Ich bin Katrin, 35 Jahre und laufe seit ca. 10 Jahren regelmäßig. Mein Traum war immer einen Halbmarathon zu laufen, bisher leider aber noch nicht machbar.
Ich laufe i.d.R. 3 x die Woche, zwischen 7-10 km. Meine "Leidensgeschichte" begann vor ca. 2 Jahren.
Wir waren zum Firmenlauf angemeldet und saßen vorher nett beisammen und haben Kubb gespielt, gegrillt etc.. Ich stehe von der Wiese auf und plötzlich habe ich das Gefühl im rechten Knie, dass etwas eingeklemmt ist und dann ein ekliger Schmerz. Knie schwillt etwas an. Ich bin natürlich nicht mitgelaufen und am nächsten Tag zum Arzt. Ich habe sehr häufig Probleme mit meinem ISG und dem unteren LWB. Zunächste dachte ich, dass es eher daher kommt, mein Hausarzt und Chiro war ebenfalls der Meinung. Die Schmerzen wurden weniger, die Schwellung auch, aber erst nach einigen Tagen/Wochen. Also kam die Überweisung zum Ortho. Dort die kurze Diagnose: Meniskus gerissen/angerissen, ab ins MRT.
Ca. 2-3 Wochen später hatte ich dann den Termin im MRT. Dort sagte mir die Radiologin in der Facharztausbildung, dass mein Knochen bereits Arthrose aufweisen würde, die Menisken nicht richtig zu sehen wären, wohl kaum vorhanden. Sie bescheinigte mir einen Knorpelschaden Grad 4

Zurück bei meiner Orthopädin sagte sie mit Blick auf die Bilder: "Oh, krass!" (Worte, die man nicht unbedingt hören will, oder?)
Ich solle mir eine Zweitmeinung einholen, man könnte ggf. Knorpelzelltransplantation machen (Behandlung mit Schmerztabletten und Akkupunktur). Ich war in Siegen (St. Marien-Krankenhaus) zur Zweitmeinungseinholung, da meine Eltern dort leben und meine Cousine dort als Anästhesistin gearbeitet hat (Empfehlung war: Kniesprechstd.). Also dort hin, die Bilder vorgezeigt. Die waren wohl so verwirrend, dass selbst der Chef-/Oberarzt kam. Knie war bis dahin so ziemlich schmerzfrei. Er meinte: Erst was machen, wenn das Knie wieder Probleme macht.
Die Probleme waren nie sehr akut, aber immer latent da. Ich habe das Laufen erst einmal eingestellt, sollte man zwingend mit dem Knorpelschaden nicht machen, riet man mir. Im letzten Jahr, also ca. 1 Jahr nach der Diagnose, will ich sonntags von meinem Sofa aufstehen und kann das Knie nicht mehr beugen. Am nächsten Tag zum Orthopäden (Vertretung "meiner" Ärztin), MRT Termin wäre ja eh in zwei Wochen, bis dahin könne man leider nichts machen (HÄH?). Dann im Dez. 16 MRT Termin in Köln.
Die Radiologin meinte, mein Meniskus wäre ins Kniegelenk luxiert und könnte dort auch mal eine Blockade auslösen (sie wusste nichts von meinem "ich kann das Knie nicht beugen"!) und ich solle mit dem Ortho besprechen, ob man operativ was machen könnte. Knorpelschaden sähe sie allerdings keinen, lediglich eine leichte Abnutzung.
Ich war extrem glücklich! Meniskus kann man ja machen, Knorpelschaden nicht so leicht.
Wieder zur Ortho-Vertretung. Er liest den Bericht: "Ja, sie haben einen Knorpelschaden Grad 4. Kann man nix mehr machen." Ich: "Aber die Radiologin meinte, dass da keiner wäre, Meniskus im Knie etc., was ist mit Knorpelzelltransplantation...?". "Nein, da kann man nichts mehr machen! Ich gebe Ihnen noch Einlagen mit."
Ich hätte HEULEN können in dem Moment. Nachher Zuhause habe ich in der Radiologie angerufen und die Befunde angefordert. Dort stand dann schwarz auf weiß, was die Radiologin zu mir gesagt hat. Meine Vermutung: Der Ortho las den alten Befund.
Einlagen habe ich zurück gegeben und war nun sehr verunsichert. Ich wieder zu meinem Chiro und mit ihm gesprochen. Er ist der Meinung, Meniskus erstmal konservativ zu behandeln. Da der Meniskus nun IM Gelenk sitzt, kann er Blockaden auslösen. Ggf. dann OP. Also neue Zweit/Drittmeinung in der Uni-Klinik Bonn eingeholt. Im Januar war ich dort.
Man bewegte mein Knie hin und her, konnte nichts festellen. Bilder sahen gut aus. Wir waren fast fertig, als ich ihn darauf ansprach, ob diese ständige, leichte Flüssigkeitsansammlung von dem luxierten Meniskus stammen könnte. Und er:" OH! TUT MIR LEID! Habe ich nicht gesehen!" Plötzlich war "Nein, muss man nichts machen" zu "unbedingt SOFORT operieren". Im März hatte ich aber eine Panama-Reise mit Anschluss an die Karibik gebucht. Er wollte mich in der nächsten Woche operieren.
Die "Gefahr" bestand darin, dass ich wieder eine Blockade bekäme. Mein Chiro hat mir dann gezeigt, wie ich diese mit Hilfe lösen kann. Und ich war also im März in Panama. Ich bin mit meinem Fotorucksack rumgereist, gewandert, keine Probleme.
Nun bin ich wieder hier, schmerzfrei und dachte mir: Okay, versuche es wieder mit dem Laufen. Ich war nun drei mal laufen und nun gehen die Schmerzen wieder los. Wenn auch leicht. Nun frage ich mich, ob ich die OP nun endlich machen lassen soll. Ich habe einfach Angst, dass meine Schmerzen anschließend schlimmer sind als momentan. Nähen kann man wahrscheinlich nichts mehr, so dass ich wahrscheinlich schnell wieder fit bin. Ich möchte einfach wieder gerne laufen gehen ohne Schmerzen zu haben. Ich nutze jetzt die Kniebandage, wenn ich in den Wald gehe und laufe nur auf Waldboden. Trotzdem scheint der Sport nichts für mein Knie momentan zu sein.
Habt ihr gute Tipps, in welcher Klinik man sich gut operieren lassen kann? Bevorzugt in Siegen, da ich wohl nach der OP bei meinen Eltern sein muss, die mich dann etwas unterstützen werden in den ersten Tagen. Ansonsten Bonn/Kölner-Raum.
Danke füs lange Durchlesen

Viele Grüße
Katrin