Am Samstag dem 25.06.3016 um 9.00 Uhr war es soweit! 96 Staffeln und 140 Marathonläufer nahmen die 54km und +-2100HM in Angriff. Ich hatte mir nach einer etwas spärlichen Vorbereitung den Marathon vorgenommen. Aber aufgrund des Sommeralmmarathons mit auch 42 km und 1780 HM in der Vorbereitung wird es wohl nicht so schlimm werden. Ich war auch in den Wochen zuvor noch alle Steckenteile abgelaufen, was in meinem Fall mit einer Anreise von 20 Minuten ja fast Pflicht ist. Also Hupe ein und los geht’s:
Zuerst ca. 1 km durch den Ort gemeinsam in einem 5er Tempo. Bei der Kreuzung bleibe ich bei meiner Frau und den 2 Buben kurz stehen, noch ein „Baba“ und wir sehen uns beim Hubertushof. Ich hatte mir vorgenommen, nicht zu schnell zu beginnen, es war um diese Zeit schon sehr warm. Die erste Steigung bis zum Hochreiter bei km 5,2 (387 HM) dient zum Einstellen der Pace. Ich fühle mich gut. Ich habe auch die Ausrüstung noch auf die Hitze optimiert, Trinkrucksack ganz angefüllt, normalerweise fülle ich nur einen halben Liter, da alle 5km eine Labe ist, ausreichend Gel. Das erste nehme ich gleich vor der ersten Labe, etwas getrunken und weiter geht’s, gleich die ersten Single Trails auf dem Wanderweg zum Pretalsattel. Hier treffe ich wieder auf Walter zusammen, welcher mir beim Sommeralmmarathon ein kleines „Duell“ geliefert hat. Aber nicht im Sinne von Kampf, sondern seine Gruppe war bergauf einfach schneller als ich. Bergab habe ich wieder alle überholt, das ging dort von km 5- km 20 sicher 4 mal, deshalb konnten wir uns auch beide erinnern. Ich tratschte ein bisschen, und wir blieben wieder einige km zusammen. Die 2.Labe war erst bei km 12,4 aber es hatten dazwischen auch einige Leute private Wasserstellen aufgebaut. Auch beim oben genannten Hubertushof wo meine Familie mich nochmals anfeuerte gab es Wasser. Beim Pretalsattel km 12,4 waren viele Zuseher, war es doch der einzige Punkt wo man eine öffentliche Straße kreuzte. Bis zum ersten Wechsel bei 16,5 km (875HM) ging es von hier wieder bergauf. Hier nahm ich dann mein 2. Gel. Es ging etwas entspannter bergab, um dann wieder auf die Rotsohl zur 4. Labe bei km 22,8 (1229HM) das Tempo zu drosseln.
Hier musste ich, im Nachhinein gesehen, mich wohl abgeschossen haben, denn das 3. Gel blieb mir im Mund fast kleben, sodass ich es fast nicht hinunterbekam. Aber jetzt gibt’s auch kein zurück, da ja der berüchtigte Teufelsteig auf die Läufer wartete, und oben schien sich auch gerade ein Gewitter zusammenzubrauen. Also rauf über das Plateau und dann schnell wieder hinunter, so der Plan. Beim Probelauf war es nur ein steiler Wanderweg. So ist es auch jetzt, nur dass sich die Läufer hinaufkämpften, und man den ganzen Steig von unten sah. Und da muss ich jetzt rauf. Auf den Puls achtete ich nun gar nicht mehr, ich wusste oben war es wieder flacher, und so kämpfte ich mich nach oben, aber es überholten mich immer wieder Läufer, und ich merkte dass ich keine Kraft mehr hatte.Bei der letzten Minute kam dann auch noch Toni der mit mir den Sommeralmmarathon lief, und vor einer Woche den Mozart 100 finishte. Er meinte jetzt ist es nicht mehr weit. Ja das wusste ich aber nun war mir kalt, auch ein kleines Zeichen für Überanstrengung. Bei der Labe am Graf-Meranhaus bei km 25,1 (1652HM) wartete er sogar auf mich und fragte ob wir nicht zusammen weiterlaufen. Aber ich konnte nicht mehr laufen. Er meinte, Notfalls kann ich ja von der Kleinveitschalm mit den Staffelläufern mit hinunterfahren.
Wir wünschten einander alles Gute und ich kämpfte mich weiter. Gel konnte ich keines mehr nehmen, denn mir war schon schlecht wenn ich nur daran dachte. Übers Plateau überholten mich ca. 20 Läufer. Aber nun ging es wieder bergab und ich konnte mich gar nicht mehr so sehrbelasten. Oben kam mir auch ein Helfer mit Funkgerät entgegen, ich konnte nur hören, dass ein Hubschrauber angefordert wurde, ein paar Minuten später flog er über mich in Richtung Meranhaus, es hatte sich ein Staffelläufer den Knöchel gebrochen. Ich hatte immer noch leichte Schlagseite, und meine Pace war eher die von einem locken Trainingslauf, aber ich freute mich schon dass ich überhaupt noch lief. Dann kam auf einmal kurz vor dem 2 Wechsel Walter von hinten, er überholte mich bei seinem Spaziergang. Also da war ordentlich was falsch gelaufen bei meiner Renneinteilung. Wieauchimmer bei den Anstiegen, waren alle schneller als ich, und endlich hatte ich es bis zur Kleinveitschalm dem 2. Wechselbei km 32,5 (1841HM) geschafft. Hier tratschte ich ein bisschen und ich rastete mich ein paar Minuten aus. Auf der Uhr war es noch nicht so spät 4:15 zeigte sie an. Da musste doch was Ärgeres kommen, dass ich jetzt schon aufgebe.
Ich packte meine Jacke wieder ein, nahm noch ein Cola und verließ die Labe mit den Worte „Jetzt ist es nicht mehr weit“. Und zu meiner Überraschung konnte ich mich bei den Bergabpassagen wieder erholen. Bergauf konnte ich seit ca. km 20 nicht mehr laufen. Dafür ging es mir bergab immer besser. Bei den Laben nahm ich mir Cola und Iso, den Kuchen traute ich mir nicht zu nehmen, wegen meiner Übelkeit von den Gels. Nun nahm ich auch noch eine Salztablette, gegen Krämpfe, aber seit ich keine Kompressionssocken mehr zum Laufen habe, habe ich auch keine Krämpfe mehr.Mir ging es besser und besser, dann lief ich ein Stück mit Eva die auch das erste Mal den ganzen Ultramarathon lief. Und so konnten wir einige km machen. Unterwegs trafen wir auch noch den ältesten Teilnehmer, der mit 83 die 3.Teilstrecke in Angriff nahm (Hut ab). Leider bekam Eva dann trotz Salztablette noch eine Krampf bei einem der letzten Anstiege. So war ich wieder allein unterwegs. Nun merkte ich zusehends dass ich mich wieder erholt hatte, ich konnte sogar bergauf wieder laufen. Juhu. Beim Mirl der letzten Labe bei km 49,2 (2263HM) noch ein Cola und ein Iso, und nun geht es nochmal gut 4 km den Forstweg hinunter. Hier werde ich zwar nochmals überholt, aber das macht mir jetzt nichts mehr aus, auch konnte ich noch einige überholen. Beim letzten km durch den Ort frage ich sogar den Läufer ob es ihm eh nichts ausmacht. So froh war ich noch nie die Ziellinie zu überschreiten!
Fazit: Wenn du dir eine Wolf gelaufen hast, seitlich an den Rippen offen bist, und am Rücken vom Trinkrucksack abgeschürft bist, wenn du eine Sonnenbrand mitgenommen hast. Vor Erschöpfung nicht mehr laufen konntest. Beim Laufen schon Kreuzweh hattest, dass du an nichts anderes mehr denken konntest, dann kannst du Aufgeben , oder sagen :
„Grenzstaffellauf mit dir hab ich noch eine Rechnung offen!“
Organisation super.
Verpflegung super.
Strecke super.
Wetter – Kann keiner was.
Renneinteilung – Selber Schuld.
Gruß Peter

30. Veitscher Grenzstaffellauf
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