*Frank* hat geschrieben:Nein, in Kanada gibt es auch andere, restriktivere Gesetze, was Registrierung und Erwerb von Waffen betrifft (s.a.
https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenkontrolle_(Recht)). In keinem anderen Land gibt es so laxe Waffengesetze wie in USA. Und in keinem anderen Land gibt es mehr Tote durch den Gebrauch von Waffen. Aber du befindest dich in guter Gesellschaft: die NRA führt ähnliche Argumente an.
Polemischer Unsinn, nur um mich zu diskretitieren. Die übliche Taktik, den Kritiker in die Nähe von einer negativ konnotierten Gruppe zu rücken. Peinlich für dich, nicht für mich. Das ist dein Stil.
Ich hätte Sanders und härtere Waffengesetze gewählt. Es geht um die Erklärung, warum es so viele Tote gibt. Und das liegt eben nicht an den Waffengesetzen allein, die von mir aus gerne in den USA strenger als in D sein dürften, sondern die Probleme der US-amerikanischen Gesellschaft liegen viel tiefer.
Und so lange deutsche Waffenhersteller den Tod nahezu problemlos exportieren dürfen, auch in autoritäre Staaten, sollten wir vielleicht auch mal überlegen, was wir ändern können, statt nur mit dem Finger auf andere zu zeigen. Allgemein ist die Trump-Diskussion gut für Ablenkung von den Schwächen der Populisten, die hier so gewählt werden, und zwar in den meisten Parteien, nicht nur da rechtsaußen.
*Frank* hat geschrieben:
Meinungsfreiheit ja, aber es darf nicht dazu führen, dass andere Menschen dadurch Schaden nehmen. Und das ist bei einigen Dingen, die die Schwurbler verbreiten, der Fall.
Freiheiten haben ihren Preis, auch die Meinungsfreiheit. Wer den nicht bezahlen will, kann gerne in ein Land gehen, in dem es weniger Freiheiten gibt, der zahlt dann womöglich einen anderen Preis. Wer die Freiheitsrechte hierzulande einschränken will, stösst zu Recht und zum Glück noch auf Widerstand. Es gibt auch Grenzen, aber wer ohne Nachdenken nachmacht, was ihm ein Trump oder ein beliebiger Schwurbler vorspricht, der hat im Leben vermutlich noch einige andere Probleme und ist ein Kandidat für den Darwin-Award.
Was ist mit meiner einfach Faktenfinder-Aufgabe um den guten Nikita und seinen Schuh? NY Times und Washington Post waren sich laut Zeit einig, dass er mit dem Schuh zugeschlagen hat. Aber wie war es wirklich? Zu lange her? Wir wissen doch bei vielen Ereignissen, die länger her sind, ganz genau was passiert ist, oder?
Ich stelle eine einfachere Frage: Wann begann und wann endete der 2. Weltkrieg? Das weiß doch jeder Deutsche auswendig, oder? Fakten auf den Tisch ...
*Frank* hat geschrieben:
Weil es sich dabei um Virologen und Epidemiologen handelt, also genau die wissenschaftlichen Experten, die man in einer Pandemie, die durch ein Virus verursacht wird, benötigt. Die sogenannten Experten aus deinen Quellen sind ein Medizinstatistiker, ein Internist und ein Allgemeinmediziner. Die Unterzeichner der Great Barrington Erklärung stellen zwar einige Behauptungen bzgl. der kollateralen Schäden der Covid-19-Maßnahmen auf, jedoch ohne irgendeine Evidenz. Ebenso schlagen sie die Methode des gezielten Schutzes (Focused Protection) vor, um die Herdenimmunität zu erreichen, ohne im Detail zu erläutern, wie und über welchen Zeitraum so etwas konkret in der Praxis umgesetzt werden könnte. Außerdem weiß noch keiner, ob und wie lange man wirklich immun ist.
Medizinstatistik ist genau das worum es hier auch geht. Jeder Mediziner sollte mit Studien umgehen können. Aber Hauptsache, die andere Seite wird diskreditiert. Es ist so durchsichtig, aber wenn es dir selbst nicht peinlich ist ...
Du hast mir in einem anderen Post vorgeworfen, ich wüsste nicht wie Wissenschaft funktioniert. Es zeigt sich mit jedem deiner Beiträge, dass es vermutlich eher umgekehrt ist.
Wenn ein Schüler einen Beweis eines großen Mathematikers falsifizieren könnte, wäre der Beweis hinfällig. Unterschiedlich große Namen haben unterschiedliches Gewicht, aber das Prinzip wird dennoch weitgehend aufrecht erhalten: Jegliche wissenschaftliche Kritik ist erst einmal legitim, und häufig auch willkommen. Die Erkenntnis wächst im Diskurs, nicht im plumpen Ablehnen abweichender Theorien oder Erkenntnisse. Falsifizierung ist Falsifizierung, und nur ein Gegenbeispiel verhindert die Allgemeingültigkeit.
Zur Immunität, ja wir wissen es nicht, wie gut und wie lang und bei wie vielen. Schön wenn man das zugeben kann. Aber: Letzte Zahl waren glaube fünf seriös bestätigte Fälle von Wiederinfektionen bei über 40 mio positiver Tests weltweit. Also das Argument sollte man nicht unnötig aufblasen, genauso wie das mit den Nebenwirkungen, wo es auch noch nicht genügend belastbaren Daten gibt. Die kann es nicht geben, weil die allermeisten Krankheitsgeschichten zu neu sind um feststellen zu können, ob Nebenwirkungen z. b. nach 6 oder 12 Monaten verschwinden.
Was wir auch nicht wissen, ist wann genau der Impfstoff in welcher Menge verfügbar sein werden, wie gut die sein werden, wie die Nebenwirkungen sein werden, wie oft man neu impfen wird müssen, was noch an Mutationen kommt, gegen die die Impfung weniger oder gar nicht impfen könnte. Es sind halt nicht die Masern, wo wir seid zig Jahren sehr viel mehr drüber wissen. Jeder Fehler der passieren wird (bei der Eile nicht unwahrscheinlich) wird den Impfgegnern, die auch sinnvolle Maßnahmen wie Masernimpfung ablehnen, neue Argument geben.
Dennoch ist die gesamte Strategie aktuell im wesentlichen darauf ausgerichtet, dass wir relativ bald eine gute Impfung haben. Mmm …
Ein Beispiel noch: Was ist mit der großen angekündigten Studie des RKI zur Dunkelziffer? Warum hat die sich so verzögert? Es ist eine Regierungsbehörde, da sollte es deutlich weniger kompliziert sein, die Forschung in die richtige Richtung anzuschieben. Es bleibt dabei, die Zeit wurde nicht gut genug genutzt. Natürlich gibt es Massen an Forschungbeiträgen zu Covid-19. Das Stichwort lässt aktuell vermutlich bei vielen Finanzierungsmöglichkeiten die Gelder leichter fließen. Aber die Freiheit der Forschung hat eben auch den Nachteil, dass es etwas dauern kann, bis die Erkenntnisse herauskommen, die jetzt gerade nützlich sind. Daher ja auch Einrichtungen wie das RKI, dessen Führung aber offenkundig eher schwach ist.
Du kannst übrigens auch Streek nehmen als Experten, der ist auch weit davon entfernt, 100% auf Linie RKI oder Drosten zu sein. Und meine Vermutung ist, dass er sich öffentlich noch sehr zurückhält, um das Maß der Abweichung nicht offensichtlich werden zu lassen.
*Frank* hat geschrieben: Ich behaupte mal, in Deutschland und vermutlich in ganz Europa macht man genau das, was in dieser Erklärung steht, um die Risikogruppen (sofern man sie überhaupt genau identifizieren kann) so gut es geht zu schützen. Der Erfolg ist eher mäßig.
Man macht das nicht, zumindest nicht gut genug, auch wenn es anfangs noch schlimmer war, passiert leider so etwas immer noch:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ue ... im,SEKza7k
*Frank* hat geschrieben:
Ich möchte mal sehen, was in Deutschland los wäre, wenn es heißt Tempo 100 auf der Autobahn. Dagegen sind die Anti-Corona-Demos eine Lachnummer. Aber das gehört für mich auch zu einer konsequenten Klimapolitik.
Habe ich kein Problem mit, wobei taktisch geschickter erst einmal 130 wäre. Aber du hast recht. Und deshalb sollte man auch gut überlegen, welche Motivation man den Politiker*innen für ihre Corona-Maßnahmen unterstellt. Die Vorstellung, dass die mal das tun, was die Wissenschaft eindeutig rät, ganz egal wie der Protest ist, und womöglich noch aus humanitären Motiven, das ist hochgradig naiv gedacht. (Mit viel weniger Aufwand hätte man z. B. Massen aus dem Mittelmeer etc retten können, wenn es um Menschenleben ginge, auch der Klimawandel wird noch etliche Menschenleben fordern) Insgesamt ist das Ausmaß an politischer Naivität und naiver Wissenschafts-, nein eher Experten- und Mediengläubigkeit, was von dir und anderen hier demonstriert wird, erschreckend.
Die Maßnahmen kamen nicht so, wie sie sinnvoll gewesen wären, sondern so wie sie ohne zu viel Widerstand (nicht unbedingt nur der Bevölkerung direkt auch gerade der Lobbygruppen) durchsetzbar waren. Z. B. Grenzschließungen hätten am Anfang viel gebracht, wenn sie rechtzeitig und konsequent gekommen wären. Aber da hat eben ein nicht geringer Teil der seriösen Medien den Virus noch verlacht. Auch lokale Lockdowns hatten am Anfang natürlich extrem viel gebracht. Es brauchte erst schlechten Nachrichten aus den Nachbarländern, damit die Politiker*innen sich trauten, härtere Maßnahmen durchzusetzen.
Es ist ein seltsamer Wechsel von verspäteten und verfrühten Maßnahmen, immer wieder garniert mit Symbolpolitik und Aktionismus. Kein Grund zum Jubeln, kein Grund den Regierungen einen Freibrief auszustellen und alles zu verteidigen.