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Grand Prix von Bern 2013

Grand Prix von Bern 2013

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Fotoshoot mit rare Beute
*Klick* "Komm, mach noch eins!" *Klick**Klick* Weitere Fotos entstehen: ich zwischen Haile Gebrselassie und Viktor Röthlin. Die 45 Minuten Wartezeit hatten sich gelohnt. Zufrieden nahm ich meine Fotokamera von meinem Laufpartner entgegen und steckte diese mit meinem (von Haile signierten!) Laufshirt in die Tasche. Ich war überrascht, wie viele Laufsüchtige schon am Freitag-Abend an der Expo vom Grand Prix von Bern ihre Startunterlagen abholten. Im Zelt, wo die Pasta-Party stattfand, war neben der Tribüne für die Siegerehrung, eine Ecke für die Autogrammstunde von Haile und Viktor eingerichtet. Im Gebäude nebenan befand sich die Expo, wo man u.a. auch die Startunterlagen abholen konnte. Enttäuscht musste ich feststellen, dass man nirgends auf neuwertige Produkte Messerabatte bekam. Schade, denn ich möchte demnächst mal meine Alltagsschuhe mit dem "positiven" Logo erneuern.

Ein Knall, der keiner war
*Päng* Oder doch nicht? Eine Berner-Politikerin drückte den Abzug des Revolvers ab, doch nichts geschah. Der Kommentator rief trotzdem ein "Achtung, fertig… los" und mein Block, die Nummer 3 von 20 (oder gab es noch weitere Blocks?), setzte sich in Bewegung. Block Nummer 3… Als ich davon erfuhr, dass das System mich soweit nach vorne einteilte, musste ich anfangs leer Schlucken. Leider konnte ich nirgends die Info finden, welche Zielzeit in diesem Block vertreten war. Ich rechnete mit einer 1.05 h. Was für mich definitiv ausser Frage stand. Beim Einreihen konnte ich dann die Pacemaker mit ihren blauen Ballonen ausmachen und konnte eine 1.08 h erkennen – immer noch 2 Minuten zu schnell, so positionierte ich mich am Ende des Blockes.

Trau der Technik nicht
Verflixtes GPS. Wie im Vorjahr brachte meine Läuferuhr keinen Satellitenkontakt zustande. So musste ich mein Tempo dem der Mitläufer anpassen und hoffen, dass ich nicht zu schnell unterwegs war. Die erste Kilometer-Markierung verpasste ich. Irritiert blickte ich mich um. Die Bürgersteige waren voller Zuschauer, welche mit Klatschen und guten Zurufen für Antrieb sorgten. Ich drückte auf die manuelle Rundenauslöser meiner Uhr und durfte eine Pace von 4.40 ablesen. Viel zu langsam! Aber wer weiss, vielleicht war die Kilometermarke schon viel früher gewesen? Ich erhöhte das Tempo und durfte die erste Steigung in Angriff nehmen, welche vor einem Wahrzeichen der Altstadt Bern – dem Zytglogge-Turm – endete. Vor einer Kurve in eine Gasse konnte ich endlich die Kilometer-2-Markierung erkennen: bisherige Gesamtzeit von 8.03! Wow. Somit war ich knappe 30 Sekunde schneller, als ich ursprünglich geplant hatte. Entspannt schaltete ich einen Gang runter und durfte die Rathausgasse zur Aare runterlaufen. Und oh, welch ein Wunder: der Satellitenempfang und somit auch eine Pace-Anzeige war nun vorhanden!

Entscheidender Laufrhythmus
Den 3. Kilometer konnte ich mit einer Pace von 3:48 abschliessen. Wäre die Strecke geraden gewesen, hätte ich mich mit dieser schnellen Geschwindigkeit abgeschossen. Doch beim Abwärtslaufen folg ich nur so über die Gasse hinweg und mein Puls konnte sich sogar etwas beruhigen. Nur mein Fahrgestell musste dabei Höchstleistung bieten… was es auch souverän machte. Danach folgten 4 gerade Kilometer, welche ich jeweils mit einer Sub 4:10 abschliessen wollte. Am Strassenrand konnte ich wie im letzten Jahr die eine und andere coole Strassenband feststellen. Doch leider bekam ich von den vielen positiven Faktoren kaum etwas mit. Zu fest musste ich auf mein Laufrhythmus achten. Die flachen Kilometer folgen nur so vor sich hin und ich konnte diese auch zeitlich befriedigend bewältigen.

Bremskilometer
Wir näherten uns dem Tierpark und somit auch der nächsten, diesmal etwas längeren Steigung durch den Dählhölzli-Wald. Sofort kletterte meine Pace nach oben, als wir durch den angenehm gekühlten Wald zum Thunplatz hinauf liefen. Auch diesmal erwies es sich als sehr schwierig, Mitläufer auf dem 3 Meter breiten Waldweg, zu überholen. Doch anders als vor einem Jahr, passte mir die Geschwindigkeit der Vorläufer. Und wenn ich ab und wann abbremsen musste, dann fasste ich dies als Erholung auf.

Familientreff
Die Kilometermarke 10 tauchte auf. Vorher durften wir uns wieder einem Gefälle widmen, der die verlorene Zeit bei vorherigen Anstieg wieder etwas wett machte. Doch leider durfte ich feststellen, dass ich mich bei der Zeitplanung um die 10 Sekunden verschätzte. Der Anstieg zollte mehr Tribut als ich angenommen hatte. Wissend, dass ich ein paar kleinere zeitliche Ausrutscher erlauben durfte, stresste mich dies nicht besonderlich. Nun blickte ich suchend zum linken Strassenrand. Wo hatten wir uns schon wieder abgemacht? Beim Schulhaus? Ah, genau. Da standen sie: meine Frau mit unserem 14 Monate alten Sohn und meine Schwiegereltern jubelten mir zu. Trotz dem zusätzlichen Energieschub, welcher ich sonst mit isotonischen Getränken versuchte Aufrecht zu erhalten, verlor ich bei den nächsten Kilometern wieder etwas Zeit. Zum Glück nur ein paar zerquetschte Sekunden, welche mein Vorhaben nicht gefährdeten.

Tempoanpassung
Verglichen zum Vorjahr war die Strecke wegen meines hohen Tempos nun sauanstrengend. Meine Getriebe und Fahrgestell sehnten sich nach Ruhe. Doch mir stand ein Viertel der Strecke nach der 12-Kilometer-Markierung noch bevor. Wieder lief ich über den Bundesplatz, welcher ich auf einem blauen Teppich überqueren durften, runter zum gotischem Münster und nach einer S-Schlaufe noch weiter runter und auch zurück zum Bärengraben, wo ich anfangs der Strecke vergebens nach der Kilometer-Anzeige suchte. Vorher versuchte ich beim Abstieg über die Pflastersteine wieder etwas Geschwindigkeit aufzubauen. Doch so richtig konnte ich nicht mehr Fahrt gewinnen.

Schlussbouquet
Nun kam der gefürchtete Aargauerstalden. Ein Anstieg, welcher kurz vor dem Ziel, so manchen Läufer ins Verderben brachte. Sofort schaltete ich ein paar Gänge runter und lief gemächlich, aber im steten Laufrhythmus dem Ziel entgegen. Kaum war die Anhöhe geschafft, erschien die letzte Kilometer-Marke. Wieder versuchte ich etwas Fahrt zu gewinnen –*die Strecke verlief mit einer leichten langen Rampe zum Ziel. Ich bog in die letzte Kurve ein, sah das Ziel vor mir und ging spontan in einen Sprint über. Meine Aktion wurde von den Zuschauern mit lautem Beifall aufgenommen und so flog ich die letzten 100 Meter ins Ziel.

Nach ein kurzen Verschnaufpause erhielt ich von einem hiesigem Sponsor ein SMS mit meiner Zielzeit, welche die Angabe meiner Uhr bestätigte: eine 1:08:45 h !


Fazit
Es war so, wie ich es mir vorstellte. Die Orga des Events war top. Aus meiner Sicht verlief alles reibungslos und ich durfte weitere positive Erfahrungen sammeln. Statt eines Finisher-Shirts gab es diesmal ein Ascis-Badtuch – für den kommenden Sommer eine attraktive Alternative. Das Preisleistungsverhältnis ist für mich völlig in Ordnung. Für knappe 50 Franken erhält man nebst dem Gesamtpaket eine Finisher-Medaille, welche diesmal die 2. von der 5er-Serie "Sehenswürdigkeiten von Bern" darstellt.

Einzig das Wetter war nicht so, wie ich es mir erhoffte. Die Tage vor dem Lauf waren um die 10° C. Und wie ich es befürchtete, gab es am Wettkampftag einen Wärmeschub von um die 20° C. Doch zum Glück sorgte der Wind für die nötige Kühlung – doch das perfekte Klima, wie wir es vor einem Jahr erleben durften, gab es nicht.
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

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Hallo xBLUBx,

ich gratuliere dir zu dem Starfoto, zu deiner erfolgreichen Lauftaktik, zu deiner Bombenzeit und zu dem tollen Laufbericht! Es ist zwar noch etwas Zeit bis dahin, trotzdem bin ich mittlerweile schon gespannt auf deine Laufzeit in Berlin (sub 3:15??).

Du steigerst dich offensichtlich von Lauf zu Lauf! Mach weiter so!


Grüsse in die Schweiz vom lauf_opa

5
Hoi Sebu,

wow, das ist ja mal ne Zeit und ein wunderschöner Bericht von Dir. Das macht ja Lust auf nächstes Jahr :-)
Und dein Foti, einfach genial.

Ganz grosses Kino, gratuliere.

lg Ute
Steingeiss - Rüslerläuferin

Bild

7
Finny hat geschrieben:Danke für den schönen Bericht und Glückwunsch zum tollen Ergebnis!

LG,
Finny
Hallo Finny. Danke für den Glückwunsch. Das tolle Ergebnis hat auch eine Schattenseite... nächstes Jahr will ich noch schneller finishen. :klatsch: :teufel:

lauf_opa hat geschrieben:Hallo xBLUBx,

ich gratuliere dir zu dem Starfoto, zu deiner erfolgreichen Lauftaktik, zu deiner Bombenzeit und zu dem tollen Laufbericht! Es ist zwar noch etwas Zeit bis dahin, trotzdem bin ich mittlerweile schon gespannt auf deine Laufzeit in Berlin (sub 3:15??).

Du steigerst dich offensichtlich von Lauf zu Lauf! Mach weiter so!

Grüsse in die Schweiz vom lauf_opa
Hallo Laufopa. Danke. Ich muss zugegeben, dass ich schon mit dem Gedanken spiele, den nächsten Marathon mit einer Sub 3.15 zu beenden. Doch andererseits möchte ich den Lauf in dieser schönen Grossstadt auch geniessen können und evtl. werde ich mit meinem Laufpartner die Ziellinie überqueren.

SchweizerTrinchen hat geschrieben:Starke Leistung, meine herzliche Gratulation. Und das Foto ist echt der Hammer :daumen:
Danke für den spannenden Bericht und viele liebe Grüsse

Marianne
Hallo Marianne. Danke für die Glückwünsche. Warst Du eigentlich mal an einem GP? Wenn nicht, unbedingt im nächsten Jahr nachholen! :nick:

Schweizlove hat geschrieben:Hoi Sebu,

wow, das ist ja mal ne Zeit und ein wunderschöner Bericht von Dir. Das macht ja Lust auf nächstes Jahr :-)
Und dein Foti, einfach genial.

Ganz grosses Kino, gratuliere.

lg Ute
Hallo Ute. Danke! Wie erging es Deinem Mann? Warst Du mit ihm in Bern? Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Es wäre schön, wenn Du nächstes Jahr auch mit von der Partie wärst. :hallo:
Der Schweizer hat geschrieben:toller Bericht, tolle Zeit, tolles Foto.
:daumen:
Danke!

Viele Grüsse aus Bern
Blub
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

8
Sehr schöner Bericht, Blub! Meine Erfahrungen haben sich mit Deiner gedeckt - es war eine grossartige Sache und etwas zu warm. Das einzige, das ich wirklich nervig fand, waren die doofen Cheerleader. Ich bin alles andere als ein Spiesser, aber das hat so nicht an die Veranstaltung gepasst.

Persönlich musste ich leiden - war am Abend vorher bis es hell wurde im Ausgang und wollte erst gar nicht starten (nein, nicht erst am nächsten Morgen, den Nichtstart hatte ich mir eigtl. schon eine Woche vorher vorgenommen). Zum Glück hab ichs dann doch gemacht.

9
Wow - alles Toll gemacht: Tolles Foto, Toller Lauf und Toller Bericht!

Ich freu mich für Dich :-)

glg an Dich, Deine Holde und den Sohnemann - der mittlerweile wohl schon fast dem Papa davonrennt ;-)
Forrestine
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31.12.2012 - LCC Silvesterlauf - 5,4 km- Zielzeit: 0:29:59 - Geschafft in: 0:29:51
10.03.2013 - Winterlaufserie 3. Lauf - 14 km - Zielzeit: 1:27:00 - Geschafft in: 1:22:58
14.04.2013 - VCM - 21,1 km- Zielzeit: 2:09:59 - Geschafft in: 2:09:28
15.09.2013 - Wachau Marathon - 21,1 - Zielzeit: ???
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