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Orthopädische (Sport-)Einlagen, aus mit Laufen

Orthopädische (Sport-)Einlagen, aus mit Laufen

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Hallo!

Ich bin 32 Jahre alt und laufe seit ca. 6-7 Jahren regelmäßig.
Seit ca. noch ein mal so vielen Jahren trage ich orthopädische Einlagen (Spreizfuß). Das heißt: ich habe in beidem - auch in Kombination miteinander - wirklich schon lange Erfahrung.

Vor 2-3 Wochen habe ich mir mal wieder meine Einlagen erneuern lassen (1 Paar Ledereinlagen für die Straßenschuhe und 1 Paar Sporteinlagen für die Laufschuhe). Straßenschuheinlagen sofort benutzt, zwar wie immer bei neuen Einlagen einen Unterschied gespürt bis ich sie nach ca. 2-3 Tagen eingetragen hatte - doch ansonsten kein Problem.

Vor einer Woche war ich das erste Mal mit meinen neuen Sporteinlagen 1 h laufen. Ich weiß nicht, wie ich es wieder nach hause geschafft habe, ohne mir unterwegs den Fuß abzuhacken. Ich habe noch nie derartige Schmerzen durch Einlagen bekommen - und zwar nachaltig. 2 Tage danach konnte ich mich weder in Schuhen noch barfuß zu Hause ohne Humpeln fortbewegen. Auf einer Skala von 1-10 liegen die Schmerzen ca. bei 7 oder 8. Die Schmerzen sind noch mehrere Tage geblieben.

Ist das normal? Muss ich die Sporteinlagen auch zuerst gehend einlaufen wie die Straßeneinlagen? Heute, nachdem ich endlich kaum mehr etwas gespürt habe von den Schmerzen, habe ich einen neuen Versuch gewagt und bin kurze 30 Minuten Laufen gewesen. Nach eben 30 Minuten musste ich mit den Öffis nach Hause fahren, weil die Schmerzen wieder angefangen haben. Langsam verzweifle ich.

Hat jemand Erfahrung damit?

Ich will wieder laufen können :-(

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Hallo Giovanna,

was würde denn Deiner Meinung nach passieren, wenn Du ohne die Einlagen liefest?

"Spreizfuß" bedeutet ja lediglich, dass unter dem Mittelfußköpfchen 3 mehr Druck ausgeübt wird als unter den Mittelfußköpfchen 1 und 5. Diese Situation ist eher der Normalzustand des menschlichen Fußes, als eine Krankheit.
Ich vermute stark, dass diese Fußform erst in Verbindung mit Schuhen zu einem Problem wird - und zwar insbesondere solchen Schuhen, die eine große Sprengung (Absatz) und/oder eine zu weiche Sohle im Mittel-/Vorfußbereich haben.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Ich trage auch orthopädische Einlagen, hatte aber nach dem Wechsel zu neuen Einlagen bisher nie Probleme. Es fühlte sich zu Begnn 'anders' an, aber ich konnte immer schmerzfrei die geplante Distanz laufen.
Ich würde die Einlagen dorthin bringen, wo sie hergestellt wurden, und das Problem schildern. Vermutlich muss da nur nachgebessert werden.
The exception kills (Amerikanisches Sprichwort)

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Gueng hat geschrieben:Hallo Giovanna,

was würde denn Deiner Meinung nach passieren, wenn Du ohne die Einlagen liefest?

"Spreizfuß" bedeutet ja lediglich, dass unter dem Mittelfußköpfchen 3 mehr Druck ausgeübt wird als unter den Mittelfußköpfchen 1 und 5. Diese Situation ist eher der Normalzustand des menschlichen Fußes, als eine Krankheit.
An der Stelle muss ich leider einschreiten. Du hast recht, dass es vor einigen Jahren (so um die 2000er herum) mal die These gab, dass es so etwas wie ein Fußquergewölbe gar nicht gebe. Somit sei auch ein Spreizfuß nichts Unnatürliches. Diese Theorie fußte darauf, dass Spreizfüße so weit verbreitet sind, dass sie heute dem Durchschnitt enstprechen und sie deshalb zur Normvariante deklariert wurden. Das ist aber heute auch nicht mehr State of the Art. Tatsächlich ist das Vorfußquergewölbe ein flexibles Konstrukt, dass bei Belastung federt. Demnach findet natürlich schon eine Druckverteilung auf den ganzen Ballen statt (die Dreipunktetherioe ist überholt). In Ruheposition sollte der Fuß allerdings ein metatarsels Gewölble besitzen, da ansonsten keine Dämpfungswirkung davon ausgehen kann und man mit seinem Spreizfuß auf der Felge geht, wodurch man sich dann mal eine Metatarsalgie oder gar ein Morton-Neurom einfangen kann.
Gueng hat geschrieben: Ich vermute stark, dass diese Fußform erst in Verbindung mit Schuhen zu einem Problem wird - und zwar insbesondere solchen Schuhen, die eine große Sprengung (Absatz) und/oder eine zu weiche Sohle im Mittel-/Vorfußbereich haben.
Dem kann ich mich nur anschließen. Bei Einlagen besteht auch immer das Problem, dass sie zum Schuh passen müssen. Wenn du beispielsweise einen Schuh hast, der schon mit Pronationsstütze daher kommt, sind die Einlagen eher schädlich.

Mich würde auch interessieren, wo deine Schmerzen am Fuß aufreten. Einlagen sind leider auch oft nicht gleich Einlagen. Ich selbst hatte schon Teile, die den Namen nicht verdient haben. Dann wiederum gibt es einen Haufen Theorien, wie Sporteinlagen gestaltet sein sollen. Manche sagen, Spreizfußpelotten sind bei normalen Einlagen notwending, aber auf gar keinen Fall bei Sporteinlagen usw. Wie sind deine Einlagen denn gefertigt worden? Sporteinlagen sollten dynamisch in Bewegung vermessen werden und nicht wie oft üblich beim Stehen im Trittschaum.

Mir jedenfalls war das alles irgendwann zu blöd und ich habe aufgehört Einlagen und Schuhe zum Laufen zu tragen und habe trotz Knick-Senk-Spreizfuß kein Problem mit Überpronation.

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Fußkranker hat geschrieben:In Ruheposition sollte der Fuß allerdings ein metatarsels Gewölble besitzen, da ansonsten keine Dämpfungswirkung davon ausgehen kann und man mit seinem Spreizfuß auf der Felge geht, wodurch man sich dann mal eine Metatarsalgie oder gar ein Morton-Neurom einfangen kann.
Das Quergewölbe in der Ruheposition existiert trivialerweise schon deswegen, weil die Keilbeine eben keilförmig sind.

Ein (Spreiz)fuß, der durch behutsames Training ans Barfußlaufen gewöhnt wurde, entwickelt unter den Mittelfußköpfchen so viel hochelastisches subkutanes Fettgewebe, dass er keineswegs "auf der Felge geht" (Zitat einer langjährigen Barfußläuferin aus meiner Gruppe: "Da entsteht neue Materie." :zwinker5: ).
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

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5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Das Quergewölbe in der Ruheposition existiert trivialerweise schon deswegen, weil die Keilbeine eben keilförmig sind.

Ein (Spreiz)fuß, der durch behutsames Training ans Barfußlaufen gewöhnt wurde, entwickelt unter den Mittelfußköpfchen so viel hochelastisches subkutanes Fettgewebe, dass er keineswegs "auf der Felge geht" (Zitat einer langjährigen Barfußläuferin aus meiner Gruppe: "Da entsteht neue Materie." :zwinker5: ).
Das mag sein. Nur läuft eben nicht jeder barfuß. Bei Menschen mit Spreizfuß ist das Gewölbe eben zu stark abgeflacht. Die Druckbelastung in der Vorfußmitte ist zu hoch. Das führt ja teilweise zu Schwielen und eben auch zu Nervenschädigungen. Durch Kräftigung der Ballenmuskulatur kann man der Felge wieder etwas Dämpfung verleihen, aber nicht jeder will täglich seine Füße trainieren oder gar barfuß laufen.

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Zum Thema zurück....

Ich hab seit Jahren Laufeinlagen in allen meinen Laufschuhen. Bei neuen merke ich höchstens, dass sie eben neu und etwas dicker sind als die älteren. Die älteren trage ich ja weiterhin. Kwasi bei jedem Lauf nen anderen Schuh und andere Einlagen. Schmerzen hatte ich noch nie. Geh zum Laden, der die gefertigt hat und lasse die nachbessern. Das dürfte als Garantiefall gelten.

Gruss Tommi
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