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von DerC
Hallo
soweit ich weiß ist London KEIN offizielles Qualirennen für das kenianische Olympiateam. Das war eine Idee und da 4 der 6 vornominierten Männer dort planen zu starten ist das auch fast ein inoffizielles QualiRennen, aber eben nix offizielles. AK Kenia wird nach den Frühjahrsmarathons entscheiden ... also nach Boston.
Es geht sicher nicht allein um Zeiten allein, sondern auch um Siege, auch um die in Rennen ohne Pacemaker (beiden Spielen gibt es auch keine) und um die mit dem höchsten Prestige.
Aktuell wäre für mich G. Mutai der Kenianer, den ich am ehesten nominieren würde. Zwei Siege gegen sehr gute Felder in Top zeiten in Rennen OHNE Pacemaker sind für mich mehr wert als ein WR, der 2012 eh nicht überlebt.
Möglicherweise denkt G. Mutai, dass er relativ sicher dabei ist, wenn er Boston wieder gewinnt - fast egal in welcher Zeit. Auch das Geld, dass er in Boston als Titeleverteidiger bekommt, wird eine Rolle spielen.
Mosop ist der zweite der sechs Läufer, der nicht in London startet. Er versucht in Rotterdam den WR zu brechen und sich so fürs Team zu empfehlen - wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sein Rekord so gut ist, dass er in London nicht gebrochen wird. Falls er doch gebrochen wird, hat er ihn wenigstens ein paar Wochen gehabt und kann immer noch hofffen, dass er nominiert wird, wenn nicht zu viele schneller waren als er.
Es gibt sicher viele Gründe warum Mosop Rotterdam vorzieht. Einer ist vielleicht, dass dass minimal mehr Erholung und Vorberietung für London bedeutet. Ein weiterer ist sicher, dass Kirui in Lodon läuft. Beide haben afaik denselben Trainer, Der will möglicherweise versuchen, beide zu den Spielen zu bekommen. Wenn beide in einem Rennen sind, können nicht beide gewinnen. Ob Kirui den Rest in Lodon schlagen kann, bezweifle ich zwar, ab den Weltmeister sollte man auch nicht unterschätzen.
In London zu laufen ist definitiv auch ein Risiko: Wer von den 4 Läufern Makau, E. Mutai, Kipsang und Kirui als letzter der 4 ins Ziel kommtm, wird kaum nominiert. Auch der 3. hat schon schlechte Chancen, falls G. Mutai und/oder Mosop ihre Rennen gewinnen.
Also es gibt imo gute Gründe, London nicht zu laufen. Kann mir auch vorstellen, dass da einige stark einbrechen, weil sicher einHöllentempo vorgelegt werden wird. Zu den Kenianern kommen ja noch drei oder vier Äthipier, die versuchen werden unter 2:05 oder eher unter 2:04 zu laufen, um sich zu qualifizieren - schließlich waren in Dubai einige schon sehr schnell.
Außerdem bezweifle ich, dass die London Organisatoren wirklich alle 6 vornominierten bezahlen wollten. Deswegen war das vielleicht nie realistisch.
Gruß
C
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister