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Sind Trail Runner gescheiterte Strassenläufer?

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Wenn ich's als augenzwinkernd gemeinte Kolumne lese, find ich's witzig geschrieben und gut formuliert.

Wenn ich den Begriff des "Scheiterns" ernst nehme, finde ich sie doof. Von "Scheitern" zu sprechen, wenn jemand die Grenzen seines Körpers nicht mehr durch Kilometerfressen und Bahntraining ausreizen will oder wenn er Prioritäten setzt, die nichts mit maximal möglichem Tempo auf Asphalt zu tun haben, sondern mit Ausdauer in unwegsamem Gelände? Was soll also die negative Deutung?! Mal ganz abgesehen davon, dass Spitzen-(Ultra-)Trailläufer sicher nicht weniger trainieren als Straßen-Marathonis.

Was wohl stimmt ist, dass Läufer, die auf der Straße zwar sehr gut, aber v.a. international nicht ganz vorn dabei sind, im Trailbereich internationale Spitzenplatzierungen erlaufen können (und sei es auch nur, weil die Afrikaner nicht mitmachen). Ein mir bekanntes Beispiel: Flo Neuschwander. 10 km um 30 Minuten, Marathon knapp über 2:20 - und diesen Sommer Ultra-Trail-Vizeweltmeister. Als "gescheitert" auf der Straße würde ich ihn deshalb nicht bezeichnen. Dem nehme ich ab, dass ihm die Trails tatsächlich viel, viel mehr Spaß machen. :daumen:

VG,
kobold

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Großes Geld, wie z.B. USD 500.000 für den Marathon Major Titel gibt es nur auf der Straße. Naturlich nur für eine sehr kleine Auswahl von Athletinnen und Athleten. Auch auf der Bahn ist vergleichsweise weniger zu verdienen. So gesehen müsste es wahrscheinlich heissen "Das Geld liegt auf der Straße".

Aber der Artikel ist wohl humoristisch zu verstehen, leider ist die Pointe schlecht herausgearbeitet. Will er sich über Leute lustig machen denen es nur ums "Finishen" geht, oder über jene, die es trotz jahrelangem Trainings mit all den Entbehrungen nicht zum Profi schaffen? Wahrscheinlich könnte der liebe Uli auch auf der Straße noch schneller laufen, wenn er 200 Wochenkilometer anständig Essen nachschießen würde, anstatt Dauerfasten :D .

PS: In einem Aspekt muss ich aber beipflichten, seit der Sportartikelhandel Wandern/Walking und jetzt auch "Trailrunning" als Markt erkannt hat, wird der konsumfreudigen Kundschaft so mancher Schwachsinn angedreht.

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Moin zusammen,

finde den Artikel dafür, dass er (glaube ich) humoristisch gemeint ist, nicht wirklich witzig. Kitzel mich, damit ich grinsen kann :D

Zum Thema: War erst letztes Wochenende bei einem Crosslauf unterwegs. Mit Sraßenläufern. War teilweise nicht schön, wie die unbeholfen durch die Gegend gerutscht sind. Die Straßenläufer. In Straßenschuhen. Bei denen liegt das Glück echt auf der Straße und nicht tief im Wald. Und sie sollten auf der Straße bleiben. Die Straßenläufer :zwinker2:

Daher könnte man auch sagen, dass so mancher Straßenläufer ein gescheiterter Trailläufer ist bzw. sein wird. Ich lauf beides gerne und habe im Vergleich ähnliche Platzierungen. Somit kann ich dem nicht zustimmen - ich bin bei beidem gescheitert :D

Gehabt euch wohl
Johannes
Ich möchte es mal halten wie Hannibal Lecter: „Okey-dokey. Here we go.”

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Mir ist völlig wurscht, wer warum wo läuft.

Dass Traillaufen Sport ist, habe ich in meiner Erinnerung an zwei Betrachtungen festgemacht. Jeweils ein Mann,

- der eine lief durch Tiefschnee (also nicht mal Trail) direkt unter der Seilbahn direttissima hoch zur Bergstation,
- der andere überholte uns auf einer Wanderung hier, machte oben ein paar gymnastische Übungen und lief wieder hinunter (so wie der aussah - ein Showman war das nicht).

Was die auf der Straße gebracht haben? Keine Ahnung.

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das OT ist.

Knippi

Nachtrag: Hier ein paar trail runners "light": Directupload.net - khnpttfj.jpg :wink:

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Es gibt langsam aber sicher immer mehr Kohle zu holen im Trail-Running bereich, sodass ich die Aussage - nimmt man sie mal als NICHT ironisch hin - nicht mehr ganz unterschreiben könnte. Immer mehr schnelle Roadies versuchen sich bei Trail-Läufen bzw. "echte" trainieren immer mehr Bahn/Strasse neben den obligaten Steigungen.

Bestes Beispiel ist doch Sage Canaday. Der hat eine 2:16 PR und damit 2mal die Olympia-Trials in den USA "bestanden". Gut, man könnte in extremis sagen er sei gescheitert, weil er keine sub 2:10 laufen kann als Weisser. :tocktock:

Ums noch weiter zu treiben: den Jungfrau-Marathon hat dieses Jahr der zweimalige Dublin-Marathon Sieger gewonnen. Der läuft deutlich sub 2:10.

/e: den Artikel finde ich aber super geschrieben :)

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Sehr guter Artikel mit viel Wahrem. Ich würde den Vorwurf aber gerade nicht den ehemals guten Straßenläufern machen die sich "im zweiten Bildungsweg" aufs Ultra/Alpen/Cross Terrain begeben, sondern Hobbysportlern die sich bewusst (oder unterbewusst?) "nur" der Natur und nicht der Stoppuhr aussetzten (teilweise ihren objektiv messbaren Leistungsstand nicht mal kennen). Der Artikel hätte in Teilen auch von einer Bekannten von mir stammen können, die vom Marathon kommt und sich vorletzten Sommer beim Karwendellauf über die vielen "unkompetitiven" und nur aufs bloße Finishen bedachten Teilnehmer echauffiert hat.
Ich will die Leistung, egal welcher Starter, nicht schmälern, stelle mir aber manchmal die Frage (analog zum Marathon) warum man als reiner Landschafts/Genussläufer überhaupt an Wettkämpfen teilnimmt.

@Soiernmensch: der durchschnittliche Starter bei den Crossläufen die du ansprichst ist ganz sicher im Artikel nicht gemeint.
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:Ich will die Leistung, egal welcher Starter, nicht schmälern, stelle mir aber machmal die Frage (analog zum Marathon) warum man als reiner Landschafts/Genussläufer überhaupt an Wettkämpfen teilnimmt.
Zum Beispiel weil man gern mit anderen zusammen läuft. Zum Beispiel weil man keinen Bock hat, Verpflegung und Getränke für die gesamte Strecke mitzuschleppen. Zum Beispiel weil man gern in Finishershirts durch die Gegend läuft. Zum Beispiel weil man zum Verlaufen neigt, wenn man einen unzureichenden Orientierungssinn hat und sich seine Strecken allein zusammensuchen muss - sooo viel Abenteuer muss dann doch nicht sein.

Nur ein paar Gründe, die mir so einfallen. :nick:

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Ohne die Kolumne gelesen zu haben, ist mir klar, dass das so ist. Ebenso wir Straßenläufer gescheiterte Bahnläufer sind und Langstreckler gescheiterte Mittelstreckler. Wer würde nicht vor allem 1500m bzw. die Meile laufen wollen, wenn er es denn könnte?

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Jetzt unabhängig vom Artikel, ist es wahrscheinlich schon so, dass man sich als Sportler eher ein Biotop sucht, wo man Spitze ist, als eins wo man unter "ferner liefen" abgehandelt wird. Ich habe mir das schon des öfteren bei Andrea Mayr gedacht - die hätte locker das Zeug, eine der besten Europäerinnen im Straßen-Marathon zu sein, aber sie konzentriert sich eben auf ihre Bergläufe, wo sie nicht eine der besten Europäerinnen, sondern eine der weltbesten Läuferinnen ist (hat ja grad den Jungfrau-M gewonnen und war auch schon mehrfach Weltmeisterin). Jetzt kann man drüber streiten, ob sie eine "gescheiterte" Straßenläuferin ist aber sie hat ihr Biotop gefunden und es geht ihr offenbar gut damit :)
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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RennFuchs hat geschrieben:Der Artikel hätte in Teilen auch von einer Bekannten von mir stammen können, die vom Marathon kommt und sich vorletzten Sommer beim Karwendellauf über die vielen "unkompetitiven" und nur aufs bloße Finishen bedachten Teilnehmer echauffiert hat.
Ich will die Leistung, egal welcher Starter, nicht schmälern, stelle mir aber manchmal die Frage (analog zum Marathon) warum man als reiner Landschafts/Genussläufer überhaupt an Wettkämpfen teilnimmt.

@Soiernmensch: der durchschnittliche Starter bei den Crossläufen die du ansprichst ist ganz sicher im Artikel nicht gemeint.
Gebe ich dir recht. Aber dann könnte ich dagegenhalten, dass es diese Läufer, die der Artikel anspricht doch recht wurscht sein kann, da er nicht mit den reinen Finishern laufen wird, sondern doch hoffentlich deutlich vor ihnen :zwinker2:

Aber generell finde ich das auch. Ich frage mich auch immer wieder, warum Leute bei einem Wettkampf teilnehmen, nur um diesen durchzustehen. Aber ich glaub das hängt einfach mit der persönlichen Einstellung zusammen. Und wie Kobold schreibt, gibt es ja doch den ein oder anderen Grund :nick: Nur würden für mich persönlich diese Gründe nicht zählen. Und nervig wird's, wenn diese Teilnehmer die ambitionierten Läufer behindern :motz:
Ich möchte es mal halten wie Hannibal Lecter: „Okey-dokey. Here we go.”

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kobold hat geschrieben:Zum Beispiel weil man gern mit anderen zusammen läuft. Zum Beispiel weil man keinen Bock hat, Verpflegung und Getränke für die gesamte Strecke mitzuschleppen. Zum Beispiel weil man gern in Finishershirts durch die Gegend läuft. Zum Beispiel weil man zum Verlaufen neigt, wenn man einen unzureichenden Orientierungssinn hat und sich seine Strecken allein zusammensuchen muss - sooo viel Abenteuer muss dann doch nicht sein.

Nur ein paar Gründe, die mir so einfallen. :nick:
hab mal irgendwo gelesen UltraTrail sei eine Erfindung der Outdoor Industie (ähnlich jünstlich aufgezogen wie damals das NordikWalking) um den ursprünglich recht kleine Kundenkreis (Hiking/Camping/Adventure) um die Zielgruppe Ausdauersportler zu erweitern. Scheint gut geklappt zu haben.

Ich bin übrigens garnicht so ein Boomann und wäre diesen Sommer gerne 1-2 Bergläufe mitgelaufen (passte verletzungstechnsich nicht)
was willste machen, nützt ja nichts

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Jetzt kann man drüber streiten, ob sie eine "gescheiterte" Straßenläuferin ist aber sie hat ihr Biotop gefunden und es geht ihr offenbar gut damit :)
Ist eine wilde Orchidee als Pflanze gescheitert nur weil sie lediglich auf Kalkmagerrasen vorkommt :confused:

Das Biotop ist ein schöner Vergleich zum Pflanzenreich, gefällt mir und wie ich finde sehr passend :daumen:
Ich möchte es mal halten wie Hannibal Lecter: „Okey-dokey. Here we go.”

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CarstenS hat geschrieben:Wer würde nicht vor allem 1500m bzw. die Meile laufen wollen, wenn er es denn könnte?
Ich! :D Ich würde gern 100 m richtig schnell rennen können, zwei oder drei Jahre die üppigen Antrittsgelder bei den großen Meetings abgreifen ...


und danach für den Rest meines Läuferlebens unter falschem Namen unerkannt über die Ultratrails schlurfen und das so richtig genießen. :zwinker5:

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Soiernmensch hat geschrieben:Und nervig wird's, wenn diese Teilnehmer die ambitionierten Läufer behindern :motz:
So ganz doll polemisch: wen das nervt, der sollte in übersichtlichen Feldern starten. Marathons mit 50 bis 80 Teilnehmern. Oder eben vorne starten - die paar Wichser sind doch nach ein paar Metern weg. Nicht, dass ich jemals "vorne" gestartet bin oder starten werde.

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:So ganz doll polemisch: wen das nervt, der sollte in übersichtlichen Feldern starten. Marathons mit 50 bis 80 Teilnehmern. Oder eben vorne starten - die paar Wichser sind doch nach ein paar Metern weg. Nicht, dass ich jemals "vorne" gestartet bin oder starten werde.
Generell hast nicht unrecht. Allerdings finde ich es zum Beispiel dreist (einem Kumpel mal passiert), wenn bei einem 10km-Rennen, bei welchem eine Runde dreimal gelaufen wird, sich ein kletternder Freundeskreis einen Spaß draus macht über die ganze Breite der Strecke mit einem Kletterseil verbunden zu laufen. Spaß und Genuss ist toll, aber so was ist frech - hoffe, da gibst du mir Recht :zwinker2:

Aber wir schweifen ab vom Thema :D
Ich möchte es mal halten wie Hannibal Lecter: „Okey-dokey. Here we go.”

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xBLUBx hat geschrieben:Wenn es lustig ist, darf man gerne Äpfel mit Birnen vergleichen (in diesem Fall naheliegend Formel 1 und Rallye).
.. oder Kleinstwagen mit Geländewagen :zwinker5: .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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kobold hat geschrieben:Ich! :D Ich würde gern 100 m richtig schnell rennen können, zwei oder drei Jahre die üppigen Antrittsgelder bei den großen Meetings abgreifen ...
Du willst doch nur Deine Fingernägel an der Startlinie präsentieren!

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woolv hat geschrieben:Ist der Trail Runner einfach nur ein gescheiterter Strassenläufer?

Was ist Eure Meinung?
Mir gefällt die Studie vom Los Alamos National Lab besser.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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woolv hat geschrieben:Ist der Trail Runner einfach nur ein gescheiterter Strassenläufer? ...
Ja klar, der Trail Runner ist GESCHEITER !!!

LG Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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gatschhupfer hat geschrieben:Großes Geld, wie z.B. USD 500.000 für den Marathon Major Titel gibt es nur auf der Straße....
Stützredli hat geschrieben:Es gibt langsam aber sicher immer mehr Kohle zu holen im Trail-Running bereich,...
Ich kann dem Fussball nicht mal als Zuschauer was abgewinnen. Aber wenn man die Logik zuende denkt, jeder Profisportler suche sich einfach nur die Nische, in der er am meisten Kohle verdient, sind Berufsläufer doch alles Menschen, die während des Laufens keinen Ball unter Kontrolle bringen können, oder? Warum man jemandem, der mit seinem Hobby (auch) Geld verdient automatisch misstrauisch entgegen treten muss, ist mir ein Rätsel.

Gruß,
Markus

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Mal abgesehen davon das ich den Artikel schwach finde, kann er sich ja nur auf Spitzenläufer beziehen.
Wir Hobbyläufer kommen ja nie in die Verlegenheit unsere Grenzen zu erreichen.

Also laufe ich das was ich mag und, vor allem (!), gut kann.
Das sind in meinem Fall nun mal Ultra-Trails, Marathon finde ich so langweilig das ich völlig davon weg bin.

DAs Beispiel von Andrea Mayer ist gut, ergänzend dazu möchte ich noch Jonathan Wyatt nennen. Ist er, als 7-facher Berglaufweltmeister ein gescheiterter Straßenläufer? Welch absurde Vorstellung....

OT: ist das eigentlich in jeder Sportart so, das es permanente Diskussionen darüber gibt was richtig oder falsch, zu schnell oder zu langsam, oder was auch immer gut oder böse daran ist???
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Mhim hat geschrieben: OT: ist das eigentlich in jeder Sportart so, das es permanente Diskussionen darüber gibt was richtig oder falsch, zu schnell oder zu langsam, oder was auch immer gut oder böse daran ist???
Ja.
Rasen ist die zweitaufwändigste Gestaltung im Garten (wobei die allermeisten eh keinen Rasen haben sondern lediglich kurzgemähte Wiese), der muss mit System und Wissen gepflegt werden, an arser Stelle gehört da eine Bodenanalyse her.

Ich weiß schon, die Amateure glauben alle den Aufwand braucht es nicht - aber der Zustand der "Rasen"flächen in 99,5% aller Hausgärten gibt mir recht.
Knippi

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mvm hat geschrieben:Ich kann dem Fussball nicht mal als Zuschauer was abgewinnen. Aber wenn man die Logik zuende denkt, jeder Profisportler suche sich einfach nur die Nische, in der er am meisten Kohle verdient, sind Berufsläufer doch alles Menschen, die während des Laufens keinen Ball unter Kontrolle bringen können, oder? Warum man jemandem, der mit seinem Hobby (auch) Geld verdient automatisch misstrauisch entgegen treten muss, ist mir ein Rätsel.

Gruß,
Markus
Woher Du das Misstrauen aus meiner Aussage herausliest ist mir leicht schleierhaft. Es ist ein Fakt, dass es sich langsam aber sicher auch finanziell lohnt, auf den Trails schnell zu sein. Falls man mir nicht glaubt, so wenigstens Dakota Jones: Intervals

Bei den Hobbyläufern sehe ich das gescheitert-Argument übrigens auch nicht. Wenn ich meine Platzierungen so anschaue, bin ich bei Strassenläufen viel weiter vorne als bei trailigen Sachen...

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Wenn man es genau nimmt, schreibt Fluhme nur, dass Trail Running etwas für gescheiterte Straßenläufer ist. Nach der Aussagenlogik impliziert das eben nicht, dass (alle) Trail Runner gescheiterte Straßenläufer sind.

Soviel mein Senf dazu :)

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saarotti hat geschrieben:Vor allem scheinen wir Läufer,egal wo wir laufen,keine Ironie zu erkennen!
Liegt sicher am Laktat!
Saarotti
Erstaunlicherweise scheint die Ironie überall angekommen zu sein. Das hält uns aber nicht davon ab, das Thema trotzdem ernsthaft durchzukauen :)

Was schliessen wir daraus? Alles lahmarschige Trail-Läufer, die bei ihren elend langsamen dafür langen Trainings nicht genügend Laktat akkumulieren.

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Der Kluge baut vor und wird Trailrunner.

In manchen Gegenden sehen doch schon die öffentlichen Strassen vom Untergrund aus wie ein Trail.
Eine Maut für Läufer so munkelt man wird auch demnächst eingeführt.

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Axxel hat geschrieben: Eine Maut für Läufer so munkelt man wird auch demnächst eingeführt.
Wäre zwecks Hebung der Volks-Fitness ohnehin schon lange überfällig. Solange das alles gratis ist taugt's ja nichts, die Leute wollen Geld ausgeben in ihrer Freizeit! Wenn das Laufen erst einmal ordentlich was kostet wird's vermutlich ein richtiger Boom bei den Jungen (heißt dann natürlich nicht "Laufen" sondern "Runnen" oder so)
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Wäre zwecks Hebung der Volks-Fitness ohnehin schon lange überfällig. Solange das alles gratis ist taugt's ja nichts, die Leute wollen Geld ausgeben in ihrer Freizeit! Wenn das Laufen erst einmal ordentlich was kostet wird's vermutlich ein richtiger Boom bei den Jungen (heißt dann natürlich nicht "Laufen" sondern "Runnen" oder so)
Das heißt dann Trailrunning :hihi:
Bild
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Axxel hat geschrieben:Eine Maut für Läufer so munkelt man wird auch demnächst eingeführt.
Die Geizigen würden dann auf die Trails ausweichen :)

Ich muss übrigens meine mangelnde Fitness und mein fortgeschrittenes Alter gar nicht im Wald verstecken. Um dieses Jahreszeit sieht man von mir meistens ohnehin nur die paar LEDs an meinem Oberarm.

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Ja, arg. So walkt das german flöten.
Wäre für uns kein Problem. Ohne Denglisch-Kenntnisse könnte man gar nicht hier sein.

Home, Training, Laufevents, Tools, Shop. Alleine schon im Menü :)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:(heißt dann natürlich nicht "Laufen" sondern "Runnen" oder so)
Genau. Und daß Trailrunner gescheiterte Straßenläufer sind, erkennt man am sichersten an der euphemistischen terminologischen Aufwertung, sorry, am terminologischen Upgrade. Der Trailrunner ist halt längst nicht so popelig wie der Straßenläufer, der bei uns ja (jedenfalls derzeit noch) nicht als Roadrunner daherkommt.

Die einzige, die das noch immer nicht begriffen hat und unbeirrbar am Althergebrachten festhält, ist meine Schwiegermutter: Wenn wir mal dort sind, fragt sie immer, ob ich am nächsten Tag vor dem Frühstück wieder Waldlauf mache.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Ja, arg. So walkt das german flöten.
ich hatte mich mehr auf den Irrsinn der Existenz einer solchen Veranstaltung bezogen, dass der Satz komplett Denglisch ist fällt mir erst jetzt auf (macht die Sache natürlich noch besser)

@agha: seit meinen ersten Boxtrainer ist "Kraftgymnastik" mein absoluter Lieblings-Sportausdruck
was willste machen, nützt ja nichts

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aghamemnun hat geschrieben: Die einzige, die das noch immer nicht begriffen hat und unbeirrbar am Althergebrachten festhält, ist meine Schwiegermutter: Wenn wir mal dort sind, fragt sie immer, ob ich am nächsten Tag vor dem Frühstück wieder Waldlauf mache.
Waldlauf. Das ist doch das, was früher bei den ersten Volksläufen stattfand. Bis man irgendwann auf die "absurde Idee" kam, das Ganze in die Städte und auf die Straße zu verlagern. Und plötzlich floss das Geld....
Marathon Mama. 26,2 miles of peace and quiet.

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aghamemnun hat geschrieben:Die einzige, die das noch immer nicht begriffen hat und unbeirrbar am Althergebrachten festhält, ist meine Schwiegermutter: Wenn wir mal dort sind, fragt sie immer, ob ich am nächsten Tag vor dem Frühstück wieder Waldlauf mache.
Sorry das ist ja wirklich out. Würde wärmstens empfehlen, mit etwas Crosstraining vor dem Brunch gegenzusteuern. Fitness ist nicht easy.

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gatschhupfer hat geschrieben:Sorry das ist ja wirklich out.
No matter. Irgendwann wird's schon wieder cool.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Warum muss man eigentlich unter "Trail-Runnern" und "Straßenläufern" unterscheiden? Warum ist nicht jeder, der Laufen als Sport betreibt, einfach ein Läufer? Aber das geht wohl nicht. Ein Marathonläufer ist man ja auch nur, wenn man mindestens einmal den New York-Marathon gefinisht hat. Und überhaupt ist man nur ein Läufer, wenn man die 10km unter 40 Minuten laufen kann. Blablabla... Einmal böse gefragt: Wenn man bedenkt, dass viele Teilnehmer viele (steile) Passagen bei Ultratrail-Veranstaltungen gehend zurücklegen, sind das dann überhaupt Trail-"Runner"? Ich meine, wer bei einem Lauf geht, ist doch kein Läufer, oder? Oder ist der Straßenläufer, der aber auch 10% seiner Strecken auf Feldwegen zurücklegt, nicht eher ein 10/90er-Trail-Runner? Aber ich vergaß: für den "echten" Trailrunner sind Feldwege natürlich keine Trails. Wie gesagt: Blablabla...

Sch..ß-egal wann, wo, wie oft und wie schnell man läuft. Wer läuft, ist ein Läufer, oder?

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hawkeye5 hat geschrieben:Warum muss man eigentlich unter "Trail-Runnern" und "Straßenläufern" unterscheiden?
ganz einfach, damit sich die "Sportarten" besser abgrenzen lassen um so die Produktpaletten erweitern zu können. Man könnte ja sonst auf die Idee kommen aus den 3-4 Paar Laufschuhen die man bereits besitzt einen fürs "Gelände" zu nehmen, und nicht mindestens noch einen Spezialschuh für diese Zwecke zu kaufen.
"Oh its a Semi-Trail Run...I'll have to get another Shoe and of course some Trail Socks"
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:ganz einfach, damit sich die "Sportarten" besser abgrenzen lassen um so die Produktpaletten erweitern zu können. Man könnte ja sonst auf die Idee kommen aus den 3-4 Paar Laufschuhen die man bereits besitzt einen fürs "Gelände" zu nehmen, und nicht mindestens noch einen Spezialschuh für diese Zwecke zu kaufen.
"Oh its a Semi-Trail Run...I'll have to get another Shoe and of course some Trail Socks"
Da hast du natürlich vollkommen Recht. So wie man unbedingt Barfußlaufschuhe braucht, braucht man natürlich auch Trailschuhe. Oder noch besser: Barfußtrailschuhe (gibt es ja auch schon). Das ausgeklügelte Marketing sagt uns schon, was wir alles brauchen. (Ich komme übrigens auch mit meinem ordinären Nike Pegasus jeden ungeteerten Hügel bei mir hoch.)

Eines finde ich allerdings lustig: Der Chefredakteur eines deutschen Trail-Running-Fachmagazins muss in jedem Artikel erwähnen, dass Trail-Running die einzig wahre Art zu laufen sei und alles, was mit Straßenlauf zu tun hat, verabscheuungswürdig sei. Auf der Rückseite der aktuellen Ausgabe findet sich aber in voller Größe die Werbung für den neuen Asics Gel Kayano. Geld regiert halt doch die Welt - da kann man dann schon mal von seiner Überzeugung abweichen!

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Eines finde ich allerdings lustig: Der Chefredakteur eines deutschen Trail-Running-Fachmagazins muss in jedem Artikel erwähnen, dass Trail-Running die einzig wahre Art zu laufen sei und alles, was mit Straßenlauf zu tun hat, verabscheuungswürdig sei. Auf der Rückseite der aktuellen Ausgabe findet sich aber in voller Größe die Werbung für den neuen Asics Gel Kayano. Geld regiert halt doch die Welt - da kann man dann schon mal von seiner Überzeugung abweichen!
Falls wir die selbe Person meinen, bin ich auch mal mit gelaufen. Kann man es "laufen" nennen? Man weiß es nicht. Gibt natürlich auch ein paar Granaten unter den Trailläufern aber leider auch sehr viele Selbstdarsteller im mittleren Alter, die es zu einer Religion machen und sowieso die coolsten sind.
Zitat einer Person aus der Zielgruppe: "Heute gings richtig an die Grenzen, noch nie so nen harten Wettkampf gehabt." Aber zwischendurch angehalten und mitm Handy Fotos von der Strecke gemacht. :D

Selbiges gibts natürlich auch auf der Straße. Das "Ranking des Grauens", was mal in einem Trainingslager aufgestellt wurde (mit sehr viel Vorurteilen natürlich :D ):
-Bahnlauf, wenn da nichts mehr geht
-Straßen/Volksläufe, sollte da auch nix laufen gehts weiter zum
-Triathlon samt vollem Material und Ironmantattoo, aufgrund mangelnder Schwimmtechnik gehts dann zum
-Trail/Ultralauf, da wären wir also. Schlimmer gehts immer :D , also nur der Vollständigkeit halber:
-Treppenlauf, Strongmanrun. Bevors dann irgendwann zur DM im
-Nordicwalken geht. Danach gehts nur noch unter die Erde :D
"Road racing used to be a serious sport for competitive runners, but it has been high-jacked by charities and over-weight joggers. I think it's great that people of all ages and abilities are trying to exercise and get fit, but I am concerned that the image of road running in a teenagers mind has changed from the attractive one I had, to something they would dread. What teenager would long to do the same activity that their mother and father do badly?"


sub16...dare to dream

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hawkeye5 hat geschrieben:Da hast du natürlich vollkommen Recht. So wie man unbedingt Barfußlaufschuhe braucht, braucht man natürlich auch Trailschuhe. Oder noch besser: Barfußtrailschuhe (gibt es ja auch schon). Das ausgeklügelte Marketing sagt uns schon, was wir alles brauchen. (Ich komme übrigens auch mit meinem ordinären Nike Pegasus jeden ungeteerten Hügel bei mir hoch.)
...
Dann solltest du mich bei Nässe mal auf meinen Wald- und Wiesenläufen begleiten. Mit meinen ordinären Asics Landreth glitsche ich durch den Matsch und hin und wieder auf die Nase. Da sind "Trailschuhe" durchaus sinnvoll, um die Verletzungsgefahr zu verringern.

Ansonsten habe ich die gleiche bzw. sogar noch geringere "Ausstattung" wie jeder Läufer. Stinknormale Laufklamotten, keine Gurte, keine Flaschen, keine Gels, kein GPS, keine Pulsuhr. Nur das olle Nike+ Sportband (ich kann mich für keine GPS-Uhr entscheiden), mp3, im Dunklen Stirnlampe.

Ich unterscheide übrigens zwischen Trail- und Crossläufer. Ich bin auf den Trails (= Pfaden) im Wald, zwischen Acker und Wiese, Feldern usw. unterwegs, der Crossläufer läuft querfeldein. Ich laufe in der Natur, aber ich bin deswegen keine "Genussläuferin". Ich trete aus der Haustür und stehe zwischen Feld und Wald, da wäre ich doch dämlich, Asphalt zu laufen. Dennoch trainiere ich genau so hart und versuche immer wieder, mein Tempo zu verbessern. :nick:

Heute war ich seit langem mal wieder auf dem Laufband. Wie zu erwarten, war ich auf dem Ding schneller als im Wald. Und, da fremdbestimmt, mit absolut gleichmäßiger Pace. Das gelingt auf Trails eher weniger, auf Asphalt eher besser.

Und: Trails zu laufen fördert die Koordination, stabilisiert den gesamten Körper, schult die Motorik usw.


Muss man da nicht erst einmal definieren, bevor man "unterscheidet"? Ich finde, der Artikel beschreibt Bergläufer oder Crossläufer. :zwinker2:
Lauftagebuch


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"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."
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