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"Natural Running" - praktische Fragen

"Natural Running" - praktische Fragen

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Hallo,

ich war bis dato kein großer Freund von Theorien zum Laufen. Nachdem ich mich doch etwas langwieriger verletzt hatte, habe ich mich mal mit dem Thema Natural Running von Marquardt auseinandergesetzt. Einiges davon leuchtet mir absolut ein und ist, denke ich, schon geeignet, Verletzungen vorzubeugen. Es gibt eine Sache, mit der ich mir schwer tue. Eckpunkte für einen guten Laufstil sind lt. Marquardt ausgeprägt Pendelbewegungen der Arme (Ellbogen im spitzen Winkel), Anfersen, Landen auf leicht gebeugten Knien, Hüfte unter Spannung, Landung knapp vor dem Körper auf Mittelfuß, etc. Meine Erfahrung damit ist aber, dass ich auf diese Weise gar nicht langsam laufen kann. Selbst wenn ich bewusst versuche, auf GA1 Level zu laufen, bin ich in kürzester Zeit wieder praktisch beim Marathon-Renntempo angelangt, wenn ich versuche, die Bewegungsabläufe entsprechend umzusetzen. Hat hier jemand Erfahrung bzw. konkrete Tipps?

Danke, Gruß
Peter

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Dass die Punkte, die Du nennst, einen guten Laufstil ausmachen, ist (bis auf den Mittelfußaufsatz vielleicht) leichtathletischer Konsens, auch schon vor Marquardt. Bei langsamerem Tempo wirst Du weniger betont anfersen, und auch der Kniehub wird geringer sein. Welche der anderen Punkte empfindest Du denn als bei langsamerem Tempo schwer umsetzbar?

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" ausgeprägte Pendelbewegungen der Arme (Ellbogen im spitzen Winkel), Anfersen, Landen auf leicht gebeugten Knien, Hüfte unter Spannung, Landung knapp vor dem Körper auf Mittelfuß, etc "......................
wenn man das alles + noch viel mehr beim laufen dauernd beachten muss - wow - voll natural eben...!?!
vielleicht einfach mal ganz natürlich laufen, so wie es eigentlich jedem menschen angeboren ist, das werkzeug dazu haben wir ja.

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CarstenS hat geschrieben:Dass die Punkte, die Du nennst, einen guten Laufstil ausmachen, ist (bis auf den Mittelfußaufsatz vielleicht) leichtathletischer Konsens, auch schon vor Marquardt. Bei langsamerem Tempo wirst Du weniger betont anfersen, und auch der Kniehub wird geringer sein. Welche der anderen Punkte empfindest Du denn als bei langsamerem Tempo schwer umsetzbar?
Finde beispielsweise, dass die Armebewegungen - wenn nach Empfehlung durchgeführt - automatisch das Lauftempo sofort steigern.

Aus Interesse: habe bei Marquardt gelesen, dass eben der Mittelfußaufsatz heute allgemeiner Konsens ist. Was ist denn deine Meinung dazu?

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miserygoat hat geschrieben:Finde beispielsweise, dass die Armebewegungen - wenn nach Empfehlung durchgeführt - automatisch das Lauftempo sofort steigern.
Bei langsamerem Tempo und damit kürzerer Schrittlänge werden natürlich auch die Armschwünge kürzer, aber die Armhaltung kann gleich bleiben.
Aus Interesse: habe bei Marquardt gelesen, dass eben der Mittelfußaufsatz heute allgemeiner Konsens ist. Was ist denn deine Meinung dazu?
Ach, da muss man dann auch erst die Begriffe definieren. Und sicher wird das auch vom Tempo und der Streckenlänge abhängen. Aber Du machst damit zumindest nichts falsch.

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Ich laufe zwar NICHT Natural... aber genau so, wie der (Eureca) Marquardt (der Entdecker?) beschreibt. Und ich kann auch so mit Tempo "0" also auf der Stelle laufen.

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nafetsgurk hat geschrieben:" ausgeprägte Pendelbewegungen der Arme (Ellbogen im spitzen Winkel), Anfersen, Landen auf leicht gebeugten Knien, Hüfte unter Spannung, Landung knapp vor dem Körper auf Mittelfuß, etc "......................
wenn man das alles + noch viel mehr beim laufen dauernd beachten muss - wow - voll natural eben...!?!
vielleicht einfach mal ganz natürlich laufen, so wie es eigentlich jedem menschen angeboren ist, das werkzeug dazu haben wir ja.
Sollte man meinen, ist aber nicht unbedingt so. Die meisten können sich in unserer zivilisierten (mobilen) Welt zwar fortbewegen, aber nicht mehr richtig laufen. In früheren Generationen war das noch anders.

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JoJa hat geschrieben:Sollte man meinen, ist aber nicht unbedingt so. Die meisten können sich in unserer zivilisierten (mobilen) Welt zwar fortbewegen, aber nicht mehr richtig laufen. In früheren Generationen war das noch anders.
Welche Zeit soll das gewesen sein? Ich habe meine Eltern, Tanten, Onkel niemals laufen sehen, der eine Großvater war Förster, der andere Bauer, sie alle sind niemals gelaufen, weder im Wald noch hinter dem Pflug, noch sonntags zur Kirche - nicht einen Schritt gelaufen. Goethe und Mozart fuhren nach Italien in einer Kutsche, das war beschwerlich, aber gelaufen sind sie nicht. Handwerksgesellen im Mittelalter sind gewandert, Soldaten marschiert, aber gelaufen?
Also wann sind Menschen zu irgendeiner Zeit in Europa im Alltag gelaufen?
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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barefooter hat geschrieben: Also wann sind Menschen zu irgendeiner Zeit in Europa im Alltag gelaufen?
In ihrer Kindheit? Als es noch keine Unterhaltungselektronik gab?

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barefooter hat geschrieben: Also wann sind Menschen zu irgendeiner Zeit in Europa im Alltag gelaufen?
Früher war es genauso wie heute.
Gelaufen wird nur in Notfällen.

Mit einem kurzen Sprint habe ich schon so manche U-Bahn oder Bus noch erreichen können.

:hihi:
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