Hefeteilchen hat geschrieben: 03.05.2023, 12:22Das ist leider schlicht... quatsch.klnonni hat geschrieben: 03.05.2023, 07:50 Ein Hütehund, der nur 3-4x/Woche mit seinem Besitzer Laufen geht, ist an den übrigen 3-4 Tagen in der Woche unterfordert und sucht sich selbst eine Aufgabe. Diese selbstgesuchte Aufgabe liegt dann nicht selten, genetisch bedingt, in das Bewachen und zusammenhalten seiner Menschen...
Diese unterforderden Gebrauchshunde werden dann auch schnell aggressiv fremden Menschen gegenüber oder unberechenbar in ungewohnten Situationen. Von daher sind auch Hütehunde meist besonders gute Ausdauersportler und wenn sie körperlich wie auch geistig ausgelastet sind, dann sind Hütehunde sehr entspannte und umgängliche Fellnasen.
Das ist kein Quatsch 90% aller Verhaltensauffäligkeiten bei Hunden sind durch falsche und nicht artgerechte Hundehaltung bestimmt. Und einer der Hauptgründe ist der Mangel an geistiger und körperlicher Beanspruchung!
Hütehunde sind gezüchtet worden möglichst selbstständig eine Herde zu bewachen und zusammen zu treiben.
Dazu konnten keine Hunde gebraucht werden die verschlafen hinterm Ofen hocken und darauf warten zum Spaziergang aufgefordert zu werden.
Und diese Prägung macht sich bemerkbar. Hütehunde wollen meist geistig und körperlich gefordert werden.
Wenn Gebrauchshunde nicht artgerecht gehalten werden, dann werden sie sich eine Aufgabe suchen.
Es gibt Border Collies, die fingen an ihre Familien zu terrorisieren, weil ihnen die täglichen Spaziergänge nicht ausreichten.
So habe ich selbst ein Border Collie kennen lernen dürfen, der anfing die Kinder der eigenen Familie am alleinigem verlassen des Hauses zu hindern. Die Kinder durften nicht mehr morgens zur Schule oder abends in die Disco, weil ihr Hund sie an Jacke und Hosenbein beißend ernsthaft am verlassen des Hauses gehindert hat.
Die Lösung war, zusätzlich zu den gewohnten täglichen spaziergängen, durfte der Hund mehrmals die Woche zu einer Hundesport-Schule und dort Kletter - und Balanceübungen erlernen.
Nach dem dieser nun die "Aufgabe" hatte täglich durch Reifen zu springen oder über Baumstämme zu balancieren, beendete der Hund das Hüten der Kinder.
Ich sehe es ja auch an meiner Hündin (Hütehundmischling), als ich 5 Wochen wegen einer Rückenerkrankung eingeschränkt beweglich war.
Normalerweise gehen meine Kinder, meine Frau und ich in der Arbeitswoche mit dem Hund um die 8 km täglich mit dem Hund spazieren und sie schwimmt ungefähr 40 min. in der Woche. Hinzu kommen zusätzlich meine 40 - 50 Wochenkilometer die ich mit meiner Hündin Laufe.
Am Wochenende kommen noch ungefähr 20km zusätzliche km an Wanderungen dazu.
Also ungefähr 110 km/Woche laufen + 40 min. Schwimmen ist meine Hündin gewohnt.
Als ich nun krank war, fielen ~ 30 Wochenkilometer an Bewegung weg und auch ihre Aufgabe mich durch den Wald zu lotsen.
Meine Hündin fing plötzlich an am Gartenzaun die Spaziergänger anzubellen - was sie früher nie getan hatte - Sie wollte "unsere" Strasse bewachen..
Darauf hin habe ich meine Kinder angewiesen täglich den Hund 1h am See nach ihrem Ball schwimmen zu lassen, bis ich wieder fit war. Sie hatte nun die Aufgabe Bälle und Stöckchen aus dem See zu "retten".
Ergebniss: Meine Hündin hat aufgehört vorbeilaufende Spaziergänger vom Gartenzaun aus anzubellen!
Ihr hätte vermutlich auch eine zeitlang auch eine Bewegung von nur 70-80 Wkm gereicht, aber zusätzlich zur geringen Bewegung fiel auch ihre Aufgabe weg mich beim Laufen sicher durch den Wald zu lotsen ....
Sie war unterfordert und suchte sich eine Ersatzbeschäftigung - in dem Fall nicht nur unser Grundstück zu bewachen sondern die Strasse davor auch.
Einen Mops hätten vermutlich die wenigen 70km/Woche an Spaziergängen gereicht....
Die wenigsten Hundebesitzer aber mache sich gedanken, welche Anforderungen ein Hund hat und wie verschieden diese bei den verschiedenen Hunderassen und Mischlingen ausfällt.
Die meisten Hunde - vor allem in den Städten werden nicht ansatzweise Artgerecht gehalten.
Frage mal einen Tierarzt/Tierärztin wie stark die Hunde unter "Zivilisationskrankheiten" in unserer heutigen Welt zu leiden haben. Nicht nur wir Menschen bewegen uns immer weniger sondern auch unsere Haustiere!
Nicht artgerechte Haltung führt zu Verhaltensauffälligkeiten!