Banner

Marathon trotz fehlender langen Läufe

102
Hennes hat geschrieben:Großer Fehler -

stimmt auffallend
Ich bin auch meinen ersten auf sub4 angelaufen, es war schön warm und bei km 33 liefen mir die pacemaker weg.... na und.... dann habe ich eben alleine weiter gekämpft und bis mit 4:03 ins Ziel. Aber ich war Finisher - und nicht Aussteiger! :daumen:
dto....kurz vor dem Zieltor stocksauer und 3min später mit Medaille am Hals und Weissbier in der Hand so was von zufrieden... ach so... 4:02:07

Gruß, Norbert

103
Naja, aber mein Kopf. Der wollte eine potentielle >4-Zeit ja schon mal gleich überhaupt nicht akzeptieren. Mein Kopf ist mein größtes Problem. Was soll ich da machen?

Danke Hennes: das hier muss ich mir hinter meine Ohren schreiben: Zitat Hennes: Ich sage immer, wenn nix mehr geht, gehen geht immer!

104
Chriss78 hat geschrieben: Bin ich nun fit in Berlin zu laufen oder meint Ihr das mir nun zuviel Training fehlt??
Niemals käme ich auf die Idee, mir anmaßen zu wollen, einen noch dazu völlig fremden Menschen unbesehen fitnessmäßig einschätzen zu wollen. Ratschläge gebe ich auch nicht und frage selber sowieso nie in Foren danach.

Aber um auch mal eine weibliche Schnecke mit ihren unmaßgeblichen Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen im Chor der Schnellläufer:

also .. ich mach' das immer :peinlich: und laufe meine (ca. dutzend bisher) Marathons und Ultraversuche ohne wirklich gescheite Vorbereitung. Grad' so, dass es wohl nicht gefährlich ist aber meist schon auch mal mehr oder weniger weh tut. Und natürlich um noch einiges schnarchsack-langsamer als meine ohnehin schon schnarchsackigen Unterdistanzzeiten vermuten ließen.

Bereut hab' ich das noch nie. Im Gegenteil, ich guck mich fast immer gleich nach 'ner nächsten netten Dummheit um :wink:

Meine Motivation ist aber meist auch nur das ganze Ambiente, meine Lust, mich auszupowern und vor allem die hoffentlich hübsche Medaille für den Haken in der Küche.

Kommt eben immer drauf an, was man will.

105
@Lizzi: ich finde es super, dass man auf so viele Arten beim Wettkampf glücklich werden kann und bewundere ganz ehrlich diejenigen, die (vor oder weit hinter mir) glücklich ihre Zielankunft bejubeln, während mir 2 Minuten "zu späte" Zielankunft auf´s Gemüt drücken. Allerdings laufe ich auch eigentlich lieber in der freien Natur als in übervölkerten Innenstädten. Wenn ich mich also schon in´s Getümmel stürze und üppige Startgelder zahle, dann ist auch wirklich Wettkampf angesagt, wo es um jede Minute geht. Bei Gelegenheit will ich einen Landschaftsmarathon versuchen und bin zuversichtlich, diesen dann ohne übermäßige Hast genießen zu können.

Deine oben beschriebene auf-in-den-Kampf-Strategie scheint mir allerdings doch etwas zweifelhaft. In Deinem Blog schreibst Du am 9.9.: "Alles schmerzte inzwischen, nicht nur der Fuß. Völlig unrund - kaputt, schlapp, demoralisiert. Im Ziel suchten mich mehrere heftigst schmerzhafte Aduktorenkrämpfe heim. Die Gefahr für weitere ist auch jetzt zu Hause nicht gebannt." Ich laufe viel zu gerne, als dass ich solche Nachwirkungen bewusst riskieren würde.

106
nniillss hat geschrieben: Deine oben beschriebene auf-in-den-Kampf-Strategie scheint mir allerdings doch etwas zweifelhaft. In Deinem Blog schreibst Du am .
tja, siehste .. und gerade das war nicht abzusehen, denn dem 30km-Lauf gingen mehrere Wochen mit Umfängen zwischen 50 und 70 km voraus, die mir sehr leicht gefallen sind. Auch seit Wochen häufigeres flotteres Laufen, wöchentlich eine längere Einheit bis 24 km, nach der ich locker hätte weiterlaufen können, wenn mir nicht die Zeit dazu gefehlt hätte. Es hätte also diesmal gerade nix passieren dürfen und gab einen Einbruch wie nur selten jemals vorher, bei der Distanz noch nie.

Nee, an der für mich viel zu braven Vorbereitung lags sicher nicht :wink: sondern schlicht an der an diesem Tag außergewöhnlich belastenden drückenden Hitze in Kombination mit Problemfuß.

Andereseits gehe ich solche "Risiken" tatsächlich immer wieder ein und betrachte es als Bestandteil des "Spiels".

Meinerseits machts mir aber schon auch Spaß, den "ernsthaften" Läufern zuzugucken und zu -lesen. Jedes Ding hat seinen Platz und seinen Reiz. Wo aber der/die (?) TE steht, geht aus dem Anfangsposting nicht klar hervor.

107
da hier um einen Laufbericht gebeten wurde, hier:


Hi,
ich laufe seit ca 15 Jahren, davon die ersten 10 komplett ohne Wettkämpfe,
2006 bin ich zum ersten Mal einen Wettkampf gelaufen, den 31km langen Hermannslauf,
genau wie 2007, 2008 und dieses Jahr Ende April. Ansonsten nur einen 10km Wettkampf.
Seit Ende April bin ich nur maximal 12 km amStück gelaufen.
Ende Septemper erhielt ich nun eine Nachricht von einem Bekannten, der mir seinen Startplatz geben wollte. Habe erst nein gesagt, mich dann aber doch durchgerungen und das Training in den verbleinbenden 3,5 Wochen stark intensiviert.
Habe die Wochen je ca 80km absolviert.
Letzte Woche nur zwei ruhige Läufe über 10km.
Nun war es am Samstag soweit, mein Weg nach Berlin.
Habe mich für die Bahn entschieden, schien mir zeitlich sinnvoller als mit dem Auto aus Bad Salzuflen anzureisen.
Habe mir online ein Ticket besorgt und ließ mich von meine Schwester zum Bahnhof bringen... Im Eingangsbereich des Bahnhofs nahm sie das Ticket noch einmal aus dem Rucksack um die Zeiten noch einmal zu kontollieren.
Nun saß ich mit großer Vorfreude im Zug bis mich die Zugbegleiterin nach dem Ticket fragte..... trotz ewiger Suche war es nicht auffindbar......
Meine Schwester hatte es in die eigene Tasche gesteckt.......
141€ musste ich für einen Ersatzfahrschein bezahlen.#
leider fehlten auch meine Startunterlagen und die Reservierungsbestätigung des Hotels....
Auf der Rolltreppe löste sich dann noch der ausziehbare Griff meines Koffers in Wohlgefallen auf, der Koffer wurde dann nur noch vor der Brust getragen....sehr beschwerlich.... und der Taxifahrer der mich vom Südkreuz nach Tempelhof gebracht hat war eine einzige Katastrope. Nur um Haarsbreite konnte er einen schweren Auffahrunfall vermeiden.
Mit den Startunterlagen gab es bis auf die langen Wartezeiten auf der Läufermesse keine Probleme....
abends noch allein bei einem kleinen Italiener in Tempelhof gewesen, lecker und sehr günstig.
Nacht war so lala, keine besondere Nervosität, Frühstück Magnesium, ne banane und nen Energieriegel....in der S-Bahn dann noch nen Gel.

habe ich vor dem Kanzleramt dann noch ne gute halbe Stunde in die Sonne gesetzt, und war
erst 5 Minuten vor dem Start in meinem Bereich, aber gut so, ich hasse es dort noch ewig zu stehen bevor es los geht.
Nun kam der Start und es ging langsam los, es war ein akzeptables Tempo ohne Behinderungen auf den ersten Kilometern, man hört natürlich immer in sich rein........
bei km 10 hatte eich den Eindruck, dass ich mich nicht besonders frisch fühle, brauche aber meist auch einige Zeit um in Schwung zu kommen....
Die ersten 5km waren nach 26:33 erreicht, die 10km 26,24min später.
Habe jedes Getränkeangebot genutzt, gegessen aber nichts.
Habe meine ich bei km 12 den 3:30 Ballonläufer gesehen ihn dann aber wieder verloren.
Bin weiter mein Tempo gelaufen, und mich auch mittlerweile gut gefühlt.
Die Stimmung war toll, das Wetter eher noch nen bisschen zu kühl.
15km 25:30, 20km 25:37, also das erste Mal, dass ich langsamer wurde.
Die große Müdigkeit ließ noch auf sich warten, ich wußte nun aber garnicht, was nach km 30 passiert, weil ich nie zuvor solche Distanzen gelaufen bin.
25km 25:24, 30km 25:22.
Bei knapp unter 30km sah ich nicht unweit vor mir wieder den 3:30 Ballon, da wurde ich richtig euphorisch und dachte schon an diese Traumzeit. Die 5km bis km 35 lief ich in 25:19
was bis hierhin mein schnellstes Tempo war. Die lief auch bis km 36 ziemlich gut, danach wurde es dann hart.
Die Oberschenkel wurden so richitg hart und haben geschmerzt,habe mich aber erstmal weiter gequält und jede Sekunde dagegen angekämpft eine Gehpause einzulegen. Habe versucht die Schritte zu zählen, einfach um mich von der Belastung abzulenken. Bei km 38 habe ich mir das erste Mal eine 500mtr. gehen gegönnt.
Insofern war die Zeit bis km 40 mit 28:38 mit Abstand de schwächste.
Habe mich dann weiter geqüalt und bei km 40,5 nochmal ne Gehpause eingelegt.
Die Zuschauer haben mich dann mit Anfeuerungsrufen zum weiterlaufen "gezwungen".
Habe mich dann noch weitergekämpft und nach dem Brandenburger Tor sogar noch nen Endpurt hinlegen können. Die letzten 2,195km waren dann auch mit Abstand die schwächsten.
Endzeit 3:42:03
Für die kurze Vorbereitungszeit denke ich mehr als ok.

Kaputt wie Sau, bin vorher davon ausgegangen, dass dies mein einziger Marathon bleibt,
ne Stunde nach Zieleinlauf auch, mittlerweile freue ich mich auf Berlin 2013.....
Hätte heute am liebst schon wieder ne Runde gedreht, aber mich zur Ppause gezwungen.

108
Na ist doch ok :) - gratuliere!
Dass man ohne die langen evtl. in Probleme rennt ist ja klar aber du hast das wirklich gut durchgezogen und noch das Beste draus gemacht! Vor allem auch Erfahrung gesammelt :daumen: die dir beim nächsten mal sehr viel helfen wird - natürlich sind die Beine wichtig aber beim Marathon spielt sich auch sehr viel im Kopf ab!
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

109
Schöner Bericht
bruffl hat geschrieben:da hier um einen Laufbericht gebeten wurde, hier:
...
Endzeit 3:42:03
Für die kurze Vorbereitungszeit denke ich mehr als ok.
...mehr als ok, hallo? TOP! (außer dem Preisleistungsverhältnis)
Wenn Du Dir vor Augen führts daß 90% der Berlin Finisher (sub 4h bestimmt 99%) eine mindestens doppelt so lange Vorbereitung hatten mit den entsprechenden Longruns (Vorsicht: Viele "Freunde" machst Du dir hier damit nicht - denn unorthodox = falsch).

Du müsstest jetzt eigentlich schwer verletzt, demotiviert, und überzeugt nie mehr einen Marathon zu laufen, sein! :zwinker5:
was willste machen, nützt ja nichts

110
RennFuchs hat geschrieben:Du müsstest jetzt eigentlich schwer verletzt, demotiviert, und überzeugt nie mehr einen Marathon zu laufen, sein! :zwinker5:
Genau! Und rauchen ist gesund. Immerhin ist Helmut Schmidt damit schon 93 geworden und viele Nichtraucher vorher gestorben. :zwinker5:

112
Stormbringer hat geschrieben:Genau! Und rauchen ist gesund. Immerhin ist Helmut Schmidt damit schon 93 geworden und viele Nichtraucher vorher gestorben. :zwinker5:
...der Raucher-Vergleich ist ja kaum krass!
(aber lass um Gottes Willen Helmut Schmidt aus dem Spiel) :zwinker5:

steffenlauf hat geschrieben: Anscheinend liegt es ja in Deiner Natur, den Agent Provocateur mimen zu müssen.
...wer nicht in der Lage ist Ironie, harmlose "Seitenhiebe" etc zu verstehen bzw. richtig einzuordnen (sorry, das muss man aus deinem Post leider schließen), für den mögen sicherlich einige "Provocateur Agenten" hier im Forum ihr Unwesen treiben :heuldoch:
steffenlauf hat geschrieben: Stell' Dir einfach mal vor, es gibt hier im Forum auch Läufer, die gerne auf Wettkämpfe trainieren und sogar Spaß dabei haben und das nicht wegen irgendeines "Preis-/Leistungsverhältnisses" tun. Und sogar welche, die nur trainieren und nicht mal Wettkämpfe laufen. Und trotzdem Spaß haben.
...und Du denkst also, daß dies bei mir anders wäre? :confused:


PS: ist es wirklich so schwer zu verstehen, daß sich das "schlechte Preis-/Leistungsverhältnis" auf den Verlust des Zugtickets bezieht?
(auch sonst erschließt sich mir kein wirklich logischer Zusammenhang zwischen meinem Text und deinen Kommentar dazu)
was willste machen, nützt ja nichts

113
Dann wollen wir doch noch: Ich wiederhole hier nicht zum x-ten in epischer länge meine persönliche Erfahrung (die sowieso nicht viel bringt), sondern will eigtl. nur platzieren, dass ich, obwohl es mit fürchterlicher Marathonvorbereitung beim Debut geklappt hat, in den Schuhen des TE nicht starten würde.

Es hat mit nur 2x über 30km (und keinen 25-29km Läufen) bei Wochenumfängen von 30-40km in 3:29h geklappt. Die 30km haben mich jeweils tagelang ausser Gefecht gesetzt :klatsch: ). Selbst abgesehen davon ist immerhin regelmässiges Laufen dringelegen, was bei Dir nicht der Fall ist. Mit nur 2 langen Läufen (20km zählen sowieso nicht, die 2x25 m.E. auch nicht) und v.a. mit solchen "Löchern" im Trainingsjournal würde ich das knicken. Darüberhinaus: Meinst Du, Dein Schleimbeutel würde das nun einfach so hinnehmen? Scheint ja noch nicht allzu lange her zu sein. Wenn Du Dich jetzt wegen dieser Aktion noch weiter schrottest, ist gar nichts gewonnen.
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“