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Nach Lauf einen Tag nur humpeln möglich

Nach Lauf einen Tag nur humpeln möglich

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Vorgeschichte:

Der Reihe nach: ich habe im März nach einem halben Jahr Verletzungspause wegen eines recht hartnäckigen Schienbeinkantensyndroms wieder mit dem Laufen begonnen, was sich als recht mühsam erwiesen hat. Ende Mai war ich bei etwa 40 WKM angelangt, was wieder an meine früheren Laufumfänge von 40 bis 50 WKM heranreichte. Allerdings habe ich im Mai/Juni bezüglich der Wochenumfänge noch keine Konstanz erreicht. Da wollte ich eigentlich bis Anfang Juli sein, um dann etwas gezielter für den Berlin-Marathon trainieren zu können (der letztes Jahr Anlass für die Verletzung war).

Ich bin dann zusätzlich noch 120 bis 150 WKM Fahrrad gefahren, wobei es sich um die Wege von und zum Büro handelte, die ich allerdings recht zügig gefahren bin (Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 20 km/h). Dennoch habe ich das Fahrradfahren eigentlich immer nur als milde Zusatzbelastung empfunden, bei der eigentlich nicht viel passieren kann. Vor etwa zwei Wochen war es dann aber doch spürbar etwas zuviel. Ich ließ das Fahrradfahren sein (habe zeitlich passend einen Platten gehabt), außerdem hatte ich etwas weniger Zeit zum Laufen, was zu einer regenerativen Phase, die ich leider zu oft vernachlässige, zu passen schien. Nach einer Woche Pause bin ich 20km gelaufen (mit 1:45 zugegebenermaßen zu schnell für einen langen Lauf, ich hatte aber einfach mal Zeit und Lust und habe mich gut gefühlt). Dann unter der Woche wieder zu wenig Zeit und erst weitere sechs Tage später wieder meine gewohnte 13km-Runde gelaufen, mit 1:06 auch nicht besonders schnell. Wir sind nun in der Gegenwart angekommen. Ich hatte vor dem 13km-Lauf noch leichte Wadenschmerzen gespürt, die aber nicht besonders bemerkbar waren. Auch habe ich seit der Belastungswoche Probleme mit dem Piriformis (auch links wie die Wadenprobleme), welchen ich durch Dehnen begegne.


Problem:

Auf den letzten zwei Kilometern des 13km-Laufs habe ich eine Endbeschleunigung auf mein früheres HM-Wettkampftempo gemacht, was erfreulich gut ging. Es gab keinerlei besonderes Ereignis beim Lauf, kein Sturz, kein Stechen, Reißen oder Ziehen in der Muskulatur oder dergleichen. Zuhause fingen dann aber nach zwei, drei Stunden die Probleme an: meine Wade schmerzte so stark, dass ich nur noch humpeln konnte. Das wurde noch etwas durch die Piriformis/Hüftbaustelle verschlimmert, die ich aber schon kannte und mich nicht verunsichert hat. Es war aber so schlimm, dass ich selbst am Folgetag wie ein Beinamputierter durchs Haus gehumpelt bin. Am Nachmittag war es dann langsam besser, wobei die ersten paar Schritte, wenn ich aus der Ruhe kam, wieder nur Humpelei waren, bevor die Bewegung dann schmerzfrei und runder wurde. Die Schmerzen scheinen in einem Bereich des Wadenmuskels zu liegen, innenseitig, aber doch ein Stück entfernt von der Schienbeinkante.

Nun habe ich einen Muskelfaserriss befürchtet, die Beschreibungen, die ich gelesen habe, klingen dramatisch, passen aber meines Erachtens nicht. Heute, nach zwei Tagen, sind die Probleme nur noch gering, aber definitiv auch nicht verschwunden. Klar ist, dass ich vorsichtig sein muss. Vermutlich werde ich wieder Fahrradfahren, dafür aber das Laufen reduzieren bis aussetzen (hängt vom Gefühl ab, wird aber durch eine berufliche Umstellung ohnehin wahrscheinlich zeitlich schwieriger). Wie ernst muss ich das Ganze nun nehmen? Schmerzen, die mich nur humpeln lassen, klingen ja deutlich nach Verletzung. Nach zwei Tagen überwiegend überstanden klingt jedoch eher nicht so dramatisch. Ich möchte aber nicht jede Verletzungserfahrung selbst bis zum Letzten ausschöpfen, der Neustart war dieses Jahr schon ätzend und demotivierend genug...

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Ein Schuss ins Blaue: Piriformis-Syndrom wird nicht ohne Grund auch Pseudoischias genannt. Die Reizung des Nerves kann (!) auch Schmerzen in der Wade auslösen. Genaues darüber kann dir allerdings nur ein Sportarzt oder Physiotherapeut sagen bzw. diagnostizieren. Eines ist gewiss, von allein geht sowas nicht so einfach weg. Und wenn du weiterhin drauf trainierst, erst recht nicht.

Gruss Tommi

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Tommi, danke für den Hinweis, das ist ein sehr interessanter Gedanke! Gestern war nur noch ein bisschen Schmerz vorhanden, heute noch weniger. Passend scheint mir zu sein, dass in demselben Maß die Piriformis-Schmerzen zurückgehen. Ich werde in jedem Fall das Dehnen sehr viel gewissenhafter machen und beobachten, wie sich alles entwickelt. Ob ich einen Arzt einbauen kann, wo Freitag mein neuer Job beginnt und ich noch mein altes Büro leerräumen muss, wird sich erst noch zeigen müssen.
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