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von freilaufend
Ich schließe mal die Kiste mit den etwas gröberen Formulierungen und öffne die, in der nur die wohlbedachten, liebevollen Worte liegen.
Seh ich das richtig: Du bist vor Volksläufen über 5 oder 10 km so nervös, dass du dir nicht nur Magen-Darm-Probleme, sondern infolge Schlafmangels auch eine Abwehrschwäche und dann Folgeerkrankungen einfängst? So habe ich das auf jeden Fall verstanden.
Ich denke, dir ist bewusst, dass deine Nervosität unbegründet ist. Weder hängt für dich irgendetwas Greifbares vom Erfolg oder Misserfolg ab, noch interessiert dein Abschneiden dort irgendjemanden außer dich selbst. Und trotzdem bist du so nervös, dass es dich krank macht.
Der einfachste - und durchaus erlaubte! - Weg wäre, daraus die naheliegendste Schlussfolgerung zu ziehen: Keine Wettkämpfe mehr zu laufen. Manche mögen das Wettkampfgefühl, ich brauch es sogar, anderen liegt das vielleicht einfach nicht. Da das aber in meinen Augen ein durch bedenkliches Ausmaß annimmt bei dir, wäre auch der schwierigere Weg interessant: herausfinden, woran das liegt.
Bist du denn in anderen Lebenslagen, in anderen Drucksituationen, ähnlich wenig robust. Wenn ja, dann würde ich da ganz allgemein mal ansetzen. Jeder berufliche Termin beinhaltet mehr Druck als ein Lauf! Du gehst da hin, läufst, bekommst eine Medaille oder ein Funktionsshirt oder beides, isst nachher ein Stück Kuchen, trinkst einen Kaffee. Das ist Freizeit, ein großer Spaß. Selbst für die schnellsten Läufer dort ist es einfach nur Spaß, weiter hinten im Feld erst recht. Ob das bei dir ein laufspezifisches Phänomen ist, dem du vielleicht lieber ausweichst, oder ob das ein allgemeines Lebensproblem ist, dem du dich vielleicht gerade beim Laufen lockerer und gefahrloser stellen kannst, das musst letztenendes du selbst wissen.
Ich wünsch dir, ob ihm Wettkampf oder so, allzeit gute Läufe!