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Wildschweine - ich fürcht mich vor denen!

Wildschweine - ich fürcht mich vor denen!

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Oh Schreck! . :help:

Ich laufe gestern in der Dämmerung gemütlich meine Hausstrecke nahe des Waldes über die Felder. Ich hatte sowieso ein komisches Gefühl, denn die tiefhängenden Wolken und der tropfende, schweigende Wald verbreiteten eine Stimmung wie im Gruselfilm. Dann laufe ich an einem Maisfeld vorbei. Auf einmal dicht neben mir im Feld ein tiefes Grunzen. Stehengeblieben, umgedreht, so schnell und leise wie möglich zurückgeschlichen. Zu Gesicht gekreigt habe ich das Schwein zwar nicht... aber irgendwie war mir die Lust auf die einsame Runde am Waldrand vergangen.

Ich wollte mal in die Runde Fragen, wer beim Laufen schon Begegnungen mit Wildschweinen hatte und Erfahrungen berichten kann.

Wie verhält man sich richtig, wenn man plötzlich einem Wildschwein begegnet?

Wie sind die Gewohnheiten unserer borstigen Freunde? Besteht auch in der Morgendämmerung die Gefahr, sie zu treffen, oder sind sie vorwiegend abends unterwegs? Sind sie meistens einzeln unterwegs oder immer zu mehreren? Sind sie oft gleiche Zeit am gleichen Ort, dh.h man muss die gewissen Strecken in Dunkelheit meiden, oder sind sie mal hier mal dort und man trifft sie nur vereinzelt mal? Und gibt es überhaupt einen Grund, sich vor ihnen zu fürchten - jetzt im Herbst dürften sie ja keine Frischlinge dabei haben?

Ich Angsthase habe jedenfalls einen Heidenrespekt vor den Viechern und würde ihren Weg lieber nicht mehr kreuzen - andererseits will ich auch nicht den ganzen Winter unter Strassenlaternen und auf Aspalt laufen müssen statt in der Natur :nee:

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Schau mal unten links unter "Ähnliche Themen".

Um diese Jahreszeit sind sie eher harmlos, weil die Frischlinge schon recht selbstständig sind. Ansonsten können Bachen doch etwas unfreundlih werden. Aber zu schreien und mit den Armen zu fuchteln kann helfen. Meistens hauen die Viecher aber von selbst ab, weil sie ihre Ruhe wollen bzw. Angst vor dir haben.

Wenn du keine Begegnungen haben willst, solltest du Maisfelder meiden. Dort futtern sich die Viecher den ganzen Tag dick und rund. sie halten sich dabei nicht unbedingt an bestimmte Tageszeiten, weil sich momentan ganze Rotten im hohen Mais verstecken könnten, d.h. die Tiere müssen nicht über Tag einen Einstand im Wald suchen, sondern richten sich auf dem Acker häuslich ein.

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Also, hier mal ein paar Informationen - nicht als Wildschweinexperte, aber als jemand, der diese Tiere sehr mag.

Prinzipiell können Wildschweine durchaus mal gefährlich werden: Die sind schnell, schneller als du, und stärker sind sie auch. Und wenn die dich als Bedrohung für sich selbst oder für Frischlinge ansehen, dann können die auch mal ungemütlich werden.

ABER: Normalerweise meiden Wildschweine den Menschen. Wenn du läufst, machst du Lärm, und du erzeugst Schwingungen im Boden. Wildscheine werden den Weg, auf dem du läufst, eher meiden. Sie meiden allgemein breitere Wege. Wenn du nicht gerade irgendwo durchs Unterholz stapfst, dann ist die Gefahr, denen zu nahe zu kommen, sehr gering.

Wenn du doch mal einen, oder mehreren begegnest: Defensiv verhalten. Keine Versuche, die Tiere wegzuscheuchen: Das weckt deren Jagdinstinkt. Keine überhasteten Fluchtversuche. Das weckt ebenfalls deren Jagdinstinkt. Das Tier/die Tiere anschauen, und langsam, ruhigen Schritts von ihnen weg/an ihnen vorbeigehen.

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Marigold hat geschrieben: Wie verhält man sich richtig, wenn man plötzlich einem Wildschwein begegnet?
Kräftig in die Hände klatschen, auch mal selber Wildschwein sein und schnüffeln, ob es nach Maggi riecht - dann schon mal vorsorglich Radau machen. In Kleinmachnow bei Berlin soll das angeblich nicht mehr funktionieren, weil die Wildschweine so an Menschen gewöhnt sind, dass sie keine Furcht haben, aber dann sind sie auch nicht besonders gefährlich und spielen wollen sie auch nicht.

Knippi

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BergischerLöwe hat geschrieben:Also, hier mal ein paar Informationen - nicht als Wildschweinexperte, aber als jemand, der diese Tiere sehr mag.

Prinzipiell können Wildschweine durchaus mal gefährlich werden: Die sind schnell, schneller als du, und stärker sind sie auch. Und wenn die dich als Bedrohung für sich selbst oder für Frischlinge ansehen, dann können die auch mal ungemütlich werden.

ABER: Normalerweise meiden Wildschweine den Menschen. Wenn du läufst, machst du Lärm, und du erzeugst Schwingungen im Boden. Wildscheine werden den Weg, auf dem du läufst, eher meiden. Sie meiden allgemein breitere Wege. Wenn du nicht gerade irgendwo durchs Unterholz stapfst, dann ist die Gefahr, denen zu nahe zu kommen, sehr gering.

Wenn du doch mal einen, oder mehreren begegnest: Defensiv verhalten. Keine Versuche, die Tiere wegzuscheuchen: Das weckt deren Jagdinstinkt. Keine überhasteten Fluchtversuche. Das weckt ebenfalls deren Jagdinstinkt. Das Tier/die Tiere anschauen, und langsam, ruhigen Schritts von ihnen weg/an ihnen vorbeigehen.
So hab ich das auch mal gemacht als ich einem Keiler nebst Bache und Frischlingen begegnet bin und mich der Keiler pausenlos angesehen hat. Ich hab dann dabei ganz vorsichtig noch einen Knüppel aufgehoben und bin gaaaanz langsam weiter. Ging gut. Das war das einzige Mal wo mir etwas unwohl war. Bei den restlichen gut >100 Schweinebegegnungen haben sich die Schweine von selbst schnell von mir ins Unterholz entfernt. Also keine Angst. Von Menschen geht meist mehr Gefahr aus.

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Marigold hat geschrieben: Wie verhält man sich richtig, wenn man plötzlich einem Wildschwein begegnet?
erschiessen & in den Ofen damit!


gruss hennes

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Also wie jetzt: Lärm machen oder leise und unauffällig verhalten?

Ich muss dazu sagen: ich geh davon aus, die Wildschweine sind hier noch verhältnismässig wild und nicht so sehr an Menschen gewöhnt, da es zwar Stadtrand ist aber reichlich ausgedehnte Waldgebiete vorhanden sind.

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Wie wär es mal, wenn du selbst aktiv nach Informationen suchen würdest? Bei mir liefert eine knappe Minute googeln mehr Informationen aus verlässlichen Quellen, als ich an einem Tag durchlesen kann.

Letztenendes gibt es aber keine 100%ige Sicherheit: Wildschweine sind Wildtiere und als solche in gewissem Maße unberechenbar. Hinzu kommen andere Unwägbarkeiten wie z.B. Tollwut.

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Hennes hat geschrieben:erschiessen & in den Ofen damit!


gruss hennes
Du Wilderer... :zwinker2:
Marigold hat geschrieben:Also wie jetzt: Lärm machen oder leise und unauffällig verhalten?

Ich muss dazu sagen: ich geh davon aus, die Wildschweine sind hier noch verhältnismässig wild und nicht so sehr an Menschen gewöhnt, da es zwar Stadtrand ist aber reichlich ausgedehnte Waldgebiete vorhanden sind.
Es ist egal. Die beschriebenen Situationen beziehen sich auf das Frühjahr, wenn die Tiere Junge haben. Jetzt im Herbst laufen sie (normalerweise) weg, wenn man ihnen die Zeit dazu lässt.
Problematisch kann es nur werden, wenn du plötzlich in unmittelbarer Nähe eines Wildschweins stehst, oder gar Versuchst eines zu streicheln. (Diese Gefahr dürfte bei dir aber nicht bestehen :D )

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M.E.D. hat geschrieben: Liebenswürdig wie immer. :nene:
"Er macht immer ein Gesicht, als sei es eine Zumutung mit diesen Spielern in einer Mannschaft spielen zu müssen".

Ein Fernsehkommentator über Zlatan Ibrahimović während eines Spiels der schwedischen Fußball-Nationalelf. Ein Trainer, der wohl etwas davon versteht, hat ihn aktuell zum Mannschaftskapitän ernannt.

Knippi

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Dachte ich frag erstmal hier, da man hier nicht gleich auf Unverständnis stösst, wenn man sich nach Sonnenuntergang noch im Wald herumtreibt. Wie ich sehe lässt sich hier jedenfalls keiner von ein paar Wildsauen vom Waldlauf abhalten. Klar ich werde nochmal nach generellen Informationen suchen, um mich gewappnet zu fühlen und im Bedarfsfall besonnen reagieren zu können.

Möglicherweise erledigt sich das Problem ja auch, sobald die Maisfelder abgeerntet sind. Die gibt es hier in Hülle und Fülle und wenn ich ein Schwein wäre, würde mich da auch nichts im Wald halten.

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hardlooper hat geschrieben:"Er macht immer ein Gesicht, als sei es eine Zumutung mit diesen Spielern in einer Mannschaft spielen zu müssen".

Ein Fernsehkommentator über Zlatan Ibrahimović während eines Spiels der schwedischen Fußball-Nationalelf. Ein Trainer, der wohl etwas davon versteht, hat ihn aktuell zum Mannschaftskapitän ernannt.

Knippi
Mist, da hat jetzt doch jemand geantwortet.

Ich hatte die zitierte Passage mittlerweile aus meinem Beitrag entfernt.
Ich bin selbst der Meinung, dass das zu unnötigen Streit führen könnte.
:sorry:

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Kein Scherz: Meine Tante lebt in einer Region mit sehr vielen Wildschweinen. Sie macht beim Laufen viel Lärm und singt laut, um die Schweine nicht plötzlich zu erschrecken. So Sind die Tiere früh gewarnt und verdrücken sich. Da sie gut singen kann, verdrücken sie sich auf jeden Fall nicht wegen der schiefen Töne :zwinker2:

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Also wie jetzt: Lärm machen oder leise und unauffällig verhalten?
Hier antworten nun einmal Läufer, keine Förster oder Zoologen. Da wirst du widersprechende Aussagen finden. Deshalb habe ich auf die Möglichkeit verwiesen, nach Expertenmeinungen zu suchen. Das war keineswegs unfreundlich gemeint. Mit deiner Nachfrage entwertest du aber die vorher gegebenen Antworten und forderst eigentlich alle auf, noch mal genau dasselbe zu schreiben. Daher mein - vielleicht etwas barsch rüberkommender - Hinweis.

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BergischerLöwe hat geschrieben: Keine Versuche, die Tiere wegzuscheuchen: Das weckt deren Jagdinstinkt. Keine überhasteten Fluchtversuche. Das weckt ebenfalls deren Jagdinstinkt.
Jagdtrieb bei Schweinen? ;-)

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M.E.D. hat geschrieben:Mist, da hat jetzt doch jemand geantwortet.

Ich hatte die zitierte Passage mittlerweile aus meinem Beitrag entfernt.
Ich bin selbst der Meinung, dass das zu unnötigen Streit führen könnte.
:sorry:
Ach komm, der hat doch 'nen Arsch in der Hose.

Knippi

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PomFritzi hat geschrieben::: Sie macht beim Laufen viel Lärm und singt laut, um die Schweine nicht plötzlich zu erschrecken. So Sind die Tiere früh gewarnt und verdrücken sich. ::::
ZITAT
Unter Jägern ist ein Trick bekannt, der sich immer wieder bewährt: Wer zufällig und versehentlich in die Nähe einer Bache gerät, die mit ihrem schon ausgehfähigen Nachwuchs unterwegs ist, schleicht nicht ängstlich davon, sondern beginnt ein lebhaftes Gespräch mit sich selbst.
Der Wildschweinmutter gilt er als Spaziergänger, der schwatzhaft und ungefährlich ist.
:D

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PomFritzi hat geschrieben:Kein Scherz: Meine Tante lebt in einer Region mit sehr vielen Wildschweinen.
Berlin?
Es gibt keine "Regionen mit sehr vielen Wildschweinen". Die breiten sich in ganz Deutschland wie eine Seuche aus.

Bin neidisch

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Obwohl ich nicht ganz selten im Wald unterwegs bin, habe ich noch nie (in Worten: "nie") im Leben ein frei lebendes Wildschwein gesehen. Nur ab und zu mal Spuren oder umgepflügte Grasnarben, aber noch keines dieser Tiere selbst. Auch nicht aus der Ferne. Und auch nicht gehört. Schade eigentlich.

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Kein Scherz: Meine Tante lebt in einer Region mit sehr vielen Wildschweinen. Sie macht beim Laufen viel Lärm und singt laut, um die Schweine nicht plötzlich zu erschrecken
Sie singt den ganzen Lauf lang, quasi präventiv?

Na, dann üb ich schonmal: " Du must ein Schwein sein in dieser Welt.... " :hihi:

Ich war unsicher, ob es bei Wildschweinen besser ist sich bemerkbar zu machen oder nicht. Aber es leuchtet mir ein, dass es besser ist das Tier rechtzeitig akustisch zu warnen, als es aufzuschrecken. Voraussetzung ist natürlich, ich erkenne das Schwein selbst früh genug, und da scheint mir das Problem zu liegen.

Bei Hunden und Pferden setz ich ja auch darauf, mich bemerkbar zu machen, wobei sich das dann doch eher an den Halter bzw Reiter richtet der das Tier dann zügeln soll.

Naja, es ist jedenfalls gut, eure Erfahrungen zu lesen, das nimmt mir ein bischen die Angst. Was sich natürlich leicht schreibt bei Sonnenschein in wildfreier Umgebung :klatsch: Vielleicht fang ich demnächst an dem betreffenden Maisfeld wirklcih an präventiv zu singen.

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Ich hatte bislang auch noch keine Probleme mit den Dingern. Dabei folg ich eigentlich keinem bestimmten Muster, sondern bleibe einfach ruhig und zeige dem Tier, dass ich mich nicht vor ihm fürchte, umgekehrt es selbst aber auch keine Angst haben muss. So verlief bislang eine zweistellige Zahl von Mensch-Wildschweinbegegnungen reibungslos :)

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Ich habe im Winter (bzw. wenn es dunkel/dämmerig ist) immer eine Trillerpfeife in der Hand (mit 'ner Handschlaufe). Wirkt nicht nur gegen Wildschweine, sondern auch gegen wilde Schweine ;).
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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carrli hat geschrieben:... und zeige dem Tier, dass ich mich nicht vor ihm fürchte, umgekehrt es selbst aber auch keine Angst haben muss. So verlief bislang eine zweistellige Zahl von Mensch-Wildschweinbegegnungen reibungslos :)
Und wie zeigt man einem Wildschwein so im Vorbeilaufen, dass es keine Angst haben muss? :D
Lauftagebuch


Bild


"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Irisanna hat geschrieben:Und wie zeigt man einem Wildschwein so im Vorbeilaufen, dass es keine Angst haben muss? :D
Mh, man trägt keine orangene Weste, keinen Hut mit orangenem Band, hat keine Knarre überm Arm?

Ernster würde ich tippen, kein direkter Augenkontakt, nicht direkt auf das WSchwein zugehen, etwas "abbiegen", zügig den Ort verlassen?
Alles ähnlich wie bei unangenehmen Kontakten zu Hunden?
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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