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Ursache erhöhter Dehnbedarf: Fußspitze an Schienbein anziehen

Ursache erhöhter Dehnbedarf: Fußspitze an Schienbein anziehen

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Ein gutes neues Jahr sei erstmal allen Lesern gewünscht :nick:

Ich habe seit längerer Zeit ein kleines Beweglichkeitsproblem, über das ich keine Informationen finde und das auch nicht von selbst verschwinden tut. Ich laufe schon länger ca. 30-40 km die Woche auf 3-5 Einheiten verteilt ohne Trainingsplan allermeist auf Asphalt. Dabei achte ich darauf nicht immer im selben Tempo unterwegs zu sein, kleine Fahrtspiele und Steigerungen sind in vielen Trainingseinheiten abhängig von der Tagesform enthalten.
Dazu bin ich eher Überpronierer, laufe aber zur Zeit meist mit Schuhen ohne oder mit ganz geringer Stütze (Asics Gel). Mein Laufstil ist eher mit weniger und größeren Schritten. Also bei niedrigerem Tempo nehme ich lieber die Frequenz zurück und behalte die Schrittlänge bei, aufkommen tue ich eig. immer mit der Ferse hinten.

Jetzt zum Problem: die Dehnübungen, die ich regelmäßig mache ( aus dem Großen Laufbuch und der Homepage hier) reichen nicht aus.
Ich muss ganz speziell mehrmals täglich, vor dem Laufen, nach dem Laufen, morgens, nachts immer bei durchgestrecktem Bein die Zehen bzw. die Fußspitze Richtung Schienbein ziehen.
Und ich bin der Meinung dass das deutlich zuviel ist und suche nach den Ursachen von dem stark erhöhten Dehnbedarf.
Selbst wenn ich mehrmals täglich die Übung praktiziere passiert es regelmäßig dass ich nach spätestens 1-2 km spüre, dass der Winkel, den ich zwischen dem Schienbein und der Fußspitze erreiche (ca. 80 grad), nicht ausreicht um die Laufbewegung beschwerdefrei durchzuführen. Dann bin ich gezwungen, stehenzubleiben und wieder durch Anziehen der Fußspitze Richtung Schienbein zu dehnen.
Nach etwa einer Minute laufe ich dann weiter, die Beschwerden sind verschwunden, treten aber je nach Lauftempo kurze Zeit später wieder auf und ich muss erneut dehnen. Irgendwann verschwinden die Beschwerden dann und ich kann problemlos weiterlaufen.

Was könnte die Ursache von dem erhöhten Dehnungsbedarf sein?
Falsche Schnürung, zuviel Asphalt, falscher Laufstil...
Alle Übungen für Läufer sind garkein Thema und auch wenn ich maleine Zeitlang garnicht dehne gibt es keine Beschwerden. Aber ohne diese spezielle Übung, die nirgends für Läufer empfohlen wurd, könnte ich garnicht laufen. Es ist kein Schmerz, aber es spannt einfach und ist unangenehm.

Ich will jetzt nicht zu viel Text schreiben, hoffe dass das Problem einigermaßen verständlich wurde und jemand etwas dazu sagen kann oder ähnliche Probleme hat.
Eine Verletzung schließe ich aus, da mit intensivem Dehnen keine Beschwerden auftreten. Es ist auch kein Problem mit der Wade sondern ausschließlich der Winkel zwischen Fußspitze und Schienbein.

Danke fürs Lesen!

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Hallo,

ich habe zwar versucht zu verstehen, was der Kern deines Problems ist, aber dieser erschließt sich mir nicht.
Du dehnst oder versuchst durch anziehen der Fußspitze Richtung Schienbein deine Wadenmuskulatur zu dehnen.
Aber warum dieses so kompliziert?
Vielleicht mal zur Information, du benutzt zum Dehnen die Hebemuskeln der Füße, der Fußspitzen.
Im Weiteren belastest du durch lange Schritte beim Laufen diese Hebemuskeln.
Wenn diese Hebemuskeln schmerzen beim Laufen, dann solltest du diese Muskelgruppen entlasten durch kurze Schritte.
Auch der Fersenlaufstil kann diese Muskelgruppen stärker belasten, beim Mittelfußlaufstil werden die Hebemuskeln weniger belastet, zumindest nur in der Beschleunigungsphase, nicht in der Abrollphase.

Wie schon geschrieben, wo ist das Problem?

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Guter Vorsatz hat geschrieben:Es ist auch kein Problem mit der Wade sondern ausschließlich der Winkel zwischen Fußspitze und Schienbein.
:welcome: im Forum!

Du schreibst: dann muss ich dehnen - warum?

...und wieso schließst Du die Wade aus? Die Wade zieht über die Achillessehne, über Feserbein unten am Fuß - Plantarsehne und zieht "quasi" damit den Fuß "runter" - das ist doch genau Dein Problem, wenn ich Deine Beschreibung verstanden habe.

Genau für diese Problematik ist das hier erfunden worden: Thermoskin Plantar FXT Fusssocke bei Fersensporn


gruss hennes

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Hallo Maxwell,

das Problem ist: nach kurzer zeit tritt beim laufen ein unangenehmes spannungsgefühl zwischen fuß und schienbein ganz unten auf(in etwa beim bzw. unter dem knoten der schnürung), das mir sagt, der winkel zwischen fuß und schienbein (beim normalen stehen 90 grad) ist zu klein, die beweglichkeit reicht nicht aus. das wird immer stärker bis ich stehen bleiben muss und versuche, durch aktives anziehen der fußspitze bzw. vom ganzen fuß richtung schienbein den winkel kleiner bzw. beweglicher zu bekommen. im alltag muss ich regelmäßig diesselbe "anziehübung machen" um die beschwerden beim laufen einzudämmen oder mit viel aufwand auch ganz zu beseitigen. ich frag mich nur warum andere garkeinen aufwand betreiben müssen und woran das liegt.
den begriff Hebemuskeln kenne ich nicht aber mein laufstil aus langen schritten und fersenlauf ist also ungünstig für diese?

Hallo Hennes,

ich kenne eben die anatomie nicht aber das spannungsgefühl tritt jedenfalls nicht dort (wade) sondern ausschließlich vorne unterm schuhknoten auf.
hat die dehnung dort zwischen fuß und schienbein vorne was mit der wadenmuskulatur hintenzu tun?

Hat das was mit Fersensporn zu tun? fühlt sich eher wie eine Verkürzung irgendeines Muskels an und keine Entzündung. Hat auch nichts mit dem Auftritt ansich zutun sondern ausschließlich das gefühl mangelnder beweglichkeit.

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Hm... so ungefähr weiß ich, was du meinst, dasselbe hatte ich ganz am Anfang glaube ich auch. Ich habe das Gefühl, dass du dich so sehr auf deinen Fußaufsatz konzentrierst, dass du dich total "verkrampfst". Ein wenig besser kann es tatsächlich werden, wenn du deine Schuhe ein wenig lockerer schnürst. Seitdem ich mit mit dem Mittelfuß aufkomme, habe ich dieses Problem nicht mehr wieder gehabt. Da das ja ganz am Anfang war, musste ich mich auch nicht großartig "umstellen", das dürfte bei dir eine andere Sache sein - Versuch macht bekanntlich aber klug. :wink:
Challenge:
:megafon: 100 Liegestütze am Stück || 25 im Moment || nur noch 75 fehlen
:rock2:

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Du beschreibst die Lokalisation am Übergang zwischen Schienbein und Fußrücken, mehr aber "unter der Schnürung". Mein erster Tipp aus der Ferne wäre der Ansatz des Tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel), der entweder überlastet ist oder durch die enge Schnürung beleidigt wird.
Das Dehnen würde dabei den Bewegungsbereich des Sprunggelenkes geringfügig verändern, sodass Du in den "angenehmen" Bereich sozusagen zurückkehrst.
Auch, wenn es (derzeit) kein "echter" Schmerz ist, klingt es trotzdem nach Überlastung und sollte behandelt werden, damit es sich nicht auswächst. Evtl. ist auch Dein Fußauftritt, bzw. -abrollverhalten und/oder Deine Lauftechnik nicht ganz optimal und es kommt daher zu dieser Reizung.
Prinzipiell ist es so, dass Laufen auch ohne Dehnen möglich sein muss, die Verkürzungen treten ja nicht durchs Laufen selbst auf, sondern vor allem durch den Alltag, Sitzen, schlechte/monotone Haltung, etc. . Also es ist nicht normal, dass Du diese Übung ständig machen musst.

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Genau an der Stelle hatte ich auch mal leichte Schmerzen. Bei mir lag es an zu enger Schnürung zusammen mit etwas schnellerem Laufen auf dem Band -da ziehe ich die Fußspitze etwas höher als sonst.
Da ich meist im Schlurfschritt laufe und nicht so oft schnell ergab sich dann wohl eine Überlastung durch das Hochziehen.

-Schnürung gelockert, langsamer oder draußen gelaufen hat das Problem gelöst.

LG
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Also, nix für ungut, aber ich würde da nix bestellen. Die behaupten, Fußexperten zu sein, und können das Wort nicht mal schreiben :tocktock:
Gruß
pop

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pop hat geschrieben:Also, nix für ungut, aber ich würde da nix bestellen. Die behaupten, Fußexperten zu sein, und können das Wort nicht mal schreiben :tocktock:
Das hat wohl etwas mit dieser Internetadresse und dem ß zu tun. Da muss man bereits bei Textprogrammen Kniebeugen machen: if öplepöp, also was die ß-Taste auslöst, dann äplepäp, also was ein ß auf dem Bildschirm anzeigt und auch druckt :nick: . runnersworld muss ja auch auf ihr kkrrkks verzichten :D .

kNIPPI
Die Stones sind wir selber.

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Guter Vorsatz hat geschrieben:Hallo Maxwell,

das Problem ist: nach kurzer zeit tritt beim laufen ein unangenehmes spannungsgefühl zwischen fuß und schienbein ganz unten auf(in etwa beim bzw. unter dem knoten der schnürung), das mir sagt, der winkel zwischen fuß und schienbein (beim normalen stehen 90 grad) ist zu klein, die beweglichkeit reicht nicht aus. das wird immer stärker bis ich stehen bleiben muss und versuche, durch aktives anziehen der fußspitze bzw. vom ganzen fuß richtung schienbein den winkel kleiner bzw. beweglicher zu bekommen. im alltag muss ich regelmäßig diesselbe "anziehübung machen" um die beschwerden beim laufen einzudämmen oder mit viel aufwand auch ganz zu beseitigen. ich frag mich nur warum andere garkeinen aufwand betreiben müssen und woran das liegt.
den begriff Hebemuskeln kenne ich nicht aber mein laufstil aus langen schritten und fersenlauf ist also ungünstig für diese?

(...)
Hallo,
hier wurde schon einiges geschrieben, sodass ich nicht wirklich Neues dazubringen kann, dennoch ein paar Zeilen zu deiner Antwort oben.
Die Hebemuskeln für die Fußspitze sind am Schienbein außen, zwei an der Zahl.
Diese beiden Muskeln sind der Gegenpart zu den Wadenmuskeln.
Bei dir drücken aber die Sehnen, welche von den Hebemuskeln gezogen werden.
Faktum ist aber, dass in deinem Fall ein Arzt draufschauen sollte, denn es gibt auch Krankheiten, welche die Hebemuskeln befallen können und das solltest du abklären lassen.
Du kannst vorab sicherlich auch die Schnürung der Schuhe verändern bzw. überprüfen. Es gibt einige Schnürvarianten, welche die Sehnen auf dem Fußrücken entlasten. Ich hatte auch schon kleine Entzündungen auf dem Fuß, wegen mangelnder Schnürung.
Im Zweifel entlastet eine "Parallelschnürung" den kompletten Rist bzw. Fußrücken. Man glaubt nicht, was eine Veränderung ausmacht, wenn man es nicht probiert hat. Auch kann ein Gummiband hilfreich sein, eine Art "Yankz"-Schnürsystem.

Der Laufstil - der?
Theoretisch kann man viel erzählen, aber praktisch muss man alles faktisch sehen, um zu urteilen.
Sicherlich belastet der Fersenlauf die Hebemuskeln beim Landen, aber das ist so unterschiedlich, dass es kein allgemein gültiges Regularium gibt. Nur, je weniger der Fuß abrollt, desto weniger werden die Hebemuskeln beim Landen belastet.
Lange Schritte wiederum beschleunigen den Fuß stärker, sodass in der Beschleunigungsphase höhere Zentripetalkräfte auftreten, welche von den Fuß-Hebemskeln abgefangen werden müssen, was die betreffenden Muskeln stärker belastet.

Egal wie - ich wünsche - viel Erfolg!

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@ trifeminine, magimaus, maxwell :
die Gefahr, dass sich etwas auswächst möchte ich natürlich nicht eingehen. von der problematik dass verkürzungen/beschwerden auch bei bewegungsmonotonem alltag auftreten und beschwerden beim sport begünstigen bin ich in jedem Fall betroffen, selbst am wochenende wird mein rücken etc. durch langes Sitzen beeinträchtigt ( gerade schreibe ich am Steh-Arbeitsplatz ;)

ich habe in der letzten Zeit tatsächlich die Schuhe etwas enger geschnürt, weil ich das Gefühl hatte dann weniger nach innen einzuknicken, das könnte das Problem begünstigt haben. Anschaffung von einem neuen Paar Stabillaufschuhe zur Ergänzung ist geplant. :)

vielen Dank für die Tipps und Erläuterungen, ich bin froh das gelesen zu haben weil ich der Ursache jetzt zumindest einen Schritt näher bin.
war Do, Fr und heute laufen mit locker geschnürten schuhen und habe versucht wie beim Bergablaufen wirklich kleinere Schritte zu machen bzw. nicht zu versuchen, aus jedem Schritt (oder Sprung fast schon) die maximale Weite rauszuholen. auch auf ein aufkommen mit dem Mittelfuß habe ich geachtet bzw. das hat sich von alleine eingestellt.
Es ist etwas ungewohnt beim Dauerlauftempo plötzlich eine höhere Schrittfrequenz zu wählen aber spürbar langsamer war ich nicht und die Anstrengung war auch in etwa dieselbe.
Die Beschwerden sind sofort viel besser bzw. traten fast garnichtmehr auf. Ich hab mir da mit zunehmender Fitness und Formsteigerung wohl wirklich einen falschen Laufstil antrainiert. Sieht vielleicht toll aus und ist beim Marathonlauf effektiv, aber im Training werde ich jetzt versuchen das Tempo durch eine höhere Frequenz zu steigern.
Habe nämlich auch leichte Rückenprobleme bekommen im Bereich des Steißbeins und vermute, dass das mit den langen Schritten und dem harten Aufprall zusammenhängen könnte.

Die nächsten Monate sollen bei mir ohnehin nur der Formerhaltung dienen, jetzt werde ich mein Training runterschrauben, bewusst kleinere Schritte mit neuen Schuhen und falls es dann nicht besser wird einen Arzt aufsuchen.
Ich bin aber zuversichtlich weil es aufgrund der guten Tipps hier wirklich schon deutlich besser war die letzten Tage. :)

Ich melde mich in einiger Zeit wieder ob sich das Problem von alleine aufgelöst hat oder wie es weiter ging.

Einen schönen Sonnabend wünsche ich allen Lesern noch ;)
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