Naja, ob da gleich "professionelle Hilfe" stattfinden muss? Auch angesichts der im Verhältnis zur Anzahl therapiebedürftiger Menschen viel zu geringen Anzahl von Behandlungsplätzen scheue ich mich, diese Empfehlung zu geben. Es geht schließlich nicht um ein Problem, das essenzielle Aspekte der Lebensgestaltung (sich selbst versorgen, soziale Kontakte pflegen, einer Berufstätigkeit nachgehen) betrifft, sondern - so stellt es sich zumindest aufgrund der knappen Beschreibung dar - um ein mulmiges Gefühl bei der Ausübung eines Hobbys. Das führt zwar zu einem Vermeidungsverhalten, unterbindet aber nicht einmal die Ausübung des Hobbys, sondern sorgt "nur" dafür, dass das Hobby weniger Spaß macht. Eine Einschränkung der Lebensqualität, gewiss, aber wirklich eine so gravierende, dass man die mittels Psychotherapie angehen muss? Ich denke nicht, wenn nicht noch andere Probleme im Spiel sind.
In so einer Situation liefe übrigens auch das (kognitiv-)verhaltenstherapeutische Arbeiten darauf hinaus, den Realitätsgrad der Ängste zu hinterfragen und für sich selbst "Beruhigungsformeln" und "-rituale" (einschließlich einfacher Entspannungstechniken) in Situationen zu entwickeln, in denen Angst hochkommt. Davon kann man sich aber einiges auch per Selbsthilfe aneignen. Therapie könnte ja eh nur unterstützen, die eigentliche Arbeit macht man selbst!
Darüber hinaus könnte man - auch via Selbsthilfe - auf das Prinzip Konfrontation - Habituation / Erfahrungen mit der Harmlosigkeit des angstbesetzten Objekts setzen. Wenn eine Hundephobie im Spiel wäre, würde man den Umgang mit Hunden suchen. Bei Wölfen in freier Wildbahn ist das zugegeben schwierig. Man könnte aber dran denken, mal einen Wolfspark zu besuchen und sich da noch mehr Infos über das Verhalten der Tiere geben zu lassen.
Mit anderen Worten: Da gibt es noch sehr viele Möglichkeiten, selbst die Verantwortug für die Problemlösung zu übernehmen, bevor man versucht, diese Verantwortung an einen Therapeuten zu delegieren - der sie dann eh an die Person selbst zurückgibt.
VG,
kobold (selbst keine Therapeutin, aber "vom Fach")