Morgen,
mich würde einmal interessieren, wie Ihr das Thema Zeitmanagement / soziale Kompatibilität mit eurem Privatleben hinbekommt?!
Da ich leistungsorientiert trainiere-ca. 6 Einheiten/Woche-verheiratet bin, einen 14 Monate alten Zwerg habe und auch noch das normale tägliche Buckeln anfällt, wird das alles manchmal verflucht eng und führt zu irritiertem Kopfschütteln, wenn das Training zwischen Tür und Angel doch nach Plan durchgezogen wird.
Dazu will ich auf jeden Fall nicht sozial vereinsamen und meinen Freundeskreis-der mit Laufsport zum Großteil nichts am Hut hat-pflegen!
Wie schafft ihr bzw schafft ihr manchmal auch nicht diese Quadratur des Kreises?! Oftmals wird ja die fehlende Zeit als der begrenzende Faktor im Trainingsaufwand gesehen!
Viele Grüße
Simon
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Aus meiner Sicht, selbständig, verheiratet, viele Freunde, auch noch andere Lebensinhalte als Laufen:
Ich laufe "nur" vier Mal in der Woche, montags, mittwochs, freitags jeweils nach der Arbeit, und samstags vor dem Frühstück.
Da ich früh zu arbeiten anfange, bin ich früh auf der Laufstrecke und zu einer vertretbaren Zeit fertig, gegen 19 Uhr bin ich immer zu Hause. Und samstags bin ich um 10 Uhr zu Hause, eher steht meine Frau da eh nicht auf.
Alles, was mehr als diese vier Trainings verlangen würde, mache ich nicht, ich lauf auch lieber einen (für meine Verhältnisse) angemessen schnellen Halbmarathon als einen "Irgendwie-Angekommen-Marathon".
Und ja: Ich lass eine der vier Trainingseinheiten auch mal ausfallen, wenn etwas Wichtigeres ansteht. Wichtiger kann da, je nach Laune, mal ein Essen mit meiner Frau, mal ein lustiger Abend mit Freunden sein.
Ich bin aber auch jemand, der fest daran glaubt, dass man bei "nur" viermal Laufen in der Woche mit entsprechend durchdachtem Training sehr viel erreichen kann.
Ich laufe "nur" vier Mal in der Woche, montags, mittwochs, freitags jeweils nach der Arbeit, und samstags vor dem Frühstück.
Da ich früh zu arbeiten anfange, bin ich früh auf der Laufstrecke und zu einer vertretbaren Zeit fertig, gegen 19 Uhr bin ich immer zu Hause. Und samstags bin ich um 10 Uhr zu Hause, eher steht meine Frau da eh nicht auf.
Alles, was mehr als diese vier Trainings verlangen würde, mache ich nicht, ich lauf auch lieber einen (für meine Verhältnisse) angemessen schnellen Halbmarathon als einen "Irgendwie-Angekommen-Marathon".
Und ja: Ich lass eine der vier Trainingseinheiten auch mal ausfallen, wenn etwas Wichtigeres ansteht. Wichtiger kann da, je nach Laune, mal ein Essen mit meiner Frau, mal ein lustiger Abend mit Freunden sein.
Ich bin aber auch jemand, der fest daran glaubt, dass man bei "nur" viermal Laufen in der Woche mit entsprechend durchdachtem Training sehr viel erreichen kann.
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Ich lauf auch morgens vor der Arbeit. Da ich aber eine Stunde Arbeitsweg habe und um 8 anfange, heißt das auch, dass ich ja nach anstehendem Training auch mal um 4 aufstehe. Muckibude in Arbeitsnähe fürs Krafttraining in der Mittagspause hab ich leider nicht. Selten lauf ich aber ne 6km-Runde in der Mittagspause - oder schreib hier im Forum. Feierabend mach ich auch eher unregelmäßig - irgendwann zwischen halb sieben und halb acht bin ich wieder zuhause. Was das für Abendveranstaltungen bedeutet, wenn der Wecker um 04:00 Uhr klingelt, ist wahrscheinlich klar: die finden unter der Woche ohne meine Beteiligung statt. Wenns mal sein muss, nehm ich dafür am Folgetag n Tag frei. Am Wochenende schlaf ich dann meistens "aus" - bei dem Rythmus, den ich drin habe, wirds aber da auch selten später als sieben Uhr, bis ich los laufe.
Mit Kindern würde ich das wahrscheinlich nicht schaffen - auch mein Freundeskreis ist mir zwar wichtig, quantitativ aber begrenzt. Das ganze geht jetzt seit anderthalb Jahren so. Vorher gabs mal n paar Versuche mit abendlicher Joggerei, aber das hat nie auf Dauer geklappt. Warum meine Frau (mit der ich seit über zwanzig Jahren zusammen bin) das mitmacht, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so wirklich. Aber auch sie scheint zu merken, wie gut mir das tut.
Mit Kindern würde ich das wahrscheinlich nicht schaffen - auch mein Freundeskreis ist mir zwar wichtig, quantitativ aber begrenzt. Das ganze geht jetzt seit anderthalb Jahren so. Vorher gabs mal n paar Versuche mit abendlicher Joggerei, aber das hat nie auf Dauer geklappt. Warum meine Frau (mit der ich seit über zwanzig Jahren zusammen bin) das mitmacht, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so wirklich. Aber auch sie scheint zu merken, wie gut mir das tut.
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Ja, das kann ich auch nur bestätigen was meine Vorredner geschrieben haben. Vor allem, dass der Partner merkt wie gut einem dieser Ausgleich tut. Ich spreche immer davon, dass dieser Trainingszustand mir weitaus mehr Kapazitäten im Alltag schafft, als dass er mich so viel Zeit kostet, wie es nach außen hin den Anschein hat!
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Ich habe das Glück, dass ich einen sehr ambitioniert trainierenden Mann habe. Bei ihm fallen momentan dreizehn Stunden Training pro Woche an, bei mi sind es (außer meine derzeitige Verletzungswoche
) ungefähr zehn Stunden, Tendenz steigend. Meine jüngste Tochter ist Leistungssportlerin und trainiert auch an sechs Wochentagen.
Bei uns ist einfach Verständnis da, keiner muckt wenn Sonntags erst um 14 Uhr "gefrühstückt" wird und unter der Woche sind eben vier Abende ausschließlich fürs Training reserviert
Unsere wenigen gemeinsamen Abende sind dafür sehr intensiv, irgendwie hat man sich dann auch immer was zu berichten. Für viele Ausdauer Einheiten ist bei uns auch der frühe Morgen die Zeit der Wahl - naja, dafür bin ich manchmal um neun in der Falle - aber Tochter und Mann eben auch
.
Das einzige was hin und wieder leidet sind die Freunde. Aber ich sag mir, wenn ich hin und wieder bereit bin ein Konzert von ihnen zu besuchen oder eine Austellung, könnten sie im Gegenzug auch mal bereit sein mit mir auf einen Wettkampf zu gehen - Pech!!

Bei uns ist einfach Verständnis da, keiner muckt wenn Sonntags erst um 14 Uhr "gefrühstückt" wird und unter der Woche sind eben vier Abende ausschließlich fürs Training reserviert
Unsere wenigen gemeinsamen Abende sind dafür sehr intensiv, irgendwie hat man sich dann auch immer was zu berichten. Für viele Ausdauer Einheiten ist bei uns auch der frühe Morgen die Zeit der Wahl - naja, dafür bin ich manchmal um neun in der Falle - aber Tochter und Mann eben auch

Das einzige was hin und wieder leidet sind die Freunde. Aber ich sag mir, wenn ich hin und wieder bereit bin ein Konzert von ihnen zu besuchen oder eine Austellung, könnten sie im Gegenzug auch mal bereit sein mit mir auf einen Wettkampf zu gehen - Pech!!
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... und Du brauchst ja auch noch Kapazitäten, um die Pilgerjahre des farblosen Herrn Yazaki begutachten zu können, oder hast Du das schon getan?murakami hat geschrieben:Ich spreche immer davon, dass dieser Trainingszustand mir weitaus mehr Kapazitäten im Alltag schafft, als dass er mich so viel Zeit kostet ...
Von lang zu kurz.
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Toller Thread Murakami,
dann geht es anderen also ähnlich wie mir. Ich hab die ersten 3 Jahre unseres Kindes gar nichts gemacht.
Jetzt ist sie bald 6 und ich lauf seit 2 Jahren. Sie braucht einen immer weniger. Die Zeit nütze ich dann für mich.
Montag mit dem Rad in die Arbeit (2x14km)
Dienstag Nachmittag 14km Laufen (Heimweg von der Arbeit)
Mittwoch Abends Lauftraining im Verein (seit 3 Wochen erst)
Donnerstag 2x14km Rad Arbeitsweg
Freitag 1 bis 2x14km Laufen Arbeitsweg
Samstag Nachmittag Lauftrainig im Verein
Sonntag aktuell Pause (muss hier demnächst wohl früh für meine langen Läufe aufstehen)
Mehr geht bei mir nicht. Für Freunde ist leider kaum Platz. Im Alter werd ich wohl vereinsamen :-)
dann geht es anderen also ähnlich wie mir. Ich hab die ersten 3 Jahre unseres Kindes gar nichts gemacht.
Jetzt ist sie bald 6 und ich lauf seit 2 Jahren. Sie braucht einen immer weniger. Die Zeit nütze ich dann für mich.
Montag mit dem Rad in die Arbeit (2x14km)
Dienstag Nachmittag 14km Laufen (Heimweg von der Arbeit)
Mittwoch Abends Lauftraining im Verein (seit 3 Wochen erst)
Donnerstag 2x14km Rad Arbeitsweg
Freitag 1 bis 2x14km Laufen Arbeitsweg
Samstag Nachmittag Lauftrainig im Verein
Sonntag aktuell Pause (muss hier demnächst wohl früh für meine langen Läufe aufstehen)
Mehr geht bei mir nicht. Für Freunde ist leider kaum Platz. Im Alter werd ich wohl vereinsamen :-)
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Hab`ich mehrfach versucht: geht einfach nicht.Brotspinne79 hat geschrieben:Morgens vor der Arbeit Laufen gehen. ..
Morgens um 5:00 bin ich nicht fit.
Wenn meine Frau das nicht mitmachen würde, wären meine 6 bis 8 TE/ Woche gar nicht drin.murakami hat geschrieben:Vor allem, dass der Partner merkt wie gut einem dieser Ausgleich tut....
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Das sagt auch Salazar:elberfelder hat geschrieben:Ich bin aber auch jemand, der fest daran glaubt, dass man bei "nur" viermal Laufen in der Woche mit entsprechend durchdachtem Training sehr viel erreichen kann.
Ok, genau genommen spricht er von vier Tagen, nicht von vier Läufen, aber hier läuft ja auch kaum jemand 12 Mal innerhalb einer Woche.If you can run four days a week, every week, you are going to get 90 percent of the benefits of training seven days a week.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
Wie schafft ihr bzw schafft ihr manchmal auch nicht diese Quadratur des Kreises?!
12Mit sehr vielen Kompromissen. Alles unter einen Hut zu bekommen geht ganz einfach nicht immer. Momentan trainiere ich "nur" 4 mal / Woche. 3 mal Laufen, einmal Kraft. Im April geht es dann wieder mit Schwimmen und Radfahren los, um im Herbst für den Triathlon fit zu sein. Ich versuche das Ganze immer im Vorhinein mit meiner Frau zu planen. Ohne Ihren Seegen läuft da nix. Meistens sieht es dann so aus, dass ich abends, nachdem unser Kleiner ( 5 Jahre ) im Bett liegt die Laufschuhe schnüre und im Park meine Runden drehe. Stabiübungen mach ich vor der Glotze nebenbei. Einzig das Krafttraining mach ich auswärts. Damit es familienverträglich wird, geh ich Freitags immer früher aus dem Office. Die Zeit muss ich dann Mo-Do einarbeiten. Wochenende ist für den langen Lauf vorgesehen. Das findet ab und zu mit Familie statt. Kind und Frau einpacken, Ausflug machen. Während die Beiden sich am Spielplatz austoben mach ich meinen Lauf. Oder Sonntag am Vormittag alleine, wenn ich verspreche am Nachmittag nicht zu müde zu sein um Aktivitäten mit der Familie zu unternehmen. Ausgehen ist generell nicht so mein Ding, aber wir laden meistens Freunde zu uns ein. So kommt auch das soziale Leben nicht ganz aus dem Gleichgewicht. Klingt jetzt ein wenig nach Klugscheisser, aber wenn man Woche für Woche mit dem Partner plant, dann kann man schon viel erreichen.
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In all den Erklärungen kommt nie das Leisten der Haushaltsarbeiten vor
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________
BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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Weil derjenige, der ein völlig irrationales Aufräum- und Putzbedürfnis hat, diesem eben selbst nachkommen muss. Das ist in meinem Fall meine Frau. Das ist ein Punkt, der regelmäßig zu kriegsähnlichen Spannungen bei uns führt. Ich helfe (wenn auch ungerne) bis zu einem gewissen Rahmen mit, der ist aber zum Beispiel dann überschritten, wenn ich mich an Putz- und Aufräumarbeiten am Vorabend vor dem Besuch der Haushaltshilfe beteiligen soll.d'Oma joggt hat geschrieben:In all den Erklärungen kommt nie das Leisten der Haushaltsarbeiten vor
Von lang zu kurz.
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ich arbeite teilzeit, ab nachmittags und bin eine totale frühaufsteherin.
um 5 uhr steh ich auf, wecker brauche ich in der regel nicht und ich erledige morgens bevor mein mann aufsteht einige "leise" hausarbeiten, schmiere ihm sein brot für die arbeit und sportlich bin ich dann meist zwischen 7 und 10 uhr tätig.also innerhalb dieser zeit mache ich meinen täglichen sport, meistens laufen oder radfahren und ins fitnesstudio fahre ich dreimal die woche vormittags. so hab ich bis zum mittag fleissig gesportelt, nichts und niemand musste darunter leiden und ich fühl mich fit für den tag.
um 5 uhr steh ich auf, wecker brauche ich in der regel nicht und ich erledige morgens bevor mein mann aufsteht einige "leise" hausarbeiten, schmiere ihm sein brot für die arbeit und sportlich bin ich dann meist zwischen 7 und 10 uhr tätig.also innerhalb dieser zeit mache ich meinen täglichen sport, meistens laufen oder radfahren und ins fitnesstudio fahre ich dreimal die woche vormittags. so hab ich bis zum mittag fleissig gesportelt, nichts und niemand musste darunter leiden und ich fühl mich fit für den tag.

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Ich kann mir das mit einer Sportart ganz gut vorstellen.
Wenn man aber ambitioniert Triathlon betreibt, sind es mindestens 9 Einheiten, aber das ist schon eher die untere Grenze, ich kenne nicht wenige, die 20h und mehr pro Woche machen. Ich bin überzeugt davon dass man so nicht allen gerecht werden kann, wenn man dazu einen vollen Job hat.
Ich trainiere momentan 9 mal pro Woche, pendel jeden Tag 110km und arbeite 40h- und habe das Gefühl, ich sehe meinen Freund schon ziemlich selten. Wenn wir irgendwann Kinder haben, werd ich mich einige Jahre von diesem Pensum verabschieden. Ich denke mal 3-4 mal Sport zum fit bleiben schafft man immer irgendwie.
Wenn man aber ambitioniert Triathlon betreibt, sind es mindestens 9 Einheiten, aber das ist schon eher die untere Grenze, ich kenne nicht wenige, die 20h und mehr pro Woche machen. Ich bin überzeugt davon dass man so nicht allen gerecht werden kann, wenn man dazu einen vollen Job hat.
Ich trainiere momentan 9 mal pro Woche, pendel jeden Tag 110km und arbeite 40h- und habe das Gefühl, ich sehe meinen Freund schon ziemlich selten. Wenn wir irgendwann Kinder haben, werd ich mich einige Jahre von diesem Pensum verabschieden. Ich denke mal 3-4 mal Sport zum fit bleiben schafft man immer irgendwie.
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Ich berichte jetzt einmal aus der "Fraktion: Partner eines ambitionierten Sportlers":
Zuerst einmal: Als Partner, der nicht so sportlich aktiv ist (oder vielleicht auch gar nicht), sollte einem frühzeitig klar werden, auf was man sich einlässt und ich finde, das bedeutet dann nicht, dass man sich das ein paar Wochen/Monate anschaut und dann anfängt zu versuchen, den Sportlerpartner auf sein "unsportliches Leben" "herabzuziehen" und Bedingungen aufzustellen versucht ohne selbst bereit zu sein, Kompromisse einzugehen (sich zum Beispiel davon anstecken zu lassen und auch mehr zu bewegen). Das gilt für alle Lebensbereiche und Hobbies: Den Partner so zu akzeptieren, wie er ist und jedem seine Freiheit zu lassen, seine Zeit so zu gestalten, wie er das möchte. Für manche ist das eben neben dem Beruf der Sport und das in so einem ausgeprägtem Maße, weil man sich feste Ziele gesetzt hat, die man erreichen möchte und ich finde (generell), der größte Fehler eines Partners eines Sportlers ist es, sich gegen diese Ziele auszusprechen, denn in dem Moment stelle ich mich auch gegen meinen Partner... Kurz gesagt: wer damit gar nicht klar kommt, weil er vielleicht kein so zeitintensives Hobby hat, der sollte sich nicht auf so eine Beziehung einlassen, denn das führt über kurz oder lang zu Spannungen und Problemen. Umgekehrt ist es aber auch so, dass ein Sportler, der mit jemandem zusammen ist, der eben kein Sportler ist und auch kein anderes so zeitintensives "Hobby" hat, nicht versucht, die "couch potato" unter Druck zu setzen und ihm zu etwas zu bewegen, was er vielleicht gar nicht möchte und es dann noch dazu als selbstverständlich ansieht, dass der gemeinsame Haushalt vom Nicht-Sportler erledigt wird, weil man ja selbst keine Zeit hat - Haushalt führen ist für die wenigstens ein Hobby sondern eine Pflicht, die erledigt werden muss und somit keine Freizeitgestaltung im Sinne wie Sport.
@ Simon: Du solltest dich einmal mit deiner Frau zusammen setzen und einen Trainingsplan aufstellen, den ihr euch ja an die Pinnwand hängen könnt. So ist die verbleibende Zeit immer sichtbar und planbar. Und es sollte bewusst ein Tag eingeplant werden, der nur euch, sprich deiner Familie gehört - und an dem du dann auch gefragt bist, dir etwas einfallen zu lassen. Werde dir bewusst - sei dankbar und wisse es zu schätzen, was deine Frau (ohne Trainingsplan) meistert, damit du überhaupt so viel trainieren kannst und dass sie überhaupt da ist und dass ihr ein gemeinsames Kind habt. Sie schmeißt den Haushalt (und ich finde das auch wichtig, dass es oben erwähnt wurde, denn da geht es nicht nur um einen übermäßigen Putzfimmel oder eine Selbstverständlichkeit: die Sportwäsche landet nicht von allein sauber im Schrank und das Essen für den hungrigen Sportler kocht sich auch nicht von allein, abgesehen vom Einkauf usw. - und das alles auf Kosten der Freizeit des Partners!), sie kümmert sich ums Kind, sie ist dein Fels in der Brandung, damit du den Kopf frei haben kannst fürs Training... Ich finde, das nicht unbedingt als selbstverständlich anzusehen, ist sehr wichtig in einer Sportler-Nicht-Sportler-Familie, denn es wäre vermessen und undankbar zu sagen: "Ich bin halt Sportler. Finde dich damit ab und schüttel nicht mit dem Kopf oder schimpf mich aus und es ist ja wohl selbstverständlich, dass du dich um den Rest kümmerst, woher soll ich denn noch die Zeit nehmen", wenn ich den Partner auf der anderen Seite liebe und mir die Beziehung etwas bedeutet.
Und ich denke, wenn du das beherzigst, dann wird deine Frau vielleicht nicht mehr so oft mit dem Kopf schütteln.
Und ihr solltet vielleicht auch einmal ganz bewusst darüber reden, wie lange du denn noch so leistungsorientiert trainieren möchtest und wann sich der Trainingsstundenumfang vielleicht soweit verringert, dass ihr viel mehr Zeit zusammen und mit Freunden verbringen könnt. Diese "Aussicht" kann vielleicht eine gute Motivation für den Partner sein, es "auszuhalten" - dabei muss es ja nicht um eine endgültige Verringerung des Umfanges gehen. Allein deutlich zu machen: ich trainiere im Jahr so und so viel Monate so intensiv, dann kommt der Saisonhöhepunkt und dann kommt eh die Regenerationsphase usw. und dann habe ich viel mehr Zeit und nehme sie mir auch, kann auch für mehr Verständnis und Akzeptanz sorgen.
So richtig problematisch wird es, wenn der Partner sich in seiner Freiheit, insbesondere Entscheidungsfreiheit, eingeschränkt fühlt, weil er glaubt, sich deswegen nicht mehr frei entfalten zu können, weil ja auch für ihn allein keine Zeit mehr bleibt, weil er, während du als Sportler deinem "Traum/Lebensinhalt" nachgehst, eben alles andere wuppen muss. Ich kann mir vorstellen, dass gerade in Sachen Verantwortungsbewusstsein für das Kind bzw. für die Familie die Gefahr besteht, dass der nicht-sportliche Partner denkt: "Während du immer deinem Sport nachgehen kannst, muss ich putzen, waschen, kochen, das Kind groß ziehen, bespaßen, zum Arzt gehen usw., sodass ich keine Zeit mehr für mich habe..." Und diese Zeit muss ja auch kein großes Hobby sein, sondern vielleicht auch einfach nur die Möglichkeit, allein loszuzienen, sich auch einmal nicht um das Kind kümmern zu müssen, sich auszuruhen usw... Das solltest du vielleicht nicht aus den Augen verlieren: dass deine Frau mit eurem Kind in dem Arm auch noch ein eigenes Leben, sprich die Freiheit und Möglichkeit haben sollte, unabhängig, ohne Pflichten entscheiden und machen zu können, was sie möchte.
Zuerst einmal: Als Partner, der nicht so sportlich aktiv ist (oder vielleicht auch gar nicht), sollte einem frühzeitig klar werden, auf was man sich einlässt und ich finde, das bedeutet dann nicht, dass man sich das ein paar Wochen/Monate anschaut und dann anfängt zu versuchen, den Sportlerpartner auf sein "unsportliches Leben" "herabzuziehen" und Bedingungen aufzustellen versucht ohne selbst bereit zu sein, Kompromisse einzugehen (sich zum Beispiel davon anstecken zu lassen und auch mehr zu bewegen). Das gilt für alle Lebensbereiche und Hobbies: Den Partner so zu akzeptieren, wie er ist und jedem seine Freiheit zu lassen, seine Zeit so zu gestalten, wie er das möchte. Für manche ist das eben neben dem Beruf der Sport und das in so einem ausgeprägtem Maße, weil man sich feste Ziele gesetzt hat, die man erreichen möchte und ich finde (generell), der größte Fehler eines Partners eines Sportlers ist es, sich gegen diese Ziele auszusprechen, denn in dem Moment stelle ich mich auch gegen meinen Partner... Kurz gesagt: wer damit gar nicht klar kommt, weil er vielleicht kein so zeitintensives Hobby hat, der sollte sich nicht auf so eine Beziehung einlassen, denn das führt über kurz oder lang zu Spannungen und Problemen. Umgekehrt ist es aber auch so, dass ein Sportler, der mit jemandem zusammen ist, der eben kein Sportler ist und auch kein anderes so zeitintensives "Hobby" hat, nicht versucht, die "couch potato" unter Druck zu setzen und ihm zu etwas zu bewegen, was er vielleicht gar nicht möchte und es dann noch dazu als selbstverständlich ansieht, dass der gemeinsame Haushalt vom Nicht-Sportler erledigt wird, weil man ja selbst keine Zeit hat - Haushalt führen ist für die wenigstens ein Hobby sondern eine Pflicht, die erledigt werden muss und somit keine Freizeitgestaltung im Sinne wie Sport.
@ Simon: Du solltest dich einmal mit deiner Frau zusammen setzen und einen Trainingsplan aufstellen, den ihr euch ja an die Pinnwand hängen könnt. So ist die verbleibende Zeit immer sichtbar und planbar. Und es sollte bewusst ein Tag eingeplant werden, der nur euch, sprich deiner Familie gehört - und an dem du dann auch gefragt bist, dir etwas einfallen zu lassen. Werde dir bewusst - sei dankbar und wisse es zu schätzen, was deine Frau (ohne Trainingsplan) meistert, damit du überhaupt so viel trainieren kannst und dass sie überhaupt da ist und dass ihr ein gemeinsames Kind habt. Sie schmeißt den Haushalt (und ich finde das auch wichtig, dass es oben erwähnt wurde, denn da geht es nicht nur um einen übermäßigen Putzfimmel oder eine Selbstverständlichkeit: die Sportwäsche landet nicht von allein sauber im Schrank und das Essen für den hungrigen Sportler kocht sich auch nicht von allein, abgesehen vom Einkauf usw. - und das alles auf Kosten der Freizeit des Partners!), sie kümmert sich ums Kind, sie ist dein Fels in der Brandung, damit du den Kopf frei haben kannst fürs Training... Ich finde, das nicht unbedingt als selbstverständlich anzusehen, ist sehr wichtig in einer Sportler-Nicht-Sportler-Familie, denn es wäre vermessen und undankbar zu sagen: "Ich bin halt Sportler. Finde dich damit ab und schüttel nicht mit dem Kopf oder schimpf mich aus und es ist ja wohl selbstverständlich, dass du dich um den Rest kümmerst, woher soll ich denn noch die Zeit nehmen", wenn ich den Partner auf der anderen Seite liebe und mir die Beziehung etwas bedeutet.
Und ich denke, wenn du das beherzigst, dann wird deine Frau vielleicht nicht mehr so oft mit dem Kopf schütteln.
Und ihr solltet vielleicht auch einmal ganz bewusst darüber reden, wie lange du denn noch so leistungsorientiert trainieren möchtest und wann sich der Trainingsstundenumfang vielleicht soweit verringert, dass ihr viel mehr Zeit zusammen und mit Freunden verbringen könnt. Diese "Aussicht" kann vielleicht eine gute Motivation für den Partner sein, es "auszuhalten" - dabei muss es ja nicht um eine endgültige Verringerung des Umfanges gehen. Allein deutlich zu machen: ich trainiere im Jahr so und so viel Monate so intensiv, dann kommt der Saisonhöhepunkt und dann kommt eh die Regenerationsphase usw. und dann habe ich viel mehr Zeit und nehme sie mir auch, kann auch für mehr Verständnis und Akzeptanz sorgen.
So richtig problematisch wird es, wenn der Partner sich in seiner Freiheit, insbesondere Entscheidungsfreiheit, eingeschränkt fühlt, weil er glaubt, sich deswegen nicht mehr frei entfalten zu können, weil ja auch für ihn allein keine Zeit mehr bleibt, weil er, während du als Sportler deinem "Traum/Lebensinhalt" nachgehst, eben alles andere wuppen muss. Ich kann mir vorstellen, dass gerade in Sachen Verantwortungsbewusstsein für das Kind bzw. für die Familie die Gefahr besteht, dass der nicht-sportliche Partner denkt: "Während du immer deinem Sport nachgehen kannst, muss ich putzen, waschen, kochen, das Kind groß ziehen, bespaßen, zum Arzt gehen usw., sodass ich keine Zeit mehr für mich habe..." Und diese Zeit muss ja auch kein großes Hobby sein, sondern vielleicht auch einfach nur die Möglichkeit, allein loszuzienen, sich auch einmal nicht um das Kind kümmern zu müssen, sich auszuruhen usw... Das solltest du vielleicht nicht aus den Augen verlieren: dass deine Frau mit eurem Kind in dem Arm auch noch ein eigenes Leben, sprich die Freiheit und Möglichkeit haben sollte, unabhängig, ohne Pflichten entscheiden und machen zu können, was sie möchte.
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Putzen der Wohnung / des Hauses = Putzhilfed'Oma joggt hat geschrieben:In all den Erklärungen kommt nie das Leisten der Haushaltsarbeiten vor
Hemden / Blusen = Reinigung
Fensterputzen = Fensterputzer
Gartenarbeit = geringer Aufwand, da Gartengröße nur 100qm und fast nur im Sommer (Rasenmähen)
Kochen = in der Woche auswärts (Kantine, Mensa, Schulessen); am Wochenende Restaurant oder was schnelles selbst kochen
Lebensmittel einkaufen = am Wochenende 1 mal ca. 1 Stunde Grundbedarf; in der Woche 1 bis 2 mal je ca. 0,5 Stunden frische Sachen, zusätzlich Bofrost etc.
Waschen / Bügeln: am Wochenende ca. 2 Stunden, in der Woche hier und da mal eine halbe Stunde, je nach Bedarf.
Tisch abräumen, Müll rausbringen etc. zähl ich mal jetzt nicht auf. Alles in allen ein überschaubarer Aufwand.
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Lieber Sizilienstern,
das ist ja nett, dass du aus meinem angestoßenen Thread herausliest, dass ich mit der Intensität meines Sports und der sozialen Verträglichkeit Probleme hätte-das ist aber nicht der Fall. Es handelt sich nur um ein Gleichgewicht, was immer wieder ausgependelt werden muss! Ansonsten: Alles gut! Wollte dieses Thema nur anstoßen, weil es neben dem Training meiner Meinung nach eine extrem wichtige Komponente ist und Ausdauersportler recht schnell zu "Suchtis" werden, die dann Probleme in anderen Bereichen aufhäufen!
Übrigens: Ich schmeiße zu 90% den Haushalt und halte es da mit mvm und Brotspinne.
Alles Gute
Simon
das ist ja nett, dass du aus meinem angestoßenen Thread herausliest, dass ich mit der Intensität meines Sports und der sozialen Verträglichkeit Probleme hätte-das ist aber nicht der Fall. Es handelt sich nur um ein Gleichgewicht, was immer wieder ausgependelt werden muss! Ansonsten: Alles gut! Wollte dieses Thema nur anstoßen, weil es neben dem Training meiner Meinung nach eine extrem wichtige Komponente ist und Ausdauersportler recht schnell zu "Suchtis" werden, die dann Probleme in anderen Bereichen aufhäufen!
Übrigens: Ich schmeiße zu 90% den Haushalt und halte es da mit mvm und Brotspinne.
Alles Gute
Simon
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Müll entsorgen (wenn er denn da ist: Ehemann/Nichtläufer)Santander hat geschrieben:Putzen der Wohnung / des Hauses = Putzhilfe ...
Saugen (WE Ehemann/Nichtläufer)
Bügeln (Ehemann/Nichtläufer) 1x die Woche max 15 min.
Abwasch=Geschirrspüler (wer so daneben steht)
Klamotten waschen: Waschmaschine und Trockner
Einkauf: vor der Arbeit
Wohnungsreinigung vl. 30 min die Woche
Fensterreinigung=2x im Jahr vor Ostern und Weihnachten, je 2 h?
Kochen: kochen? am WE oder über die Woche was schnelles
Garten=Erholungsgarten, benutzerfreundlich und parkähnlich angelegt mit Kieselsteinen und Teich (2x im Jahr 1-2 h) kaum Aufwand, Gartenarbeit wird geteilt, im Winter ist da eh nix
Fazit: Laufe im Mom. ca. 10 h die Woche (zumeist ziemlich früh) und es bliebe immer noch genügend Zeit für Familie, Freunde und andere Hobbys. Keinerlei Probleme

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Man hat nun Phasen, wo man etwas mehr Zeit hat, und Phasen, wo die Zeit etwas knapper ist:Sizilienstern hat geschrieben: So richtig problematisch wird es, wenn der Partner sich in seiner Freiheit, insbesondere Entscheidungsfreiheit, eingeschränkt fühlt, weil er glaubt, sich deswegen nicht mehr frei entfalten zu können, weil ja auch für ihn allein keine Zeit mehr bleibt, weil er, während du als Sportler deinem "Traum/Lebensinhalt" nachgehst, e.
Als Schüler war es für uns damals ganz normal, uns täglich nachmittags um 16.00 Uhr / 17.00 Uhr zum Tranining zu treffen.
Dann im Studium war ganz viel Zeit da, da konnte man nach einem harten Wettkampfwochenende auch mal bis Montag mittag im Bett bleiben.
Dann der erste Job, da wurde die Zeit schon knapper: Überstunden, Dienstreisen etc.
Dann kleine Kinder und Familie und Job: Hier habe ich meine sportlichen Ambitionen ziemlich zurückgefahren: 2 bis 4 mal die Woche max. eine Stunde Training, manchmal auch nur eine halbe Stunde, mehr ging nicht und mehr wollte ich auch nicht. Wettkämpfe max. 1 bis 2 mal im Jahr und auch nur vor der Haustür, kein Marathon.
Jetzt sind die Kinder groß, im Job ist man "etabliert" und muß keinem mehr was beweisen, plötzlich ist wieder Zeit da. Es kommt schon regelmäßig vor, dass man um 17.00 Uhr nach Hause kommt, keiner zu Hause ist und man die Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen um 19.30 Uhr zur freien Verfügung hat.
Oder am Wochenende: Alle sind ausgeflogen, haben eigene Verabredungen, dem langen Lauf mit den Laufkumpels am Samstagnachmittag steht nichts im Wege, außer das um 18.00 Uhr die Sportschau anfängt.
Alles hat seine Zeit.
Ach so, eins noch: In der "kleinen Kinder" Zeit haben wir im Juli / August immer drei Wochen Familien-Urlaub gemacht, so dass der Berlin-marathon in dieser Zeit für mich kein Thema war, weil für das Training im Urlaub kein Platz war. Aber den Berlin-Marathon kann ich heute immer noch laufen. Die Urlaube von damals bleiben einmalig.