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Lunge schmerzt nach Lungenentzündung beim Laufen/Schwimmen

Lunge schmerzt nach Lungenentzündung beim Laufen/Schwimmen

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Hallo liebe Sportfreunde,

Ich stehe vor einem Problem, für das ich keine Lösung habe. Laut Lungenfacharzt ist alles in bester Ordnung, aber dem ist leider nicht so. Ich würde gerne zu einem anderen Arzt, aber es ist mir nicht so recht klar zu welchem...

Es geht nicht um mich, sondern um meine 11-jährige Tochter. Sie ist erfolgreiche Sportlerin und trainiert in einem Leistungskader.

Vorgeschichte:
Ende November/Anfang Dezember 2014 hat sie sich mit einer hochansteckenden Lungenentzündung infiziert (8 Kinder aus ihrer Klasse hat es erwischt), wodurch sie den gesamten Dezember sportfrei verbrachte.

Laut Hausarzt hätte sie nach ~2 Wochen wieder Sport machen dürfen. Der Sportarzt hatte uns allerdings empfohlen 4 Wochen völlig zu pausieren und für die daraufkommenden 4 Wochen hat er uns genau gesagt ab wann wieder welcher Belastungsgrad möglich ist.
Für die erste Zeit hatte er uns vorwiegend Indoortraining empfohlen, um die Lunge nicht mit zu kalten Temperaturen zu belasten und dann erst nach und nach lockere Einheiten draussen.
Das alles haben wir befolgt und es gab keinerlei Probleme. Seit Anfang Februar lief sie sogar wieder Rennen (Biathlon), und das recht erfolgreich.

Aber: Mitte März wollten wir wieder Schwimmen mit in den Trainingsplan aufnehmen. Nach bereits 2 ganz lockeren Längen tat ihr plötzlich die Lunge leicht weh - genau an der Stelle, wo sie die Lungenenztündung hatte. Natürlich brachen wir das geplante Training sofort ab. Danach gab es keine Probleme bei anderen Sportarten, aber jedesmal wenn wir Schwimmen probierten, selbes Verhalten.
Logische Folge war ganz klar: Ein Termin beim Lungenfacharzt. Lungenfunktionstest verlief völlig in Ordnung und auch ein zusätzliches Röntgen brachte keinerlei Krankheiten an den Tag. Der Lungenfacharzt meinte, sie sei kerngesund. Wenn es nur beim Schwimmen auftritt, sollen wir Schwimmen einfach für ein paar Wochen aussetzen und dann wieder versuchen, das legt sich dann schon wieder von selbst. Er meinte, es könne evtl. an der Aussenwand der Lunge eine unbedenkliche Kleinigkeit sein (reibt am Rippfell oder so ähnlich), die sich wieder legt.

Gesagt, getan. Seit ca. 4 Wochen hatten wir das Ausdauertraining auf Laufen und Radfahren beschränkt (zusätzlich zu den technisch-koordinativen Einheiten im Verein). Alles ohne Probleme - bis letzten Dienstag. Da mussten wir den geplanten Lauf schon nach 5 Minuten abbrechen, weil sie dieselben Symptome hatte wie zuvor schon beim Schwimmen. Mittwoch und Donnerstag hatten wir den Sport ausgesetzt und heute versuchten wir wieder einen Lauf - ebenfalls nach 5 Minuten aufgrund der selben Sache abgebrochen.

Sie sagt, es kommt von der Hüpfbewegung beim Laufen und ist ein leichtes Brennen/Stechen genau dort wo die Lungenentzündung war. Es wird immer schlimmer, wenn man weiter "belastet". Mit dem Atmen hat es nichts zu tun. Seltsamerweise zeigen sich die Symptome nicht am Trampolin. Jetzt sagt sie: Wenn sie schneller die Trepper runterläuft, zeigen sich die Symptome auch ganz leicht, aber erst seit ein paar Tagen und deutlich geringer (wahrscheinlich weil nur ganz kurze Belastung).

Das blöde ist, dass wir Laufen, Radfahren und Schwimmen als Ausdauersportarten neben den technisch-koordinativen Trainings haben. Das Schwimmen fiel schon mal aus, wenn jetzt auch Laufen ausfällt, müsste sie nur noch Radfahren. Das wäre nicht nur eintönig - Laufen eignet sich lt. ihrem Landestrainer einfach besser für den Konditionsaufbau.

Wenn jetzt zufällig jemand Erfahrung mit solchen Symptomen haben sollte, wäre das natürlich großartig, wenn er mir den ein oder anderen Tipp geben könnte.

Ich wäre aber schon froh, wenn mir jemand sagen könnte, zu welchem Arzt wir sollen. Einfach einen anderen Lungenfacharzt?

Ich habe schon mit einem Sportmediziner gesprochen. Er hat mir einen anderen Sportmediziner, einen Freund von ihm, empfohlen, der sich auf Kardiologie und Lunge im Zusammenhang mit Leistungsdiagnostik spezialisiert hat.
Er meinte, dass man das unter Belastung feststellen müsste.

Was mir allerdings suspekt erscheint ist die Tatsache, dass sich die Symptome bereits beim Aufwärmen zeigen. Von "Belastung" kann man da meines Erachtens gar nicht reden. Ich will dem Arzt nichts unterstellen, aber ich habe ein wenig das Gefühl, dass er nur seinen Freund empfohlen wollte.

Nach allem was mir bisher gesagt wurde, gehe ich davon aus, dass sich an der Aussenwand der Lunge irgendwas befindet, das an den Rippen reibt. Beim Schwimmen wird das womöglich durch den Wasserdruck verstärkt, beim Laufen durch die Hüpfbewegung. Aber ich habe ehrlich keine Ahnung, an wen ich mich wenden soll.

Wer weiss Rat?

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Hallo,
ich glaube nicht, dass die Foris hier (bei allem Respekt) es besser wissen als ein Facharzt. Wenn es um mein Kind gehen würde, wäre ich umgehend zum Kardiologen marschiert und hätte jegliche Trainingsexperimente eingestellt.
Deine Tochter kann doch gar nicht wissen, ob ihr "die Lunge" wehtut. Sie hat Schmerzen und das schon bei geringer Belastung wie du schreibst.
Ich kann mir auch vorstellen, dass sie viel zu früh wieder belastet wurde. Es klingt für mich schon sehr ambitioniert, wenn sie Anfang Februar bereits wieder Rennen lief.
Ich wünsche deiner Tochter auf jeden Fall gute Besserung. Und glaub mir: Die Welt geht selbst dann nicht unter, wenn die Kleine erstmal nicht nur auf Laufen und Schwimmen, sondern sogar noch aufs Radfahren verzichten würde...
Liebe Grüße

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Vielen Dank für eure Antworen!


@Joeyfan:
Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt: Die Entzündung war ab ca. dem 10. Dezember wieder weg, Sie war seit Mitte Dezember wieder völlig gesund, von da an hätte sie lt. Hausarzt schon wieder leichten Sport betreiben dürfen (wir haben uns aber an die Empfehlung des Sportarztes gehalten). Ab Jänner durfte sie lt. Sportarzt wieder leicht belasten (durch die Leistungsdiagnose zuvor wurde uns sogar eine exakte Herzfrequenzgrenze genannt), ab Mitte Jänner waren kurze Sprints erlaubt und ab Ende Jänner waren Rennen erlaubt. Der Sportarzt hat uns das aufgrund des Befunds vom Lungenfacharzt so empfohlen, wobei er zur Sicherheit noch einen Zeitpolster berücksichtigt hat. Dass sie zu früh belastet wurde, denke ich nicht. Sonst hätte sie im Februar und März nicht unbeschwert Rennen laufen können.


Wie ich schon schrieb, sind wir sofort zum Lungenfacharzt gegangen. Laut Lungenfacharzt ist sie kerngesund - da ist nichts in der Lunge. Sie hat auch keine Beschwerden bei Belastung, auch nicht bei extremer Belastung im WSA-Bereich. Lediglich bei bestimmter "Körperhaltung", beim Laufen eben die "Hüpfbewegung", beim Schwimmen (vermutlich die Bewegung bei Wasserdruck) treten Beschwerden auf.


Der einzig richtige Weg in diesem Fall ist für mich der Weg zum Arzt. Allerdings habe ich in diesem Fall das Dilemma, nicht zu wissen, welcher Facharzt hierfür tatsächlich der richtige ist.


Den Rat des Sportmediziners, der Ursache mit einer Leistungsdiagnose auf den Grund zu gehen, werden wir ja vermutlich so oder so machen müssen.


Ich dachte mir, vielleicht hat zufällig ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben. Es sind zahlreiche Sportler hier im Forum - auch wenn es eine seltene Sache ist, die Warscheinlichkeit ist da.


@bones:
Ja, ich hatte auch schon daran gedacht, einfach noch auch zu einem anderen Lungenfacharzt zu gehen. Aber ist es wirklich so wahrscheinlich, dass der erste am Röngten nichts gesehen hat und der nächste schon?
Ich dachte eher an einen anderen Facharzt. Aber was?

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Hm. Dass es am Herzen liegen könnte, daran hatte ich noch überhaupt nicht gedacht. Sie beschreibt den Schmerz 1:1 so und genau an der Stelle, wo sie die Lungenentzündung hatte. Ich hab mir die Stelle auch nochmal von ihr zeigen lassen (sie konnte den Umriss genau definieren), das stimmt exakt mit dem Röngtenbild überein. Für mich war es damit völlig klar, dass es damit zu tun haben muss. Unklar ist mir nur, warum nur beim Schwimmen und jetzt auch beim Laufen UND warum der Lungenfacharzt nichts feststellen konnte.
Also ich denke, das wäre schon ein großer Zufall, dass sich jetzt was völlig anderes zufällig exakt an der selben Stelle bemerkbar macht. Außerdem kann sie unmittelbar hinterher absolut problemlos radfahren. Es gibt auch keinen Leistungseinbruch o.ä. Die Entzündung war lt. Röngtenbild auch tiefer als das Herz. Zwar auf der linken, vorderen Seite, aber von der untersten Rippe nur ~3cm nach oben und eher in die Seite, nicht in der Mitte (aber nicht ganz seitlich). Wenn ich mir jetzt so Anatomiebilder ansehe, würde ich fast sagen, irgendwo in der Milzgegend.
Aber ihr habt natürlich recht - um es 100% ausschließen zu können, wäre ein Gang zum Kardiologen sicher nicht verkehrt.
Vielleicht ist dann der Sportarzt, der mir empfohlen wurde, doch nicht so verkehrt, wenn er auf Kardiologie, Lunge und Leistungsdiagnostik spezialisiert ist.
Ich werde sowieso am Montag einen Termin ausmachen.

Trotzdem, nachdem ich irgendwie Angst habe, dass wir danach genauso schlau sein werden wie jetzt: Falls irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht haben sollte: Ich bin dankbar für jeden Tipp!

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Das mit dem Sportarzt, der sich auf Kardiologie und Pneumologie spezialisiert hat, ist sicher eine gute Idee. Wenn der nichts findet - aber auch unabhängig davon - würde ich eine psychische Komponente nicht völlig ausschließen.

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Der Kardiologe kennt sich auch mit der Lunge aus. :)
Und wie gesagt, ich würde einen Kinder-Kardiologen aufsuchen, wenn verfügbar.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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Lass es auf jeden Fall vom Kardiologen abklären, auch wenn ich der Meinung bin, dass du dir da keine Sorgen machen musst. Ich bin kein Arzt, kann da also auch nur Vermutungen aufstellen. Vielleicht solltest du noch orthopädische Probleme abklären. Probleme mit den Brustwirbeln oder auch der Rückenmuskulatur können nach vorne 'abstrahlen'. Treten die Schmerzen permanent auf oder nur in einem bestimmten Teil der Bewegung? Der Bewegungsablauf beim Schwimmen (Kraulen) am Ende der Druckphase, wenn der Arm wieder aus dem Wasser kommt und beim Laufen, wenn der Arm nach hinten geht (Läuferdreieck), sind ja schon ähnlich. Gerade in Wachstumsphasen kann es bei Kindern schon mal an der einen oder anderen Stelle haken.

Zu Kobolds Anmerkung: Wie verkraftet deine Tochter das denn? Ist es enttäuschend für sie das Training abzubrechen und die Sportarten nicht mehr trainieren zu können? Ich kenne das nur von meinem Ältesten. Der steigert sich gerne in solche Probleme rein und da muss man immer sehr feinfühlig sein :zwinker5: .

Gruß
Gid

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Vielen Dank für eure netten Antworten!

Der Kardiologe kennt sich auch mit der Lunge aus

Vielen Dank für die Aufklärung!
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das nicht wusste. Dazu brauchte ich (gottseidank) bisher wohl zu wenig Ärzte. Ein Kardiologe war für mich immer der Experte für's Herz. Der Experte für die Lunge war für mich immer der Lungenfacharzt. Aber man lernt nie aus, wie man sieht...

Und wie gesagt, ich würde einen Kinder-Kardiologen aufsuchen, wenn verfügbar.

Ich probier es jetzt mal mit dem Sportmedziner, der sich auf Kardiologie und Pneumologie in Verbindung mit Leistungsdiagnostik spezialisiert hat. Wenn uns das nicht weiterbringen sollte, werde ich mir das mit dem Kinder-Kardiologen nochmals ins Gedächtnis holen. Danke für den Tipp!

Treten die Schmerzen permanent auf oder nur in einem bestimmten Teil der Bewegung? Der Bewegungsablauf beim Schwimmen (Kraulen) am Ende der Druckphase, wenn der Arm wieder aus dem Wasser kommt und beim Laufen, wenn der Arm nach hinten geht (Läuferdreieck), sind ja schon ähnlich.

Der Schmerz kommt nach und nach (aber gleich beim langsam Einlaufen von wenigen Minuten) und bleibt konstant, unabhängig von Bewegung, Atmung oder sonst was (das heisst: "Bewegung" nur insofern, dass es nur beim Schwimmen und Laufen auftritt, aber man kann nicht sagen, nur bei diesem Ablauf oder so). Wenn sie nicht weiterläuft, sondern stehen bleibt, dauert es ~2min, bis der Schmerz weg ist. Unmittelbar danach kann sie problemlos radfahren.
Beim Schwimmen unterscheidet es sich lediglich dahingehend, dass es beim Kraulen am schlimmsten ist, beim Brustschwimmen am zweitschlimmsten und beim Rückschwimmen tritt es fast gar nicht auf.


Ich habe jetzt schon etliche Stunden damit verbracht, nach diesen Symptomen zu googeln, aber absolut nichts gefunden, das sich so verhalten würde. Das naheliegenste ist für mich, dass es irgendwelche Nachwehen von der Lungenentzündung sind. Auch wenn es (hoffentlich) nichts ernstes ist, meine Tochter liebt es Sport zu treiben, vor allem auch im Kader mit all den Trainingslagern. Die ganze Sache schränkt sie aber extrem ein. So oder so, bin ich natürlich sehr danach bestrebt, eine Lösung zu finden. Mal sehen was der Arzt sagt...

Zu Kobolds Anmerkung: Wie verkraftet deine Tochter das denn? Ist es enttäuschend für sie das Training abzubrechen und die Sportarten nicht mehr trainieren zu können? Ich kenne das nur von meinem Ältesten. Der steigert sich gerne in solche Probleme rein und da muss man immer sehr feinfühlig sein
Sie macht eigentlich jede Sportart gleich gerne, gerade durch die Abwechslung der unterschiedlichen Sportarten, wird keine davon langweilig. Sie war immer sehr enttäuscht, wenn wir das Training dann abbrechen mussten.

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Vielleicht ist ja auch durch die erschwerte Atmung bei der Lungenentzündung etwas im Brustkorbbereich/Zwerchfell eingeklemmt, verspannt oder blockiert. Ich als Asthmatiker habe häufig solche Beschwerden. Wenn sich organisch nichts feststellen lässt, kann ein Besuch beim Orthopäden/Osteopathen/Physiotherapeuten nicht verkehrt sein.

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Zunächst nochmals vielen lieben Dank für eure tollen Ratschläge!

Ich wollte eben einen Termin mit dem Sportarzt ausmachen, der sich auf Kardiologie und Pneumologie in Verbindung mit Leistungsdiagnostik spezialisiert hat. Nachdem ich ihm die Beschwerden geschildert hatte, meinte er, das kann nichts mit der Lunge oder dem Herz zu tun haben, denn dann würde der Schmerz nicht nach 1-3min Pause wieder völlig weg sein (dieses Verhalten wäre ausgeschlossen) und es wäre auch keine weitere andere längere Belastung im Anschluss möglich. Er meinte, dass das der Beschreibung nach eine Verspannung eines Zwischenrippenmuskels sein muss. Weitere Untersuchung der Lunge macht keinen Sinn, da wir ja schon vor ein paar Wochen untersucht haben und es wurde nichts festgestellt.
Er meinte, wir sollen zum nächsten Kinderarzt gehen und uns Voltaren verschreiben lassen.
Hinterher erwähnte ich, dass sie am Tag seitdem das auch beim Laufen auftrat, in der Schule Weitsprung machte (10x gesprungen), was ihm seine Annahme nur bestätigte (durch die ungewohnte erschütternde Bewegung). Dass es zufällig an genau "derselben" Stelle schmerzt, wo die Lungenentzündung war, hält er einfach nur für einen dummen Zufall.

Trotzdem kommt mir eigenartig vor:
1) Die Stelle ist exakt die, wo die Entzündung war
2) Eine Frage an Dr. Google brachte, dass sich der Schmerz bei einer Zwischenrippenmuskel-Verspannung beim Atmen verändert, was bei ihr aber nicht der Fall ist
3) Es ist jetzt schon 6 Tage her (eine Verspannung hält meinen Erfahrungen nach nicht sooo lange an)
4) Es trat im März auch beim Schwimmen auf

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass es tatsächlich eine Verspannung ist:
Hat von euch jemand evtl. Erfahrung mit Verspannungen in der Zwischenrippenmuskulatur bzw. dessen Behandlung?

Bei Muskelverspannung denke ich zunächst eher mal an Wärmebehandlung, ausreichend trinken (soll man ja sowieso), Durchblutung fördern, bevor ich Medikamente auf die Haut reibe.
Hat jemand Tipps?

@Rennpony:
Danke für den Tipp!
Darf ich Fragen: Wie äußert sich das dann bei dir? Verändert sich der Schmerz nicht bei der Atmung? Und er ist im Nu wieder weg?
Und was genau empfiehlt der Orthopäde/Osteopathe/Physiotherapeut? Bestimmte Übungen? Oder Medikamentation?

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Hi Marathonus,

es kann natürlich eine körperliche Ursache sein aber bei allem Respekt, eine psychologische Ursache sollte genauso wie eine mögliche körperliche Ursache genauso vorurteilsfrei überprüft werden bzw. dir gleichwertig viel Gedanken bereiten. Deine Frage endet bei: "Lunge oder Herz oder Rippe?" Erweitere deine Frage doch einmal auf "Seele?"
Es ist zu kurz und oberflächig gedacht, wenn du deine Tochter fragst, ob es ihr Spaß macht und sie ja sagt und sagt, dass sie traurig ist, wenn der Sport ausfällt.
Sie ist 11 und du beschreibst sie wie eine "Leistungssportlerin", aus der - aus deiner Sicht - noch richtig etwas werden soll? Vielleicht möchte sie lieber mit Puppen spielen, reiten (okay, Mädchenklischee) oder Fußball spielen, tanzen, was auch immer?
Macht sie wirklich, was SIE möchte?
Seit wann macht sie Ausdauersport bzw. scheint als Triathletin "getrimmt" zu werden? Hatte sie da wirklich schon die Wahl?
Sie möchte ihre Eltern natürlich auch nicht enttäuschen, sie kennt wohlmöglich nichts anderes und ihr als Eltern habt eine Erwartungshaltung an sie. Das kann man Stress in ihr auslösen, als man sich denken kann und mit 11 Jahren kommt sie auch langsam oder ist sogar schon in der Pupertät.

Mal ganz platt gesagt: Wenn ihr Ausweg aus dem Sport ein körperliches Leiden sein *muss*, dann wundert es mich nicht, dass es nun schon beim Aufwärmen weh tut. Sie möchte das vielleicht alles gar nicht wirklich?

Es wird ergo auch keinen "richtigen" Arzt geben, denn "richtig" wäre in dem Fall offensichtlich nur, wer noch etwas findet. Mehrere Ärzte haben aber nichts gefunden...

Also wie gesagt: bei allem Respekt und ich wage es auch nicht, mich in die Erziehung einmischen zu wollen, aber: psychosomatische Leiden sind keine Sünde und wenn es so wäre, so ist dem genauso zu helfen wie eine Erkältung...
09.04.2015: 5 km WK - 27:44 Minuten :schwitz:

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Hallo Sizilienstern,

Zunächst einmal herzlichen Dank, dass du dir um meine Tochter Sorgen machst! Mir ist es auch außerordentlich wichtig, dass sie sich trotz des verhältnismäßig vielen Sports möglichst normal entwickeln kann.
es kann natürlich eine körperliche Ursache sein aber bei allem Respekt, eine psychologische Ursache sollte genauso wie eine mögliche körperliche Ursache genauso vorurteilsfrei überprüft werden bzw. dir gleichwertig viel Gedanken bereiten. Deine Frage endet bei: "Lunge oder Herz oder Rippe?" Erweitere deine Frage doch einmal auf "Seele?"
Ich will überhaupt keine Art von Ursache ausschließen, es ist mir offen gestanden nicht so recht klar, wie du darauf kommst.
Sie ist 11 und du beschreibst sie wie eine "Leistungssportlerin", aus der - aus deiner Sicht - noch richtig etwas werden soll?
Ob aus ihr mal "was wird", das kann man bei einer jungen Sportlerin im Alter von 11 Jahren in keinem Fall sagen, da spielen zu viele Faktoren eine Rolle in der Entwicklung. Es ist mir auch hier nicht so recht klar, wie du darauf kommst, dass das meine Sichtweise sein soll. Sie ist gut, ja. Aber bevor sie nicht bei den Junioren ganz vorne mitläuft, braucht man nicht einmal in diese Richtung denken.
Vielleicht möchte sie lieber mit Puppen spielen, reiten (okay, Mädchenklischee) oder Fußball spielen, tanzen, was auch immer?
Das denke ich nicht, dass sie irgendetwas anderes stattdessen lieber machen würde, denn sonst würde sie das einfach tun. Ihre Puppen will sie nicht mehr, die hat sie längst verräumt. Reithof gibt es um die Ecke. Wie ließen sie mal reinschnuppern, aber das wollte sie nicht. Fussball mag sie gemeinsam mit ihren Freunden und das soll sie doch gerne machen. Wir lassen unsere Tochter alles machen, was ihr Spaß macht. Schon als kleines Mädl wollte sie alles probieren und war überall mit Begeisterung dabei. Klettern, Tanzen, Einrad, Judo - alles was sie wollte, hat sie eine Zeit lang probiert.
Dann kam der Langlauf. Wir haben eine Loipe gleich neben dem Haus, daher sah ich anfangs keinen Sinn darin, sie bei einem Verein anzumelden. 2 Jahre hat es gedauert, bis ich nachgegeben habe und sie hin ließ, ein weiteres Jahr, bis sie mich weich bekommen hat, dass ich mit ihr zu allen möglichen Rennen fahre. Ich denke nicht, dass sie jemals von irgendjemanden zu irgendetwas gedrängt wurde und das würde ich auch niemals machen.
Biathlon wollte sie, weil das im Verein plötzlich angeboten wurde und ich habe kein Problem damit. Falls sie wieder vom Biathlon weg wollen sollte oder auch vom Langlauf - das würde mich nicht stören. Sicher wäre es ein wenig schade, weil sie technisch einfach schon so weit gekommen ist, sie ist auch bundesweit ganz vorne dabei in ihrem Jahrgang. Aber nochmals: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eines Tages ein Weltstar wird ist minimal und darum geht es mir nicht. Mir ist wichtig, dass sie Spaß an der Sache hat und sich etwas für's Leben mitnimmt. Man lernt im Leistungssport Dinge, die man in der Schule so nicht lernt. Zielstrebigkeit, mit Erfolg/Misserfolg umzugehen, auch sozial sehe ich große Vorteile am Leistungssport.

Alle Sportarten, die sie regelmäßig macht, sind zusammen ihre Lieblingssportarten. Laufen, Radfahren, MTB, Schwimmen und natürlich Langlaufen, Skirollern, Schießen und selbstverständlich auch die koordinativen Spiele im Verein. Ich bin aber froh, dass sie gerne auch mal bei den Nachbarn eine Partie Fussball spielt, auf der Slackline balanciert, am Trampolin hüpft, mit ihren Freundinnen tanzt oder einfach ein Buch liest und mit ihren Freundinnen SMSst oder sonst was. So ist es alles andere als einseitig, sondern richtig abwechslungsreich. Man merkt als Vater, wenn sich ein Kind wohl fühlt.
Seit wann macht sie Ausdauersport
Auf den Ski steht sie schon seit sie 4 ist - aber auch da hat sie niemand gedrängt. Der ältere Bruder ging regelmäßig von der Schule aus langlaufen und dann wollte sie auch probieren - und warum sollte ich es ihr verweigern.
Wir hatten uns Leihski ausgeborgt uns sie war nicht mehr von der Loipe zu bekommen. Ich glaube sie ist 100m weit gelaufen und 50m hergefallen, aber sie hatte Spaß. Da wir zuhause eine Loipe haben, ging sie immer auch selbst laufen, wann immer sie wollte.
In den Verein ging sie erst mit 7 Jahren, erste Rennen ließen wir sie erst mit 9 Jahren laufen. Das war heuer erst ihre dritte Rennsaison. Vor einem Jahr kam sie in den Landeskader. Das finde ich inzwischen auch in Ordnung. Sie kann sich voll und ganz auf meine Unterstützung verlassen. Trainingslager mit ihren bereits im Kader gewonnen Freunden - da geht sie auf, das ist ihr Leben.
bzw. scheint als Triathletin "getrimmt" zu werden? Hatte sie da wirklich schon die Wahl?
Es ist Biathlon, nicht Triathlon - das ist das mit Langlaufen und Schießen...
Getrimmt werde höchstens ich, wenn ich mit ihr mitlaufe, weil ich das Tempo fast nicht mehr mithalte. Die Trainingsplanung übernehme ich gemeinsam mit ihr, nach dem Rahmen, den uns der Landestrainer empfiehlt. Wenn sie mal den Schwerpunkt lieber auf's Laufen als auf's Rad setzt oder umgekehrt oder etwas anderes, soll mir das recht sein. Spaß am Sport ist das absolut wichtigste - dann kommt es ohnehin zur Eigenmotivation und die Leistung kommt ganz von selbst. Trimmen, das macht doch überhaupt keinen Sinn. Dass man an dieser Stelle sehr viel falsch machen kann, habe ich schon bei manchem anderen Kind sehen müssen.
Es verhält sich eher so, dass ich sie öfter mal bremsen muss, weil sie entweder zu schnell will, oder noch eine Einheit oder eine Zusatzrunde einschieben will o.ä. Aber sie sieht das dann sofort ein und alles ist gut.

Wenn sie nicht laufen will, würde sie das einfach sagen. Das wäre ja kein Problem, es gäbe ja zig andere Ausdauersportarten. Und selbst, wenn ihr der Sport nicht mehr zusagen würde - es ist ihre Entscheidung.
Also wenn es ein psychisches Problem sein sollte, dann sicher nicht, weil sie nicht laufen will, dann müsste das irgendetwas anderes sein, was in ihrem Umfeld nicht passt, aber da wir uns (auch durch die häufigen gemeinsamen Aktivitäten) eigentlich über alles bereden, wäre mir auch da nichts bekannt (keine Probleme mit anderen Kindern, Lehrern, o.ä.).
Außerdem wüsste sie, denn das sage ich ihr immer wieder: Solange es ihr Spaß macht, unterstütze ich sie. Wenn sie lieber was anderes machen will - mir soll es recht sein.

Wenn wir physisch nicht weiterkommen sollten, können wir uns ja psychischen Ursachen widmen. Aber im Moment haben wir physisch noch nicht alle Register gezogen und für mich gibt es im Moment nichts, was auf ein psychisches Problem hindeuten würde.

Nachtrag:
Meine Tochter würde am liebsten jetzt schon an größeren Laufbewerben mitlaufen (7k, 10k und HM), was ich ihr aber ganz klar verboten habe, da das alles andere als altersgerecht wäre. Sie darf in den Kinderklassen starten, was ihr auch Spaß macht. An die großen Strecken darf sie erst ran, wenn sie alt genug dafür ist, sofern sie das dann noch will. Und auch wenn mein Sport das Laufen ist - sie soll ihren eigenen finden. Wenn sie nie einen HM in ihrem Leben laufen wird - mir soll das recht sein. Nur um nochmals klar zu stellen, dass sie aus ihrem freien Willen heraus Sport betreiben will.

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Hi Marathonus,

wow, was für ein langer Beitrag. :)
Ich "bin darauf gekommen", weil der Fokus in den vorherigen Beiträgen so auf "Lunge" und dann "Herz" gerichtet war und kobolds Beitrag auch schon etwas unterging, als er/sie psychische Ursachen ins Feld führte. Und beim Lesen hatte ich einfach den Eindruck gewonnen, dass es eben, gerade, weil die Ärzte noch nichts gefunden haben, auch so eine Ursache geben könnte.
Ansonsten wollte ich wie gesagt überhaupt nicht angreifen noch mich einmischen noch etwas unterstellen!
Dein ausführlicher Beitrag wäre gar nicht notwendig gewesen. Ich zweifel nicht daran, dass ihr euch genügend um eure Tochter sorgt, ganz im Gegenteil.
Vielleicht stelle ich mir unter 11 Jährigen Mädchen auch immer noch viel "kleinere" Mädchen vor, als sie es heutzutage schon sind und es ist beeindruckend, was sie bereits geleistet hat und dass ihr das wohl auch schon so bewusst ist und sie es will! :) Da kann man nur weiterhin viel Erfolg und Glück wünschen. Bei den Voraussetzungen scheint noch viel Luft nach oben zu sein!

Dann gute Besserung für eure große Kleine!
Ich habe sonst auch keine Idee, vielleicht einfach noch etwas Zeit nach so einer schweren Lungenentzündung. Alles Gute!
09.04.2015: 5 km WK - 27:44 Minuten :schwitz:

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Ich hab da als Laie sone Idee. Kann eine Lungenentzüdung Narbengewebe in der Lunge hinterlassen? Und dieses verursacht nun die Schmerzen? Sieht man so etwas auch auf normalem Röntgen oder erst in der Röhre? Nur so eine Idee, muss nicht sein, dann vergiss meine Worte. Alles Gute deiner Tochter und hoffentlich möge sich das alles in Nichts auflösen und in Vergessenheit geraten. Ich hab jetzt nicht den letzten langen Post gelesen aber eines möchte ich noch schreiben. Ichhabe mit 9 Jahren mit doch recht heftig Sport angefangen und später bis 20 intensiv Leistungssport betrieben und ich bin meinem Vater heute noch sehr dankbar dafür, dass mein Leben damals so verlief :)

Gruss Tommi

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@Sizilienstern:
Ja, ich hatte das mit den psychischen Ursachen schon wahr genommen, aber mich einfach vorerst noch auf die physischen konzentriert. Das mag wohl jeder anders machen, aber ich konzenriere mich zuerst immer auf die physischen Ursachen an. Psychische würde ich wahrscheinlich erst in Erwägung ziehen, wenn physisch gar nichts gefunden werden sollte, obwohl alle Register gezogen wurde. Keine Ahnung, das war bisher noch nie ein Thema :)

Also jetzt wo du es sagst - Wow... Ich wusste, dass ich ein wenig ausgeholt hatte, ab so viel kam es mir ehrlich gesagt gar nicht vor :)
Nichts für ungut, ich weiss, dass du es nur gut gemeint hast...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute völlig falsche Vorstellungen zu Leistungssport im Nachwuchsbereich haben und sogar denken, die Kinder würden regelrecht gequält werden. In Einzelfällen mag das so sein, aber richtig betrieben, ist Leistungssport meinen Erfahrungen nach, eine absolute Bereicherung für das Kind und alles andere als eine Qual, sondern Spaß pur.

Wahrscheinlich habe ich deshalb "ein bisschen" detaillierter geantwortet. Ich nehm's keinem übel, wenn er sich das nicht alles durchliest :)

Wir haben inzwischen übrigens den definitiven Befund vom Arzt: Reizung der Zwischenrippenmuskulatur - kam wohl vom Weitspringen in der Schule letzte Woche Dienstag. Laufen noch bis über's Wochenende aussetzen, eine entzündungshemmende Salbe auftragen und dann können auch schon wieder die Laufschuhe geschnürt werden :)
Warum es beim Schwimmen geschmerzt hat (das war ja Mitte März), kann die Ärztin jetzt nicht mehr sagen. Aber naja, schauen wir mal wie es nächste Woche nach der Behandlung mit dem Laufen aussieht und danach können wir uns ja nochmals in Becken wagen...

Danke an dieser Stelle nochmals an alle für eure Tipps!

@Tommi:
Das ist ja witzig...
Ich hatte exakt dieselbe laienhafte Vermutung und hatte das letztens beim Lungenfacharzt angesprochen. Er meinte, dass natürlich etwas an der äusseren Lungenhaut sein könnte. Es würde aber nicht sofort wieder aufhören, wenn man das Laufen einstellt, sondern weiter schmerzen und dann würde es auch beim Atmen schmerzen.

Naja, wenigstens haben wir jetzt den Befund und wissen wie das zu behandeln ist.

So, jetzt lass ich's aber wieder, bevor es wieder so ein Monstertext wird - sonst "quäle" ich auch noch euch unnötig... :)

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Mir fällt generell auf, dass in letzter Zeit hier immer wieder Kandidaten auftauchen, die in allen möglichen Threads belangloses Zeug posten.
Letztens FranziRT.
Als wenn der Traffic gepuscht werden soll.
Komische Sache ... gefällt mir nicht.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.
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