ich weiß, das Thema ist bereits vielmals diskutiert worden, trotzdem suche ich nach einem Ratschlag oder Erfahrungsberichten eurerseits

Ich (w/23) laufe bereits seit ca. fünf Jahren mehr oder weniger regelmäßig Distanzen zwischen 5 Kilometern und Marathon. Seit dem Anschaffen meiner Pulsuhr war mir klar, dass meine Herzfrequenz im Vergleich zum Durchschnitt sich doch eher an der oberen Grenze orientiert. Konkret bedeutet das, dass meine HF bei langsamen Läufen zwischen 165 und 175 liegt (HF max = ca. 208, Ruhe HF = ca. 62). Unter 160 ist bei mir ein Laufen quasi kaum noch möglich. Bislang haben mich die Werte kaum tangiert, da ich dahingehend keine resultierenden Probleme hatte. Auch im Belastungs-EKG und Herz-Echo wurde vor ca. einem Jahr nichts gefunden oder der hohe Puls als "kritisch" eingestuft. So weit, so gut.
Gestern war ich allerdings, eigentlich wegen einer Allergie-Symptomatik, bei einem Internisten, der routinemäßig ein Belastungs-EKG durchgeführt hat. Der war, gelinde gesagt, ziemlich schockiert von den Werten. Die HF war seiner Meinung nach deutlich zu hoch (er sprach, glaube ich, von 174 Schlägen nach vier Minuten ?!). Die Zielsetzung (150 Watt) habe ich subjektiv ohne Probleme absolviert, richtig ins Schwitzen kam ich auch nicht. Ziemlich abfällig attestierte er mir, er könne keinerlei Kondition und Ausdauer erkennen und er würde sich nicht mehr wundern, warum junge Menschen an einem plötzlichen Herzstillstand beim Sport versterben. Um ehrlich zu sein hat mich seine Aussage über die fehlende Ausdauerleistungsfähigkeit sehr verwundert: Erst vor fünf Tagen bin ich in einem 10km-WK auf hügeliger Strecke 56:55 Minuten gelaufen (HF im Durchschnitt = 190). Klar, das ist vielleicht lediglich "besserer Durchschnitt" als Frau, aber so drastisch sah ich das ganze nicht. Nach dem Termin bin ich aber sehr verängstigt und verunsichert nach Hause gefahren, weil ich in zwei Tagen für einen Halbmarathon angemeldet bin und mich eigentlich auch fit fühle. Dennoch kreisen meine Gedanken ständig um die Worte des Arztes und um die Überweisung zum Kardiologen für ein Stress-Echo und ner Spiro. Ich werde wohl mit einer großen Portion Angst an der Startlinie stehen, wenn ich mich nach dem ganzen überhaupt traue. Den Lauf muss ich allerdings als Nachweis für einen Eignungstest einreichen, daher habe ich quasi kaum eine Wahl.
Natürlich möchte ich keinen ärztlichen Rat, aber ich würde mich sehr darüber freuen, wenn jemand mit ähnlichen, unschönen Arztbesuchen und Ratschlägen hinsichtlich der HF bereits Erfahrung gemacht hat.
Liebe Grüße
