mal was wirklich ernstes hast ...

Na ja und Micha hat seinen vollen Marathon und vor allem das Training dafür ja auch überlebt und der schleppt noch immer etwas mehr mit sich rum als wir ;-) https://www.facebook.com/michaklotzbier/

Finde es klasse, daß Du auch mit kritischen aber letztlich gut gemeinten Kommentaren hier gut umgehen kannst, das hat bei Neulingen doch etwas Seltenheitswert. Morgen ist übrigens Wiegetag im Kilokiller Thread, wenn Du einsteigen möchtest ;-)

Schönen Abend und schöne Läufe,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Gid hat geschrieben: Es kommt auch einfach dazu, dass du mit weniger Gewicht im Training die QTEs ganz anders laufen kannst sie damit auch viel effektiver werden. Und das Laufen macht einfach so viel mehr Spaß, wenn du bei den Intervallen über die Bahn fliegen kannst. :D
Das ist noch nicht alles:
Die Wahrscheinlichkeit, Dir eine typische Läuferverletzung zuzuziehen, verringert sich auch.

Was wiederum bedeutet, dass man kontinuierliger trainieren kann.
voxel hat geschrieben: Leider ist es trotz dieser Erkenntnisse nicht so einfach Gewicht zu verlieren. Ich bezweifel langsam die Annahme, dass es einfacher ist durch Abnehmen als durch Training an die neue Bestzeit zu kommen. Jan Ullrich, Diego Maradona, Ronaldo und selbst Bud Spencer würden mir bestimmt zustimmen, dass es zumindest gleich schwer ist :wink:
Bud Spencer wird Dir sicherlich nicht zustimmen, der sieht die Radieschen von unten. (leider).
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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leviathan hat geschrieben: Es geht nicht darum zu beurteilen, ob das anstrebenswert ist. Ich finde es aber faszinierend wieviel Kraft, Zeit und Überlegung ins Training gesteckt wird, obwohl der Hebel über das Gewicht vielleicht ein größerer ist. Das hängt sicher auch vom Läufer ab.
Das hast du schön ausgedrückt. Ich bin im Training sehr diszipliniert, aber beim Essen scheitere ich wunderbar... Trotzdem hat es mit 80kg auf 1.75m im letzen Herbst für 1:25 auf der Halbmarathondistanz gereicht. Manchmal male ich mir schon aus, wie schnell ich mit 10kg weniger laufen könnte...

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Weiterhin möchte ich mal mit dem oft von "Laien" angenommenen Vorurteil aufräumen, Ärzte verständen etwas von Sport und ernährung. Ich studiere Medizin und möchte allen nahe legen: Wendet euch mit solchen Fragen nur mit viel Bedahct an Ärzte, im Studium lernen wir nämlich so gut wie nichts darüber, auch wenn es äußerst wünschenswert wäre.

Natürlich gibt es auch Ärzte, die Ahnung davon haben, dann aber nur aufgrund eigenen Interesses und persönlicher Beschäftigung damit. Einfach so durch seinen Beruf verstehen viele Ärzte weniger davon als die meisten halbwegs interessierten und engagierten "Hobbysportler".

Ehrlich gesagt handelt es sich ja auch nicht um ein medizinisches Problem im Sinne einer Krankheit. Der Threadersteller will laufen- ja und, was geht es den Arzt an, (überspitzt gesagt!).
Bild

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Respekt Vögelchen für die ehrlichen Worte!
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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leviathan hat geschrieben:
Es geht nicht darum zu beurteilen, ob das anstrebenswert ist. Ich finde es aber faszinierend wieviel Kraft, Zeit und Überlegung ins Training gesteckt wird, obwohl der Hebel über das Gewicht vielleicht ein größerer ist.
Training, und sich dabei auch quälen, macht oft einfach mehr Spaß, als sich beim Futtern einzuschränken :P

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Training, und sich dabei auch quälen, macht oft einfach mehr Spaß, als sich beim Futtern einzuschränken :P
Das Argument zieht nur zum Teil. Teil eins lassen wir mal so stehen. Beim zweiten Teil des Satzes würde ich intuitiv ebenfalls nicken. Nur wenn ich mir teilweise anschaue, was und vor allem wie die Jungs und Mädels um mich herum so essen, kann man das durchaus hinterfragen. Die meisten essen so schnell, daß sie weit über ihr Hungergefühl hinaus futtern. Da gibt es eben eine kleine Verzögerung. Dann haben viele verlernt Hunger und Appetit zu unterscheiden. Da wird nach dem Essen noch ein Dessert reingeschoben oder eine Schüssel Nüsse inhaliert und schafft damit häufig locker den Kaloriengehalt einer Mahlzeit seeeeehr deutlich zu erhöhen. Wer sein Essen wirklich zelebriert, wird häufig weit weniger zu sich nehmen und kann dabei sogar an Genuss gewinnen. Wenn man das auf Kalorienaufnahme und das Herunterschlingen von ein paar - nennen wir es mal Nahrungsmittel - reduziert, wird das ungleich schwerer sein. Es geht doch nicht um eine tolle Diät. Es geht um das Ablegen von ein paar wenig hilfreichen Gewohnheiten, die einem vielleicht sogar ans Herz gewachsen sind. Das muss doch aber nicht mit Askese oder echten Verzicht einhergehen. Auch das ist natürlich jedem selbst überlassen. Für mich wäre das nichts. Dafür ist mir Essen einfach zu wichtig.
voxel hat geschrieben: Leider ist es trotz dieser Erkenntnisse nicht so einfach Gewicht zu verlieren. Ich bezweifel langsam die Annahme, dass es einfacher ist durch Abnehmen als durch Training an die neue Bestzeit zu kommen. Jan Ullrich, Diego Maradona, Ronaldo und selbst Bud Spencer würden mir bestimmt zustimmen, dass es zumindest gleich schwer ist :wink:
Beim Gewicht kommt man ebenso an Grenzen wie beim Training. An beiden Schrauben kann man drehen. Wenn beide schon ziemlich fest im Gewinde stecken, ist das Potential eben auch weitgehend ausgereizt. Da ist dann die Frage, ob man für die letzte kleine Verbesserung den Aufwand nochmal immens nach oben schraubt. Das betrifft Training und Gewicht gleichermaßen. Beim oben beschriebenen Beispiel war nur sehr offensichtlich, daß sich ein Läufer schon sehr gut entwickelt hat, aber beim Gewicht noch viel Spielraum zu sein scheint. In diesem Fall sogar weit mehr als man wahrscheinlich mit dem härtesten Training erreichen könnte.
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