Münster-Marathon 11.09.16: Sub 3:15h/PB ins Ziel gerettet
1Eigentlich könnte ich jetzt schon ins Bett gehen: Nach nur 4 Std. Schlaf letzte Nacht vorm Marathon und einem Rennen, dass einem alles abverlangte u. die letzten Energien u. Körner aus dem Körper saugte. Zunächst: Es war wieder eine superbe Veranstaltung; danke ans Orga-Team, ihr habt wieder tolle Arbeit geleistet. Und natürlich an die Zuschauer an der Strecke, die einen noch gepusht haben, als man schon "auf der letzten Rille" gelaufen war. Mein erst 2.Marathon. Startzeit 9.00h bei noch recht angenehmen Temperaturen. Eine Viertelstunde vorher immer noch Schlangen vor den Toilettenhäuschen. Ich hab' es gerade noch rechtzeitig in meinen Startblock geschafft. Fühlte und wusste mich gut vorbereitet und in Form. So ging ich dass Rennen denn auch recht optimistisch an; lief etwa zwei Kilometer hinter dem 3:15h-Pacemaker; ehe ich meinte, das Tempo würde mich unterfordern, so dass ich mich allmählich an die 3Std.-Gruppe rantastete. Ohnehin hatte ich mein 12-Wochen-Training auf sub3 ausgerichtet (zu idealistisch??). Längere Zeit konnte ich denn auch das Tempo von ca. @ 4:15/km gut halten: Bei 10km lag ich bei 42:20 u. war selbst überrascht, dass es so gut lief. Halbmarathon-Marke lag genau bei 1:30h, und von jetzt an spürte ich, dass ich dieses Tempo nicht mehr ganz halten konnte. Bei KM 28 wurde es dann schon ein 4:25-4:30er Schnitt (KM 30: 2:11:00) und richtig zäh wurde es ab KM 33. Von nun an wurde es immer schwerer, ich spürte, wie ich langsam abbaute, wie mir beinahe die Felle davon schwammen. Nur noch beissen. Dabei hatte ich doch im Vorfeld 9 lange Trainingsläufe über mehr als 33km (bis zu 38) absolviert! Trank bei fast jeder Verpflegungsstelle. Ab Km 34 lief ich sogar meherere KM nur einen Schnitt von knapp über 5 Min/km !!! Da hatte ich also die Quittung bekommen für mein zu schnelles Angehen. Hatte also einen typischen Anfängerfehler gemacht. Jetzt hiess es nur noch, wenigstens meine PB vom letzten Jahr (3:18h) und mögl. die 3:15h zu unterbieten bzw. ohne völlig einzubrechen ins Ziel zu kommen. Ich quälte mich furchtbar, dachte sogar schon dran, ne Gehpause einzulegen. Doch irgendwie schleppte ich mich von KM zu KM (mit Hilfe auch der Zuschauer!), dachte an das monatelange Training, die Entbehrungen ... Beine schwer wie Blei, der Atem ebenso ... und dann endlich das Ziel am Prinzipalmarkt (der Pacemaker für 3:15h kam von hinten und pushte mich nochmal ordentlich!) Die Uhr zeigte 3:13,19 (netto 3:13:08). Wenigstens noch das Minimalziel erreicht. Völlig alle sackte ich beim Helfer, der mir die Medaille umhängte, fast in die Arme u. hatte zuerst grosse Mühe, die Orientierung zu behalten. Nach etlichen Bechern Wasser/Cola, Bananenstücke und 3 halben Litern Erdinger-Alkoholfrei war ich dann aber halbwegs wieder hergestellt. Bis auf die noch höllisch schmerzenden Beine,- aber das sollte sich dann auch allmählich etwas legen. Was mich völlig überraschte: In der AK 50 habe ich sogar noch Platz 3 belegt (u. in der Gesamtwertung noch ganz knapp unter den ersten 100). Fazit: Ein mehr als lehrreicher 2. Marathon, der mir eine Lektion in Sachen bewusster Renneinteilung gab: Also lieber etwas langsamer angehen und dann hinten raus versuchen, noch zuzulegen bzw. den berühmten "negativen Split" anzustreben. Und: Irgendwie lohnt es sich trotz Allem immer noch, nicht aufzugeben und durchzuhalten, sei es auch mit letzter Kraft.
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)
PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)
"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)