Hui, kaum ist man kurz weg (Dehn-/Stabi-/Core-Training, wenigstens das mache ich
wirklich regelmäßig) geht hier auf einmal die Post ab...
fiveten hat geschrieben:Ansonsten ist dein "Problem" jammern auf hohen Niveau (...)
Klar, das ist mir durchaus bewusst. Bevor hier Missverständnisse entstehen, ich bin jetzt auch nicht total frustriert oder deprimiert, ich bin sicher nicht kurz davor die Laufschuhe an den Nagel zu hängen, ganz im Gegenteil, durch das Nichterreichen meiner selbst gesteckten Ziele bin die motivierter den je!
Nur aller spätestens der HM gestern hat mir gezeigt, dass ich mit meinem komplett planlosen rumrennen langsam nicht mehr weiter komme. Letztes Jahr hat das noch gut geklappt, mittlerweile trete ich aber etwas auf der Stelle. Also wird es dringend Zeit, mein Vorgehen mal kritisch zu hinterfragen und zumindest zu versuchen, ein wenig mehr Systematik in das ganze zu bekommen.
Man muss dazu ja auch sagen, dass ich jetzt erst seit gut 2.5 Jahren laufe und davor auch wirklich zu der ganz massiv unsportlichen Sorte Menschen gehört habe. Weiterhin habe ich zeitgleich zum Laufbeginn mehr als 20kg abgenommen. Daher bin ich wohl etwas von den anfängliche, schnellen Steigerungen verwöhnt. Jetzt beginnt dann langsam die Zeit, in der ich mir jede weitere Steigerung wirklich hart erkämpfen muss.
fiveten hat geschrieben:auch Langsamlaufen kann einen Reiz für den Körper darstellen. Stichwort: Fettstoffwechsel
Im Prinzip stimme ich dir da zu 100% zu. Aber in meinem speziellen Fall glaube ich, dass der Fettstoffwechsel eh schon sehr gut trainiert ist. Jedenfalls habe ich im letzten Jahr immerhin eine Marathon-Vorbereitung und zwei Marathons durchgezogen, ohne auch nur ein einziges mal dem "Mann mit dem Hammer" begegnet zu sein. Und Probleme, ein relativ schnelles Tempo längere Zeit zu laufen, habe ich ja eben gerade nicht.
Aber nichtsdestotrotz nehme ich mir vor, die LaLas in Zukunft langsamer zu laufen, da ich dadurch wohl zumindest auch keine Nachteile habe und die Läufe eventuell wohl doch belastender sind, als ich mir das eingestehen will.
bones hat geschrieben:Statt der der Luschendistanz HM hätte der TE mal lieber in dieser Jahreszeit einen netten Crosslauf mitmachen sollen. Da ist Wettkampfhärte und Kraftausdauer gefragt.
Und die Intervalle auf dem Laufband. Da tut mir die Läuferseele weh
Aber ganz im ernst, irgendwann in fernerer Zukunft würde mich ein Crosslauf schon mal reizen. Aber da will ich erstmal noch etwas warten, bis sich meine Orthopädie weiter gefestigt hat, um keine doofen Verletzungen zu riskieren.
Und klar, Intervalle auf dem Laufband sind sicherlich nicht ideal. Aber um an eine halbwegs flache Stecke (oder eine Laufbahn) für Intervalle zu kommen, müsste ich halt erstmal 20min fahren. Auf's Laufband kann ich direkt nach der Arbeit mit einem Umweg von gut 100 Metern. Aus Neugier habe ich gerade mal geschaut, 2015 habe ich grob 10% meiner kilometer auf den Laufband gemacht. Das geht doch wohl noch halbwegs in Ordnung?
sbm80 hat geschrieben:45 min auf 10 km ist zu langsam für "klar unter 1:37h". Deine 1:39h passen zu den 45 min/10km.
4:50min/km ist viel zu schnell. Zum Vergleich: Greif will für 3h-Marathon ca. 5:00 min/km für einen DL. Mit so einem hohem DL-Tempo läufst du im Mittelgas-Bereich und es bringt dich nicht weiter. Dafür macht es dich müse und somit zu müde für die harten Sachen. Der Vorteil ist, dass wer 4:50 min/km über 30 km kann, der sollte auch längere TDL über 4:25-4:30 min/km können. Musst dich halt mal im Training richtig quälen über 12-15 km. Wenn das ein paar mal gemacht hast, dann klappt auch die <1:37h.
sbm80 hat geschrieben:
M.E. ist das Problem zwischen so 1:38-1:40 und 1:30-1:32, dass man die Pace für 1:30 einfach ganz anders wahrnimmt. Da denkt man beim ersten Versuch, dass das nie und nimmer gut gehen kann. V.a. wenn man halt zuvor aus der Region 1:38-1:40 kam. Es ist m.E. eine Kopfsache.
Das ist ja genau der Knackpunkt. Obwohl ich "ewig" mit 4:50-5:00 laufen kann, kann ich aber eben aktuell definitiv nicht 10+ km mit 4:25 laufen. Warum dies so ist, und wie ich das ändern kann, versuche ich ja gerade herauszufinden.
Vielleicht ist es ja wirklich zum Teil auch Kopfsache. Obwohl ich eigentlich schon glaube, das ich mich ganz gut "quälen" kann. Aber natürlich kann man das selbst nur schwer beurteilen.
sbm80 hat geschrieben:
So wie er hier eben 30km zügig laufen kann, aber es sinnvoller wäre im Training mal jede Woche 15 km zu ballern. Auch das ist am Anfang Kopfsache. Wenn man aber die Fortschritte sieht, dann zieht man die 15 km einfach durch.
Hier muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass mein Hauptaugenmerk dann doch auf dem Marathon liegt und für den 30km Läufe wohl schon wichtig sind (wenn auch nicht in den Tempo). Mir ist vollkommen klar, dass dieses Durcheinander von Marathon, HM und 10k sicher nicht ideal ist und ich vermutlich einiges mehr rausholen könnte, wenn ich mich auf eine Distanz und am Besten auf einen ganz speziell WK konzentrieren würde. Aber dafür machen mit Wettkämpfe einfach zu viel Spaß, und da ich das ganze mein Hobby ist, ist Spaß am Ende des Tages der wichtigste Faktor für mich überhaupt.
Avanti- hat geschrieben:wenn Du 50 WKM läufst, gehe ich davon aus, das Du "nur" 3 mal die Woche läufst.
Alle Trainingsplänen für einen HM in Deiner Wunschzeit haben aber mind. 4 Trainingstage und auch Wochenumfänge in der Spitze von 70-80km.
Hinzu kommt, dass Du mit einem Trainingsplan Deine Form für den Wettkampftag formst (wenn er denn dann aufgeht).
Die 50 WKM sind wirklich als Jahresduschschnitt zu verstehen. Es sind durchaus auch mal Wochen mit 70 WKM dabei, aber dann halt auch mal wieder eine Woche mit nur 30. Im Normalfall sind das dann 3 oder 4 Einheiten pro Woche. Dazu kommen dann noch 2x die Woche Kraft-/Stabi Training.
Die WKM stark zu erhöhen, wird wohl auf Dauer nötig sein, aber noch habe ich Hoffnung nur durch systematischeres Training Fortschritte erzielen zu können. Beim Marathon-Training habe ich schon festgestellt, das bei dauerhaft ~70 WKM aktuell meine Grenze liegt. Um mehr laufen zu können, brauchen meine Knochen glaub ich noch das eine oder andere Jahr Training. Und außerdem ist halt die Frage, wie viel Zeit man ins Laufen stecken will. Klar, das macht schon alles Spaß, aber irgendwann frisst das dann halt doch ganz schön Zeit, die man erstmal haben muss. Und letzten Endes ist das halt doch nur ein Hobby, das primär mal zum Entspannen dienen soll und nicht noch selbst weitere Stress erzeugt. Und "Profi"-Läufer werde ich in mein Leben sowieso nicht mehr, so realistisch bin ich dann doch...
D-Bus hat geschrieben:Mehr Laufen -> mehr Spaß -> bessere Zeiten -> mehr Gönnen ohne zu verfetten. Win-win-win.
sbm80 hat geschrieben:Das hängt ja auch von deinem Gewicht und Alter ab.
bones hat geschrieben:Wo er Recht hat, hat er Recht
Avanti- hat geschrieben:Und auch davon, wie lange man schon läuft.
Und zu guter Letzt halt doch auch noch am Talent. Es gibt genug Leute, die Laufen ohne groß Training spontan mal eine zeit um die 1:30, und es gibt auch genug Leute, die können so hart trainieren wie sie wollen und werden die 1:40 wohl trotzdem nie knacken.
Avanti- hat geschrieben:Ich hoffe, Dartan ist nicht sauer, wenn wir hier etwas vom eigentlichen Thema abkommen.
Passt schon!
Am Rande: Ich bin mit meinem BMI von ~22.5 ganz zufrieden. Sicherlich würde ein BMI von 20 beim Laufen helfen. Aber mein Gott, die Frage ist halt wie viel man für das Laufen "opfern" will und ist immernoch besser als meine 29.5 zu schlimmsten Zeiten.
