Hallo zusammen,
ich laufe ca. einmal in Woche, ca. fünf bis sieben Kilometer.
Innerhalb dieses Pensums ist gewöhnlich alles in Ordnung. Weiter und länger zu laufen wäre von der Kraft und Kondition kein Problem. Allerdings stellen sich dann Schmerzen ein. Diese versuche ich so genau wie möglich zu beschreiben um ihnen mit eurer Hilfe auf den Grund zu kommen.
Lokalisation:
auf Hüfthöhe, genau zwischen Oberkörper und Beinen, in dem Winkel, der sich bildet, wenn man normal mit angewinkelten Beinen auf einem Stuhl sitzt.
Auf der Körpervorderseite, eher äußerlich, nicht in Gelenknähe.
Beschreibung:
in den ersten fünf Kilometern ist an beschriebener Stelle nichts zu spüren. Ab sieben Kilometer stellt sich an dieser Stelle ein leichtes Ziehen ein, das mir signalisiert bald zum Ende zu kommen. Laufe ich weiter, wird das Ziehen richtig unangenehm und schmerzt irgendwann richtig, so arg, dass nicht mehr gehen o. laufen kann. Es schmerzt an besagter Stelle immer dann, wenn ich den Fuß wieder nach vorne ziehe. Das Abstoßen ist schmerzfrei.
Je nachdem wie ich meine Strecke wähle, und wann die Schmerzen einsetzen bin ich gezwungen trotz sich steigernden Schmerz weiter zu laufen (Gehen bringt an dieser Stelle kaum Erleichterung). Diese Schmerzen können dann unter Umständen bis zu einer Woche anhalten.
Ich schließe das Hüftgeleng als Schmerzherd aus und tippe auf den Muskel-Band-Apparat in dieser Gegend.
Provozieren kann ich den Schmerz nach so einem Lauf mit zehn Kilometern, wenn ich mich flach mit dem Rücken auf den Boden lege und das Bein ausgesteckt in die Höhe hebe. Bei ca. 30° ist der Schmerz am deutlichsten spürbar, eben da wo sich auf Hüfthöhe die Beine vom Körper auf der Körpervorderseite abwinkeln.
Ein Situp zum Beispiel gestaltet sich schmerzfrei. Beim Radfahren sind die Schmerzen latent.
Mich wundert, dass ich beim Bergwandern nach einer Tagestour mit vielen Stunden marschieren an dieser Stelle keine Probleme habe.
Auch wenn ich beim Laufen aufs Tempo achte und langsam jogge, verlagert sich das Schmerzproblem wenige Kilometer nach hinten, aber ich kann darauf warten.
Wenn jemand Tipps oder Vermutungen hat, wäre es nett wenn ihr es hier kurz reinschreibt.
Vielleicht kann ich mit gezielten Übungen vorbeugen oder ich kann meinen Laufstil anpassen.
Was meint ihr, tut an dieser Stelle weh?
Danke und Gruß
5
Weiß ich nicht ... aber Beckenprobleme sind bei Frauen nicht unüblich ... man kann auf Kilometer Entfernung immer erkennen, ob Mann oder Frau am Joggen/Laufen ist, da Frauen in der Regel mehr mit dem Becken wackeln bis hin zur deutlich ausgeprägten Circumduktion, also dem Herausführen des nach vorne schwingenden Beines zur Seite, da der frei stehende Beckenteil soweit absackt, das der Fuß auf dem Boden schleift ...RICH_81 hat geschrieben:Interessant dass das eine Rolle spielt - männlich.
Kriegt man mit dem typischen "Bauch-Beine-Po" Training besser hin ... Stabilisierung der Beckenmuskulatur ...
Wie sieht das denn bei dir aus? Machst du gezielt Stabilisierungsübungen fürs Becken?
Gruß
Andre
10km: PB 43:39 (11.07.2014 in Büsum/Dithmarschen), Gewicht 106kg
6
Jetzt musst Du nur noch eine Fachkraft ausfindig machen, bei der Du genau in diesem Zustand auf der Matte stehst und die Dich nicht stundenlang im Wartezimmer sitzen lässt.RICH_81 hat geschrieben: Provozieren kann ich den Schmerz nach so einem Lauf mit zehn Kilometern, wenn ich mich flach mit dem Rücken auf den Boden lege und das Bein ausgesteckt in die Höhe hebe. Bei ca. 30° ist der Schmerz am deutlichsten spürbar, eben da wo sich auf Hüfthöhe die Beine vom Körper auf der Körpervorderseite abwinkeln.
Knippi
Die Stones sind wir selber.
7
Hallo,RICH_81 hat geschrieben:
(...) Es schmerzt an besagter Stelle immer dann, wenn ich den Fuß wieder nach vorne ziehe. Das Abstoßen ist schmerzfrei. Je nachdem wie ich meine Strecke wähle, und wann die Schmerzen einsetzen bin ich gezwungen trotz sich steigernden Schmerz weiter zu laufen (Gehen bringt an dieser Stelle kaum Erleichterung). Diese Schmerzen können dann unter Umständen bis zu einer Woche anhalten.
(...)
sicherlich ist ein Facharzt die richtige Adresse, und sicherlich sollte der Schmerz beim Besuch auch akut sein, sodass dieser eine ausreichende Diagnose stellen kann.
Aus meiner Sicht kann dein Problem eine Überlastungserscheinung sein, könnte sein, dass du dir sogar eine leichte Zerrung dabei einfängst.
Aus deiner Darstellung schlussfolger ich, dass du die untere Bauchmuskulatur überlastest, leider wird diese beim Laufen ordentlich gefordert. Es treten in der Sequenz, welche du beschreibst, die Belastungen auf, wobei du die Belastungen reduzieren könntest.
Je kürzer der Schritt, desto weniger muss gezogen werden, desto weniger Belastung.
Logisch bei kürzeren Schritten wäre auch, dass die Laufgeschwindigkeit sinkt.
Im Weiteren könnte es auch sinnvoll sein, den Trainingsumfang leicht zu steigern, damit der Körper leichter Aufbauarbeit leisten kann. Mit Trainingsumfang meine ich nicht weiter zu laufen, sondern anfänglich mindestens zweimal zu trainieren. Und immer darauf zu achten, dass keine Überlastung eintritt. Konkret bedeutet dies, öfter kürzere Distanzen laufen.
Also Vorsicht! - schnell und ausdauernd wirst du erst viel später.
Viel Erfolg!
8
Mit diesem Lateinischen Heini hier
http://www.sciencephoto.com/image/199748/350wm/F0023771-Tensor_fasciae_latae-SPL.jpg
Hatte ich auch lange Vergnügen. Vom Gefühl her eine Mischung aus heftigem Dauer-Muskelkater und Zerrung.
Ist bei mir verschwunden, nachdem ich mein Training ausgebaut habe.
Was natürlich kein Rat sein soll, das auch zu tun. Wahrscheinlich war er bei mir wirklich einfach zu schlapp.
http://www.sciencephoto.com/image/199748/350wm/F0023771-Tensor_fasciae_latae-SPL.jpg
Hatte ich auch lange Vergnügen. Vom Gefühl her eine Mischung aus heftigem Dauer-Muskelkater und Zerrung.
Ist bei mir verschwunden, nachdem ich mein Training ausgebaut habe.
Was natürlich kein Rat sein soll, das auch zu tun. Wahrscheinlich war er bei mir wirklich einfach zu schlapp.
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Es sollte außerdem aber dieser Bereich überprüft werden:
Musculus iliopsoas - DocCheck Flexikon
( Die Animation starten und das Modell mal seitlich und von vorne in der
Bewegung ansehen)
Der psoas major Anteil des M. iliopsoas provoziert bei genereller Schwäche, falscher Belastung
(z.B. falsch durchgeführte situps) oder zunehmeneder Schwäche (durch Ermüdung bem Laufen)
gerne Beschwerden, so wie du sie beschreibst.
Stabitraining und die Tipps von Maxwell beachten sollte dich voran bringen
Viel Erfolg dabei !
Ulli
Musculus iliopsoas - DocCheck Flexikon
( Die Animation starten und das Modell mal seitlich und von vorne in der
Bewegung ansehen)
Der psoas major Anteil des M. iliopsoas provoziert bei genereller Schwäche, falscher Belastung
(z.B. falsch durchgeführte situps) oder zunehmeneder Schwäche (durch Ermüdung bem Laufen)
gerne Beschwerden, so wie du sie beschreibst.
Stabitraining und die Tipps von Maxwell beachten sollte dich voran bringen
Viel Erfolg dabei !
Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich hab die verschiedenen (Fern-)diagnosen recherchiert.
Ich denke das sinnvollste für mich ist, mein Pensum sehr langsam zu steigern.
Das nervt aber ziemlich, weil ich ausgeruht zehn bis 15 Kilometer laufen könnte und nur durch diese Sache eingeschränkt bin.
Aber es nützt nichts.
Wie schätzt ihr das ein?
Der Schmerz hat ja keinen Ein-/Ausschalter.
Meistens merke ich es an einem Bein zuerst als leichtes Ziehen in der Gegend. Laufe ich weiter wird es stärker und dann meldet sich auch bald das andere, bis es dann echt unangenehm wird. Das Beschriebene spielt sich je nach Tagesform zwischen zwei bis vier Kilometern ab.
Ist es bereits zu spät wenn sich das Problem bemerkbar macht oder kann man das als Abhärtung und Training betrachten?
Danke und Gruß
Ich hab die verschiedenen (Fern-)diagnosen recherchiert.
Ich denke das sinnvollste für mich ist, mein Pensum sehr langsam zu steigern.
Das nervt aber ziemlich, weil ich ausgeruht zehn bis 15 Kilometer laufen könnte und nur durch diese Sache eingeschränkt bin.
Aber es nützt nichts.
Wie schätzt ihr das ein?
Der Schmerz hat ja keinen Ein-/Ausschalter.
Meistens merke ich es an einem Bein zuerst als leichtes Ziehen in der Gegend. Laufe ich weiter wird es stärker und dann meldet sich auch bald das andere, bis es dann echt unangenehm wird. Das Beschriebene spielt sich je nach Tagesform zwischen zwei bis vier Kilometern ab.
Ist es bereits zu spät wenn sich das Problem bemerkbar macht oder kann man das als Abhärtung und Training betrachten?
Danke und Gruß
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Es ist dann leider zu spät :(
Der Schmerz sollte nicht auftreten, Schmerz verursacht ein unnatürliches Bewegungsmusker, Du verkrampfst und der Bereich der Fascie und des Muskels wird noch fester. Ab zum Sportphysiotherapeuten, aufdehnen/-massieren lassen und dann 2 Wochen lang 3mal/Woche 15min locker joggen, nachher wieder steigern, sodass Du nach 5 Wochen 3-4mal/Woche 30min schmerzfrei laufen lannst.
Der Schmerz sollte nicht auftreten, Schmerz verursacht ein unnatürliches Bewegungsmusker, Du verkrampfst und der Bereich der Fascie und des Muskels wird noch fester. Ab zum Sportphysiotherapeuten, aufdehnen/-massieren lassen und dann 2 Wochen lang 3mal/Woche 15min locker joggen, nachher wieder steigern, sodass Du nach 5 Wochen 3-4mal/Woche 30min schmerzfrei laufen lannst.
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Gib deinem Körper die Zeit, sich anzupassen. Ich konnte als Laufanfänger von der Kondition her auch gleich 5km durchlaufen, aber das Fahrgestell war noch lange nicht so weit. Ich habe den einfachen Rat befolgt, erst dann die nächste Einheit zu laufen, wenn nichts mehr weh tut.Das ging ganz gut, manchmal musste ich eine ganze Woche pausieren, war dann eben so und man ist vielleicht bein nächsten Mal nicht so weit gegangen.
Dass zwischenzeitlich immer mal wieder was zwickt, ist aber normal, solange es auch wieder verschwindet.
Wenn ich heute den besagten Muskel in dem Bereich ansehe, dann ist das ein fast faustgroßer Apparat geworden, vorher war da praktisch nix. Kein Wunder, dass der beleidigt war
Dass zwischenzeitlich immer mal wieder was zwickt, ist aber normal, solange es auch wieder verschwindet.
Wenn ich heute den besagten Muskel in dem Bereich ansehe, dann ist das ein fast faustgroßer Apparat geworden, vorher war da praktisch nix. Kein Wunder, dass der beleidigt war

Skitour
14Danke für die Antworten.
Ich möchte das Thema aber aus gegebenem Anlass nochmal aufgreifen.
Ich war am Wochenende mit Tourenski auf einer Skitour unterwegs.
Für mich war es das erste mal und da meine Begleiter erfahren sind, gings gleich richtig zur Sache.
Ich hatte zwar wegen meines Leidens bedenken, wollte es aber trotzdem probieren.
Am Freitags gings abends 2h auf die Hütte, Samstag und Sonntag je eine Tour mit ca. 5h.
Am Freitag war ich mit den Bewegungsabläufen noch nicht vertraut und ich spürte schon ein leichtes Ziehen im beschriebenen Bereich.
Am Samstag war es technisch anspruchsvoll, und ich hab mich speziell bei den Spitzkehren immer ein wenig verkrampft. Das Ziehen wurde stärker und ich hab die Tour abgekürzt.
Zum Sonntag hab ich mich wieder recht gut erholt und die Tour war gemächlich. Dabei konnte ich folgendes feststellen:
Beim Tourengehen wird der Ski nur leicht angehoben und mit dem Fuß in gleitender Bewegung nach vorne gezogen. Dabei wird der Ski nicht wirklich vom Boden angehoben. Jetzt habe ich aber festgestellt, dass ich diese Bewegung so gestalten kann, dass mein Ziehen im beschriebenen Bereich kaum bis gar nicht spürbar ist.
Je nach dem wie ich die Vorwärtsbewegung einleite zieht es an betreffender Stelle oder nicht.
Ziehe ich das Bein nach vorne ohne es anzuheben zieht es. Gleiche ich die Bewegung ans Berg(auf)steigen an, und hebe das Bein vor der Vorwärtsbewegung ist alles gut. Da die Bindung an der Ferse locker ist, bleibt der Ski trotzdem komplett auf dem Boden und bleibt effizient und natürlich. Vielmehr nutze ich den Bewegungsfreiraum der Ferse noch oben von Anfang an in der Bewegung aus.
Meine Frage geht speziell an die Tourengeher, die mit diesen Bewegungsabläufen vertraut sind.
Wie hängt eurer Meinung nach die unterschiedliche Gestaltung der Vorwärtsbewegung des Fußes und die unterschiedliche Auswirkung auf das Schmerzgebiet zusammen.
Und lässt sich der Bogen zum Laufen spannen, wen ja wie?
Sollte ich meinen Laufstil dahingehend überprüfen und anpassen? Wie lauten dafür die Schlagworte?
Danke und Grüße
Ich möchte das Thema aber aus gegebenem Anlass nochmal aufgreifen.
Ich war am Wochenende mit Tourenski auf einer Skitour unterwegs.
Für mich war es das erste mal und da meine Begleiter erfahren sind, gings gleich richtig zur Sache.
Ich hatte zwar wegen meines Leidens bedenken, wollte es aber trotzdem probieren.
Am Freitags gings abends 2h auf die Hütte, Samstag und Sonntag je eine Tour mit ca. 5h.
Am Freitag war ich mit den Bewegungsabläufen noch nicht vertraut und ich spürte schon ein leichtes Ziehen im beschriebenen Bereich.
Am Samstag war es technisch anspruchsvoll, und ich hab mich speziell bei den Spitzkehren immer ein wenig verkrampft. Das Ziehen wurde stärker und ich hab die Tour abgekürzt.
Zum Sonntag hab ich mich wieder recht gut erholt und die Tour war gemächlich. Dabei konnte ich folgendes feststellen:
Beim Tourengehen wird der Ski nur leicht angehoben und mit dem Fuß in gleitender Bewegung nach vorne gezogen. Dabei wird der Ski nicht wirklich vom Boden angehoben. Jetzt habe ich aber festgestellt, dass ich diese Bewegung so gestalten kann, dass mein Ziehen im beschriebenen Bereich kaum bis gar nicht spürbar ist.
Je nach dem wie ich die Vorwärtsbewegung einleite zieht es an betreffender Stelle oder nicht.
Ziehe ich das Bein nach vorne ohne es anzuheben zieht es. Gleiche ich die Bewegung ans Berg(auf)steigen an, und hebe das Bein vor der Vorwärtsbewegung ist alles gut. Da die Bindung an der Ferse locker ist, bleibt der Ski trotzdem komplett auf dem Boden und bleibt effizient und natürlich. Vielmehr nutze ich den Bewegungsfreiraum der Ferse noch oben von Anfang an in der Bewegung aus.
Meine Frage geht speziell an die Tourengeher, die mit diesen Bewegungsabläufen vertraut sind.
Wie hängt eurer Meinung nach die unterschiedliche Gestaltung der Vorwärtsbewegung des Fußes und die unterschiedliche Auswirkung auf das Schmerzgebiet zusammen.
Und lässt sich der Bogen zum Laufen spannen, wen ja wie?
Sollte ich meinen Laufstil dahingehend überprüfen und anpassen? Wie lauten dafür die Schlagworte?
Danke und Grüße