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"Sprechstunde" bei Sandrina

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Hallo Sandrina,

darf ich Dich auch einmal belästigen? Ich hab eine Reizung der Peroneus-Sehne am linken Fuß. Genauer gesagt, der Ansatz am Mittelfußknochen. Ich war beim Orthopäden und die haben mir Ibu verschrieben, Einlagen und wenn es nicht besser wird, Stoßwellen. Außerdem einen Zettel mit Übungen, die eigentlich für Bandverletzungen gedacht waren, aber die schaden sicher auch bei mir nicht.

Hast Du vielleicht irgendwas Spezielles, was man da machen kann? Übungen, Behandlungen? Kann ein Physio da etwas ausrichten?

Vielen Dank für Deine Hilfe!
Jeder Mensch ist Ausländer. Fast überall.


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202
Hallo Sandrina,

jetzt nochmal hier :)

Ich bin 23 und laufe seit etwa 1,5 Jahren.
Letztes Jahr im Mai bin ich meinen ersten HM gelaufen (unter 2h) und wollte dann dieses Jahr den selbigen erneut laufen.
Ich war einige Monate auf Grund einer Knochenhautentzündung außer Gefecht und konnte erst dieses Jahr wieder richtig beginnen.
Ich habe mich akribisch genau an die 10% Regel gehalten, da ich Angst vor einer erneuten Verletzung hatte..
Eine Woche vor dem HM waren 16km geplant, ich hab mich dann leider im Wald verlaufen und es wurden nur 13km. Ich bin dann also - total blöd, ich weiß - 8 Monate nie mehr als 14 km gelaufen und hab dann beim HM Anfang Mai sogar mit 2h einen relativ guten Pace hingelegt.

Bei KM18 habe ich ein Stechen im Knie gespürt, bin aber zu Ende gelaufen. Ich hatte noch nie Probleme mit den Knien! Am folgenden Tag konnte ich kaum gehen ohne Schmerzen. Die Schmerzen verschwanden und ich probierte es nochmal .. seit dem HM kann ich nur 1km schmerzfrei joggen .. ich pausiere jetzt seit 2 Wochen komplett.. war bei einigen Orthopäden ...
außer Einlagen, Patellabandage, Elektrostimulator, Physio und ein Kostenvoranschlag für Eigenbluttherapie (550€) hab ich keine Hilfe bekommen.
Der Schmerz (rechtes Knie, Innenseite, links neben bzw. unter der KNiescheibe) kommt nur beim joggen (oder nach Fahrradfahren), ist dann nach einem Tag wieder komplett weg, im Alltag spüre ich nichts. Druckschmerz gibt es keinen.
Ich mach jetzt 2-4x Stabiübungen in der Woche, habe 2-3x am Tag mit Eis gekühlt und heute fängt die Krankengymnastik an.
Da ich dieses Jahr jetzt gefühlt schon bei 10 Orthopäden war, wende ich mich an das Forum hier :(

Was kann man tun? Wie lange soll ich pausieren? Sollte ich es jetzt gar nicht mehr belasten, auch kein Rad fahren?
Der eine Arzt sagt ich kann weiterlaufen, halte ich für fragwüdig mit Schmerzen ..
Ne Diagnose hab ich auch keine außer dass der Knorpel irgendwie gereizt ist ?!!!!


Ich wäre um jeden Tipp dankbar ..

203
cappucino15 hat geschrieben:Hallo Sandrina,

darf ich Dich auch einmal belästigen? Ich hab eine Reizung der Peroneus-Sehne am linken Fuß. Genauer gesagt, der Ansatz am Mittelfußknochen. Ich war beim Orthopäden und die haben mir Ibu verschrieben, Einlagen und wenn es nicht besser wird, Stoßwellen. Außerdem einen Zettel mit Übungen, die eigentlich für Bandverletzungen gedacht waren, aber die schaden sicher auch bei mir nicht.

Hast Du vielleicht irgendwas Spezielles, was man da machen kann? Übungen, Behandlungen? Kann ein Physio da etwas ausrichten?

Vielen Dank für Deine Hilfe!
Schmerzmittel/Entzündungshemmer bringen Dich nicht weiter, weil sie die Sehnenheilung/Sehnenscheide nicht bessern. Würde ich persönlich nicht nehmen, belastet nur den Magen. Besser direkt kühlen und von mir aus Voltarengel draufschmieren.
Wenns akut entzunden ist zu kräftigen (!) würd ich auch sein lassen, denn das muss erstmal abheilen. Ich hoffe, dass wenigstens die Diagnose stimmt, wenn der Behandlungsplan in meinen Augen schon nicht so ganz dazupasst :(
Wenns wirklich die Peroneussehne, bzw. der Ansatz des Peroneus brevis an der Basis des fünften Mittelfußknochens ist, würd ich eben die Stelle kühlen, möglichst wenig reizen (also wenig im Alltag herumgehen, besser mit dem Fahrrad fahren) und vor allem den dazugehörigen Muskel lockern (!). Das heißt, mit der Fascienrolle die Außenseite des Unterschenkels beim Knöchel beginnend bis zum Knie rauf bearbeiten und nach Verhärtungen suchen. Wenns nicht besser wird, vom Physiotherapeuten auflockern lassen.
Dehnen der Unterschenkelaußenseite durch Kippen des Fußes/Überdehnen Außenseite erst dann, wenn das nicht mehr aktut schmerzhaft ist. Dann kann man auch wieder mit der Kräftigung der gesamten Sprunggelenksstrecker (das ist ja nicht die Peronealmuskulatur alleine) beginnen.
Achte auch darauf, welche Schuhe Dir gut tun. Es hat auch viel mit dem Druck zu tun, wenn ein Schuh an der Schmerzstelle reibt, wirds eher schlechter werden, als wenn der Schuh dort recht schön weich ist. Meistens macht man es dem Fuß auch leichter, wenn man keine innenseitige Stütze und keinen torsionssteifen Schuh hat - Abrollen wäre sonst für den Peroneus bissl schwieriger.
Liebe Grüße,
Sandrina
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

204
Tatortot hat geschrieben:Hallo Sandrina,

jetzt nochmal hier :)

Ich bin 23 und laufe seit etwa 1,5 Jahren.
Letztes Jahr im Mai bin ich meinen ersten HM gelaufen (unter 2h) und wollte dann dieses Jahr den selbigen erneut laufen.
Ich war einige Monate auf Grund einer Knochenhautentzündung außer Gefecht und konnte erst dieses Jahr wieder richtig beginnen.
Ich habe mich akribisch genau an die 10% Regel gehalten, da ich Angst vor einer erneuten Verletzung hatte..
Eine Woche vor dem HM waren 16km geplant, ich hab mich dann leider im Wald verlaufen und es wurden nur 13km. Ich bin dann also - total blöd, ich weiß - 8 Monate nie mehr als 14 km gelaufen und hab dann beim HM Anfang Mai sogar mit 2h einen relativ guten Pace hingelegt.

Bei KM18 habe ich ein Stechen im Knie gespürt, bin aber zu Ende gelaufen. Ich hatte noch nie Probleme mit den Knien! Am folgenden Tag konnte ich kaum gehen ohne Schmerzen. Die Schmerzen verschwanden und ich probierte es nochmal .. seit dem HM kann ich nur 1km schmerzfrei joggen .. ich pausiere jetzt seit 2 Wochen komplett.. war bei einigen Orthopäden ...
außer Einlagen, Patellabandage, Elektrostimulator, Physio und ein Kostenvoranschlag für Eigenbluttherapie (550€) hab ich keine Hilfe bekommen.
Der Schmerz (rechtes Knie, Innenseite, links neben bzw. unter der KNiescheibe) kommt nur beim joggen (oder nach Fahrradfahren), ist dann nach einem Tag wieder komplett weg, im Alltag spüre ich nichts. Druckschmerz gibt es keinen.
Ich mach jetzt 2-4x Stabiübungen in der Woche, habe 2-3x am Tag mit Eis gekühlt und heute fängt die Krankengymnastik an.
Da ich dieses Jahr jetzt gefühlt schon bei 10 Orthopäden war, wende ich mich an das Forum hier :(

Was kann man tun? Wie lange soll ich pausieren? Sollte ich es jetzt gar nicht mehr belasten, auch kein Rad fahren?
Der eine Arzt sagt ich kann weiterlaufen, halte ich für fragwüdig mit Schmerzen ..
Ne Diagnose hab ich auch keine außer dass der Knorpel irgendwie gereizt ist ?!!!!


Ich wäre um jeden Tipp dankbar ..
Hallo :)
Knochenhautreizung - wo? Shin Splints innen am Schienbein?
Finde jetzt den Sprung von 14km auf 21km im Rennen nicht sooo dramatisch, wenn Du regelmäßig gelaufen bist und davor und danach Dich erholt hast ... Ultraläufer überschreiten auch im Rennen locker die gewohnten Trainingsdistanzen um oft mehr als 50% und noch viel mehr als 7km :) Dass es für eine gute Zeit nicht ideal ist, ist etwas anderes, aber ich würds nicht als "fahrlässig" abtun.
Wichtig wär mal eine konkrete Diagnose, nachdem anscheinend bis jetzt beim Orthopäden nix Eindeutiges rausgekommen ist (?), kann Dir da der Physio hoffentlich weiterhelfen. Es gibt ja auch dia Möglichkeit einer "diagnostischen Behandlung", das heißt, der Therapeut lockert zb einen Strang der Oberschenkelmuskulatur und Du schaust dann, ob sich beim Schmerz etwas verändert und dieser dann vielleicht sogar weggeht.
Nicht selten kommen solche Schmerzen von sogenannten Triggerpunkten in der Muskulatur (würd mich nicht wundern, wenn diese während/durch den Wettkampf bei Dir entstanden sind, das sind kleine Verhärtungen im Muskel), diese können aufgrund der Störung des Gleichgewichtes des Zuges an der Kniescheibe starke Schmerzen auslösen.
Würde mich hinsichtlich Triggerpunkte behandeln lassen (kannst ja auch schon vorab mit der Fascienrolle Deinen Oberschenkel vom Knie bis zur Hüfte, außen und innen lockern!) und dann schaun, wies Dir damit (besser hoffentlich) geht. Dann diesen Ansatz (Eigenbehandlung mit Rolle, danach Dehnen, Physiotherapie) weiterbetreiben, bis im Alltag schmerzfrei, dann kannst auch wieder mit jeden 2. Tag 10min locker Laufen beginnen :)
Stabi/Kraft nur dann, wenn diese Übungen selbst den Schmerz nicht auslösen. Kühlen ist auch gut.
Wie lange pausieren? Kommt drauf an, wennst nach der 1. Behandlung die kurzen 10min schmerzfei laufen kannst, dann mach das!
Rad fahren: Wenn dabei keine Schmerzen auftreten - warum nicht. Knie scheint ja auch abgeklärt worden zu sein (kein Meniskusschaden oder so).
Wenn ein Arzt sagt "laufen Sie weiter, auch wenns wehtut" ... naja, ich halte mich mit meiner Meinung zurück.
Knorpelreizung wird man wohl nicht gesehen haben (Röntgen, MRT?), also ist das reine Spekulation. Bei jungen Menschen ist das (Gott sei Dank) meist eine lästige myofasciale Geschichte, die man gut behandeln kann :)
Alles Gute!
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

205
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! :)
Am Montag steht ein MRT an, man darf gespannt sein ..
Ich bin schon mal froh dass es nicht "fahrlässig" war von mir :D

Die Knochenhautetnzündung war am Schienbein Innenseite, genau ..

206
Vielen Dank, Sandrina,

das Rollern werde ich auf alle Fälle machen. Es ist schon viel besser geworden, obwohl ich mein Laufpensum nicht verringert habe (derzeit 30WKM aber langsam, ohne Tempodruck). Allerdings hab ich jetzt andere Hausschuhe, die alten hab ich nämlich im Verdacht, weil die so eine hohe Außenkante haben. Nee, hatten, die hab ich in der Mülltonne versenkt... Werde auch mehr barfuß laufen daheim.

Bei meinen Laufschuhen (Asics GT-2000, Saucony Ride 6 und Brooks Ghost 6) werd ich mal sehen, ob da einer besser oder schlechter ist, als die anderen.

Danke nochmal, einen Termin beim Physio werd ich auch demnächst mal wieder ausmachen, der soll sich das anschauen.
Jeder Mensch ist Ausländer. Fast überall.


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Hallo, Ernährungsumstellung Richtung Dr. Feil würde ich Dir anraten. Die ganzen Sonderausgaben die Dir die Ärzte empfehlen dienen nur für der eigene Befriedigung der Ärzte.
Gruß Wasseronkel
___________________________

Unser Gesundheitswesen kostet zuviel, es schließt zu viele Menschen aus, und es fördert weder Gesundheit noch verhindert es Krankheit. Es ist Zeit sich zu erheben, reinen Tisch zu machen und die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst zu übernehmen.


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208
Hallo Sandrina,

habe mich hier durch den ganzen Thread gelesen und finde es toll wie Du den Ratsuchenden hilfst!

Bevor ich mich in den offenbar tiefen Dschungel der Kölner Orthopäden und Sportmediziner werfe; vielleicht hat ja jemand einen guten Tipp, ich bin nämlich völlig überfordert weil das Angebot riesen groß ist und bei den meisten viele abraten und viele anraten, ich aber Angst vor "Abzocke" im Sinne von Behandlungsmarthon& und fehlender Ursachenforschung habe.

Zu meinem Problem:

Ich bin immer viel gelaufen, anfangs sogar regelmäßig HM. Seit einem Jahr, in dem ich sehr unregelmäßig gelaufen bin, habe ich allerdings selbst bei kurzen Trainingseinheiten von 20min anschließend immer ca. 5-7 Tage Muskelkater und das jedes Mal. Die Schmerzen sind wirklich heftig und für mich völlig neu. Schuhe sind gleich und der Laufstil ist antrainiert, im Leichtathletikverein. Zudem habe ich Probleme mit dem rechten Sprunggelenk, die sich am besten beschreiben lassen, als das es sehr schmerzt, wenn ich den Fuß anziehe und dann nach außen wegknicke. Das ganze ist immer leicht geschwollen und um den Knöchel rum die Haut leicht gelblich.

Über eine Antwort freue ich mich sehr und wäre über Tipps und Ratschläge sehr dankbar!!!!

Gruß und erfolgreichen Start in die Woche

Ben

209
Lieber Ben,
Du beschreibst eine starke Überlastung im Bereich des Sprunggelenkes (wahrscheinlich Sehnen), dementsprechend wird auch die Unterschenkelmuskulatur (welche ja zu den Sehnen am Knöchel "dazugehört") auch überlastet sein.
Wo hast Du denn den "Muskelkater"? Heftige Schmerzen sind das ja normalerweise nicht.
Evtl. ist Dein Laufstil auch zu fordernd, bzw. hast Du Dich noch zu wenig daran gewöhnt - im Leichtathletikverein wurde wahrscheinlich ein vorfußlastiger Laufstil mit kurzer Bodenkontaktzeit gelehrt. Das ist gut für schnelle Zeiten und an und für sich auch korrekt, aber langsame Gewöhnung ist wichtig.
Problematisch sind in dem Zusammenhang sicherlich auch die unregelmäßigen Laufeinheiten. Regelmäßig kurze Strecken bei Schmerzfreiheit, um den Knöchel herum Kühlen, Fascienrolle biszumgehtnichtmehr - vor allem vor jeder Trainingseinheit. Wenns ned besser wird, ab zum (guten Sport-)Physiotherapeuten.
Viele machen den Fehler, bei Schmerzen zu pausieren (das ist noch ned der Fehler :D ) und dann aber gleich mit 30 oder sogar 60min wieder anzufangen. Noch dazu erholt, vielleicht noch zu schnell gestartet, usw. Das funktioniert so gut wie nie!
Parallel würd ich bei Deinen schmerzen auch hinsichtlich Venen sicherheitshalber alles abklären lassen. Das was Du beschreibst, ist kein "normaler" Muskelkater.
Alles Gute,
Sandrina
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Wadenbeschwerden im jungen Alter

210
Hallo Sandrina,
Ich möchte mich schon einmal vorab für deine Hilfe bedanken , die du hier im Forum anderen gegenüber entgegenbringst.

Hier kriegst du nun etwas Input:

Zusammengefasst kann man zu meinen Beschwerden sagen, dass ich letztes Jahr (Oktober) einen kleinen Muskelfaserriss hatte und noch heute mit Wadenproblemen kämpfe (verschiedene Stellen). Nun bange ich um meine Wadenmuskulatur und hoffe nicht, dass das chronisch ist und nie wieder weggeht.
Zum einer Geschichte habe ich hierschon etwas geschrieben.
Ist allgemein eine sehr lange Geschichte.

Angefangen hat es im November 2014 als ich in einen Wadenschmerz (im msc. Soleus) in einem WK auf 5km kurzerhand hineingelaufen bin. Danach fing das Dilemma erst richtig an. Unzählige Arztbesuche, 4 Wochen Sportpause, probieren, Pause, probieren, MRT, Physio usw. bis April 2015. Sehr ungewöhnlich für einen Faserriss und so ging ich zu einem Sportorthopäden, der mir mit einer genauen Laufstilanalyse weiterhelfen sollte.
Er fand heraus, dass ich diverse muskuläre Defizite habe und deshalb Proniere bzw. beim Auftreten Supiniere. Diese Probleme versuche ich seit einigen Wochen mit Theraband, BalancePad und Stabi-Übungen zu beheben. Neue Schuhe sollten helfen, den Fuß zu unterstützen.

Das Ungewöhnliche: Die Wadenschmerzen wollten seit 2014 einfach nicht weggehen. Eigentlich logisch; denn die betroffenen Muskeln werden andauernd belastet. Und so plage ich mich auch heute noch damit herum. Teilweise tun beide Wadeninnenseiten weh (Msc. Soleus/Gastrocnemius). Es gibt Wochen da läufts rund (70 WKM) und Wochen da geht gar nichts (10 WKM). An die alten Umfänge komme ich einfach leider nicht mehr heran
.
Nun möchte ich noch einige Fakten ergänzen, damit du die Situation dir besser vorstellen kannst:

Ich bin 20, männlich, wiege 66 kg bei 1,82m Größe.
Meine Bestzeiten liegen auf 10k bei 35min, HM bei 79min.

Allgemein trainiere ich gerne ohne viel Kohlenhydrate. Morgens eine Einheit nüchtern macht Spaß. Wenn dann KH's eingeschoben werden, habe ich gefühlt die doppelte Energie (z.B. für Intervalle). ( Nach Dr. Feil)
Ich esse vielfältig (Vollkorn, viel Quark, Milchprodukte, supplementiere Magnesium) und sehr bedacht - heißt: Ziel ist das Minimum an Gewicht vor allem fürs Laufen.

Leider habe ich immer wieder Probleme mit den Waden. Nicht immer direkt mit der betroffenen Stelle vom Faserriss, nein z.B. auch die andere Wadenseite/Wadenbein. Seit ich beim Orthopäden war, mache ich alle zwei Tage Kräftigungsübungen für die Abduktoren (leichtes Overcrossing), Stabis und Gleichgewichtsübungen auf dem BalancePad.

Ich weiß leider nicht mehr weiter. Es kann so viele Ursachen haben, oder vielleicht ist es eine ganz Offensichtliche, die ich so nicht sehe? Eventuell zu viel Motivation - dauerndes Übertraining? Zu wenig Kohlenhydrate für die Muskeln? Mit Fett arbeiten diese doch auch einwandfrei dachte ich...

Vielleicht kannst du mir weiterhelfen - ich jedenfalls freue mich über jede Antwort!

Beste Grüße
Matthias

211
Hallo Matthias,
Du bist ja ein recht flotter Läufer und da muss die Wade entsprechend mitarbeiten. Muskelverletzungen heilen normalerweise recht rasch, damit keine Vernarbungen entstehen, bzw. um diese möglichst gut aufzulösen, kann ein guter Sportmasseur oder Physio helfen. Bei so einer langen, chronischen Geschichte würd ich das machen.
Findet dieser nicht wirklich etwas Auffälliges (selten, aber manchmal passiert es, dass man im Muskel nix findet), würd ich mich venentechnisch zur Sicherheit untersuchen lassen.
Dann kann man durch seinen Laufstil die Belastung der Waden beeinflussen - Vorfußlauf, bergauf und betont lange Schritte sind eher schlecht, während hohe Frequenz und ein flacher Fußauftritt die Waden entlastet. Idealer Zeitpunkt also für ausgiebiges Grundlagen- und Frequenztraining.
Auch die flachsten Schuhe mit der geringsten Sprengung können vorübergehend mal im Schuhschrank bleiben. Vielen hilft Kompression, wenn die Muskeln so halb am Limit oder schon drüber sind (ich finde, es hilft, aber nur, wenn eben die Waden den limitierenden Faktor darstellen, Leistungssteigerung darf man sich wohl nicht erwarten ...)
Aufwärmen ist ganz ein wichtiger Punkt. Wenn Du zb Deine Grundlagenläufe in Hausnummer 5min/km läufst, ist das schon ein Tempo, das ich nicht von der Tür weg laufen würde. Die ersten 10min ruhig eher 6min/km und dann, wenn alles warm ist, Du Deinen angenehmen Laufrhythmus gefunden hast, die gewohnte Geschwindigkeit laufen.
Ob es auch am Training/Übertraining liegt? Wenn der Schmerz nicht immer an derselben Stelle ist, sondern wandert und auch mal die andere Seite betrifft, würd ich das Training überdenken. Langfristiger denken, Krafttraining mit aufnehmen - aber gerade hinsichtlich Waden vorsichtig mit Fußstrecker-Übungen beginnen.
Ernährung: Da fehlt einfach die Datenlage, um das zweifelsfrei beurteilen zu können - mein Rat wäre, probier doch einfach aus, ob Du mit normaler Ernährung weniger Probleme hast.
Generell halte ich nix von speziellen Ernährungsformen. Veganer sein aus ethischen Gründen find ich toll und bewundernswert, aber den LowCarb-Trend kann ich nicht recht nachvollziehen, vor allem hab ich noch keinen leistungsorietierten Sportler kennengelernt, bei dem das wirklich funktioniert. Man muss auch nicht LowCarb essen, um abzunehmen. Ich bin auch nicht grad schwer und ich ernähre mich bis auf das Weglassen von Zusatzstoffen und nicht-biologisch erzeugten (tierischen) Lebensmitteln ohne Einschränkungen. Ich glaube nicht, dass mich Zucker und Schokolade langsamer macht, immerhin verbraucht man bei entsprechendem Training genug und isst ja auch "gesündere" Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte.
Als ersten Schritt kann ich Dir aber auch die BlackrollMini und deren Anwendung für die Waden vor (!) jeder (!) Trainingseinheit empfehlen.
Schau einfach, was es bei Dir bewirkt :)
Viele liebe Grüße,
Sandrina
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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Hallo Sandrina,
danke für deine schnelle Antwort, hat mich gefreut! Habe nun noch ein paar Sätze zu deinen Ansätzen formuliert, da doch ein paar Fragen offen waren. Vielleicht hast du ja noch Einwände zu der einen oder anderen Sache. :wink:

---------------

Das stimmt, ohne entsprechende standhafte Wadenmuskeln kann ich weiteres qualitatives Training vergessen. Ich denke schon, dass ich zeitlich weiter vorstoßen kann (bin mit 40 Wkm die 35 gelaufen), aber das sorgt meist für Übermotivation und zum Modus "jetzt" umsetzen wollen, was nicht immer das Beste ist (Training an der Grenze, immer irgendwo ein kleines Zwicken in der Wade etc.) Immer die blöde Frage "was wäre möglich, wenn man richtig trainieren könnte" :/

Beim Physio war ich schon wegen dem Muskelfaserriss und hatte eine manuelle Therapie. Eine Elektrotherapie oder Ultraschalltherapie hatte ich jetzt noch nicht. Geholfen hat das Ganze nicht wirklich - außer vielleicht ein bisschen entspannt.
Vielleicht werde ich noch einmal zu einem Orthopäde, falls die Probleme weiter bestehen bleiben und die angesprochenen Venen untersuchen lassen. Man weiß ja nie.

Der Orthopäde hat festgestellt, dass ich eben einen Knick-Senk-Spreiz Fuß und Dysbalancen habe (Overcrossing, Aufkommen mit Supination, Abdrücken mit Pronation), deshalb leicht gestützte Laufschuhe und die Kräftigungsübungen (seit 3 Monaten).
Barfußlaufschuhe mit geringer Sprengung habe ich gänzlich nach Achillessehenproblemen verbannt und ersetzt.

Durch die Übungen hat sich der Laufstil auch verbessert, weniger Supination beim Abdruck. Der Trainer hat recht lange den Laufstil sehr gelobt (ohne Zeitlupenaufnahme, er hat die Details/Probleme quasi nicht gesehen).

Den Tipp mit den Kompressionssocken kann ich so auch teilen. Nach dem Training / im Alltag zu tragen bringt deutlich mehr und wurde auch von dem Orthopäden angeraten.

Zur Trainingshärte: Ich denke, dass das Training nicht sehr hart oder überdimensioniert ist. Klar das ist rein subjektiv, aber allzu viel kann man bei 30-40Wkm nicht falsch machen :)
- Meist 2-3 GA I Läufe & 1 QTE (Intervalle, davor Lauf-ABC), (+3 Stunden Rennrad)
Mit dem Gewicht liege ich ja auch am unteren Limit, was die Belastungen auf die Waden eher gering hält.

Im Alltag bin ich recht viel auf den Beinen als pendelnder Student, was die Regeneration schon öfters verlangsamt hat :/


Zur Ernährung:
Ich bin auch absolut gegen den LowCarb Trend (vor einem Jahr noch lowcarb ernährt :klatsch: ). Wie geschrieben, esse ich eher nach Feil, also viele gute Fette und Kohlenhydrate, wobei die prozentualen Anteile der Makronährstoffe ganz grob bei 25/40/35 (E/F/KH) liegen. Eben deutlich unter der Empfehlung der DGE (von >60% Khs am Tag).
Natürlich muss es (dunkle) Schokolade geben ;-) Wir haben ja eigentlich kein Gewichtsproblem, möchte auch nicht weiter abnehmen - so passt das.
Angst habe ich davor, dass ich vielleicht zu viel abgenommen habe und sich Wadenmuskulatur abgebaut hat. Das hoffe und denke ich jetzt mal nicht, da das beanspruchte, aktive Muskulatur ist und normalerweise dann nicht abgebaut wird.

Wie du schon gesagt hast, spricht natürlich nichts dagegen, einfach mal die Empfehlung der DGE für 2-3 Wochen versuchen einzuhalten. Vielleicht hilft es ja, aber eigentlich fühle ich mich aktuell mit der Ernährung sehr wohl.


Den Tipp mit der Blackroll (habe die Große) werde ich in Zukunft mal probieren :daumen: Habe allerdings großen Respekt vor der Rolle, weil ich es schon oft geschafft habe, das Muskelkater um Tage zu verlängern, indem ich nach dem Training (zu viel?) gerollt habe.

Nochmal ein herzliches Dankeschön und sportliche Grüße
Matthias

213
Hi Matthias,

>>>Immer die blöde Frage "was wäre möglich, wenn man richtig trainieren könnte" :/

Reihenfolge beim Training: Zuerst gesund werden, dann sukzessive aufbauen, DANN erst Ziele setzen.

>>>Beim Physio war ich schon wegen dem Muskelfaserriss und hatte eine manuelle Therapie. Eine Elektrotherapie oder Ultraschalltherapie hatte ich jetzt noch nicht. Geholfen hat das Ganze nicht wirklich - außer vielleicht ein bisschen entspannt.

Ich meinte eh manuelle Therapie und nicht Elektro/Ultraschall. Wenns nicht viel geholfen dann
- war entweder der Physio schlecht/nicht der Richtige für Dich
- oder Du hast parellel zu viel gemacht und damit die Wirkung zunichte gemacht
- bzw. einfach auch zu wenig lang dran weitergearbeitet.
Oder eine Kombination davon :)

>>>Vielleicht werde ich noch einmal zu einem Orthopäde, falls die Probleme weiter bestehen bleiben und die angesprochenen Venen untersuchen lassen. Man weiß ja nie.

Da musst zum Venenspezialist, der Orthopäde kann Dir dabei nicht helfen.

>>>Der Orthopäde hat festgestellt, dass ich eben einen Knick-Senk-Spreiz Fuß und Dysbalancen habe

Gibts einen, der das nicht feststellt ;)

>>>(Overcrossing, Aufkommen mit Supination, Abdrücken mit Pronation)

Hab Dich nicht gesehen und maße mir deshalb auch keine Diagnose an - aber Overcrossing entsteht bei höherem Lauftempo und Fußaufsatz in Supination und Übergang zur Vorfußpronation ist ein physiologisches (=gesundes, natürliches) Bewegungsmuster.

>>>deshalb leicht gestützte Laufschuhe und die Kräftigungsübungen (seit 3 Monaten).

Da kann ich nicht viel dazu sagen, leichte Stütze wird wahrscheinlich (!) nicht grob verkehrt sein und Kräftigung - ja, wenn der Muskel überlastet ist, ist das eh schwer. Hatte diese Woche erst eine Art "Fortbildung" bei "meiner" Physiotherapeutin zum Thema Beinachsentraining - unglaublich, wie sehr man die Fußstellung über die Hüfte beeinflussen kann. Vielleicht schreib ich mal einen Artikel drüber, aber wesentlich ist, einen guten Physio (=Biomechaniker :) ) vor Ort zu haben, der DIR das genau an Deinem Körper erklärt. Dann kann man mit Ausfallschritten, Kniebeugen, einbeinigen Übungen, etc. mit entsprechender Unterstützung durch Spiegel und gezielter Stabilisation der Hüfte sehr viel für die Beinachse machen und damit die korrekte Fußstabilisation deutlich erleichtern - was die ganze Wade entlastet, bzw. Ressourcen frei gibt, um schneller zu laufen :)

>>>Zur Trainingshärte: Ich denke, dass das Training nicht sehr hart oder überdimensioniert ist. Klar das ist rein subjektiv, aber allzu viel kann man bei 30-40Wkm nicht falsch machen

Seh ich anders. Mit 30-40km kann man viel falsch und viel richtig machen. Korrektes, langsames Auf-/Abwärmen zb hat auch nix mim Umfang zu tun.

>>>Ich bin auch absolut gegen den LowCarb Trend (vor einem Jahr noch lowcarb ernährt ). Wie geschrieben, esse ich eher nach Feil, also viele gute Fette und Kohlenhydrate, wobei die prozentualen Anteile der Makronährstoffe ganz grob bei 25/40/35 (E/F/KH) liegen. Eben deutlich unter der Empfehlung der DGE (von >60% Khs am Tag).
Natürlich muss es (dunkle) Schokolade geben ;-) Wir haben ja eigentlich kein Gewichtsproblem, möchte auch nicht weiter abnehmen - so passt das.
Angst habe ich davor, dass ich vielleicht zu viel abgenommen habe und sich Wadenmuskulatur abgebaut hat. Das hoffe und denke ich jetzt mal nicht, da das beanspruchte, aktive Muskulatur ist und normalerweise dann nicht abgebaut wird.
Wie du schon gesagt hast, spricht natürlich nichts dagegen, einfach mal die Empfehlung der DGE für 2-3 Wochen versuchen einzuhalten. Vielleicht hilft es ja, aber eigentlich fühle ich mich aktuell mit der Ernährung sehr wohl.

Das Ernährungsthema scheint bei Dir ein Großes zu sein und es wundert mich immer wieder, wieso das bei so vielen Läufern der Fall ist.
Es ist nicht einfach, wenn man in diesem Denkschema mal drinnen ist, aber das Ziel sollte in meinen Augen sein, das Ganze entspannter zu sehen.

>>>Den Tipp mit der Blackroll (habe die Große) werde ich in Zukunft mal probieren Habe allerdings großen Respekt vor der Rolle, weil ich es schon oft geschafft habe, das Muskelkater um Tage zu verlängern, indem ich nach dem Training (zu viel?) gerollt habe.

Das ist ja schon fast eine "Diagnose". Ich könnte stundenlang auf der (großen!) Rolle verbleiben und würde mir dabei keinen Muskelschmerz holen. Wenn das bei Dir schon der Fall ist, dann hast Du da Verhärtungen/Verklebungen im Muskel und die müssen weg! Jeden Tag rollen, nach 2 Wochen wirds schon deutlich besser sein. Keine Angst davor, wenn du mal das Training bissl reduzieren musst deswegen - sind ja nur ein paar Tage und Du willst das Problem doch langfristig lösen!
Ich selbst spür an der Wade mit der großen Rolle gar nix mehr. Ich nehm da nur noch die BlackrollMini :)
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
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Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
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214
trifeminine hat geschrieben:...Als ersten Schritt kann ich Dir aber auch die BlackrollMini und deren Anwendung für die Waden vor (!) jeder (!) Trainingseinheit empfehlen....
Ich klinke mich mal kurz ein.;-) Die kleine BlackrollMini funktioniert auch für die Waden? Habe dafür bisher immer die große genommen... Die Mini soll ja auch für den Fuß gut sein!?

LG
Chris

215
Okay, das werde ich auf jeden Fall beherzigen und das Training etwas umstrukturieren.

Zur Blackroll:
Klar möchte ich langfristig schmerzfrei werden/bleiben, aber wie bereits geschrieben habe ich Angst beide Waden zu schrotten.
Kann ich da bedenkenlos jeden Abend Rollen? Bin unter der Woche fast den ganzen Tag auf den Beinen und gehe recht viel.. Wenn da dauernd Schmerzen auftreten (vom Rollen evtl.) wäre das auch nicht so gut. Oft habe ich nach einem langen Tag leichtes Ziehen in unverletzten Wadenmuskelteilen und die Venen treten an den Stellen besonders hervor.

216
BlackrollMini: Wenn die Große noch "heftig" ist, dann erstmal damit lockern, aber ich spür bei der Großen nix mehr an den Waden (während der vordere Oberschenkel noch ordentlich "reagiert".
Mit der Kleinen kommt man noch besser in die Tiefe.
Fürn Fuß nehm ich eigentlich nur den (Tennis)Ball.
Angst, die Waden "zu schrotten": Wenn Du auf die Fascienrolle so massiv reagierst, gehört das behandelt und nicht weitertrainiert. Kenne niemanden (!), der sich mit der Rolle "geschrottet" hätte, aber ja, es ist schon schmerzhaft, wenn arge Verklebungen im Bereich der Fascien bestehen.
Also was Du beschreibst, ist nicht "normal", bzw. auch kein "Muskelkater". Das sind vermutlich auch Vernarbungen, die dann zur Spannungserhöhung in ursprünglich gesundem Gewebe führen - deshalb Therapie durch Physiotherapeut, Kompression, Eigenbehandlung mit der Rolle langsam steigern, Trainingsanpassung :)
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Gut, Sandrina, das hilft schon deutlich weiter. Danke nochmals!
Ich werde versuchen das Ganze umzusetzen.

Ich wünsche ein sonniges und hoffentlich zugleich kühles Wochenende!

Grüße
Matthias

219
Huhu zusammen!

Ich hoffe, dass es ok ist, wenn ich als neuangemeldeter Nutzer gleich die "Sprechstunde" in Anspruch nehme. Das Problem ist, im Internet finde ich nichts zu meinem Problem und der Termin bei meinem Orthopäden ist erst am 19. August :/ Nun zu meinem Problem:

Ich hatte anfangs April einen Unfall, bei dem ich mir das Sprunggelenk verletzte (Supinationstrauma). Nachdem ich schön fleissig die PECH Regeln anwandte und die Schmerzen nicht verschwanden, ging es nach einem Tag in den Notfall. Diagnose: Bänderüberdehnung. Klang für mich zu Beginn nicht so schlimm, und die Ärztin meinte eine Sportpause von 6 Wochen inkl. Tragen einer Gelenksbandage und dann sollte es wieder gut sein. War es leider nicht. Nach den 6 Wochen hatte ich immer noch starke Probleme beim Treppen runtersteigen und so verordnete mir mein Hausarzt ein MRI. Befund des MRI's:

- Ossärer Ausriss des hintersten Aussenbandes (Lig. talofibulare posterius)
- Sehnenentzündung v. Peroneus longus und brevis
- Spongiosaödem der Fibulaspitze

Meine Behandlung sah dann wie folgt aus: Komplette Ruhigstellung und Physiotherapie. Ich hatte während der ganzen Zeit nie wirklich Probleme im Bereich des ossären Ausrisses (mein Arzt meinte auch, dass es durchaus möglich sei, dass ich schon länger mit dieser Verletzung herumlaufe, denn es war die Rede von einer Pseudoarthrose), mein grosses Problem sind die Sehnen. Und zwar ist der Bereich unter / hinter dem Knöchel (also im Sehnenverlauf) immer noch stark verdickt und steinhart (auch im entspannten Zustand). Ich weiss nicht genau, ob es in diesem Bereich eine Sehnenscheide gibt oder ob das die Sehnen sind, welche so verdickt sind.

Nun das ist mein aktueller Stand: Im Alltag bin ich schmerzfrei, ab und zu spüre ich noch, dass etwas im Bereich des Sprunggelenks noch nicht ganz in Ordnung ist. Da ich seit meinem Unfall brav auf Sport verzichtete (was sehr sehr schwer war / ist), kann ich nicht sagen, wie sich das ganze beim Sport verhält. Die Probleme treten bei der Pronation des Fusses auf. Da ich meinen Fuss knapp 3 Monate ruhig hielt, muss ich, laut meinem Physiotherapeut, wieder eine normale Pronationsbewegung lernen. Er hat mir dazu Übungen gezeigt, wie ich das ganze verbessern kann. Das Problem dabei ist, dass wenn ich die Pronation ausführe, ich an einen gewissen Punkt komme, bei dem die Sehne "an etwas ansteht" (Ich hoffe es ist einigermassen verständlich). Bis zu diesem Punkt ist alles ok, aber ab dann wird es leicht schmerzhaft.
Meine Frage wäre nun, ob dieser Widerstand durch die verdickte Sehne / Sehnenscheide kommt? Falls ja, geht diese Verdickung wieder von selbst weg (weil die besteht nun auch schon eine ziemlich lange Zeit)? Mein Physiotherapeut konnte mir leider auch keine Antwort darauf geben. Während der Physiotherapie machen wir vor allem passive Bewegungen, um die Beweglichkeit des Sprunggelenks wiederherzustellen. Diese Verdickung ist nicht druckschmerzhaft und erwärmt sich auch nicht oder etwas ähnliches. Ich würde sogar fast behaupten, dass wenn ich diese Verdickung nicht hätte, ich wahrscheinlich bereits wieder mit dem Sport angefangen hätte...

Ups, das geriet jetzt länger als geplant, aber ich hoffe ich konnte mich einigermassen Verständlich ausdrücken. Ich hab von so einer Verdickung bisher nur im Bereich des Handgelenks gelesen, was mir nicht viel weitergeholfen hat. Auf jeden Fall schon mal Danke fürs Durchlesen, bin froh über jeden Tipp / Ratschlag :wink:

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Lieber Eldu,
es ist kein Problem, dass dies Dein erster Beitrag ist!
Leider wird beim Überknöcheln/Supinationstrauma häufig die Zerrung (und damit meist nachfolgender Sehnen-/Sehnenscheidenentzündung) der Peronealmuskulatur am äußeren Sprunggelenk übersehen. Bei Dir kam noch der knöcherne Bandausriss und eine Beleidung des Wadenbeins dazu (evtl. ist das Letztere auch eher eine dauerhafte Überlastungserscheinung, denn Knochenmarksödeme entstehen eher nicht bei einer Überdehnung, sondern einer Stauchung, aber das kann man aus der Ferne natürlich nicht genau beurteilen).
Ich würde auch - genauso wie Dein Arzt - davon ausgehen, dass die Sehnen das größte Problem darstellen. Wichtig ist, die dazugehörige Muskulatur zu lockern, Fascien- und (!) Triggerpunkttherapie. Kannst Du mit Fascienrolle an der Außenseite des Unterschenkels vom Knöchel bis zum Knie raus unterstützten - täglich mind. 1mal bis die Beschwerden weg sind und vor allem vor Belastung.
Die Verdickung, die Du beschreibst, das sind wohl die Peronealsehnen. Diese sollte sich nach und nach bei vorsichtiger (!) Belastungsaufnahme zurückbilden, sodass die Sehnen wieder korrekt in ihrer Verankerung zu liegen kommen und nix mehr "springt". Durch Taping kann man evtl. vorübergehend die schmerzhafte Bewegung zum Sporteinstieg limitieren. Auch mit Schuhen kann man experimentieren. Das ist bissl Versuch/Irrtum, weils bei Dir zunächst gar nicht vorrangig darum geht, die "perfekte" Bewegung hinzubekommen, sondern die Sehnen schmerzfrei belasten zu können, sodass die Entzündung sich nach und nach zurückziehen kann und die Beweglichkeit wieder besser wird.
Du bist eh schon in physiotherapeutischer Behandlung, also ich bin zuversichtlich, dass ihr da eine Lösung finden werden. Es ist klar, dass der Therapeut nicht versprechen kann, was wie schnell klappt, jeder Mensch und Läufer ist ein wenig anders.
Ich hoffe, Dir damit ein bisschen weitergeholfen zu haben :)
Viele Grüße,
Sandrina
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
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Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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Danke dir vielmals für deine Antwort, das hört sich auf jeden Fall schon mal besser an, als ich es mir in Gedanken ausgemalt habe. Ich werde mir die Tipps zu Herzen nehmen und danke nochmals für deine ausführliche Antwort :)

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Hallo Sandrina,

den post hab ich vorhin schon in einem anderen thread gemacht bevor ich deinen gesehen habe.. trotzdem nochmal hier:

habe vor ca 3 Monaten angefangen zu laufen.. 12kg sind runter und hab auch meine 30min ohne Pause schon geschafft und arbeite jetzt auf 10km hin.

Nun seit 4 Tagen habe ich schmerzen im rechten Fuß.. ziehmlich mittig beim Mittelfußknochen.. eigtl. nur beim auftreten, springen, gehen etc..den Fuß selber zu bewegen schmerz gar nicht und im Ruhezustand auch keine Probleme. Es kam ganz plötzlich.. bin nur über die Straße gerannt und dann kam ein leichtes ziehen.. seit dem.. die Beschwerden.


Laufen kann ich damit leider nicht..obwohl ich so gerne wieder laufen würde.. bin jetzt 3-4x die Woche gegangen.. sollte ich jetzt schon zum Arzt oder kann ich noch abwarten mit schonen.

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Hi :)
Erstmal - gratuliere zum Abnehmerfolg! Würde erstmal auf Alternativsportarten umsteigen, bis das LAufen wieder klappt (Radfahren bietet sich besonders an, auch gern in wechselnder Intensität).
Am Besten, Du postest ein Foto mit der eingeringelten Stelle, wo es wehtut - bzw. passt vielleicht die Erklärung in dem Artikel von mir dazu:
http://www.orthomed-ganganalyse.at/site ... ikel-6.pdf
(Bild rechts oben)
Wenns Spreizfußbeschwerden sind, hilft - temporär, bis die Probleme wieder weg sind - eine Mittelfußpelotte/Metaleiste oder eine Sporteinlage mit ebendieser Abstützung - ohne mediale Gewölbestütze.
Auch Schuhe mit bissl dickerer, festerer Sohle helfen.
Aber genaue Diagnose ist schwierig, "mittig beim Mittelfußknochen" ist unklar, weil wir immerhin fünf im Fuß haben :)
Viele Grüße
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danke für die schnelle Antwort.. hab mich wohl nicht so richtig ausgedrückt..

hier 2 Bilder.. hoffe es hilft. Es ist wahrscheinlich nicht mal der Mittelfußknochen. Schau's dir einfach mal an.

Schmerzen wie gesagt nur beim Drücken der Stelle.. oder beim Belasten


pics:
- Album on Imgur

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Ok, das ist ganz was anderes, als in dem Artikel behandelt wird.
Mein erster Tipp wäre Zehenstreckersehne, geh mal vor Ort zum Physio und lass Dir den dazugehörigen Muskel (!) mittels Triggerpunktbehandlung auflockern. Sollte dann ziemlich sofort nachlassen und das wäre dann auch von der Diagnose recht sicher.
Andernfalls kann jede mögliche Reizung des Gelenks an der Stelle oder auch ein Knochenmarksödem, etc. in Frage kommen (unwahrscheinlicher als die Sehnenscheidenentzündung).
Dann ginge es auch noch weiter in die Ursachenfindung, Außenrandüberlastung (Schuhe anschaun, evtl. zu sehr gestützt?), Schnürung zu fest?
Aber das sind Punkte, da kann ich Dir aus der Ferne leider wenig weiterhelfen :(
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Liebe Sandrina,
es ist ja wirklich toll, dass du hier dein umfangreiches Wissen teilst, vielen Dank dafür.

Ich habe nun heute den ganzen Tag überlegt, und frage nun doch nocheinmal die Fachfrau :daumen:

Meine Orthopädin diagnostiziert heute bei mir eine Tenditis tibialis anterior. Mein Schmerz ist vorwiegend im Fuß (Fußrücken) spürbar und über dem Außenknöchel, auch in der Wade zwickt es ein wenig. Ich kann mein Bein gut bewegen und habe beim Laufen an sich keine Beschwerden. Ich vermute, die Entzündung ist nicht so dramatisch, trotzdem mache ich mir Sorgen, ob alles gut ausheilen wird. Und frage mich, wie die Chancen dafür stehen.

Moderates Training ist laut meiner Ärztin möglich. Jedoch was ist moderat? Kein Tempo? Okay, Laufumfänge reduzieren, prozentual pro Lauf? Oder auf die Wochenkm bezogen? Ich laufe ca 4 mal wöchentlich insgesamt um die 60km (Di, Do, Sa, Sonntag langer Lauf: diesen am liebsten :-))

Ich habe diese Treppenübung gefunden und dehne ab sofort intensiv die Achillissehne mittels Zehenspitzenstand und Absenken des Fußes. Anschließend mache ich Massageanwendungen auf der Black Roll. Ist das zuviel des Guten?
Was ist mit zusätzlichen Enzymeinnahmen z.B. diese Ananasenzyme, ist das sinnvoll? Diclofenac, auch verordnet worden (weil ich so gedrängelt habe) Hilfreich einzunehmen gegen die Entzündung??
Fragen über Fragen, ich möchte doch gern wieder unbeschwert laufen und im April meinen ersten Marathon finishen... :hallo:

229
Liebe Kirsten,
wenn Du beim Laufen selbst gar keine (!) Beschwerden hast, würde ich mich sukzessive wieder an gewohnte Umfänge/Intensitäten herantasten und parallel darauf achten, wirklich täglich den Tibialis anterior (Muskel an der Schienbeinvorderseite, der an der TibAnt-Sehne ansetzt und bei viel Spannung dann dort zu einer Reizung führt) lockern. Das geht knieend auf einer Fascienrolle, vom Sprunggelenk bis zum Knie rauf oder Eigenmassage, indem man den Muskel versucht von der Schienbeinkante "nach außen wegzuziehen" und somit zu lockern. Die gereizte Sehne beim Sprunggelenk vorne kann man am Abend immer kühlen. So weit ich das verstanden hab, hast Du keine Schmerzen unter Belastung, wobei ich mich frage - wann spürst Dus und wieso bist Du damit zum Arzt? Also irgendeine Auffälligkeit muss es gegeben haben.
Wade: Wenns vorne nie weh tut (weh getan hat), hat das vermutlich andere Gründe (Laufbelastung am Ehesten :) ). Wenn doch vorne wehtut, belastest die Wade wohl ungewohnt. In jedem Fall hilft auch da die Anwendung der Fascienrolle vor jeder Trainingseinheit.
Was das Wadendehnen (du beschreibst es mit Achillessehnen Dehnen) konkret fürn Tibialis anterior als "Behandlung" bringen soll, ist mir nicht klar, aber fürn Läufer eine wichtige Standardübung. Und bissl kann die Lockerung des Gegenspielers auch bewirken. Lockerung vorne (auch mal dehnen durch Knien ohne Rolle drunter) ist wichtig.
Lockern, Massieren, Dehnen (sofern man nicht so extrem dehnt, dass man eine bestehende Entzündung verstärkt, wie das bei akuten Schmerzen sein kann, dann paar Tage warten) wird nicht schaden, im Gegenteil. Deine Laufumfänge sind ja auch nicht ganz gering - aber wenn keine Schmerzen, kein Problem.
Enzyme: Manche machen ganz gute Erfahrungen, aber ganz banal Kosten/Nutzen - eher nein, denn das Geld in einen Physio zu investieren bringt zig mal mehr. Von Diclofenac würde ich abraten, belastet den Magen und wenn die Sehne überlastet ist, braucht sie die Entzündung (= gute Durchblutung) zum Abheilen. Entzündungshemmer beschleunigen nicht (!) die Sehnenheilung.
Liebe Grüße
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vielen, vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Antwort.

Beim Laufen selbst habe ich tatsächlich keine Beschwerden, sehr verführerisch einfach weiter zu laufen :-)
Den Schmerz spüre ich im Ruhezustand oder wenn ich doch mal auf dem Sofa herumliege oder länger einfach sitze. Dann fühlt sich der Fußrücken an, als würde es darin brennen - so stelle ich mir Entzündungsschmerzen vor. Am Außenknöchel verläuft eine Sehne, die wie eingeklemmt scheint, stößt man irgendwo an oder drückt selbige (ist mir beim abtrocknen aufgefallen) dann beißt der Schmerz über den Fußrücken. Zunächst habe ich mir da nix draus gemacht, dann hatte ich aber das Gefühl, der Schmerz würde die Wade herauf kriechen, deshalb bin ich zur Ärztin gegangen mit der Vermutung, dass sich hier eine Entzündung ausbreitet.

Dein Hinweise für die Faszienrolle beherzige ich auf jeden Fall und werde diese Übungen täglich durchführen. Ich bin ja gern auf der Rolle :-)))
Ebenso werde ich, wenn dann auch prophylaktisch, die Treppenübung fortführen.

Diclo lasse ich dann ersmal weg. Okay.
Und laufen werde ich auch - juchhu! 10-11km ein Lauf, sollten doch möglich sein. Morgen geht´s zur Physio, mal sehen, was dort passiert :-))

Vielen, vielen Dank nochmal, du hast mir tolle Tipps gegeben :nick: :D

231
Super, dann hoffe ich mal, dass der Physiotherapeut die Probleme abfangen kann, sodass es beim Laufen nicht lästig wird.
Ich drück Dir die Daumen!
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Schmerzen im rechten oberen Oberschenkel
Hallo Sandrina,
hab meine Frage bereits an die Allgemeinheit im faden „Gesundheit und Medizin“ gestellt, aber ich möchte es hier auch noch einmal versuchen.
Zu meiner Person: Ich bin männlich, 54 Jahre alt und 69 kg schwer. Laufe regelmäßig seit etwa 10 Monaten. Nach anfänglichen, aber erfolgreich überwundenen Wadenproblemen habe ich meine Laufumfänge ziemlich rasch gesteigert und liege momentan so bei einem Wochenpensum zwischen 50 und 70 km.
Seit etwa 3 Wochen plagen mich Schmerzen im rechten oberen Oberschenkel mal mehr, mal weniger. Zeitweise und wahrscheinlich auch durch die durch mich eingenommene Schonhaltung strahlen die Beschwerden nach oben bis in die Hüfte und nach unten über die Knie bis in die Waden und die Fußgelenke aus. Habe seitdem öfters mal ein oder auch zwei Tage Laufpause eingelegt und mein Wochenpensum auf die schon erwähnten rund 50 km zurückgefahren. Trotzdem wollen die Schmerzen einfach nicht verschwinden. In nem anderen Faden wurde auf ne Verhärtung getippt, aber das kann nicht sein. Zum Einen verschwinden die Schmerzen (nicht völlig, aber so, dass ich einigermaßen beschwerdefrei laufen kann) nach einer Einlaufphase von 5 – 7 km und kommen erst nach einer gewissen Ruhephase nach dem Lauf wieder und zum Anderen kann ich keine Verhärtungen o. ä. ertasten und das Bearbeiten mit der Blackroll Mini geht auch einigermaßen beschwerdefrei vonstatten.
Bin vor zwei Wochen einen 15-km-Wettkampf gelaufen und danach noch 3 x (9 / 16,5 / 14,3 km) im Training, dazwischen Tage mit Laufpause. War der Meinung, dass ich an den Pauentagen ausreichend regeneriert hab und beim normalen Gehen tat auch nix weh. Doch schon beim ersten Anlaufen im Training waren die Beschwerden wieder da. Haben sich nach den schon erwähnten 5 – 7 km Einlaufen wieder einigermaßen gegeben. Hab dabei weitgehend auf Tempo verzichtet. Nur gestern auf den letzten 1.300 m hab ich für ein bißchen Endbeschleunigung auf´s Tempo gedrückt. Fiel mir kräftemäßig auch nicht schwer. Nur nach hinten raus meldete sich mein Oberschenkel wieder, aber nicht so, als dass er mich beim Laufen beeinträchtigt hätte. Zuhause dann noch ein wenig gedehnt und ein paar Stabi-Übungen gemacht. Nach ner gewissen Ruhephase kamen die mittlerweile üblichen Beschwerden wieder und das hält heute bereits den ganzen Tag an, schon beim normalen Treppensteigen. Zur Zeit sind die Beschwerden, wenn auch in abgeschwächter Form, immer noch da und ich frage mich, ob ich damit heute Abend laufen sollte. Darüber hinaus interessiert es mich natürlich mächtig, was das sein könnte (tippe auf ne Verspannung der Quadrizepsmuskulatur) und wie ich die Beschwerden erfolgreich bekämpfen und dann vorbeugend vermeiden kann.
Ich hoffe, Du kannst mir weiterhelfen.

Gruß Frank

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233
Freut mich, dass es hier weniger "fad" ist :D

Rasche Steigerung auf 50-70km bedeutet, dass 50km bei schon bestehender Problematik/Verletzung (wie schlimm es ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen) jedenfalls nicht wirklich ein "Zurückfahren", also eine Entlastung bedeuten :)

Kann Deine Eigendiagnose mit dem Ausschluss der Verhärtung nicht bestätigen. Gerade im Oberschenkel sind manche Strukturen so tief, dass man die selbst kaum erreicht, selbst der Therapeut tut sich da bei gut ausgeprägter Oberschenkelmuskulatur nicht immer leicht. Das, was Du beschreibst, erinnert mich stark an die Beschreibung eines "myofascialen Schmerzsyndroms" und das fängt dann auch gern an zu wandern.

Lass das von einem guten Sportmasseur/Physio ordentlich aufmassieren und mach 2 Wochen nix Intensives, Umfang auch zurückfahren auf eher 30-40km auf 4-5 Einheiten aufgeteilt. Dann ists wahrscheinlich weg und Du kannst wieder steigern. Sei froh, dass bei schneller Umfangsteigerung nix Gravierenderes passiert ist, aber nimm das trotzdem ernst. Hier im Forum siehst Du eh an vielen, dass zwei reduzierte Laufwochen nicht das Schlimmste sind ... verglichen mit monatelangen Problemen ...

Deine Maßnahmen zur Regeneration, Blackroll, Dehnen, usw. würd ich beibehalten. BlackrollMini funktioniert beim Oberschenkel bei mir nicht so gut wie die "Große", aber da kann man experimentieren :)
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Hallo Sandrina,
Gestern hab ich aufgrund Deiner Empfehlungen auf´s Laufen verzichtet und dafür nur Kraft-/ Stabi-Training gemacht. Dabei trainiere ich für gewöhnlich an den lauffreien Tagen hauptsächlich die Bereiche Rumpf/ Rücken/ Arme; für die Beine mache ich dann nur Dehnübungen. Gestern hatte ich mir überlegt, zusätzlich ein paar Kniebeuge einzustreuen und das periodisch wiederkehrend zwischen den einzelnen Übungen. Und siehe da: Nach dem Training waren meine Beschwerden im rechten Bein (so gut wie) verschwunden. Ein Zustand, der auch jetzt noch anhält (o.k. ein bisschen schwer noch, die Beine, aber geht so). Wie ist das erklärbar?

Gruß Frank

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236
Das spricht erst recht für so eine myofasciale Geschichte. Kniebeugen unterscheiden sich in der Bewegungsausführung vom Laufen eben schon deutlich und da kann sich auch etwas lockern/verbessern. Dynamisches Dehnen sozusagen :)
Für mich gehört Krafttraining zum Lauftraining dazu!
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Mmmmhhh, hab mich da mal im I-net zu diesem myofascialen Schmerzsyndrom belesen und muss sagen, das sieht alles nicht besonders ermutigend aus. Einige Experten (?) gehen sogar von einer chronischen Geschichte aus, die zwar gelindert werden kann, aber nicht heilbar (!) ist. Wenn ich nun dauerhaft Trainingsintensität zurückfahren muss, kann ich meine Pläne bezüglich der Lauferei wohl in die Tonne kloppen (wollte mich langsam steigern, was die Distanzen betrifft, bis hin zum Ultra, irgendwann, auch wenn das auf mein Alter bezogen etwas vermessen scheint).
Gruß Frank

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Nicht googeln, sondern zum guten (!) Masseur/Physio gehen.
Ich glaub, es gibt keinen Sportler, der nicht schon muskuläre Probleme irgendwann mal gehabt hat!
Das ist super behandelbar, je früher, desto besser :)
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Ergänzung: Leider ist das Dry Needling in Österreich wie in Deutschland nur für Ärzte erlaubt, richtig gut könnens aber Triggerpunkt-Therapeuten mit Zusatzausbildung. Wenn man als Sportler das Glück hat, so jemanden zu finden, ist das super.
Ansonsten haben viele Therapeuten auch mit FDM und vor allem der von mir so geschätzten Triggerpunkttherapie (halt ohne Nadeln) super Erfolge.
Mich hat die Physiotherapie bestimmt schon einige Male vor langen Pausen und evtl. sogar OP-Empfehlungen bewahrt ... man muss zwar selbst auch was dazutun (und zahlen ...), aber ein guter Therapeut ist Gold wert!
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Hallo Sandrina,
heute melde ich mich mit einer ähnlichen Geschichte. Bei mir sitzt der Schmerz im linken Oberschenkel. Ich tu nun seit Ende Februar damit herum. Letztes Jahr hatte ich das schon mal. Damals habe ich auch keine vernünftige Diagnose bekommen; ich habe aber eine Physio gefunden, die das in 10 Terminen ausmassieren konnte. Nachdem es dann allerdings ein halbes Jahr wieder losging, kamen mir Zweifel, ob es wirklich komplett weg war. Jedes mal war der Einstieg in ein Marathontraining mit Umfangsteigerung wohl der Anlass, obwohl ich bereits Marathons gelaufen bin. Beim ersten Mal (letztes Jahr) habe ich den Fehler gemacht, dass ich zunächst einfach weiter gelaufen bin, weil es war noch nicht so schlimm. Irgendwann war ich nur noch am humpeln. Der Schmerz, der mich am Laufen hinder,t sitzt in der vorderen Muskulatur. Mittlerweile merke ich aber, dass er an der Sehne des vorderen Oberschenkelmuskel in der Leistengegend seinen Ursprung hat. Ich habe oft Anlaufschmerzen nach dem Sitzen und wenn ich belaste (Laufen, Radfahren) tut es nun meist hinterher weh. Bergwandern im Urlaub hat gutgetan. Ich habe in den beiden Jahren umfangreiche Untersuchungen hinter mir: MRT Oberschenkel - nichts. Rücken -seit Jahren bestehener Gleitwirbel ist unverändert. MRT der Hüfte - nichts nennenswertes. Spritze in das Hüftgelenk brachte auch nichts. Ich denke mir, dass vielleicht die Sehne im Oberschenkel mittlerweile chronisch entzündet oder steif ist. Immer wieder wenn ich etwas gelaufen bin (oder Radgefahren) und ich mich auf meine blackroll werfe, merke ich wie ich am betroffenen Oberschenkel über Gnubbel rolle, die immer wieder da sind oder auch gar nicht wegehen. Beim Physio war ich dieses Jahr auch schon,der hat es aber dieses Jahr nicht geschafft, es auszumassieren. Ich habe auch mittlerweile meine Zweifel, ob die Sehne beim letztjährigen erfolgreichen Ausmassieren tatsächlich entspannt war.
Viele Grüße
Tine

241
Liebe Tine,
meine Empfehlungen unterscheiden sich nicht, ob es den rechten, oder, wie bei Dir, den linken Oberschenkel betreffen :)
Wenns mittig im Muskelbereich ist, dann ist dort eben keine Sehne. Sehnensätze findest Du ums Knie herum und bei der Leiste. Mittig im Oberschenkelmuskel sitzt keine Sehne - aber da sich der Therapeut das eh schon angeschaut hat, geh ich mal davon aus, dass die Diagnose nicht das Problem ist.
Allerdings kann sich in weiterer Folge eine Muskelverletzung/-verspannung in einem Schmerz an der damit verbundenen Sehne äußern (wie von Dir beschrieben, wenn ich das richtig deute). Die Behandlung setzt immer am betroffenen Muskel an, um die Spannung in der Sehne zu reduzieren.
Was ich machen würde, wenn ich merke, dass nach der Therapie der Muskel noch nicht ganz gelockert ist? Öfters hingehen, Training adaptieren, Fascienrolle (ich hab hier auch schon öfters betont - vor (!) jeder (!) Einheit) verwenden und vorsichtig dehnen. Wenn ich mim Therapeuten dann trotz mehrmaliger Chance nicht zufrieden bin - einen anderen ausprobieren.
Bitte aber nicht zu vergessen, dass die unterschiedlichen Muskelanteile im Oberschenkel sehr stark sind. Oft braucht ein Therapeut schon mehrere Einheiten, um sich zum eigentlich betroffenen Anteil vorzuarbeiten, weil darüber liegende Schichten zu fest sind. Werden diese dann zwischen den Einheiten durch hartes Training wieder sehr stark beansprucht, kommt der Therapeut "nicht vom Fleck".
Liebe Grüße,
Sandrina
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242
Hallo Sandrina,
Danke für Deine Antwort.
Was mich verwirrt ist, die Tatsache, dass ich beim normalen Gehen, insbesondere nach dem Sitzen den Schmerz (Anlaufschmerz) ausschließlich in der Leistengegend (an der Oberschenkelsehen) verspüre. Erst nach Belastung geht es mit dem Muskel weiter, von daher dachte ich das der Ursprung des Ärgers in der Sehne sitzt.?
Grüße
Tine

243
Ich denke, der Ursprung sitzt im Muskel und hat sich jetzt als Sehnen-/Sehnenscheidenentzündung (?) sozusagen "weiterentwickelt".
Deshalb ist es so wichtig, das möglichst schnell behandeln zu lassen!
Viele Grüße
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Hallo Sandrina,

ich brauche wieder Deinen Rat bzw. Deine Unterstützung zum altbekannten Thema.
Nach meinem in diesem Jahr erfolgreich absolvierten Rennsteigmarathon habe ich mir vorgenommen, mein Fußproblem, was nun schon seit über drei Jahren andauert in den Griff zu bekommen bzw. der Ursache endlich auf den Grund zu gehen.

Ich hatte ja, auch wenn es nach der Röntgenreizbestrahlung im letzten Jahr und mit den sensomotorischen Einlagen deutlich besser wurde, trotzdem weiterhin (leichte) Schmerzen. In Ruhe und auch während des Trainings - hier dann aber eher Spreizfußprobleme. Jetzt auch gerade beim Schreiben spüre ich ein permanentes leichtes Ziehen in der Wade!

Nun mache ich seit 5 Wochen Laufpause. In dieser Zeit sind die Spreizußprobleme stark zurück gegangen bzw. fast ganz weg. Dafür spüre ich nach wie vor das besagte Ziehen in der Wade und leichte Schmerzen im gesamten Fuß, auch wieder an der Plantarsehne.

Der Besuch nun gestern beim Orthopäden war schon ganz gut. Er will erst einmal ein MRT machen und stellte beim Abtasten schon noch eine entzündete(?) Plantarsehne fest. Einlagen (Weichschaum) hat er mir verschrieben. Von sensomotorischen Einlagen in Laufschuhen hält er nichts.

Bei meiner Lieblingsfrage: Was sagen sie zum Weiterlaufen? Meinte auch er wieder, klar, nichts übertriebenes max. 10 km. Kaputt gehen kann da nix…

Was meinst Du, weiter pausieren und MRT abwarten oder doch wieder eher kurze kleine Läufe? Ich bin einfach so extrem unsicher auf der einen und extrem laufsüchtig auf der anderen Seite;-)

Danke und viele Grüße
Chris

245
Hi Chris,
also ich kann mit diesen "Empfehlungen", man kann ja weiterlaufen und es ginge eh nix kaputt nix anfangen.
Manchmal hab ich das Gefühl, so mancher Orthopäde hat noch nix von Fascien und Ausgleichsmustern gehört, wenn irgendwas wehtut. Man kann bei chronischen Sachen bissl einen Anlaufschmerz auch tolerieren, wenn er laufend weniger wird, auch Muskelverletzungen/-verhärtungen neigen dazu, sich bei leichter Bewegung zu verbessern, wenns nimmer akut ist. Aber prinzipiell sollte man Schmerzfreiheit anstreben.
Kaputt gehen kann viel und nicht wenige landen dann auf dem OP-Tisch.
Bin jetzt auch kein genereller Befürworter von sensomotorischen Einlagen, aber wenn Du sie schon hast und sie Dir helfen, spricht nix dagegen.
Parallel eben vor allem vor Belastung Wade und Fußsohle rollen/dehnen und lieber häufiger und kürzer laufen als lang und selten. Beobachten, ob sich die Schuhwahl auswirkt. Weitersuchen, nach "noch besserem" Physiotherapeuten, Dry Needling ausprobieren, wenn es die Möglichkeit dazu gibt (leider in D wie AUT schwierig, jemanden zu finden ...).
Liebe Grüße
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246
Hallo Sandrina,

Danke für Deine schnelle und sehr interessante Antwort!

Einen Anlaufschmerz habe ich so nicht, eher einen mehr oder wenigen permanenten der sich um den ganzen Fuß mal hier mal da verteilt zeigt;-( wenn auch nur leicht. Insofern lese ich Deinen Hinweis als eher zu einer Laufpause...

Das mit Dry Needling klingt spannend und fehlt mir noch in meinem Arsenal der Therapien;-) Hast sicher recht, vl. doch noch einmal einen anderen Physiotherapeuten probieren.

Liebe Grüße
Chris

247
Hallo Sandrina,

da Du mir geraten hast, bei meinen Fußbeschwerden (Plantarfasziitis), mich endlich um eine vernünftige Diagnose zu kümmern, interessiert Dich vielleicht das Ergebnis meines MRTs und Du kannst damit aus der Ferne etwas anfangen...:

Kein pathologisches Knochenmarksödem, geringgradiger Gelenkerguss im oberen Sprunggelenk. Kein Fersensporn und insbesondere kein Hinweis für eine Plantarfasziitis. Angedeutete Haglund-Ferse. Achillessehne grenzt sich normal ab. Intakte Bandstrukturen.

Auch meinen Orthopäden wunderte das Ergebnis ziemlich. Er hat mir nun Strombehandlung beim Physiotherapeuten gegen den Gelenkerguss verordnet und außerdem ein Rezept für meine "organisierte" FDM-Therapie mit gegeben.
Laufen soll ich erst einmal nicht, bis die ersten Strombehandlungen am Sprunggelenk durch sind;-((( :sauer:

Verwunderte Grüße
Chris.

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Hi Chris,
ich hab mir vom MRT eigentlich nicht viel erwartet, es ist gut zu wissen, dass kein Ermüdungsbruch oder sowas besteht.
Gelenkserguss wundert nicht, weil man ja durch den Schmerz auch anders belastet. Das verschwindet aber in der Regel von selbst wieder.
Physiotherapeut ist NICHT dasselbe wie physiokalische Therapie (Strombehandlungen,Ultraschall, etc.)
Strombehandlungen sind gut, um die Durchblutung anzuregen - wenns schon entzunden ist, ist die Durchblutung eh schon gut. Das ist keine ursächliche Behandlung.
Such Dir einen Therapeuten, der nach der Methode der Trigger-Punkte arbeitet, wenn sich die Möglichkeit ergibt, auch Dry Needling. Bearbeiten würd ich dabei den Quadratus Plantae, aber das weiß der Therapeut sowieso selbst, bzw. besser und wird sich dann auch die entsprechende Muskelkette anschaun (Soleus, Gastrocnemius, usw.).
Wenn Dir Dein Orthopäde nur Verwunderung anzubieten hat (wenigstens ehrlich!), dann würd mich selbst weiter nach einem Therapeuten umschaun.
FDM kann auch gut helfen, weiß nicht, ob Du das schon probiert hast. "Meine" Therapeutin macht meist zuerst die Triggerpunktbehandlung und wenn das ned ausreicht, arbeitet sie auch nach dem Fascienmodell (das eine schließt das andere ja nicht aus).
Liebe Grüße
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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Hallo Sandrina,

danke für Deine schnelle Antwort.

FDM habe ich noch nicht probiert. Da ist die nächste Therapeutin 100 km entfernt...(Faszien-Distorsions-Modell) Werde den Weg aber auf mich nehmen. Triggerpunkte hat meine aktuelle Therapeutin schon mehrfach bearbeitet.

Die Strombehandlung hat der Doc mir für den Gelenkerguss verschrieben.

Und meine Lieblingsfrage: Wie sieht es mit dem Laufen aus bis zur FDM-Therapie (die ist erst in drei Wochen...)? :wink:

Gruß,
Chris

250
Nachdem ich mir von der Strombehandlung fürs Gelenk (!) als Behandlung gegen den Fasczien-/Triggerpunktschmerz an der Fußsohle (!) nix erwarte, würde ich das Laufen auch nicht davon, sondern vom Schmerz abhängig machen. Wenn was wehtut, bzw. es durchs Laufen ausgelöst wird, nicht laufen. Wenns im Alltag leicht spürbar ist, bei Belastung ganz verschwindet und sukzessive weniger wird, dann ruhig Sport betreiben.
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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