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Fettverbrennung bei Einnahme von Gels

Re: Re:

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LaufSteff hat geschrieben: 02.12.2022, 00:40 Ich grabe mal diesen alten Faden aus, da ich mir ziemlich sicher bin, fast genau diese Aussage (glaube mit noch etwas höheren Zahlen (50g/h?)) auch in einer Studie von A. Jeukendrup gelesen zu haben. Aber auch nach dem Durchstöbern von gefühlt hunderten von Jeukendrup-Studien, finde ich diese Angaben einfach nicht mehr. Bei G.Neumann habe ich jetzt auch vergeblich gesucht.

Kann mir vielleicht jemand eine Studie mit dieser Feststellung nennen ?
Hör Dir mal dazu den vorletzten Junkmiles Podcast an (#67). Da erklärt Geesamann (u.a. Trainer von Patrick Lange) das alles sehr plausibel. Spoiler:

- Die KH Speicher müssen nicht leer sein
- Sie sollten nicht voll sein
- Man kann dann auch beim Laufen 100g bis 120g KH pro Stunde aufnehmen, einige noch mehr (macht wohl nur im WK Sinn)
- das ist aber gar nicht so relevant
- wichtiger ist die Füllung der Glykogenspeicher
- die Zuführung unterstützt diese, ersetzt sie aber nicht

Wirklich hörenswert. Zeit mitbringen und ertragen, daß die beiden sich häufig in andere Themen oder auf Nebenkriegsschauplätze verlieren. Ist halt eher was fürs Rollentraining als die schnelle Information. Aber unterhaltsam und wirklich interessant :)

Deine Frage wird sowohl in Bezug aufs Training als auch den WK beleuchtet.

Re: Fettverbrennung bei Einnahme von Gels

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Klingt interessant. Werde ich mir am Sonntag beim langen Lauf auf jeden Fall anhören.
Vielen Dank schon mal!

Ich gehe aber mal davon aus, dass im Podcast keine Quelle genannt wird und wäre deshalb trotzdem dankbar, wenn vielleicht jemand eine der Studien mit den konkreten Messungen kennt.
Bin da quasi in der Beweislast in einer Diskussion und bräuchte die Angaben schwarz auf weiß.

Re: Fettverbrennung bei Einnahme von Gels

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LaufSteff hat geschrieben: 02.12.2022, 13:37 Ich gehe aber mal davon aus, dass im Podcast keine Quelle genannt wird und wäre deshalb trotzdem dankbar, wenn vielleicht jemand eine der Studien mit den konkreten Messungen kennt.
Ist eine Woche her und ich habe nicht bewusst auf Quellen geachtet. Es ist aber nicht selten, daß auf solche verwiesen wird. Ich hatte das eher pragmatisch verfolgt. Viel Spaß beim Hören.

Re: Re:

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leviathan hat geschrieben: 02.12.2022, 09:41 Wirklich hörenswert. Zeit mitbringen und ertragen, daß die beiden sich häufig in andere Themen oder auf Nebenkriegsschauplätze verlieren. Ist halt eher was fürs Rollentraining als die schnelle Information. Aber unterhaltsam und wirklich interessant :)
+1
Ich finde den Podcast auch hörenswert, informativ und unterhaltsam. Gerade Björn Geesmann kommt sehr sympathisch rüber und vereint Fachwissen mit der nötigen Lockerheit in der Präsentation. War mit Sicherheit nicht meine letzte Folge dieses Podcasts. Vielen Dank noch mal für den Tipp!

Allerdings wird meine Frage nach der konkreten Auswirkung einer verzögerten Aufnahme von Kohlenhydraten auf die Fettoxidation darin nur indirekt am Rande und eher anhand eines Gedankenexperiments angesprochen (so ca. bei Min.60 in der Folge).
Es geht, wie der Titel schon suggeriert, eben hauptsächlich um Kohlenhydratspeicherung und Zufuhr.
Trotzdem interessant.
Ohne dir da zu widersprechen, dass die Zufuhr von +120g KH/h in einem bestimmten Wettkampf unter bestimmten Umständen sinnvoll sein kann, sollte man vielleicht noch sagen, dass sie sowohl in der Podcast-Folge als auch in der Studie von Podlogar, auf die Geesmann Bezug nimmt, nicht unbedingt zu diesem Schluss kommen.

In der Studie ist es so, dass die Zufuhr von 120g KH/h im Mischverhältnis Maltodextrin – Fruktose 1:0,8 zwar zu einer höheren Oxidation von Kohlenhydraten führt, als die Gabe von 90g KH/h im Verhältnis Maltodextrin-Fruktose 2:1, aber die endogenen Kohlenhydratspeicher davon nicht profitieren. Es werden bei gleicher Leistung insgesamt mehr Kohlenhydrate oxidiert und dementsprechend dann weniger Fette.

Da die Fettoxidation bei diesem Experiment (Rad, durchschnittlich 256W für 3h) auch bei den 90g KH/h schon nur noch zwischen 5-10% betrug und bei der Zugabe von 120g KH/h noch weiter sank, scheint zumindest fraglich, ob man von den höheren Mengen profitieren kann.

Könnte natürlich evtl. relevant sein, wenn man den Marathon an der anaeroben Schwelle läuft und eh fast gar keine Fette oxidiert oder vielleicht auch bei deutlich niedriger Intensität als in der Studie und dementsprechend höherer Fettoxidationsrate – könnte…

So schließt die Studie auch mit:“...higher exogenous CHO oxidation rates did not translate into sparing of endogenous CHO utilisation. From a whole-body metabolism point of view, this study's data demonstrate that ingesting CHO at a higher rate than currently recommended 90g h does not provide benefits.“

Hier die Studie:
https://link.springer.com/article/10.10 ... 22-05019-w

Und etwas weniger spezifisch und für viele wahrscheinlich interessanter – diese Übersichtsarbeit :
https://link.springer.com/article/10.10 ... 22-01757-1


Über diesen „kleinen“ Umweg bin ich dann auf diese andere Studie von Podlogar gestoßen, die sich explizit mit meiner Frage beschäftigt:

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10. ... ode=tejs20

Ganz kurz: Bei teilweise entleerten Glykogenspeichern wurden nach der verzögerten (30min. nach Beginn des Trainings) Gabe von 60g KH/h (portioniert in 15g/15min.) bei zwei aufeinanderfolgenden Radeinheiten (1h SS+ca. 45min. TT) keine signifikanten Unterschiede in der Fettoxidation im Vergleich zu einer Placebogruppe ohne KH-Zufuhr festgestellt.
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