burny hat geschrieben:[B2. Eigenbeobachtung und Selbststeuerung
Da vielen diese beiden Möglichkeiten nicht offenstehen, gibt es 3 formale Ansätze:
Wenn das stimmen würde, (da bin ich mir nicht so sicher), wäre die Frage: Warum steht das so vielen nicht offen?
Warum gehe so viele davon aus, dass (fast) jeder die Belastung bei körperlicher Arbeit im Beruf oder in der Freizeit recht gut steuern kann, aber beim Sport und speziell beim Laufen nicht?
Für mich bleibt das sehr unlogisch.
burny hat geschrieben:
3. Ableitung von der HFmax
Probleme:
Die meisten kennen ihre HFmax nicht, die Altersformel ist unsinnig und spiegelt bestenfalls einen statistischen Mittelwert wider, die %-Angaben sind allgemein gehalten, der Ruhepuls wird nicht berücksichtigt (was die etwas modifizierte Karvonenformel auszugleichen versucht)
Du weißt ja, dass ich grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber HF-gesteuertem Training bin. Dennoch ist das Messen der HfMAx zwar manchmal problematisch, aber oft nicht das eigentliche Problem, zumindest dann nicht wenn man die HF seriös erläuft.
Denn selbst bei ausreichend genau ermittelter HFMax ergeben sich häufig Probleme bei H-gesteuertem Training. Die ergeben sich durch dir Kombination von Angst, Unwissenheit (über Trainingsmethodik und Leistungsphysiologie) und einer Gläubigkeit an eine angebliche überlegene Medizinische Genauigkeit der Intensitätssteuerung über die HF-Messung.
burny hat geschrieben:
Probleme:
Aus Kosten- und Aufwandsgründen sind die Testverfahren vereinfacht und damit fehlerbehaftet, zusätzlich können viele Faktoren wie Erholungszustand, Status der Glykogenspeicher etc. das Ergebnis verfälschen. Genau genommen erhält man eine Momentaufnahme, die ein paar Tage später schon anders ausfallen kann.
Wenn man einen Wettkampf läuft (dessen Ergebnis man dann z. B. in Vdot umrechnen kann), ist das auch nur eine Momentaufnahme, und auch da kann einiges verfälscht sein. Das ist also erst einmal nicht so ein gutes Argument. Man kann es aber verbessern, wenn man weiter denkt. Wenn der Wettkampf 10 Euro kostet und der TEST 60, dann bekommt man für das Geld also 6 Momentaufnahmen, aus denen man schon eher ein aussagekräftigeres Bild, ein Profil, eine Leistungskurve basteln kann.
Dazu kommt, dass gewisse Fälschungsfaktoren beim Wk möglicherweise nicht oder weniger auftreten als bei vielen Leistungsdiagnosen. Und dann spricht in vielen Fällen einiges für den Wettkampf als preiswerte und lohnenswerte Leistungsdiagnose. Selbst sehr viele Profis, die finanziell wöchentliche Labortests stemmen könnten, machen Vorbereitungs- und Testwettkämpfe. Dafür gibt es natürlich gute Gründe.
burny hat geschrieben:
Da hier die Bereiche von der IANS abgeleitet werden und diese bei einer weiteren Messung nach Training anders aussieht, ergeben sich andere Trainingsbereiche (egal ob für Tempi oder HF angegeben). Im Idealfall spielt nur der unterschiedliche Trainingszustand eine Rolle, in der Praxis kann die Messungenauigkeit genauso entscheidend sein. Je exakter und aufwändiger, aber auch je teurer die Tests erfolgen, um so exakter und zielgenauer kann das Training angepasst werden. Dieser Aufwand lohnt nur im Profibereich, wo es manchmal auf Nuancen ankommt.
Zwar rate auch ich den meisten hier davon ab Geld in eine LD zu investieren, aber am Ende muss eben jeder selbst entscheiden, in was er investiert., bzw. wofür er sein Geld verschleudert.
Es geht übrigens nicht nur um die mangelnde Messgenauigkeit, sondern gerade auch um Mängel an dem zu Grunde liegenden Modell und um Fehler bei Interpolation und Interpretation der Messergebnisse.
burny hat geschrieben:
Die VO2max korreliert eineindeutig mit der Leistungsfähigkeit bzw. Wettkampfergebnissen. Daher werden (z. B. bei Daniels) bestimmten Wettkampfergebnissen bestimmte VO2max-Werte zugeordnet.
Nein, die VO2max korreliert
nicht eineindeutig mit der Leistungsfähigkeit bzw. Wettkampfergebnissen. Du verwechselst Vdot und Vo2 max, aber selbst bei VDot ist es mit der Eineindeutigkeit möglicherweise schwierig.
Der Vdot ist ein Leistungsindex der die Vo2max
UND etliche andere Faktoren wie Laufökonomie mit berücksichtigt.
Das man Daniels VDot benutzen kann und das für viele sehr nützlich sein kann: Dem stimme ich zu.
Aber die Fixierung auf Vo2max beruht im wesentlichen darauf, dass man die schon recht lange ganz gut messen kann. Nicht darauf, dass die toll mit WK-Ergebnissen korreliert, siehe
auch bei Sportwissenschaftler Steve Magness.
Gruß
C.