Strawberry hat geschrieben:... kurz vor Weihnachten einen Mittelfußknochenbruch zugezogen ... Für 2020 wollte ich im Mai meinen 10 km Lauf auf 42 Minuten schaffen. Realistisch gesehen, kann ich das wohl vergessen ;( Oder hat jemand andere Erfahrungen gemacht, dass der Heilprozess so schnell und vor allem gesund abläuft und die Leistungsfähigkeit (aktuell ca. 44 Minuten) bleibt? Derzeit mache ich halt viel Stabilitätsübungen, um überhaupt was zu tun. Könnt ihr mir hier bestimmte Übungen empfehlen? Ich denke, dass auch der Heimtrainer derzeit ruhen muss.
Hallo Strawberry,
es gibt viele Möglichkeiten während einer erzwungenen Laufpause Ausdauer und andere Konditionsanteile bis zu einem gewissen Grad zu erhalten. Ergometer, Fahrrad draußen, Schwimmen, Aquagymnastik/-jogging, usw. Darüber hinaus Training im Studio oder zu Hause. Was du wann machen kannst, solltest du mit deinem behandelnden Arzt besprechen, im Übrigen stets den gesunden Sportmenschenverstand befragen, ob etwas zum gegeben Zeitpunkt sinnvoll oder einfach nur machbar ist. Mit alternativem Training erreicht man einerseits, dass der Körper sportlich nicht komplett abbaut, hat es leichter in der Ruhephase Gewicht zu halten und - vielleicht das Wichtigste - bleibt frohgemut in der Birne, was ja bekanntlich über die psychosomatische Schiene dem Heilungsprozess und dem übrigen "Gesundbleiben" förderlich ist. Bedenke: Irgendwas an Sport geht fast immer!
So weit, so gut. Woran so ein Programm jedoch nichts ändert, ist, dass du nicht laufen kannst und nach Wiedereinsteig ins Lauftraining die spezifische Belastbarkeit erst wieder entwickeln musst - für alle Konditionsanteile. Zudem ist der Bruch eines Mittelfußknochens für einen Läufer höchst problematisch, weil dieser Bereich beim Laufen ziemlich heftig belastet wird. Es wird entscheidend darauf ankommen beim Einstieg ins Lauftraining stets deutlich unter der kritischen Belastung zu bleiben. Wann du mit dem Lauftraining wieder beginnen kannst, das kann dir nur dein behandelnder Arzt sagen. Das dürfte vom Bruch selbst, von der Fähigkeit deines Körpers zur Heilung und der übrigen Lebensführung abhängig sein.
Ich verstehe, dass du deinem läuferischen Plan für Mai nachtrauerst. Du solltest dich jedoch komplett von solchem Denken verabschieden und nun erst einmal alle Kräfte auf die Genesung konzentrieren. Nur ein gesunder Körper wird dir den gewohnten Laufspaß auch in Zukunft garantieren. Ich kenne die Situation: Nach einem Ermüdungsbruch begann ich supervorsichtig wieder mit dem Laufen. Anfangs lebte ich ständig in der Furcht zu überziehen und, dass die Verletzung wieder "aufbrechen" konnte. Diese Angst war hilfreich. Sie verhinderte schnelle Fortschritte und möglicherweise ein neues Desaster.
Alles Gute
Gruß Udo