Hallo,
mal ganz grundsätzlich: Arztbesuche werden immer erlaubt sein, egal wie hart die Daumenschrauben der Ausgangsbeschränkung auch noch angezogen werden. Es liegt dann an dir zu entscheiden, ob das Ansteckungsrisiko den Arztbesuch wegen eines "Luxusproblems" rechtfertigt. Mit "Luxusproblem" meine ich die Tatsache, dass dir abgesehen von Lebensqualität erstmal nichts entgeht, wenn du eine Laufpause einlegst. Du solltest auch bedenken, dass das Risiko sich anzustecken, von Tag zu Tag steigt. Das wird so lange so bleiben, bis die Zahl der Neuerkrankungen wieder rückläufig sein wird.
Zum Arztbesuch selbst: Ich würde dieses Problem, das alleine durch sportliche Betätigung hervorgerufen wurde, dorthin tragen, wo es entsprechend ernstgenommen wird. Und das ist die Praxis eines Sportartzes. Diese Zusatzqualifikation ist oft in orthopädischen Praxis zu finden, aber keineswegs immer. Mein Sport-Doc ist beispielsweise Allgemeinmediziner, was sich gut trifft, weil ich ihn dann zugleich zu meinem "Hausarzt" ernannt habe. Und vielleicht hast du das Glück, dass die Praxis, in die du willst, genauso gut im Hinblick auf Ansteckungsvermeidung organisiert ist, wie die meines/unseres Sportarztes. Der vergibt nur noch weit auseinanderliegende Termine, so dass das Sprechzimmer, in dem sonst mehrere Leute warten, meist gähnend leer ist. Auf diese Weise lässt sich das Ansteckungsrisiko gegen "gering" optimieren (natürlich hat man dort auch alle anderen Vorkehrungen im Hinblick auf Schutzausrüstung getroffen). Ich weiß das so genau, weil meine Frau letzte Woche wegen einer Laufverletzung dort war ...
Ich rede nur von Ärzten und ergehe mich nicht in Laien-Diagnosen. Woher sollte ich wissen, was dir fehlt. Das kann tatsächlich nur ein Arzt feststellen und die richtigen Maßnahmen einleiten. Es wird nichts "Weltbewegendes" sein. Nur schmerzhaft und lästig. Vielleicht ein entzündeter Sehnenansatz, vielleicht eine andere von zahlreichen möglichen Ursachen oder Schmerzquellen.
Was ich dir empfehlen kann, ist die Belastung weiter zu reduzieren - einstweilen. Außerdem ein strikter Ruhetag zwischen zwei Läufen. Belastung reduzieren kann heißen weniger weit laufen und/oder langsamer. Wobei langsamer zu laufen nicht immer ratsam ist, weil langsamere Schritte leider oft auch bedeutet Schritte, die weniger "sauber" ausgeführt werden. Du müsstest selbst herausfinden, welche Reduzierung eher hilft. Darüber hinaus kannst du durch ein Eispack unmittelbar nach dem Laufen, am besten noch vor dem Duschen, versuchen das Aufflammen der Schmerzen zu verhindern - da die ja nach deiner Aussage oft erst viel später einsetzen. Wenn dir das gelänge, wäre eine Entzündung - von was auch immer - die wahrscheinliche Ursache. Da zwei Stunden vergehen bis die Schmerzen kommen, denke ich aber noch an anderes, das ich jetzt mal nicht ausspreche, weil mir die Spekulation einfach gegen den Strich geht. Und, um das klarzustellen, solcherlei Ratschläge würde ich in "normalen Zeiten", in denen der Gang zum Doc keinerlei Beschränkungen unterliegt, gar nicht erst äußern ...
Ach das noch: Frag doch mal an, ob dein Termin nicht vorverlegt werden kann. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Menschen jetzt auf den Gang zum Orthopäden verzichten ...
Alles Gute
Gruß Udo