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Ein Lech-Kiesel als Belohnung für einen gemütlichen Lauf

Ein Lech-Kiesel als Belohnung für einen gemütlichen Lauf

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6. Marathon am Lech+Wertach 19.10.2024

Immer auf der Suche nach einen Marathon/Ultra habe ich von dem Lauf
von Bernie gehört. Ich kenne Ihn von einigen gemeinsamen Läufen und
habe auch registriert das Er selbst Läufe veranstaltet. So habe ich mich
bei Ihm zum Lech-Wertach-Marathon bei Augsburg angemeldet. Der Termin
passte perfekt, ich hatte für dieses WE noch nichts geplant und so fuhr ich
die 2Std zum Parkplatz bei Kissing an den Weitmannsee. Die Fahrt zog sich
etwas hin, es waren nur wenige Autobahnkilometer (jedoch trotzdem die
schnellste Route). 
Das Wetter versprach trocken zu bleiben, aber doch Hochnebel bzw. bewölkt,
umso schöner war es, das es die Sonne genau um Augsburg herum schaffte, 
die Wolken aufzureißen. Es versprach also ideales Laufwetter mit ca. 14Grad
zu werden... was will man mehr.
Das Andere war die körperliche Verfassung und Fitness - da war mir von vorne
herein klar: heute spielt die Laufzeit keinerlei Rolle - nach vielen Wochen wo ich
trotz intensiver Dauerbelastung bei den Großstadt-MA's für mich ganz passable
Zeiten gelaufen bin, ist es an der Zeit es mal wieder gemächlich angehen zu
lassen. Mit Freunden zu laufen, dabei zu ratschen und die Landschaft/Wetter
genießen. Man kann es auch einfach Belastungssteuerung nennen, denn mein
Laufjahr ist noch längst nicht zu Ende.
Leider haben die Erkältungs-+ andere Viren die Reihen der Teilnahmewilligen
dezimiert - so treten zum Start nur sieben Läufer an.
Der Veranstalter Bernie Manhard und sein Freund Charly Berger kommen vom
Team TOMJ - der Name bildete sich aus den Vornamen der ersten Mitglieder oder
steht auch für folgende Stichworte:
Teamgeist - Optimismus - Motivation - Jubel
Sowas gefällt mir natürlich sehr gut, ein Grund mehr hier endlich (bei der 6.Ausgabe)
mitzulaufen.
So ein Lauf ist natürlich ohne Verpflegungspunkte und Streckenmarkierung.
Deshalb habe ich meinen Laufrucksack mit vier Getränkeflaschen (Iso, verdünntes
Cola und Saft) und ein paar Gels dabei. Zudem habe ich den von Bernie zur Verfügung
gestellten Track auf dem Handy dabei, Er hat Ihn kurz zuvor nochmals angepasst,
den Er möchte gerne bei jeder Ausgabe eine (wenn auch geringfügig) andere Strecke
vorgeben. Die nächste Ausgabe (so kündigt Er an) im Frühjahr 2025 wird dann der:
7. Marathon am Lech - City Wall heißen und einen Teil der Strecke an der Augsburger
Stadtmauer entlang führen.
Die Uhren werden gestartet und es kann losgehen, ich werde die komplette Strecke an
der Seite von Bernie und Charly laufen - Sie kennen sich hier perfekt aus, wie in Ihrer
Westentasche und so brauche ich nicht selbst zu navigieren. Sie sind Beide nicht so
"ganz fit", was mir aber heute sehr entgegen kommt, ich habe keinerlei zeitliche
Ambitionen - los zum gemütlichen Marathon.
Nach wenigen Metern haben wir vom Parkplatz (am Weitmannsee) weg den Freizeitweg
am Lech erreicht und laufen in Flussrichtung links am Ufer entlang. Es folgen in recht
kurzen Abstand mehrere Wehre sogenannte Sohlschwellen, durch Begradigungen wurde
die Fließgeschwindigkeit des Lechs erhöht. Um nun ein "Eingraben des Flusses" was eine
Grundwasserabsenkung in der Umgebung zur Folge hätte, zu verhindern, werden diese
künstlichen Wehre geschaffen.
Bald erreichen wir (Km3) den Auensee der rechts vom Fluß liegt, schon 3 weitere Km
später liegt auch rechts von uns der Kuhsee. Er hat für die Augsburger Bevölkerung eine
größere Bedeutung als Naherholungsgebiet. Jetzt sehen wir nicht viel von ihm, da eine 
Baumgruppe die Sicht verdeckt, doch auf dem Rückweg als wir auf der Westseite des
Kuhsee zurücklaufen sehe ich das hier viele Erholungssuchende unterwegs sind. Anfang
Dezember werde ich hier nochmals vorbei kommen und an der "Kuhsee-Challenge"
teilnehmen.
Am Nordende des Sees sind wir am Hochablass angelangt, es ist ein gewaltiges Stauwehr
und Teil des Augsburger Wassermanagment-Systems. Mehrfach neu gebaut bzw. erweitert,
wird hier der Hauptstadtbach abgezweigt, der zusammen mit dem Lochbach die vielen
Kanäle des Augsburger Lechviertel speist. Ein wichtiger Bestandteil der historischen Wasser-
wirtschaft der Stadt, es wurde im Juli 2019 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Dazu gehört auch noch der Eisbach den wir in Kürze erreichen, doch zuerst überqueren wir
diesen Hochablass, ein breiter Fuß-/Radweg führt darüber und lässt uns ein paar schöne
Blicke auf den Lech werfen, vom Wasserkraftwerk sieht man allerdings nichts, da die beiden
Turbinen komplett unterm Wasser liegen.
Nach 7,5Km laufen wir am Westufer weiter zwischen Lech und Hauptstadtbach, der zum
Eiskanal "mutiert". Ursprünglich erbaut als Umleitungsstrecke für Treibeis (zur Vermeidung
von Schäden an Pumpen/Turbinen von Hochablass), wurde zu den Olympischen Spielen 1972
die älteste künstlich gebaute Kanuslalomstrecke der Welt daraus. Sie gilt noch heute als
Vorbild für derartige Sportanlagen, da sie sehr naturnah gebaut wurde und praktisch keine
Pumpen nötig sind, die natürliche Wasserkraft wird vorbildlich genutzt. Sicherlich auch ein
Grund warum die Anlage Bestandteil der Welterbeliste ist - leider ist zu dieser Jahreszeit
nicht viel zu sehen, der Kanal ist größtenteils trockengelegt.
Wir laufen mittlerweile mitten durch Augsburg, links der Stadtteil Spickel/Herrenbach, dann
die Innenstadt, rechts vom Lech Hochzoll anschließend Lechhausen, doch viel sehen wir nicht
von der Stadt, einige Häuserzeilen und Einfallstraßen, ansonsten bleibt es am Lech naturnah.
Bei Km10 wechseln wir am Osramsteg wieder das Lechufer, laufen östlich Richtung Norden.
Leicht erhöht zum Kiesufer kommen wir an eine Grünanlage mit Freizeitmöglichkeiten, der
Flößerpark. Hier gibt es Wasserspiel-Elemente, Kletterfelsen, Sandstrand mit Liegen und
Sitzstufen aus Naturstein - sieht so aus als könnte man so manchen Sommernachmittag
samt Kinder gut verbringen.
Wir laufen Richtung Firnhaberau, Bernie hat nun einen Weg ganz nah am Lech ausgesucht,
eher Trail den Weg, kaum noch vorstellbar das wir hier am Rande Augsburgs sind, ein enger
Pfad, Bäume und Sträucher ganz nah, gelegentlich ein Ast ins Gesicht, am Boden Wurzeln
und Steine... da heißt es noch etwas langsamer laufen, aber diese 2Km Trail ist schon eine
tolle Abwechslung.  
Bei Km17 queren wir die A8 und sehen schon was auf uns wartet, der größte Anstieg auf
den Schutt-/Müllberg, wir laufen noch etwas am Fluss entlang bis zum Nordweg, dann geht
es aufwärts, obwohl es nur so 50-80 Höhenmeter zu überwinden gilt, führt der Weg in
weitschweifenden Serpentinen nach oben. Sogar ein Gipfelkreuz steht da - wir machen kurz
Pause, herrliche Aussicht auf herbstlich gefärbte Landschaft mit passenden Sonnenstrahlen
und nach wenigen Minuten wieder abwärts. Die Autobahn wird nun über eine andere kleine
Brücke überquert und anschließend gleich noch den Lech, da wir uns nun westlich halten.
Als wir nun auf der Westseite südlich laufen haben wir die Halbmarathonmarke erreicht und
laufen an der Kläranlage vorbei. Vor uns nun der Zusammenfluss von Lech und Wertach,
Bernie müsste mich gar nicht darauf hinweisen, es ist von weiten zu sehen: das türkise, fast
grüne Wasser des Lechs (wegen des hohen Mineraliengehalt und niedrigen Temperatur) -
das fast braune Wasser der Wertach (wegen kalkbildender Kleinlebewesen die in fein verteilte
erdölartige Bitumen umgewandelt werden).
Mit der Wertach kommen wir weiter nach Westen und auch leicht bergauf, da wir ja nun gegen
den Fluss laufen. Die Stadtteile Oberhausen und Pfersee liegen westlich der Wertach, hier 
sehen wir nur kurzzeitig wir laufen durch die Stadt, östlich liegt das Bahnhofsviertel und
kurz darauf wechseln wir am Gollwitzersteg das Flussufer, der Kiosk Sonnenglück (Km27,5)
im Antonsviertel wird für einen kurzen Zwischenstopp genutzt. Vorbei am Rosenaustadion
haben wir gleich den westlichsten Punkt erreicht und biegen an der B17 auf Rad-/Gehwegen
südöstlich ab. 3Km die Stadt durchqueren - jetzt ist der "Stadtmarathon" klar ersichtlich und
einige Ampeln müssen passiert werden.
Am Universitätsviertel (Km33) erreichen wir wieder den Stadtrand, der Augsburger Stadtwald
ist einer der größten Deutschlands und wurde zum "Waldgebiet des Jahres 2024" gewählt. Wir
queren ihn und sind wieder am Hochablass, überlaufen ihn und diesmal laufen wir am Ostufer
des Kuhsee weiter. Ich kann die Bedeutung als Naherholungsgebiet schnell erkennen als ich
sehe was für ein Betrieb jetzt im Herbst hier herrscht, der Kiosk ist sehr gut besucht.
Ich bekomme auch gleich ein paar Hinweise zum Startpunkt der "Kuhsee-Challenge". 
Unser Lauftempo nimmt beständig ab und Bernie und Charly legen gelegentliche Gehpausen
ein - ich schließe mich entsprechend an. Wir haben Km37 bereits die 5Std überschritten -
doch wie gesagt: Laufzeit spielt heute keine Rolle.
Parallel zur Strecke die wir auf dem Hinweg wählten laufen wir jetzt etwas entfernt zum
Lech zurück. Der geplante Laufweg um den Auensee ist hinfällig, da ein Teil überschwemmt
ist. So laufen wir weiter am Lech entlang und machen am Weitmannsee noch eine kleine
Schleife um die 42,2Km "gut vollzumachen" dann sind wir am Ziel am Parkplatz. 5:41Std
zeigt die Uhr für Charly und mich an, Bernie ist wenige Minuten später da.
Kaum ist Er am Auto holte Er für uns die liebevoll gestaltete, selbst gebastelte Kiesel-Medaille
hervor (siehe Foto) - wunderschön und sehr individuell Danke Bernie!
Am Auto habe  ich mich noch kurz umgezogen und alsbald geht es die 2Std über Landstraßen
nach Hause. Viele der Läufer werde ich sicher bei der "Kuhsee-Challenge in Kürze wieder sehen.

Grüße Roland

Hier noch die Fotos:
1. Ankündigung
2. Start am Weitmannsee
3. Hochablass mit Fuß-/Radweg
runners.high - Nomen est omen :logik:
Dateianhänge

Re: Ein Lech-Kiesel als Belohnung für einen gemütlichen Lauf

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Hallo Roland,
danke für den schönen Bericht.
Ich hatte mich sehr auf einen Teilnahme gefreut und das Wetter war auch so schön. Ich liebe die TOMJ Strecken am Lech.
Aber ich hatte am Samstag immer noch einen positiven Corona-Test und war dementsprechend auch recht müde. Das wäre auch langsam nichts geworden.
Dieses Wochenende halte ich mich auch noch zurück, also kein Frankfurt, aber dann geht es hoffentlich wieder los.
Wir sehen uns...

Re: Ein Lech-Kiesel als Belohnung für einen gemütlichen Lauf

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Hallo Andreas,
ja Mensch - musst Du den überall/jederzeit HIER rufen wenn die Viren verteilt werden - wie kann ein "Intensiv-Läufer" so anfällig sein... kann ich irgendwie gar nicht verstehen - aber es wird ja wieder....
Ich wünsche Dir auf jeden Fall schnelle Genesung, damit Du auch wieder fit wirst!
Hast Du/Ihr heuer noch Laufpläne? Frankfurt wird jetzt mein letzter "Großer" - aber es folgen ja noch Viele (sind tatsächlich noch Viele) bis Jahresende ... weiter denke ich erstmal nicht.
Wo bist Du noch unterwegs - ob man sich da noch wo sieht, bei den Kleinen die es noch gibt.
Solltest Du noch Bedarf haben, ich wüsste da noch Einige - relativ "bekannt" ist ja die Ring-Running-Serie am Hockenheimring (23.11.)
am kleinen Brombachsee gibt es auch noch einen Schönen (08.12.) oder eben die Kuhsee-Challenge, wenn man sich 18 Runden "antun" will.... Gibt aber auch noch Andere!
Freue mich wenn wir uns wieder sehen - wann und wo auch immer,

Gruß Roland
runners.high - Nomen est omen :logik:
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