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Die richtige Lauftechnik, Puls verbessern

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Rolli hat geschrieben:Es geht ja eigentlich nur darum, dass hier nach beliebiger Frage mit dem Hinweis, dass man nach Puls läuft, immer die Antwort bekommt: "tue mal den Gurt schnell weg". So als ob das die Antwort auf alle Fragen wäre.

Besser ist es den Anfängern zu erklären, wie sie damit richtig umgehen sollen.

Gruß
Rolli
Rolli! Klasse. Besser kann man das kaum ausdrücken.

Ich habe übrigens auch so'n Ding, und trage das i. A. 0-2x bei meinen 5-9 Läufen pro Woche.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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fish2thebone hat geschrieben: ...
Ich bin 32 Jahre, habe 85kg und laufe seit gut 8 Wochen.
...
Meine momentane Höchstleistung (wonach ich mich noch wohl fühle ;) )
sind nach 1h06min eine Strecke von 9,13Km, gelaufen letzte Woche. Mein durchschnittlicher Puls lag hier bei 157. Meiner Meinung nach ist das schon besonders hoch, und für den Fall mich weiter steigern zu wollen, habe ich beschlossen auf max 140 zu laufen um so den Körper sozusagen an eine Langzeitleistung von zb HM schön langsam anzugewöhnen.
...
Genau das bringt mich zum 2 Problem: die Technik! Laufe ich so langsam, habe ich das Gefühl,
dass das Abrollen des Fußes nicht mehr stattfindet (ist mehr so ein "aufklatschen" mit dem ganzen Fuß), und wenn ich mich extra bemühe den Fuß zu rollen, über Ferse zum Zehenballen, verspühre ich innerhalb kürzester Zeit eine ziemliche Ermüdung im Bereich vorderer "Schienbeinmuskel" und leichte Schmerzen stellen sich ein. So schaff ich es keine 45min zu laufen.
...
Ich komme noch mal auf den Ursprungsbeitrag zurück und stelle fest, dass wir es hier mit einem völligen Laufneuling (seit acht Wochen dabei) zu tun haben.

Ein Lauftempo von 7:15 Min. je Km ist für einen sportlich völlig ungeübten Menschen nicht ungewöhnlich. Ein Puls von 157 ist in der Regel nichts sonderlich aufregendes, insbesondere dann wenn man sich dabei noch halbwegs wohlfühlt. Warum man hieraus den Schluss ziehen kann nun nur noch mit einem Puls von 140 laufen zu wollen erschließt sich mir nicht. Ich würde das Training erstmal belassen wie es ist, es sei denn ich hätte hierbei ebenfalls die bewegungstechnischen Probleme wie beim Laufen mit 140er Puls.

Das bewegungstechnische Problem. Vielleicht wäre es sinnvoll das Laufen zunächst ein wenig zurück zu stellen und zu gehen (walken). Hierbei lässt sich das Tempo sehr gut variieren und man ist regelrecht gezwungen den Fuß ordentlich abzurollen. Aus dem schnellen Gehen heraus würde ich dann immer mal wieder einige hundert Meter in den Laufschritt verfallen. Nach und nach kann man den läuferischen Anteil seines Trainings weiter erhöhen und irgendwann fällt der Gehanteil einfach weg. Wenn hier von "aufklatschenden" Füßen geschrieben wird bekomme ich sofort Phantomgelenkschmerzen und die wollen wir uns alle doch wohl ersparen.

MsG
Roadrunner

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Madrugada hat geschrieben:Was ich bezüglich des Puls empfehlen kann ist eine Leistungsdiagnostik. Hat bei mir die Kasse gezahlt und die haben mir die Pulsschwellen wirklich exakt anhand von Puls und Laktakwerten ermittelt.

Dannach liegt mein GA1 (also Wohlfühlpuls) zwischen 135 - 164 Schlägen.
Ursprünglich habe ich alles über 145 auch als eher zu hoch eingestuft, aber die haben mir diesen Pulsberreich als trainingsempfehlung gegeben und ich muss sagen, bei einem Puls um die 155 fühle ich mich selbst auch am wohlsten im Training.
Und hättest Du gar keinen HF-Messer, dann hättest Du von Anfang an so laufen können.

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CarstenS hat geschrieben:Martin, das sind sehr gute Bilder, die Du gemacht hast.
Danke, Carsten. Wie schon Helmut Newton sagte: "Die ersten 10000 waren die schlechtesten" :zwinker5: .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Huch, hier war ja richtig was los....
Bin froh, dass es hier auch welche gibt, die die Pulsuhr für sinnvoll und vor allem für einen Anfänger für sinnvoll halten.

Wie schon erwähnt wurde, ist es aber nur sinvoll, wenn man den Maximalpuls kennt.
Viele Uhren bieten da heute schon eine Funktion an, und das Ergebnis ist "recht gut", ist auf jeden Fall brauchbar.
Oder eben nach Anleitung entsprechend den Puls so hochtreiben und so den Maximalpuls ermitteln - ergibt auch brauchbare Ergebnisse.
Die Sache mit den Faustformeln passt bei mir zwar sehr gut, aber das gilt eben nicht für jeden
(ich habe einen 40jährigen Kollegen, der hat einen HFmax von 220!; der Puls ist SEHR abhängig vom Alter, solche Pauschalaussagen bzgl. einem nicht ungewöhnlichen Puls kann man gar übrtigens gar nicht machen....)
Bei einer Laktatmessung kommst Du auch ziemlich Richtung HFmax, mit dem bei der Messung erzielten Maximalpuls kann man auch einigermassen gut den HFMax ermitteln.
Bei mir ergaben alle 3 Methoden übrigens ungefähr den selben Wert (182-185). Auch ohne Leistungsdiagnostik kann man also seinen Maximalpuls brauchbar ermitteln.

Eine Laktatmessung sagt Dir nichts zu Deiner Gesundheit (hilft also nix um z.B. ein Herzinfarktrisiko zu erkennen). Aus der Messung geht hervor, bei welcher Pulsfrequenz die individuelle anaerobe Schwelle (IANS) Deines Körpers liegt. Und das ist sehr individuell, nicht nur der Puls, sondern auch die oben angesprochenen mmol. Die Auswertung richtet sich eben nicht nach einem solchen Wert, sonder die Schwelle ergibt sich aus der Steigung der Laktatkurve - es werden somit Puls und Sättigung ermittelt.
Die Auswertung zeigt Dir dann genau, wo bei Dir die Trainingsbereiche liegen (GA1, GA2, EB, SB) - bei mir lage dann die Schwellen zwischen GA1/GA2 deurtlich höher, also nach den %-Regeln, auch die Schwelle GA2/EB (interessanterweise kam als Ergebnis ein Pulswert heraus, ab dem ich das Laufen als anstrengend empfinde. Da sind wir dann wieder bei dem Punkt, dass man das Gefühl dafür tatsächlich entwickeln kann).
Deshalb kann ich eine Laktatmessung für den interessierten und ambitionierten Läufer, nachdem man vielleicht schon ein bisschen trainiert hat, sehr empfehlen.


Übrigens kann man natürlich immer ohne den Puls zu beachten oder immer in hohem Tempo laufen.
Aber gerade als Anfänger möchte man sich entwickeln, möchte eine Steigerung erkennen, auch mal an einem Wettkampf teilnehmen. Und man sollte durch unnötiges, gar kontrproduktives Quälen nicht die Lust verlieren.

Und das geht eben viel schneller und besser mit Pusluhr und einem Trainignsplan, und mit einem hohen Anteil an Läufen im GA1 und gelegentlich im GA2, nur ganz selten im EB, und eigentlich nie im SB.
Und ohne Pulsuhr wirst Du als Anfänger nie und nimmer im GA1 landen.
Und ja, es fällt schwer, Am Anfang so langsam zu laufen (und man wird es zu Beginn vielleicht gar nicht schaffen, weil man sonst walken müsste - was sinnvoll wäre, aber vl. dann doch unbefriedigend wenn man Laufambitionen hat).

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....ach, noch was: zu den aufklatschenden Füßen:
das ist möglicherweise gar nicht so schlimm oder vielleicht sogar gut?

Nach meinem Verständnis ist es ja mittlerweile "Empfehlung", eher Mittelfuß zu laufen, wenn man es hinbekommt. Statt zu sehr über die Ferse abzurollen, oder wie beim Vorderfußlaufen die Sehnen zu stark zu belasten.

Beim Mittelfuß Laufen trifft der Schuh richtigerweise über die gesamte Länge auf. Dabei denke ich, kann es durchaus "klatschen".
Und es zeigt hier womöglich, dass dieser Läufer Glück hat, und hier bereits automatisch die ideale Lauftechnik hat, ohne sie sich mühsam aneignen zu müssen?

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chuuido hat geschrieben:..... Mein 2:35-Kumpel z.B. klebt sich die Pulsanzeige immer beim Wettkampf ab, damit sie ihn nicht verunsichert. Ob der noch genau so viel Spaß hat wie andere - keine Ahnung.
Beim Wettkampf brauchst Du eigentlich auch nicht unbedingt die Pulsuhr - da gibst Du Gas, da treibst Du Deine Puls nach oben, da läufts Du auf Deine angepeilte Zielzeit.

Die Pulsuhr braucht's fürs Training...

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specht2000 hat geschrieben: Wie schon erwähnt wurde, ist es aber nur sinvoll, wenn man den Maximalpuls kennt.
Viele Uhren bieten da heute schon eine Funktion an, und das Ergebnis ist "recht gut", ist auf jeden Fall brauchbar.
Das Ergebnis ist natürlich nicht auf jeden Fall brauchbar, wie du selbst schreibst:
specht2000 hat geschrieben: (ich habe einen 40jährigen Kollegen, der hat einen HFmax von 220!;
Was kommt bei dem raus, wenn er die Funktion vieler Uhren nutzt? Wahrscheinlich etwas um 180 ... und das ist dann ein "brauchbares Ergebnis"? :confused:
specht2000 hat geschrieben: Oder eben nach Anleitung entsprechend den Puls so hochtreiben und so den Maximalpuls ermitteln - ergibt auch brauchbare Ergebnisse.
Das ist die einzige Methode, die fast immer brauchbare Ergebnisse liefert. Und zwar muss der Puls beim Laufen hochgetrieben werden, nicht auf dem Ergometer.

Selbst diese Methode versagt bei anfängern oft, wenn diese noch nicht n der Lage sind, sich so weit auszubelasten. Wenn die Muskeln versagen, bevor das HKS ausgelastet ist. Oder das Hirn einfach sagt: "Das wird mir jetzt zu hart."
specht2000 hat geschrieben: Die Sache mit den Faustformeln passt bei mir zwar sehr gut, aber das gilt eben nicht für jeden
Eben. Also: Maximalpuls erlaufen!
specht2000 hat geschrieben: Bei einer Laktatmessung kommst Du auch ziemlich Richtung HFmax, mit dem bei der Messung erzielten Maximalpuls kann man auch einigermassen gut den HFMax ermitteln.
So pauschal ist das wieder mal Unsinn. Nicht bei jeder Laktatmessung wird ein Stufentest bis zur aufgabe veranstaltet. Deswegen kommt man auch nicht zwangsläufig Richtung HFMax. Auch bei den klassischen Stufentests kommt man oft nicht in die Nähe der HFMax.
specht2000 hat geschrieben:Auch ohne Leistungsdiagnostik kann man also seinen Maximalpuls brauchbar ermitteln.
Natürlich. Und insbesondere dient die LD meist eben NICHT der Ermittlung der HfMax.
specht2000 hat geschrieben: Die Auswertung zeigt Dir dann genau, wo bei Dir die Trainingsbereiche liegen (GA1, GA2, EB, SB) - bei mir lage dann die Schwellen zwischen GA1/GA2 deurtlich höher, also nach den %-Regeln, auch die Schwelle GA2/EB (interessanterweise kam als Ergebnis ein Pulswert heraus, ab dem ich das Laufen als anstrengend empfinde. Da sind wir dann wieder bei dem Punkt, dass man das Gefühl dafür tatsächlich entwickeln kann).
Deshalb kann ich eine Laktatmessung für den interessierten und ambitionierten Läufer, nachdem man vielleicht schon ein bisschen trainiert hat, sehr empfehlen.
Weshalb kannst du das empfehlen? Weil du das Gefühl hast, die empfohlenen Bereiche könnten bei dir passen?
Und wie oft sollte man so was deiner Meinung nach machen? Schließlich verändern sich ja diverse Werte durch Training.
specht2000 hat geschrieben: Übrigens kann man natürlich immer ohne den Puls zu beachten oder immer in hohem Tempo laufen.
Aber gerade als Anfänger möchte man sich entwickeln, möchte eine Steigerung erkennen, auch mal an einem Wettkampf teilnehmen. Und man sollte durch unnötiges, gar kontrproduktives Quälen nicht die Lust verlieren.
Laufen ohne Pulsmessung ist natürlich nicht mit unnötigem Quälen gleichzusetzen oder damt, nur schnell zu laufen.

Denk mal scharf nach: Wie haben es Tausende Läufer Jahrzehnte lang geschafft, ohne Pulsmesser erfolgreich zu sein, nicht ständg Vollgas zu laufen und sich ständig zu übrfordern? Wie war das bloß möglich? :confused:
specht2000 hat geschrieben: Und das geht eben viel schneller und besser mit Pusluhr und einem Trainignsplan, und mit einem hohen Anteil an Läufen im GA1 und gelegentlich im GA2, nur ganz selten im EB, und eigentlich nie im SB.
Tja, du hast was gelesen über die Bereiche, und jetzt denkst du vielleicht du verstehst wirklich viel vom Laufen. Das ist aber nicht so. Es gibt z. B. einen Haufen erfolgreiche Trainer und Buchautoren, die die Bereiche anders einteilen als du sie kennst. Manche unterscheiden nichtmal zwischen Ga1 und Ga2 und verwenden den Begriff Entwicklungsbereich gar nicht. Und haben dennoch Läufer in die Weltspitze gebracht.

Und dann gibt es gleich schnelle Läufer, die einen sehr unterschiedlichen Anteil an schnellem Laufen in ihrem Training haben. Da gibt es kein Patentrezept.

Die Welt des Laufens ist sehr viel größer, als der kleine Ausschnitt, den du zu kennen scheinst.
specht2000 hat geschrieben: Und ohne Pulsuhr wirst Du als Anfänger nie und nimmer im GA1 landen.
Absoluter Unsinn.
specht2000 hat geschrieben: Und ja, es fällt schwer, Am Anfang so langsam zu laufen (und man wird es zu Beginn vielleicht gar nicht schaffen, weil man sonst walken müsste - was sinnvoll wäre, aber vl. dann doch unbefriedigend wenn man Laufambitionen hat).
In vielen Fällen ist laufen bei etwas höherem Puls sinnvoller als Walken. Hängt vom Bauchumfang im Vergleich zur Größe und vielen anderen Parametern ab.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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specht2000 hat geschrieben: Beim Mittelfuß Laufen trifft der Schuh richtigerweise über die gesamte Länge auf. Dabei denke ich, kann es durchaus "klatschen".
Und es zeigt hier womöglich, dass dieser Läufer Glück hat, und hier bereits automatisch die ideale Lauftechnik hat, ohne sie sich mühsam aneignen zu müssen?
Nein. Es darf nicht klatschen, egal mit welchem Teil des Fußes man aufsetzt. Das Abrollen muss so schnell und flüssig sein, dass es nicht "klatscht".

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Natürlich. Und insbesondere dient die LD meist eben NICHT der Ermittlung der HfMax.
Wenn eine LD hält, was sie verspricht (was leider nicht immer der Fall ist), dann kann man mit ihrer Hilfe aber die Trainingsbereiche festlegen, ohne die HFmax zu bestimmen.

Ist mir aber egal. Ich habe keinen HF-Messer und gehe jetzt trotzdem laufen.

Gruß

Carsten

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DerC hat geschrieben: Was kommt bei dem raus, wenn er die Funktion vieler Uhren nutzt? Wahrscheinlich etwas um 180 ... und das ist dann ein "brauchbares Ergebnis"? :confused:
C.
Dann meinst Du als Guru zu wissen, wie und wie gut die Uhren das machen - da wird mitnichten per Faustformel gerechnet. Da gibt es unterschiedliche Methoden, ich kenne zumindest zwei - die eine ist tatsächlich das "Erlaufen" des Maximalpulses per "Anleitung", die andere macht das irgendwie nach Eingabe der Daten über Ermittlung des Ruhepulses und der Messung des Pulses über einen gewissen Zeitraum.
DerC hat geschrieben: Das ist die einzige Methode, die fast immer brauchbare Ergebnisse liefert. Und zwar muss der Puls beim Laufen hochgetrieben werden, nicht auf dem Ergometer.
C.
Aha. Warum? Gibt es unterschiedliche Maximalpulse fürs Laufen und fürs Radeln?
DerC hat geschrieben: So pauschal ist das wieder mal Unsinn.
C.
Danke. Ist aber nicht zwangsläufig Unsinn. Aber richtig, nicht bei jedem Vorgehen muss der HFmax als Ergebnis abgeleitet werden können. Aber hatte ich das so behauptet? Sorry, wenn sich das so gelesen hat.
DerC hat geschrieben: Weshalb kannst du das empfehlen? Weil du das Gefühl hast, die empfohlenen Bereiche könnten bei dir passen?
C.
Ähh...??? Als Spezialist wirst Du sicher auch den Zusammenhang zwischen den Trainingsbereichen und der IANS kennen. Wenn man die nun kennt, dann kann man die Trainingsbereiche eben nicht nach den pauschalen %-Werten, sondern nach der nun bekannten, individuellen Schwelle ausrichten - und damit passen die Trainingsbereich sicher wesentlich besser, als die Ermittlung über irgendwelche Pauschalregeln (die Du ja auch ablehnst).
Was ist daran bitte schön "mein Gefühl"? (es ist eben das genaue Gegenteil davon)
DerC hat geschrieben: Und wie oft sollte man so was deiner Meinung nach machen? Schließlich verändern sich ja diverse Werte durch Training.
C.
Wer aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass ich u.A. geschrieben hatte, das man das vielleicht erst mal macht, wenn man schon etwas trainiert ist- ein Hinweis darauf, dass ich auch weiss, dass sich soetwas mit dem Trainingszustand verändert.
Ich kann und mag da sicher kein Empfehlung aussprechen, wie oft man das machen sollte -das ist doch auch wieder ganz individuell von den Ambitionen und der Entwicklung abhängig.
DerC hat geschrieben: Laufen ohne Pulsmessung ist natürlich nicht mit unnötigem Quälen gleichzusetzen oder damt, nur schnell zu laufen.
C.
Hat niemand gesagt. Ich bin aber sicher, aus eigener Erfahrung, dass Du als Anfänger mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu Beginn zu schnell läufst, wenn Du das nicht weisst und auch nicht kontrollierst.
(Du hast sicher bemerkt, dass dieser Thread etwas mit Laufen für Anfänger zu tun hat)
DerC hat geschrieben: Denk mal scharf nach: Wie haben es Tausende Läufer Jahrzehnte lang geschafft, ohne Pulsmesser erfolgreich zu sein, nicht ständg Vollgas zu laufen und sich ständig zu übrfordern? Wie war das bloß möglich? :confused:
C.
Auch schon vor vielen Jahren, als es noch keine Pusluhren gab, haben Läufer ihren Puls gemessen. Da gibt es noch so eine antiquierte Methode, mit dem Finger auf der Schlagader den Puls fühlen und über 15 Sekunden mitzählen...
Und auch schon früher haben sich Läufer wie Emil Zatopek auch um Ernährung gekümmert.
Die sind sicher nicht blindlings durch die Gegend gestolpert.
Heute weiss man mehr, und diese Informationen sind der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Du meinst doch sicher nicht, dass die Sportwissenschaften, Leistungsdianostik, Trainingspläne usw. alles absoluter Schwachsinn ist?
DerC hat geschrieben: Tja, du hast was gelesen über die Bereiche, und jetzt denkst du vielleicht du verstehst wirklich viel vom Laufen. Das ist aber nicht so. Es gibt z. B. einen Haufen erfolgreiche Trainer und Buchautoren, die die Bereiche anders einteilen als du sie kennst. Manche unterscheiden nichtmal zwischen Ga1 und Ga2 und verwenden den Begriff Entwicklungsbereich gar nicht. Und haben dennoch Läufer in die Weltspitze gebracht.
C.
Dass es andere Einteilungen und andere Bezeichnungen gibt, weiss ich auch. Aber vom Prinzip her ist es dennoch vergleichbar.
Aber ich denke, es hätte sicher zu weit geführt, alle Varianten da aufzuführen.
Und vor allem da geht's auch gar nicht drum.

Und im Gegensatz zu Dir habe ich hier nicht behauptet, der Super-Guru zu sein.
Leider hast Du für mich noch nicht erkennen lassen, dass Du wirklich so viel mehr davon verstehst.
Denn das wäre hier in einem Forum schon interessant, wenn man von den echten Profis wirklich sinnvolle Informationen bekommen würde.

DerC hat geschrieben: Und dann gibt es gleich schnelle Läufer, die einen sehr unterschiedlichen Anteil an schnellem Laufen in ihrem Training haben. Da gibt es kein Patentrezept.
C.
Ach. Da wäre ich gar nicht drauf gekommen. Wahrscheinlich heissen die auch unterschiedlich :wink:
Hatte hier jemand etwas Inhalte von (unterschiedlichen) Trainingsplänen geschrieben?

DerC hat geschrieben: Absoluter Unsinn.
C.
Wann bist Du denn das letzte mal selbst als Anfänger unterwegs gewesen?

DerC hat geschrieben: In vielen Fällen ist laufen bei etwas höherem Puls sinnvoller als Walken. Hängt vom Bauchumfang im Vergleich zur Größe und vielen anderen Parametern ab.
C.
Aha. Warum wäre es denn sinnvoller?

Da gibt's übrigens so ein Buch über Walking von so einem augenscheinlichen Vollidioten (heisst Steffny oder so ähnlich :zwinker5: ), der nicht nur Pulsuhren und Trainingspläne schätzt, sonder nauch das Walken, und der sieht das womöglich etwas anderes (da kann ich sogar die Argumentation nachlesen und nachvollziehen).
Aber wahrscheinlich sieht der auch nur kleine Ausschnitte aus der großen Welt des Laufens und ihm fehlt der nötige Überblick.....


Traurig ist hier eigentlich, dass auf eine Frage eines Anfängers keine hilfreichen, qualifizierten Antworten und Tips der echten Laufprofis kommen, sondern augenscheinlich selbsternannte Vollprofis (oben wunderbar als selbstherrliche, arroganten Läufertypen bezeichnet) nur etwas madig machen (die Pulsuhr), ohne dabei sinnvolle Alternativen aufzuzeigen.

Ich hoffe, dass ich auch mit dieser Wahrnehmung hier nicht der Einzige bin...


Gruß

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DerC hat geschrieben: Das Ergebnis ist natürlich nicht auf jeden Fall brauchbar, wie du selbst schreibst:
Auch wenn die Messungen ungenaue Daten liefert und z.B. zwischen 180 und 190 liegt, ist das für einen Anfänger völlig ausreichend. Die GA1 kann man daraus auch bestimmen.
DerC hat geschrieben: Was kommt bei dem raus, wenn er die Funktion vieler Uhren nutzt? Wahrscheinlich etwas um 180 ... und das ist dann ein "brauchbares Ergebnis"? :confused:
Es gibt schon Uhren, die das ausreichend können, auch wenn für ambitionierte nicht zu empfehlen. Für Anfänger schon.

DerC hat geschrieben: Denk mal scharf nach: Wie haben es Tausende Läufer Jahrzehnte lang geschafft, ohne Pulsmesser erfolgreich zu sein, nicht ständg Vollgas zu laufen und sich ständig zu übrfordern? Wie war das bloß möglich? :confused: :
Habe auch einige Artikel darüber gelesen „Früher schneller als heute mit der Pulsuhr“. Ich glaube aber nicht, dass das mit der Uhr zu tun hat, sondern mit falsch eingesetzten Trainingsbereichen in heutigem Training.
Den vergleich zu Früher würde ich nicht so ernst nehmen, weil man heute auch nicht auf das Auto verzichten will, nur weil man früher mit der Kutsche ans Ziel angekommen ist.
DerC hat geschrieben:
Tja, du hast was gelesen über die Bereiche, und jetzt denkst du vielleicht du verstehst wirklich viel vom Laufen. Das ist aber nicht so. Es gibt z. B. einen Haufen erfolgreiche Trainer und Buchautoren, die die Bereiche anders einteilen als du sie kennst. Manche unterscheiden nichtmal zwischen Ga1 und Ga2 und verwenden den Begriff Entwicklungsbereich gar nicht. Und haben dennoch Läufer in die Weltspitze gebracht.

Und dann gibt es gleich schnelle Läufer, die einen sehr unterschiedlichen Anteil an schnellem Laufen in ihrem Training haben. Da gibt es kein Patentrezept.

Die Welt des Laufens ist sehr viel größer, als der kleine Ausschnitt, den du zu kennen scheinst.
Da hast Du Recht. Trotzdem kann man mit einfachen Methoden, Bezeichnungen und Trainingsbereichen aus einem Buch bei Anfängern bis ambitionierten Läufern erfolgreich sein.
DerC hat geschrieben: In vielen Fällen ist laufen bei etwas höherem Puls sinnvoller als Walken. Hängt vom Bauchumfang im Vergleich zur Größe und vielen anderen Parametern ab.
Als Anfänger bin ich auch viel zu schnell gelaufen. Die Erfolge kamen erst, wo ich gelernt hatte die LDL langsamer zu laufen. Auch jetzt habe ich das Gefühl, dass ich zu schnell unterwegs bin, und meine Ergebnisse werden deutlich langsamer.
Ich hab immer noch den Satz von Baumann im Kopf: "mich wundert's immer wie schnell die langsame Läufer im Training laufen."

Gruß
Rolli

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specht2000 hat geschrieben:Dann meinst Du als Guru zu wissen, wie und wie gut die Uhren das machen - da wird mitnichten per Faustformel gerechnet.
Lies mal etwas genauer. Viele Uhren rechnen mit der Faustformel. Ist eben leider so. Kennst du den Unterschied zwischen "viele" und "alle"?. Ein Test ist eine andere Sache, ich weiß, dass es das auch gibt. HfMax erlaufen ist gut, dass ging doch aus meinem Beitrag eindeutig hervor. Wenn in der Anleitung der Uhr ein vernünftiger Test drin ist, schön. Aber es wird "mitnichten per Faustformel gerechnet" ist auf viele Uhren bezogen leider wieder falsch - die Faustformel findet in vielen billigen Uhren Anwendung.
specht2000 hat geschrieben: Aha. Warum? Gibt es unterschiedliche Maximalpulse fürs Laufen und fürs Radeln?
Ja. Wundert mich nicht, dass das für dich neu ist. :teufel: Kannst du z. B. bei Hottenrott nachlesen Wird dir aber auch jeder erfahrene Triathlet bestätigen.
specht2000 hat geschrieben: Ähh...??? Als Spezialist wirst Du sicher auch den Zusammenhang zwischen den Trainingsbereichen und der IANS kennen. Wenn man die nun kennt, dann kann man die Trainingsbereiche eben nicht nach den pauschalen %-Werten, sondern nach der nun bekannten, individuellen Schwelle ausrichten - und damit passen die Trainingsbereich sicher wesentlich besser, als die Ermittlung über irgendwelche Pauschalregeln (die Du ja auch ablehnst).
Was ist daran bitte schön "mein Gefühl"? (es ist eben das genaue Gegenteil davon)
Ich lehne Pauschalregeln für das Errechnen Maximalpuls ab, das ist richtig und auch vernünftig. Aber Anhand von Ergebnissen aus einem Testlauf oder einem WK kann man sehr gut passende Trainingsbereiche mit ausreichender Genauigkeit ableiten.

Dein "Gefühl" daran ist, dass du den Leuten vertraust, die die LD machen. Wenn der Test auf dem Ergometer war (leider keine Seltenheit), hat dich dein Gefühl schon ein wenig betrogen.

Dann hast du möglicherweise das "Gefühl", dass eine Leistungsdagnostik Trainingsbereiche besser ermittelt als zum Beispiel der Leistungstest im WK. Das liegt vielleicht auch daran, dass du die LD eben unter "Wissenschaft" einordnest. In vielen Fällen ist aber das Gegenteil der Fall: Der Wettkampf oder Testlauf gibt besser Auskunft über die Leistungsfähigkeit als die LD.
specht2000 hat geschrieben: Ich kann und mag da sicher kein Empfehlung aussprechen, wie oft man das machen sollte -das ist doch auch wieder ganz individuell von den Ambitionen und der Entwicklung abhängig.
Nein. Wenn sich die LD lohnen soll, reicht einmal alle 2 Jahre z. B. sicher nicht. ich mach es dir etwas leichter mit einer konkreten Frage :

Angenommen ich wäre ambitionierter Läufer mit Ak-Sieg-Ambitionen und wollte nächstes Jahr Berlin HM, Hamburg M., Köln HM und Frankfurt M. laufen. Wann und wie oft sollte ich eine LD machen?
specht2000 hat geschrieben: Hat niemand gesagt. Ich bin aber sicher, aus eigener Erfahrung, dass Du als Anfänger mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu Beginn zu schnell läufst, wenn Du das nicht weisst und auch nicht kontrollierst.
(Du hast sicher bemerkt, dass dieser Thread etwas mit Laufen für Anfänger zu tun hat)
Erstens ist es ein - leider immer wieder auch von H. Steffny heruntergebetetes - Klischee, das "Anfänger mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu Beginn zu schnell laufen". Es gibt auch sehr viele Läufer, die viel zu oft zu langsam sind uns sich deutlich unterfordern.

Zweitens kann man das Laufen auch ohne Pulsuhr kontrollieren. Atmung wurde schon erwähnt. Zeit auch.Körpergefühl kommt dazu. Auch ein Anfänger kann Belastung zu einem gewissen Grad einschätzen. Wenn er das immer wieder übt, wird er dabei schnell besser. Wenn er es nicht übt, sondern sich nur auf die anzeige der Pulsuhr verlässt, schult er sein Tempogefühl nicht so sehr.
specht2000 hat geschrieben: Auch schon vor vielen Jahren, als es noch keine Pusluhren gab, haben Läufer ihren Puls gemessen. Da gibt es noch so eine antiquierte Methode, mit dem Finger auf der Schlagader den Puls fühlen und über 15 Sekunden mitzählen...
Und das haben die Läufer jeden km gemacht, wie heute viele Pulsuhrträger? Bist du damals schon gelaufen?
specht2000 hat geschrieben: Heute weiss man mehr, und diese Informationen sind der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Du meinst doch sicher nicht, dass die Sportwissenschaften, Leistungsdianostik, Trainingspläne usw. alles absoluter Schwachsinn ist?
Nein. Ich meine dass die meisten Anfänger (ahrscheinlich auch du) kaum einen Dunst haben, wie man die Erkenntnisse der Sportwissenschaft vernünftig in der Praxis anwendet. Und: Die meisten Anfänger überschätzen die Möglichkeiten von pulsgesteuertem Training und die Genaugkeit einer LD.

Und mehr als der Hälfte der LD, die von Hobbyläufern gemacht werden, sind nicht zwingend absoluter Schwachsinn, aber oft mit großen Fehlern behaftet und vor allem: Raus geschmissenes Geld. Mögliche Gründe:

- Test auf Ergometer (Wäre für mich ein Grund, das Geld zurück zu fordern)
- Test auf Laufband , wenn Laufband nicht gewohnt
- unpassende Tempoi und/oder unpassende Abstufen
- Test meist ncht disziplinspezifisch.
- fehlende Atemgasanalyse
- zu wenig Messwerte
- falsches zu Grunde liegendes Modell
- fehlende Konkurrenz verhindert richtige Belastung
- etc.

Kannst ja mal überprüfen, wieviele dieser Gründe auf deine LD zutreffen.

Das Internet ist wirklich voll von Wissen übers Laufen. Aber an diesem Thread und deinen Postings hier, an den immer wiederkehrenden Fragen der Anfänger sieht man, das viele nicht willens oder nicht in der Lage sind, das Wissen wirklich zu nutzen und auszuwerten. Ist ja auch zeitaufwändig.
specht2000 hat geschrieben: Und im Gegensatz zu Dir habe ich hier nicht behauptet, der Super-Guru zu sein.
Hör doch mal auf mit den dämlichen Unterstellungen, die sind einfach lachhaft. :hihi: Wo habe ich denn geschrieben, ich wäre der Super-Guru?

Du bist derjenige der so tut, als hätte er Ahnung. Und das jemand hinkommt und dir zeigt, dass du noch viel lernen musst, passt dir natürlich nicht. Wo du doch schon ein Buch von Steffny gelesen hast.
specht2000 hat geschrieben: Leider hast Du für mich noch nicht erkennen lassen, dass Du wirklich so viel mehr davon verstehst.
Such doch mal nach meinen anderen Beiträgen. Vielleicht findest du da ja was, viele andere sind da schon fündig geworden und haben was übers Laufen gelernt. Aber vielleicht macht dich auch das glücklich, was hier im Thread noch so kommen wird.
specht2000 hat geschrieben: Denn das wäre hier in einem Forum schon interessant, wenn man von den echten Profis wirklich sinnvolle Informationen bekommen würde.
Ich bin kein Profi, aber es gibt im Internet massenhaft Infos über das Training von Profis. Habe ich hier auch schon häufig verlinkt. Die Forumssuche und Google helfen dir gern bei der Suche, und wenn du Verständnisschwierigkeiten hast (Das was die heutigen Pros so amachen, hat z. B. nicht so viel mit dem zu tun, was Steffny so schreibt), erkläre ich dir gerne auch mal was.
specht2000 hat geschrieben: Wann bist Du denn das letzte mal selbst als Anfänger unterwegs gewesen?
Vor ziemlich genau 3 Jahren war ich Wiedereinsteiger. Hat wunderbar ohne Pulsuhr geklappt, wie früher auch. :zwinker5:
specht2000 hat geschrieben: Aha. Warum wäre es denn sinnvoller?
Weil relativ schneller Dauerlauf (für Pulsuhrsklaven ca. 75- 90% HfMax) schnell große Trainingsfortschritte bringt und auch für viele, nicht extrem unfitte oder extrem übergewichtige Menschen gut verkraftbar ist. Und weil viele natürlich laufen wollen und nicht walken.
specht2000 hat geschrieben: Da gibt's übrigens so ein Buch über Walking von so einem augenscheinlichen Vollidioten (heisst Steffny oder so ähnlich :zwinker5: ), der nicht nur Pulsuhren und Trainingspläne schätzt, sonder nauch das Walken, und der sieht das womöglich etwas anderes (da kann ich sogar die Argumentation nachlesen und nachvollziehen).
Aber wahrscheinlich sieht der auch nur kleine Ausschnitte aus der großen Welt des Laufens und ihm fehlt der nötige Überblick.....
Ach, persönlich mag ich den Steffny. Und Überblick hat er wahrscheinlich und hoffentlich etwas mehr, als er in seinen Büchern zeigt. Die sind jetzt nicht gerade auf dem neuesten Stand der Trainingslehre. Aber so lange es gekauft wird, macht das ihm ja nix.

Übrigens habe ich durchaus mit Steffny gemeinsam, das ich Trainingspläne schätze. Und gegen das Walking habe ich auch nix. Es gibt sicher viele Menschen, denen das Spaß macht, sich damit fit zu halten. aber wenn jemand laufen will und nix dagegen spricht, lasse ich ihn natürlich laufen.
specht2000 hat geschrieben: Traurig ist hier eigentlich, dass auf eine Frage eines Anfängers keine hilfreichen, qualifizierten Antworten und Tips der echten Laufprofis kommen, sondern augenscheinlich selbsternannte Vollprofis (oben wunderbar als selbstherrliche, arroganten Läufertypen bezeichnet) nur etwas madig machen (die Pulsuhr), ohne dabei sinnvolle Alternativen aufzuzeigen.
Weder habe ich mich zum Laufprofi ernannt, noch habe ich hier keine hilfreiche und qualifzierte Antwort verfasst.

Mt dem Arroganz-Vorwurf kann ich gut leben, obwohl er vielleicht nicht so ganz passt. :teufel:

Nahezu jedem, der mich fragt, gebe ich hier anhand von Trainings- oder WK-Ergebnissen gerne passende Trainingsempfehlungen.

Mach doch den Test: Gib mir dein letztes WK-Ergebnis. :winken:

Nur vom pulsgesteuerten Training kann ich Anfängern einfach nur abraten. Puls ignorieren, aber messen, dokumentieren, irgendwann auswerten und als einen Parameter heranziehen - kann man alles ab einem gewissen Erfahrungslevel machen, nur ist das meist nicht die Komponente die einen Läufer entscheidend weiterbringt.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Rolli hat geschrieben: Es gibt schon Uhren, die das ausreichend können, auch wenn für ambitionierte nicht zu empfehlen. Für Anfänger schon.
Zu den Uhren hab ich schon oben was geschrieben. Die einen könnens, die anderen nicht.
Rolli hat geschrieben: Habe auch einige Artikel darüber gelesen „Früher schneller als heute mit der Pulsuhr“. Ich glaube aber nicht, dass das mit der Uhr zu tun hat, sondern mit falsch eingesetzten Trainingsbereichen in heutigem Training.
Natürlich hängt es nicht direkt mt der Pulsuhr zusammen. Mehr mit Angst, fehlender Energie, schlechterer aerober Basis (früher hatten Kinder mehr Bewegung), anderem Ehrgeiz.

Aber das ängstliche "Auf-die-Pulsuhr-schauen" und ja nicht zu schnell machen, ja nicht zu viel machen macht die meisten Menschen nicht gerade schneller.
Rolli hat geschrieben: Da hast Du Recht. Trotzdem kann man mit einfachen Methoden, Bezeichnungen und Trainingsbereichen aus einem Buch bei Anfängern bis ambitionierten Läufern erfolgreich sein.
Klar kann man das. aber es gibt eben keine Verteilung we 80% Ga1, die für jeden Läufer in jedem Umfangsbereich ideal ist.
Rolli hat geschrieben: Als Anfänger bin ich auch viel zu schnell gelaufen. Die Erfolge kamen erst, wo ich gelernt hatte die LDL langsamer zu laufen. Auch jetzt habe ich das Gefühl, dass ich zu schnell unterwegs bin, und meine Ergebnisse werden deutlich langsamer.
Ich hab immer noch den Satz von Baumann im Kopf: "mich wundert's immer wie schnell die langsame Läufer im Training laufen."
Tja. Nach den Infos die ich übers Training der Besten habt, waren die "Leisetreter" Baumann und Steffny die Ausnahme von der Regel. Hab gerade Sa wieder mit einem Kenia-Reisenden gesprochen. Ist ein 31min Läufer, der im Winter wieder hinfliegen will. Wenn die Kenianer so oft "joggen" würden, wie manche Legenden behaupten, könnte er da mit den Männern trainieren. Geht aber meistens nicht, weil da verdammt oft verdammt schnell gelaufen wird. Also traniert er mit den Mädels.

Will mir das 2010 vielleicht auch mal ansehen. Nicht weil ich das Höhentraining unbedingt bräuchte auf meinem Niveau, sondern weil es mich eben interessiert. Muss ich aber noch einen Mitstreiter finden, mit dem ich trainieren kann, für mich sind auch die meisten kenanischen Frauen zu schnell. :D

Aber du musst an das glauben, was du machst, trotz aller Wissenschaft. Kein Vertrauen in dein Training, kein Selbstvertrauen im WK. Also vielleicht langsamer laufen. Vielleicht hast du es auch mt den Umfängen übertrieben. Oder mit dem schnellen Geknüppel. Die 1000m Zeit war fast deine beste Leistung dieses Jahr, das ist für dich als Langstreckler wahrscheinlich nicht das Wunschergebnis.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Will mir das 2010 vielleicht auch mal ansehen. Nicht weil ich das Höhentraining unbedingt bräuchte auf meinem Niveau, sondern weil es mich eben interessiert. Muss ich aber noch einen Mitstreiter finden, mit dem ich trainieren kann, für mich sind auch die meisten kenanischen Frauen zu schnell. :D
Da bin ich gerne dabei, wenn Du mich mitnehmen willst. :geil:

Kein Vertrauen ist gut. Nur für mich als Erklärung zu einfach. Man sucht immer nach Neuem. Du machst das doch auch, oder? Es geht hier aber nicht um mich. Mein Training habe ich nur als Beispiel hier rangezogen.

Wir sind zu weit OT. Kurz: Pulsgesteuerte Training hat für mich mehr Vorteile als nach Gefühl. Auch für Anfänger. Dem soll man das besser erklären als es zu verteufeln.

Gruß
Rolli

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DerC hat geschrieben: Ja. Wundert mich nicht, dass das für dich neu ist. :teufel: Kannst du z. B. bei Hottenrott nachlesen Wird dir aber auch jeder erfahrene Triathlet bestätigen.
C.
Aha, das ist ja mal eine Info. Ich hab' da mal ein bisschen gegoogelt und aber bin in diesem Zusammenhang eher auf die Aussage gestoßen, dass abhängig von der Sportart der maximale Puls, der dabei erreicht werden kann, recht unterschiedlich ist.
Ich hätte das aber jetzt nicht so interpretiert, dass deswegen der Körper einen anderen HFMax habe. Durch Laufen der HFMax somit ab besten bestimmt werden kann.
Oder liege ich da falsch?

DerC hat geschrieben: Dann hast du möglicherweise das "Gefühl", dass eine Leistungsdagnostik Trainingsbereiche besser ermittelt als zum Beispiel der Leistungstest im WK. Das liegt vielleicht auch daran, dass du die LD eben unter "Wissenschaft" einordnest. In vielen Fällen ist aber das Gegenteil der Fall: Der Wettkampf oder Testlauf gibt besser Auskunft über die Leistungsfähigkeit als die LD.
C.
Mag ja für den Profi ggf mit entsprechender Beratung gelten. Aber wenn Du am Ende eines Wettkampfs festgestellt hast, dass Du am Ende eingebrochen bist (weil Du zu schnell angefangen hast), ist es leider schwierig, daraus abzuleiten, wie schnell Du hättest sein sollen, vor allem wenn man keine oder kaum Erfahrung hat. Und wie Du anders hättest trainieren sollen.

DerC hat geschrieben: Angenommen ich wäre ambitionierter Läufer mit Ak-Sieg-Ambitionen und wollte nächstes Jahr Berlin HM, Hamburg M., Köln HM und Frankfurt M. laufen. Wann und wie oft sollte ich eine LD machen?
C.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich nicht der bin, der hier eine Empfehlung abgeben will (und kann). Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Du gerade dann, wenn Du "dauerhaft top trainiert bist" und eigentlich Deine Leistung nicht mehr steigern kannst oder willst, da weniger Veränderungen hast, als wenn Du Deinen Level stetig steigerst. Meinem persönlichen Gefühl nach (da gibst Du zwar nix drauf) würde ich als ambitionierter Hobbyläufer, der sich (weiter)entwickelt, wohl 2 mal in der Saison so einen Test machen wollen.
DerC hat geschrieben: Erstens ist es ein - leider immer wieder auch von H. Steffny heruntergebetetes - Klischee, das "Anfänger mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu Beginn zu schnell laufen". Es gibt auch sehr viele Läufer, die viel zu oft zu langsam sind uns sich deutlich unterfordern.
C.
Ja, das sicher auch (aber da schreibt auch ein Herr Steffny, dass man wenn man zu langsam läuft, seine Zeit vergeudet uns nix bzw. wenig erreicht).
Aber da sind wir doch wieder beim Ausgangspunkt: so ein Läufer kann es eben nicht richtig einschätzen, was passt, und bietet sich doch wieder die Anwendung einer Pulskontrolle an, oder?

Ich kann für meine Teil nicht nachvollziehen, warum eine Pulskontrolle das Gefühl für das Tempo verschlechtern sollte (im Gegenteil, sieht man doch mit Erstaunen, wie ein Quentchen mehr Tempo über den Puls nach oben treibt). Ich vermute eher, dass ein tägliches Traben ohne Trainingsplan, oder mit einem falschen Trainingsplan ohne Tempo- oder Intervallläufe das Gefühl fürs Tempo versaut?

DerC hat geschrieben: Und das haben die Läufer jeden km gemacht, wie heute viele Pulsuhrträger? Bist du damals schon gelaufen?
C.
Hätten sie vielleicht gemacht, wenn es einfacher gegangen wäre. Bist Du damals schon gelaufen?
Aber wäre es denn schlimm, wenn man einmal öfters hinschaut? Macht es das schlechter?
Abgesehen davon schaue ich immer nur in gewissen Bereichen auf die Pulsuhr, denn wenn man sich eingetrabt hat, ändert sich der Puls ja nicht schlagartig. So oft schue zumindest ich da nicht drauf....

DerC hat geschrieben: Nein. Ich meine dass die meisten Anfänger (ahrscheinlich auch du) kaum einen Dunst haben, wie man die Erkenntnisse der Sportwissenschaft vernünftig in der Praxis anwendet. Und: Die meisten Anfänger überschätzen die Möglichkeiten von pulsgesteuertem Training und die Genaugkeit einer LD.
C.
mag sein, dass es überschätzt wird - aber durch das in-die-Ecke-pfeffern der Pulsuhr und dem völlig unkontrollierten bzw. unangeleiteten Herummrennen wird man die Erkenntnisse kaum vernünftiger zur Anwendung bringen.
Nochmal (und das bestätigst Du hier ja geradezu selbst): weil eben der Dunst fehlt, ist doch die Pulsuhr und die Anleitung durch einen Trainingsplan wesentlich besser als gar nichts.
Und wenn es darum geht, nicht zu überschätzen, sonder absolut richtig einzuschätzen, dabei das Gefühl für den eigenen Körper toll entwickelt ist und es wirklich auf die Spitzenleistung bzw. Steigerung ankommt - dann bist Du eben kein Anfänger mehr....

DerC hat geschrieben: Kannst ja mal überprüfen, wieviele dieser Gründe auf deine LD zutreffen.
C.
Atemgasanlyse wurde nicht gemacht.
(und das mit der Konkurrenz in Verbindung mit der richtigen Belastung konnte ich jetzt nicht einordnen).

DerC hat geschrieben: Hör doch mal auf mit den dämlichen Unterstellungen, die sind einfach lachhaft. :hihi: Wo habe ich denn geschrieben, ich wäre der Super-Guru?
C.
Der Ton macht die Musik, wenn auf herablassende Art gesagt wird, man hätte ja überhaupt keine Ahnung, Statements gleich mal Pauschal als Unsinn abgestempelt werden, drückt das jene empfundene Überheblichkeit aus. Nachvollziehbar?
DerC hat geschrieben: Du bist derjenige der so tut, als hätte er Ahnung. Und das jemand hinkommt und dir zeigt, dass du noch viel lernen musst, passt dir natürlich nicht. Wo du doch schon ein Buch von Steffny gelesen hast.
C.
..so wie man auch hier wieder Polemik herauslesen kann. Aber vielleicht hätte ich mit meinem angelesenen, in der Praxis umgesetzten, erlebten und verifizierten Halbwissen ja gar nichts schreiben müssen, wenn die Super-Profis statt nur auf der Pulsuhr herumzuhacken mal gleich qualifizierte Beiträge gepostet hätten, von denen der Normalo-Läufer und vor allem der TS etwas hätte lernen können?

DerC hat geschrieben: Such doch mal nach meinen anderen Beiträgen. Vielleicht findest du da ja was, viele andere sind da schon fündig geworden und haben was übers Laufen gelernt. Aber vielleicht macht dich auch das glücklich, was hier im Thread noch so kommen wird.
C.
Mach ich gerne, denn ich habe mittlerweile tatsächlich den Eindruck, dass Du ein bisschen mehr weisst und Erfahrung hast, also manch einer, der hier zuerst ach so professionell und informativ gepostet hat.

DerC hat geschrieben: Vor ziemlich genau 3 Jahren war ich Wiedereinsteiger. Hat wunderbar ohne Pulsuhr geklappt, wie früher auch.
C.
Tja, ich musste, obwohl ich noch nicht so lange laufe, dieses Frühjahr nach einem Unfall aussetzen und musste nun auch erst "ein bisschen Wiedereinsteigen".
Mit Pulsuhr. Klappt auch ganz gut....

DerC hat geschrieben: Mach doch den Test: Gib mir dein letztes WK-Ergebnis. :winken:
C.
Tja, wenn das Angebot ernst gemeint ist - da würde ich wohl kaum nein sagen.
Aber wie gesagt, dieses Jahr bisher kaum gelaufen, versuche gerade wieder auf meine letztjährige zu Form kommen. Ich hatte Mitte vorletztes Jahr angefangen mit Laufen, letztes Jahr ein HM mit 1:52 und 10km mit 0:48 (männlich, 45Jahre, 1.87/100kg, Schuhgröße 46 - was braucht's sonst noch...)?


Gruß

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fish2thebone hat geschrieben:laufe seit gut 8 Wochen
Sehr gute Entscheidung!
fish2thebone hat geschrieben: habe ich beschlossen auf max 140 zu laufen um so den Körper sozusagen an eine Langzeitleistung von zb HM schön langsam anzugewöhnen.
Warum 140? HM ist nicht lang. :P
fish2thebone hat geschrieben:Hier nun das erste Problem: ich kann gar nicht so langsam laufen, dass ich bis 140 komme. Mein min Puls liegt bei 145-150! Hierbei laufe ich so langsam, dass es mehr schon an ein gehen erinnert ( ich setzte den einen Fuß auf, wobei der andere nahezu noch am Boden ist).
Lauf halt schneller! Ach ja, die 140 sind ja noch nicht geklärt...
fish2thebone hat geschrieben:Genau das bringt mich zum 2 Problem: die Technik! Laufe ich so langsam, habe ich das Gefühl, dass das Abrollen des Fußes nicht mehr stattfindet (ist mehr so ein "aufklatschen" mit dem ganzen Fuß), und wenn ich mich extra bemühe den Fuß zu rollen, über Ferse zum Zehenballen, verspühre ich innerhalb kürzester Zeit eine ziemliche Ermüdung im Bereich vorderer "Schienbeinmuskel" und leichte Schmerzen stellen sich ein. So schaff ich es keine 45min zu laufen.
Kenn ich! Lauf schneller! Ansonsten wäre das ein Mittelfußstil, der eigentlich nicht schlecht ist, aber wenn es weh tut ist er eben schlecht.
fish2thebone hat geschrieben:Wie kann ich dieses Problem in den Griff bekommen, einerseits mit "vernünftigen" Puls zu steigern, anderseits dieses Problem mit dieser Technik ( vielleicht ja auch falsch??) in den Griff zu bekommen (beim schnelleren Laufen habe ich dieses Problem nicht). Es kann ja nicht gesund/förderlich sein 10 oder 20km mit einem Puls von 160 oder 170 zu laufen.
Hatte ich schon mal gesagt, das du schneller laufen sollst?
fish2thebone hat geschrieben:Leider kenn ich mich beim laufen nicht sonderlich gut aus, also freue ich mich um jede Anregung. Habe auf "gutes" Equipment Wert gelegt und mir Gel Kayano 15 und einen FR305 zugelegt. Danke schon im Voraus.
Gutes Equipement...hmm...lauf erstmal...vielleicht etwas schneller.

:winken:
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Nun will ich auch mal:
1. Bei überhaupt keinem Laufstil soll der Fuß aufklatschen, das kann ja wohl keine Frage sein.
Eine uralte, leichtathletische Aufgabe, ob mit oder ohne Pulsuhr heißt: Leise laufen!
Ein aufklatschender Fuß bedeutet, dass der Läufer/die Läuferin keine Kontrolle über seine Körperspannung hat, er fällt in den Schritt. Das führt früher oder später immer zu orthopädischen Problemen!
2. Laufanfänger sollen so laufen, dass sie sich wohl fühlen und ich, als langjährige Lauftrainerin im Verein, mich mit ihnen gut unterhalten kann. Meinetwegen können sie eine Pulsuhr tragen, aber draufsehen können sie nach dem Lauf. Sie sollen so laufen, dass sie lernen, innerhalb von drei Monaten ca 45 Minuten durchlaufen können.
3. Selbstverständlich ist der Maximalpuls bei Radfahren niedriger als beim Laufen, denn auf dem Rad muss ich mein Gewicht nicht tragen.
Über diese Dinge kann es doch keinen Zweifel geben,
Angelika

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Ach ja, noch was:
Ein ganz einfacher Trainingsplan, für sagen wir mal, fortgeschrittene Läufer, funktioniert immer.

Einmal die Woche lang und langsam,
einmal die Woche mittelschnell,
einmal die Woche darf es auch weh tun,

So praktizieren wir es im Laufverein und im Triathlonverein und haben guten Erfolg damit

Angelika

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triage hat geschrieben:Ach ja, noch was:
Ein ganz einfacher Trainingsplan, für sagen wir mal, fortgeschrittene Läufer, funktioniert immer.

Einmal die Woche lang und langsam,
einmal die Woche mittelschnell,
einmal die Woche darf es auch weh tun,

So praktizieren wir es im Laufverein und im Triathlonverein und haben guten Erfolg damit
Ich nehme mal an, dass das die drei Qualitätseinheiten sind und noch mittlere Dauerläufe hinzukommen.

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triage hat geschrieben:Ach ja, noch was:
Ein ganz einfacher Trainingsplan, für sagen wir mal, fortgeschrittene Läufer, funktioniert immer.

Einmal die Woche lang und langsam,
einmal die Woche mittelschnell,
einmal die Woche darf es auch weh tun,

So praktizieren wir es im Laufverein und im Triathlonverein und haben guten Erfolg damit

Angelika
"fortgeschrittene"? Was meinst Du damit? "Funktioniert immer"? Was?

Wann das so einfach wäre...

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben: Wann das so einfach wäre...
Tu nicht so unwissend! So einfach ist das Prinzip. Die Frage ist nur für welche Strecke bereite ich mich vor. Bei Mittelstrecke kann "der Lange" auch gegen eine weitere Tempoeinheit getauscht werden.

Schau dir die Pläne im Netz mal an - alle das selbe System. Je schneller die Zielzeit umso mehr Kerneinheiten...diese auch entsprechend schneller natürlich. Ob da 6x1000m am Anschlag oder 12x1000m im MRT ist erstmal wurscht für das Grobkonzept. Was die einzelnen Einheiten beinhalten ist auch eigentlich die Aufgabe von Trainer und Athlet herauszufinden, was im Detail funktioniert. Jeder reagiert anders.

Ich habe jetzt in der Vorbereitung auf Berlin stressbedingt keine Intervalle mehr gemacht. Dafür waren die Dauerläufe gegen Ende fast immer mit EB. Kein Schaden an der Tempohärte...Tempoausdauer kann ich erst nach Berlin beurteilen.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Also ich komme mit einer Grenze seit Jahren klar: die, bei der es immer schwerer wird das Tempo zu halten. Langsamer kann ich stundenlang laufen, schneller hängt mir die Zunge schnell auf dem Boden. Und genau auf dieser Grenze laufe ich meinen HM. Gerne auch ganz knapp drüber.
Es geht dabei nicht um die Ermüdung der Muskeln, sondern um den Müll, der sich bei schnellerem Tempo im Körper ansammelt und den ich fühle, da er das ganze anstrengender macht. Das müsste die "Anaerobe Schwelle sein", also die Grenze, ab der die Energie nicht mehr komplett über Sauerstoff freigesetzt werden kann. Bzw. noch genauer, der Müll nicht komplett abgeatmet werden kann.

Es hat mich einiges an Zeit gekostet, diese Grenze zu fühlen, aber jetzt bin ich mir ihr so sicher, dass mich nichts mehr aus der Bahn wirft.

Angefangen habe ich mit "langen Läufen" von 14,5km :)
Dann habe ich mir nach und nach Teilstücke rausgesucht, die etwa 5 min dauern und versucht die schneller zu laufen, ohne nachher gehen zu müssen. Dann habe ich mehr dieser Teilstrecken gesammelt und irgendwann kombiniert. Dann kamen längere Läufe hinzu und das Ganze von vorn. Jetzt bin damit ich auf 2:55 im Marathon und auf 1:20 im HM gekommen. Und ich überfordere mich nie aus versehen. Und ich unterfordere mich nie aus versehen. Nach 5km kann ich sagen, ob ich das Tempo auf der gesamten Strecke durchhalten werde, da das ja auch von meiner Tagesform abhängt.

Das sind für mich die Gründe, die gegen eine Pulsuhr am Anfang sprechen. Später, wenn man's mal genau wissen will und einen kompetenten Trainer hat - ok. Aber ich selbst habe keinen Bock auf Excel. Ich will einfach nur Laufen.
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Ich bin ja selbst noch ein Anfänger. Allerdings habe ich mir schon im Laufe der Zeit ein klein wenig angelesen (auch hier im Forum natürlich).

Allgemein kann ich sagen, dass es für einen Anfänger generell sehr schwer ist überhaupt verschiedene Geschwindigkeiten zu laufen. Es fehlt schlichtweg die Grundlagenausdauer. So wird JEDE pace irgendwann einfach anstrengend und der Puls schnellt in die Höhe.

Nach einer gewissen Zeit funktioniert eben auch der "Quasseltest" nicht mehr. Ich habe es immer so gehalten, dass ich als kleines Ziel hatte bis Minute sowieso den Quasseltest in der jeweils gewünschten Form noch zu bestehen. Alles drüber ist notwendige Zugabe, um die Zeit zu verlängern.

Die Pulsuhr hat mir in der Regel dieses "Gefühl" auch bestätigt. Ich finde es nicht falsch ne Pulsuhr dabei zu haben. Sie sollte halt nur nicht das Maß aller Dinge sein. Am Ende wird es bei fehlender Ausdauer IMMER schwer, ob mit oder ohne Pulsuhr. Geade dann kommt es hin und wieder darauf an trotzdem noch ein wenig weiter zu laufen (je nach Trainingseinheit).

Herzliche Grüße!

PS.; Das meiste was hier steht ist für nen Anfänger viel zu kompliziert. Ne schöne Diskussion, aber... nun ja...
Wer Rächtschraibfeler findet, darf sie gern behalten. Sie sind urheberrechtlich nicht geschützt.

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Hallo Specht,

ich werde meine Antwort auf verschiedene BEiträge aufteilen, aber versuchen, nach und nach alles zu beantworten. Erstmal hierzu:
specht2000 hat geschrieben: Tja, wenn das Angebot ernst gemeint ist - da würde ich wohl kaum nein sagen.
Aber wie gesagt, dieses Jahr bisher kaum gelaufen, versuche gerade wieder auf meine letztjährige zu Form kommen. Ich hatte Mitte vorletztes Jahr angefangen mit Laufen, letztes Jahr ein HM mit 1:52 und 10km mit 0:48 (männlich, 45Jahre, 1.87/100kg, Schuhgröße 46 - was braucht's sonst noch...)?
Die 10er Zeit ist "besser" als der HM. Es gibt jetzt Leute, die dann deswegen sagen, du musst mehr Ausdauer trainieren, und die behaupten ganz viel lang und langsam laufen. Das ist aber so einfach nicht: Erstens trainieren auch schnelle Einheiten die Ausdauer, zweitens haben ja auch Wetter, Strecke und Gewicht Einfluss auf die Leistung. Ich vermute mal, dass du auch damals kein Idealgewicht hattest, also wirst du bei jeder längeren Strecke mehr unter dem Übergewicht leiden.

Wenn du bei Hm und 10er ähnliche Form und Gewicht hattest, könntest du im Training in der Form in etwa laufen:

Intervalle 5km Tempo (z. b. 6*800) 4:38
Intervalle 10km Tempo (z. b. 5*1000) 4:48
Tempodauerlauf 5km 5:00-5:10
Tempodauerlauf 10km 5:20-5:30
Lockerer Dauerlauf 6:40 bis 6:00

Das sind nur einige Beispiele für typische Trainingstempi. Die Lücken dazwischen sind natürlich füllbar, so könntest du z. B. 7km TDL in etwa in 5:15-5:20 laufen. Und an einem guten Tag darf locker auch schneller als 6:00 sein, beim auslaufen nach einer harten Einheit auch mal langsamer.Die sogenannte anaerobe Schwelle dürfte etwa bei 4'55 k/min liegen. Das ist aber ein Wert, dessen Bedeutung oft überschätzt wird, er sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Wenn du noch nicht in der Form bist, im Zweifelsfall eben etwas langsamer. Wenn du heute schwerer bist als damals, macht dich das auch etwas langsamer, kann man auch hochrechnen.

Von den 100kg musst du weg, wenn du schneller laufen willst, weißt du wohl selbst. Am besten neben dem Laufen Crosstraining, und wenn es "nur" spazieren gehen oder wandern ist. Fahrradfahren oder Schwimmen ist auch sehr zu empfehlen, weil da nicht das ganze bzw mehrfache Gewicht bei jedem Schritt auf die Beine knallt. Dazu Kraft-Training für Stabilität.

Oder mehr laufen. Beides hilft auch für die Ausdauer. Allerdings bei Steigerung des Umfangs vernünftig vorgehen, nicht zwei Schritte auf einmal nehmen.

Zur Ernährung schreibe ich nix, es gibt genug Infos, und das mit der negativen Energiebilanz kann wohl jeder verstehen.

Als nächste Ziele würde ich dir Läufe über 5 und 10km empfehlen. Dann, wenn du mit diesen WK-Ergebnissen in etwa wieder weißt, wo du stehst, kannst du z. B. einen HM vorbereiten, wenn du darauf Lust hast.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

78
Und das finde ich am C so super. Es "pisst" ihm einer ans Bein, und er gibt dennoch Tipps fürs richtige Training! :daumen:

Ich lese Deine Beiträge immer still mit und habe schon viel davon für mich mitgenommen.
Das mal nur so nebenbei und vielen Dank dafür!

Gruß
Martin

79
Vicky09 hat geschrieben:Ich bin ja selbst noch ein Anfänger. Allerdings habe ich mir schon im Laufe der Zeit ein klein wenig angelesen (auch hier im Forum natürlich).

Allgemein kann ich sagen, dass es für einen Anfänger generell sehr schwer ist überhaupt verschiedene Geschwindigkeiten zu laufen. Es fehlt schlichtweg die Grundlagenausdauer. So wird JEDE pace irgendwann einfach anstrengend und der Puls schnellt in die Höhe.
Eine Problematik in der Anfängerdiskussion ist, dass es den Anfänger nicht gibt.
Es gibt Anfänger die haben

- kein Übergewicht, andere 10% zuviel, andere 20% ...

- 20 Jahre keinen oder nie Sport gemacht, andere wechseln vom Radfahren oder Fußball zum laufen

- viel Talent, andere weniger

- orthopädische Probleme, andere nicht

usw usw.

Alles Gründe, dass ein Anfängerplan einen unterfordern kann, einen anderen nicht.

Alles Gründe dafür, sich Hilfe im Lauftreff und/oder im Verein zu suchen.

Alles Gründe dafür, dass jeder selbst entscheiden muss, wann genug ist, dass jeder lernen muss, die richtige Belastung einzuschätzen. Manchen mag die Pulsuhr dabei helfen, viele lassen sich durch sie behindern. Denn sie wollen die Entscheidung über das richtige Maß der Pulsuhr überlassen.
Vicky09 hat geschrieben: PS.; Das meiste was hier steht ist für nen Anfänger viel zu kompliziert. Ne schöne Diskussion, aber... nun ja...
Es soll anfänger geben, denen das nicht zu kompliziert ist, und die viel lernen wollen. :hallo:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Corruptor hat geschrieben:Tu nicht so unwissend! So einfach ist das Prinzip. Die Frage ist nur für welche Strecke bereite ich mich vor. Bei Mittelstrecke kann "der Lange" auch gegen eine weitere Tempoeinheit getauscht werden.

Schau dir die Pläne im Netz mal an - alle das selbe System. Je schneller die Zielzeit umso mehr Kerneinheiten...diese auch entsprechend schneller natürlich. Ob da 6x1000m am Anschlag oder 12x1000m im MRT ist erstmal wurscht für das Grobkonzept. Was die einzelnen Einheiten beinhalten ist auch eigentlich die Aufgabe von Trainer und Athlet herauszufinden, was im Detail funktioniert. Jeder reagiert anders.

Ich habe jetzt in der Vorbereitung auf Berlin stressbedingt keine Intervalle mehr gemacht. Dafür waren die Dauerläufe gegen Ende fast immer mit EB. Kein Schaden an der Tempohärte...Tempoausdauer kann ich erst nach Berlin beurteilen.
Ja, schon. Das Prinzip ist einfach. Man kann noch einfacher sagen: "laufen, laufen, laufen".

Du weißt doch genau, dass wenn man weiter kommen will, nicht die 6x1000 am Anschlag laufen soll und die Anaerobe Schwelle für die TDL schon sehr eng angrenzen muss.
So ein Vorschlag ist vielleicht in diesem Anfänger-Thread hier OK. Aber wenn jemand mir schreibt: "wir sind erfolgreich damit" da muss ich schmunzeln.
Habe in der Vergangenheit eine Gruppe betreut und wir haben unsere Ziele auch ohne Pulsuhr, Intervalle und LDL ereicht. Ich glaube aber nicht, dass Du, ich oder DerC mit den Erfolgen zufrieden wären.

Übrigens, Du bis voll auf MRT spezialisiert, wo die TDL deutlich höheren Stellenwert hat als Intervalle. Bin ich gespannt, wie sich bei Dir Intervallverzicht auswirkt. Hau rein!

Gruß
Rolli

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chuuido hat geschrieben: Das sind für mich die Gründe, die gegen eine Pulsuhr am Anfang sprechen. Später, wenn man's mal genau wissen will und einen kompetenten Trainer hat - ok. Aber ich selbst habe keinen Bock auf Excel. Ich will einfach nur Laufen.
Ist auch schön für Dich!
Das ist aber kein Grund jemanden zu sagen, er macht mit der Uhr alles falsch. Manche haben eben die Bedürfnisse alles per Excel auswerten zu müssen. Ist das falsch? Laufen sie deswegen falsch? Nein, sie laufen nur zu langsam, zu schnell, zu kurz... weil sie nicht wissen was sie mit den Werten an der Uhr anfangen sollen. Dann erkläre den doch bitte:
-HFmax bestimmen (grob)
-GA1-, GA2-, Schwelle-, Fahrtspiele-, TDL-, Intervall-Bereiche bestimmen
-Trainingseinheiten in der Woche aufteilen
-Periodisierung
-Gefahren des Übertrainings
Und das alles mit Hilfe der Pulsuhr, weil sie sich so kontrollieren können und Freude an den Werten haben.
Jemanden zu sagen "Du läufst falsch, weil du eine Pulsuhr trägst" ist nicht richtig. Leider wird dieses Argument von sehr vielen hier benutzt.

Gruß
Rolli

Trainingssteuerung für Anfänger - ohne Pulsuhr

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Trainingssteuerung für Anfänger - ohne Pulsuhr

1. Lauf zusammen mit anderen Menschen.
Verein, Lauftreff, lose Verabredung,wie auch immer. Man kann sich unterhalten und läuft dabei sicher nicht zu schnell. Man kann dem Tempogefühl erfahrener Läufer vertrauen, sich auch mal ziehen lassen. Ein erfahrener Läufer oder Trainer kann dir mehr helfen als jede Pulsuhr.

2. Trainiere dein Tempo- und Belastungsgefühl!
cpr hat anderswo eine schöne Übung gepostet:
cpr hat geschrieben: Mach mal folgende Übung: Pulsmesser daheim lassen, 20min in eine Richtung, umdrehen, und du musst möglichst wieder 20min nach Hause brauchen. Ggf mit 15 oder 10min machen, wenn die Gesamtzeit ein Problem darstellt (der Beschreibung nach aber eher die Gechwindigkeit).
Für etwas weiter Fortgeschrittene: Versuch für den Weg nach hause 30s (60s) weniger zu brauchen. (Strecke sollte auf hin und Rückweg etwa gleich "schwer"sein - für Anfänger beser gleich "leicht" also eher flach.).

Andere Übung: Schätze die Zeit, die du bis zur nächsten Wegmarke (Baum, Kreuzung Kurve hügel etc) brauchst. Gerne auch km-Zeiten schätzen auf einer Strecke mit km-Marken. In einem lockeren Fahrtspiel kann man das auch mit verschiedenen Intensitäten und Tempi üben.

Kurze Runden sind auch eine gute Möglichkeit zur Kontrolle und für "Temposchätzspiele." Die Runden sollten aber auch nicht zu kurz sein, sonst sind die Phasen, in denen man das Tempo ohne Rückmeldung der Uhr halten muss, zu kurz. Also vielleicht für den Anfang 1-3km. Später gerne auch mal 5 oder 10km laufen, ohne zwischendurch auf die Uhr zu schauen. Benötigte Zeit schätzen.

3. Führe ein ausführliches Lauftagebuch.
Bei jedem Lauf sollte man benötigte Zeit, Wetter, Verfassung, eventuelle Wehwehchen, Strecke, Vorbelastung durch Arbeit oder Sport - alles was die Leistung deutlich beeinflusst -dokumentieren. Schreibe auf, wie du dich beim Laufen gefühlt hast. Mit der Zeit lernt man, welche Faktoren die eigene Leistung wie stark beeinflussen. Man kann Läufe vergleichen anhand dieser Parameter, die eigene Entwicklung verfolgen.

4. Überschätze nie die Bedeutung (der Genauigkeit in) einer einzelnen Trainingseinheit.
Das ist einer der Kardinalfehler, der von vielen Anfängern gemacht wird. Sie denken, sie müssten nur einmal zu lang oder zu schnell oder über Puls xxx laufen , und schon wären sie im Übertraining oder der Erfolg sonstwie gefährdet. Quatsch.

a) Passende Belastung bedeutet passende Belastung und nicht Zeit x.xx oder Puls xxx. Tempo oder Pulswerte sind nur Maßzahlen für eine möglicherweise passende Intensität.

b) Die Belastung muss über Wochen gemittelt stimmen. Das ist die Genauigkeit die wir brauchen. Eine einzelne Einheit ist nur ein kleines Mosaiksteinchen, das das Gesamtbild kaum ruinieren kann. Wenn man mal einen Tag zu hart oder zu lasch trainiert, lässt sich das ganz einfach ausgleichen: Ein Tag mehr frei oder ein ganz lockeres, sehr kurzes Läufchen . schon bist du wieder erholt. Nicht vergessen: Die wichtigste Erholungsphase ist der Nachtschlaf!

5. Streich das Wort "Übertraining" erst einmal aus deinem Wortschatz.
Damit ist ein Phänomen gemeint, mit dem du als Anfänger höchstwahrscheinlich nie etwas zu tun haben wirst. Und von jeder kurzfristigen Überlastung (die oft sogar nötig ist, um sich überhaupt zu verbessern) wirst du dich schnell erholen

Wenn du regelmäßig täglich und öfter läufst, über Wochen hart trainierst, deine Leistung über Wochen dennoch in den Keller geht, dann kannst du das böse Wort mit Ü wieder rausholen. Verstecke es bis dahin in einer dunklen Ecke und denk nicht drüber nach.

6. Überprüfe deine Leistung in Wettkämpfen.
Ein weiterer häufiger Fehler vieler Anfänger. Sie trainieren fröhlich vor sich hin, alleine für sich, suchen keine Rückmeldung, weder von einem Trainer noch von sonstwem. Sie verlassen sich auf irgendeinen Ratschlag, einen möglicherweise unpassenden Plan aus dem Netz oder einem Buch, eine bereits veraltete LD. Sie wissen dadurch über einen längeren, wo möglich zu langem Zeitraum nicht, wo sie stehen. Wenn du passend trainieren willst, musst du immer in etwa wissen, wo du stehst.

Deine Form kann sich sehr schnell positiv verändern. Dadurch muss sich dein Training verändern, wenn Trainingsreize weiter wirksam sein sollen.

Also lauf Wettkämpfe. Der Wettkampf ist die Leistungsdiagnostik des Hobbyläufers. Außerdem kann man da als Anfänger wertvolle Erfahrungen sammeln, nette Menschen kennen lernen (potenzielle Trainingspartner), und und und.

Man kann es mit der Zahl der WK übertreiben, klar. Wenn man davor und danach im Training seinem Körper genug Erholung gönnt, gibt es normalerweise keine Probleme. Und gerade kürzere WK (Dauer ca 1 h und weniger) kann man ruhig im Schnitt etwa einmal pro Monat anpeilen. Wenn du ein WK-Typ bist, wird dir das vielleicht sogar zu wenig sein.

So das hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Muss jetzt selbst erstmal laufen gehen.

Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Also ich habe den Pulsmesser/Brustgurt bei meinem FR 305 immer beim Laufen mit dabei.
Allerdings nur zur Kontrolle. Ich steuere mein Training nicht nach dem Puls, sondern nach dem Pace. Aber ich finde ihn hilfreich, um z.B. meine Trainingsfortschritte besser auswerten zu können (z.B. bin ich seit ich zu Laufen angefangen habe mittlerweile schon deutlich "schneller" unterwegs und habe gleichzeitig eine niedrigeren durchschnittlichen Puls)

Ich muss (evtl. zu meiner Schande :peinlich: ) auch zugeben, dass ich meinen tatsächlichen Max. Puls noch nie "prof. " ermittelt habe.
Aber ich denke auch, dass mein Max. Puls auch von Tag zu Tag unterschiedlich ist. So konnte ich z.B. schon beobachten, dass ich an manchen Tagen bei z.B. Steigerung des Tempos an einem Anstieg z.B. bei einem max. gemessenen Puls von 169 schon total fertig und außer Atem war, an einem anderen Tag beim selben Anstieg mich jedoch mit einem max. gemessenen Puls von 183 total gut gefühlt hatte und weitaus weniger "schaufen" musste.
Das höchste, das mein FR bis jetzt ermittelt hat, war 187. Bei einem Lauf bei dem ich eigentlich gar nicht so fertig war/als so anstrengend empfand. Auf der anderen Seite wollte ich den Max. Puls kürzlich mal bewusst aus mir herauskitzeln und gab beim Schlußsprint nach dem Training (begauf) wirklich Gas. Mehr als 167 war aber seltsemerweise nicht gemessen worden, obwohl ich danach geschnauft habe wie ein Walross.... :peinlich:

Daher versuche ich mich mehr anhand meines Körpergefühls zu orientieren:

Bei meinen langsamen langen Läufen versuche ich eben so zu laufen, dass ich mich wohl fühle und stets (bis auf die ganz langen und steileren Anstiegen) in der Lage bin, mich auch noch nebenher zu unterhalten.

Wenn ich auf 75%-80% trainiere, darf ich ruhig etwas schneller atmen, aber kurze Sätze/Wortwechsel müssen noch problemlos drinne sein.

Gut - und dass ich bei 90% und höher nichts mehr reden können sollte, ist auch klar...
Liebe Grüße
- Carmen :hallo:
Bild

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Es soll anfänger geben, denen das nicht zu kompliziert ist, und die viel lernen wollen.
Stimmt. Ich zähle mich mal sogar dazu :D . Deshalb verfolge ich ja diese Diskussion :daumen:

Das war auch mehr ein Wink mit dem Zaunpfahl, denn leider leider hat sich der TE noch nicht wieder gemeldet... :noidea:
Wer Rächtschraibfeler findet, darf sie gern behalten. Sie sind urheberrechtlich nicht geschützt.

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DerC hat geschrieben:Hallo Specht,

ich werde meine Antwort auf verschiedene BEiträge aufteilen, aber versuchen, nach und nach alles zu beantworten.
...........
Gruß
C.
Hallo C,

erst mal ganz herzlichen Dank für die Empfehlungen. Ich denke, so werde ich es machen, werde mir das mal ein bisschen einteilen, abe die nächsten 3-4 Wochen so trainieren (denn da möchte ich dann dieses Jahr doch noch einen 10km-Lauf bewältigen, auch wenn es da nicht mher sehr lange hin ist).

Dass die HM Zeit schlechter ist, liegt wohl an zwei wesentlichen Dingen:

Ich bin am Anfang viel zu schnell gelaufen (klassischer Anfängerfehler) - der Grund war, dass so unglaublich viele langsame Läufer sich vorne aufgestellt hatten (Sportscheck HM in München), die musste man permanent überholen, was teilweise schwierig war, man musste teils vom Weg ab (die trabten dann sogar noch in voller Wegesbreite nebeneinander her). Also kaum eine Chance, das eigene Tempo einzustellen, und bin auch beim Überholen jeweils immer einen Tick schneller geworden.
Da bin ich dann nach 13km sichtlich eingebrochen, konnte mich dann aber trotzdem noch einigermassen ins Ziel retten.
War mein erster HM, für's erste mal von Haus aus gar nicht so schlecht (vor allem eben bei meiner Läufer-untypischen Statur), aber mein gestecktes 1:50er Ziel hatte ich halt verfehlt.

Meine zweite Beobachtung ist, dass man (ich) die 10km "auf der letzten Rille" abspulen kann, mit einem sehr hohen Puls (quälen muss ich mich da aber schon), also voll anaerob. Für eine längere Strecke reichen dann aber die kurzfrisitg verfügbaren Energiereserven nicht (trotz Banane).

Und ja, ich hatte da aber ein paar Kilo weniger als jetzt (5, "nur" 95), und ich merke schon, dass 5kG mehr gewaltig bremsen.

Die Frage die ich mir gerade stelle - werde ich in 3-4 Wochen eher durch konzentriertes Abnehmen schneller, oder durch gezieltes Training?

Und es liegt tatsächlich an der Ernährung - nicht unbedingt an der Qualität, sondern eher an der Menge. Ein Haufen Stress in der Arbeit verursacht bei mir eher Hunger, ich esse einfach zuviel - allerdings habe ich auch einen Haufen Muskeln und bin z.B. durch Radfahren ganz brauchbar trainiert (sonst wären die Zeiten mit ca. 100kg wohl kaum realiserbar).

Ich werde jetzt die nächsten Wochen intensiv laufen (Radfahren zurückstellen, Tennis spiele ich halt auch noch einmal die Woche), mal schauen ob ich dabei gleichzeitig abnehmen kann (ohne vor Schwäche umzufallen) und dabei meine Leistung wieder auf Vordermann bringen kann.

Danke nochmals für die Tipps, ich werd's versuchen umzusetzen.

lG

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Hallo,
bin völliger Laufangfänger (seit 2 Wochen !) und völlig neu im forum. Hoffe, die Frage passt hier.

Ich lese immer den Tipp für Anfänger: Lauf so, dass noch ganze Sätze problemlos möglich sind. Kann ich nicht.

Letzt laufe ich halt mit dem Gefühl, ganze Wörter währen durchaus möglich. Und das etwas über eine Stunde. Ist das für die Katz?

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träner hat geschrieben:Hallo,
bin völliger Laufangfänger (seit 2 Wochen !) und völlig neu im forum. Hoffe, die Frage passt hier.

Ich lese immer den Tipp für Anfänger: Lauf so, dass noch ganze Sätze problemlos möglich sind. Kann ich nicht.

Letzt laufe ich halt mit dem Gefühl, ganze Wörter währen durchaus möglich. Und das etwas über eine Stunde. Ist das für die Katz?
Für die Katz íst das nicht. Läufst du eben etwas flotter. Intensiveres Training wird zum Problem, wenn die Gesamtbelastung zu hoch wird.

Wenn du 3mal in der Woche für ne Stunde rausgehst und so läufst, dass du ganze Wörter keuchen könntest (Was für Wörter eigentlich: Wörter wie Haus, Hund und Katz oder auch welche Wie Purzelbaum, Steuererklärung und Donaudampfschiffahrtskapitän? :zwinker2: ), ist das sicher nicht für die Katz. Velleicht wird es dir irgendwann zu anstrengen oder zu langweilig. Mir wäre es zu langweilig.

Aber grundsätzlich kann dich das sicher ein Zeitlang voranbringen. Auch wenn es sicher nicht das beste und abwechslungsreichste Training ist.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

89
Ich will mich an sich an keiner Diskussion über Lauftechnik, Pulswerte oder sonstiges beteiligen - weil ich dieses Universum selber noch nicht zu 100 % erfasst habe.

Trotzdem, und obwohl die Standard-Pulswerte eben nicht auf jeden zutreffen, würde ich LAUF-ANFÄNGERN dringend den Ankauf einer Pulsuhr EMPFEHLEN: Als ich vor einem Jahr die ersten Laufkilometer nach jahrelanger Sportpause herunterspulte hatte ich viel Freude, aber häufig noch mehr Ärger mit der Bewegung. Dann bekam ich zum Geburtstag meine erste Pulsuhr, und sah, was wahrscheinlich jeder Anfänger dann auch sieht - dass das als "angenehm" gefühlte Tempo einfach VIEL ZU HOCH war. Daher auch die Probleme...

Bis ich einigermaßen ein Gespür fürs richtige Tempo entwickelt hatte, vergingen Monate, in denen ich ohne Uhr ganz sicher längst kapituliert hätte. Mit Unterstützung der Uhr fiel das Weitermachen leichter, ich begann die Anzeigen auf der äußeren Uhr mit dem Gefühlten der inneren Uhr zu vergleichen und einen Mittelweg zu gehen. Abgesehen davon beginnen wahrscheinlich viele Menschen mit dem Laufen, weil sie wie ich damals auch ABNEHMEN möchten - wobei ihnen ein zu hoher Puls weit weniger hilfreich als ein gemäßigtes Tempo ist.

Heuer im Mai hab ich dann für meinen allerersten HM 1:55 Stunden benötigt, vorigen Sonntag für meinen zweiten HM 1:45 Stunden - und habe dabei dank der Unterstützung der Uhr in den letzten beiden Dritteln des Laufs nur noch andere Läufer (die vielleicht einst ihre "sinnlose" Uhr in die Ecke geworfen hatten und sich zu schnell verausgabt haben) überholt.

Meiner Meinung nach sind Regeln und Grenzen da, um überwunden zu werden. Zuerst sollte man diese aber kennen und wissen, wie man sie einhalten bzw. brechen kann.

lg Markus

90
Die Kritik an meinem einfachen Trainingsplan:

einmal lang
einmal mittel
einmal weh tun

ist berechtigt, ich habe mich ganz einfach vertippt, sollte heißen: für fortgeschrittene Anfänger!

Läufer mit Leistungsanspruch müssen ihn natürlich modifizieren, und das ist nicht mehr so ganz einfach, das merke ich jeden Donnerstag beim Tempotraining.
Nichts desto trotz, dieses Prinzip der Kerneinheiten ist nie ein schlechter Rat.
Und ich vertrete ihn immer mehr, denn ich sehe immer mehr Laufanfänger, die ihre Laktat- und Herzfrequenzwerte kennen, jedes GPS-vermessene Training bis ins Detail auswerten und das mit 20 Wochenlaufkilometern und einer 10 km-Zeit von 59 Minuten.
Und oft noch mit einem Trainingsplan vom professionellen Anbieter für viel Geld.
Und da steht dann nicht viel anders drin als:
s. o.
Und, bitte nicht missverstehen: ich respektiere langsamere Läufer genauso wie schnellere.

Angelika

91
markus_76 hat geschrieben:Ich will mich an sich an keiner Diskussion über Lauftechnik, Pulswerte oder sonstiges beteiligen - weil ich dieses Universum selber noch nicht zu 100 % erfasst habe.
Eigentlich kein schlechter Vorsatz, den du mit deinem darauf folgenden Beitrag aber nicht beherzigst.
markus_76 hat geschrieben: Dann bekam ich zum Geburtstag meine erste Pulsuhr, und sah, was wahrscheinlich jeder Anfänger dann auch sieht - dass das als "angenehm" gefühlte Tempo einfach VIEL ZU HOCH war. Daher auch die Probleme...
Also wahrscheinlich jeder Anfänger sieht deiner Meinung nach an seiner ersten Pulsuhr, dass das
angenehme Tempo vorher viel zu hoch war? Meinst du das so, meinst du das ernst?

Und was ist schlimm daran, wenn hohes Tempo als angenehm empfunden wird? Darauf arbeiten wir mit dem Training doch hin, dass hohes Tempo nicht mehr so unangenehm ist, sondern länger durchzuhalten
markus_76 hat geschrieben: Abgesehen davon beginnen wahrscheinlich viele Menschen mit dem Laufen, weil sie wie ich damals auch ABNEHMEN möchten - wobei ihnen ein zu hoher Puls weit weniger hilfreich als ein gemäßigtes Tempo ist.
Erklär das doch bitte mal genauer. Warum ist ein höherer Puls beim Abnehmen hinderlich, obwohl bei höherem Puls in derselben Zeit mehr Energie verbaucht wird als bei niedrigerem Puls?
markus_76 hat geschrieben: Heuer im Mai hab ich dann für meinen allerersten HM 1:55 Stunden benötigt, vorigen Sonntag für meinen zweiten HM 1:45 Stunden - und habe dabei dank der Unterstützung der Uhr in den letzten beiden Dritteln des Laufs nur noch andere Läufer (die vielleicht einst ihre "sinnlose" Uhr in die Ecke geworfen hatten und sich zu schnell verausgabt haben) überholt.
Wie kommst du auf die Idee, das schlechte Renneinteilung mit der (Nicht-)Benutzung einer Pulsuhr zu tun haben sollte?

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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triage hat geschrieben:Die Kritik an meinem einfachen Trainingsplan:

einmal lang
einmal mittel
einmal weh tun

ist berechtigt, ich habe mich ganz einfach vertippt, sollte heißen: für fortgeschrittene Anfänger!

Läufer mit Leistungsanspruch müssen ihn natürlich modifizieren, und das ist nicht mehr so ganz einfach, das merke ich jeden Donnerstag beim Tempotraining.
Nichts desto trotz, dieses Prinzip der Kerneinheiten ist nie ein schlechter Rat.
Und ich vertrete ihn immer mehr, denn ich sehe immer mehr Laufanfänger, die ihre Laktat- und Herzfrequenzwerte kennen, jedes GPS-vermessene Training bis ins Detail auswerten und das mit 20 Wochenlaufkilometern und einer 10 km-Zeit von 59 Minuten.
Und oft noch mit einem Trainingsplan vom professionellen Anbieter für viel Geld.
Und da steht dann nicht viel anders drin als:
s. o.
Und, bitte nicht missverstehen: ich respektiere langsamere Läufer genauso wie schnellere.

Angelika
Huhu Angelika,

na ... ich gehöre wohl auch zu den Leuten. Ich gehe einmal pro Woche zu einem Training in einer Gruppe und bekomme nen Plan von einem Trainer. Ich bin allein einfach nicht weiter gekommen.

Ich glaube, wenn man als "Anfänger" derartige Auswertungen in diesem Umfang macht, wie Du sie beschrieben hast, ist auch ein gewisses Interesse für Trainingsmethoden da. Es kann dann durchaus Sinn machen dann erst recht zu nem Trainer zu gehen oder nen Plan für "teures Geld" erstellen zu lassen. Ich kann das nicht einschätzen, ob etwas teuer ist oder nicht in diesem Bereich muss ich gestehen. Ich habe da keine Vergleiche. Ich zahle da für eine Dienstleistung... einen Luxus, den ich mir halt gönne und von dem ich glaube, dass er mich sportlich gesehen wieder vorwärts bringt. "Alte Zeiten" werde ich nie wieder erreichen, aber darum geht es ja nicht. War ja eh ne andere Sportart... :D

Man kann über Methoden noch so viel wissen, jedoch wird das Wissen selten umfassend genug sein im Anfangsstadium (für mich heißt das UNGEFÄHR die erstern 1 1/2 bis 2 Jahre). Es fehlt an praktischer Anwendung.

Wenn es mit der Anwendung Probleme gibt, ist es oft gut, wenn ein Aussenstehender das mal begutachtet. Oft liegen die Fehler ja an eigenen Fehleinschätzungen (versehentlich). Das kann doch ein Trainer tun. Von dem erwarte ich dann, dass er sich damit auskennt.

Beislpiel: Tempotraining kann man in vielen Varianten gestalten. Da einige Ideen mit ins Training zu geben, dass es auch abwechslungsreich ist, zur richtigen Zeit die richtigen Trainingsreize gesetzt werden... dafür ist der Trainer da.

Ich glaube schon, dass ich nen Plan bekomme, der auf mich zugeschnitten ist. Ich kann auch immer Rücksprache halten. Das passt schon ganz gut. Wie gesagt... ich weiß nicht, ob das teuer ist, was ich da bezahle. Es ist mir auch egal, weil ich habs mir ja ausgesucht.

Herzliche Grüße :-)
Wer Rächtschraibfeler findet, darf sie gern behalten. Sie sind urheberrechtlich nicht geschützt.

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specht2000 hat geschrieben:
Ich werde jetzt die nächsten Wochen intensiv laufen (Radfahren zurückstellen, Tennis spiele ich halt auch noch einmal die Woche), mal schauen ob ich dabei gleichzeitig abnehmen kann (ohne vor Schwäche umzufallen) und dabei meine Leistung wieder auf Vordermann bringen kann.
Aber nicht übertreiben. Du kannst jetzt noch ca. 2 Wochen ranklotzen im Training, denn 10-14 Tage können Trainingsreize brauchen, bis die in Form umgesetzt werden. Also in der vorletztes Woche nicht riskant trainieren (weil es kaum noch wwas bringt) und in der letzten Woche tapern.

Meine Tempoempfehlungen gehen davon aus, dass du schon etwa in Bestzeitverfassung bist. Also im Zweifelsfall ans langsamere Ende halten.

Am besten also weiter maßvoll trainieren und maßvoll abnehmen.

Afair gibt es eine Faustregel, die besagt, dass man etwa 2/3 vom Gewichtsverlust in Leistung umsetzten kannst.

Mit den 100kg ist leicht zu rechnen. Nimmst du 3kg ab, kannst du etwa 2/3 davon in Leistung umsetzen.

100-2=98.

Statt z. B. 50min bräuchtest du dann 98% davon für 10km, also 49min. Also alle 3kg gewinnst du 1 min auf 10km. Nach anderen Rechenmodellen gewinnst du sogar mehr.

Das ist nur eine Hochrechnung, und sie kann natürlich nur in etwa funktionieren, wenn du überflüssges Gewicht (=Fett) abnimmst und keine Substanz verlierst. Das sollte aber bei dir möglich sein. Im Moment macht dich noch jedes Kg wenger schneller. Wenn du mal bei 80kg ankommen solltest, sähe das möglicherweise anders aus. Aber für die nächsten 15kg weniger prophezeie ich nur Leistungsgeinn und keinen Verlust.

Gruß
C.

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Also wahrscheinlich jeder Anfänger sieht deiner Meinung nach an seiner ersten Pulsuhr, dass das angenehme Tempo vorher viel zu hoch war? Meinst du das so, meinst du das ernst?

Und was ist schlimm daran, wenn hohes Tempo als angenehm empfunden wird? Darauf arbeiten wir mit dem Training doch hin, dass hohes Tempo nicht mehr so unangenehm ist, sondern länger durchzuhalten
DerC hat geschrieben: Erklär das doch bitte mal genauer. Warum ist ein höherer Puls beim Abnehmen hinderlich, obwohl bei höherem Puls in derselben Zeit mehr Energie verbaucht wird als bei niedrigerem Puls?
Ich glaube schon, dass Anfänger tendenziell genauso wie ich zu schnell laufen, vor allem wenn sie den Sport wegen des Abnehmens betreiben. Zumindest ich habe die Meinung aus meinem Umfeld mitbekommen, dass man sich schinden müsse, um ein gesundheitliches Ziel zu erreichen (Sport, aber genauso Ernährung: Abnehmen = Diät = Askese und Verzicht? Bei mir wars genau anders, und ich hab 34kg in einem Jahr abgespeckt). No pain no gain... als Neuling wusste ich natürlich nicht, dass das Tempo, das ich mir als "angenehm" eingeredet habe, eigentlich zu hart war und mich langfristig abschreckte. Ja, mich hat es, wenn ich ehrlich zu mir war, mehr abgeschreckt als erfreut. Wahrscheinlich sind genau aus diesem Grund einige Jahre zuvor zwei Versuche, mit dem Laufen zu beginnen, im Sand verlaufen...
Etwas langsamer laufen macht zumindest mir letztlich mehr Spaß, erlaubt meiner Meinung nach auch Anfängern, länger am Stück zu laufen und damit ein wenig mehr Fett aus den Polstern rauszukitzeln: Was ist besser? 30 Minuten viel zu schnell zu laufen und zB 500 Kalorien (davon bestenfalls 150-170 in Form von Fett) zu verbrennen, oder 60 Minuten ruhiger zu laufen und zb 700 Kalorien (davon aber knapp 400 in Form von Fett) zu verbrennen...

DerC hat geschrieben: Wie kommst du auf die Idee, das schlechte Renneinteilung mit der (Nicht-)Benutzung einer Pulsuhr zu tun haben sollte?
Bei mir persönlich ist es in jedem härteren Training so: Ich will natürlich Gas geben, wenn ich aber zu schnell beginne, dann bezahle ich am Ende dafür, weil ich vorzeitig total schlapp werde und in Summe auf meiner Hausstrecke weit länger brauche, als wenn ich einigermaßen konstant schnell laufe. Die Uhr hilft mir, solange ich meinem Körpergefühl noch nicht vertrauen kann, meinen Überehrgeiz ein wenig in die Schranken zu weisen. Das kann sich natürlich im Lauf einer weiteren Entwicklung ändern.


Aber ich will, wie angekündigt, tatsächlich nicht diskutieren: Ich habe meine Einstellung beschrieben, mit der ich ein nie für möglich gehaltenes ziel erreicht habe, und denke, dass sie anderen Lauf-Neulingen helfen könnte – wenn andere Menschen die Lage aber anders sehen, habe ich auch kein Problem damit :zwinker5:

lg Markus

95
markus_76 hat geschrieben: Etwas langsamer laufen macht zumindest mir letztlich mehr Spaß, erlaubt meiner Meinung nach auch Anfängern, länger am Stück zu laufen und damit ein wenig mehr Fett aus den Polstern rauszukitzeln: Was ist besser? 30 Minuten viel zu schnell zu laufen und zB 500 Kalorien (davon bestenfalls 150-170 in Form von Fett) zu verbrennen, oder 60 Minuten ruhiger zu laufen und zb 700 Kalorien (davon aber knapp 400 in Form von Fett) zu verbrennen...
Manchmal bin ich so müde. Da fühle ich mich wie Don Quijote. Nur vermehren sich die Windmühlen im Internetzeitalter schneller als früher.

Beim Abnehmen kommt es nicht darauf an, wieviel Prozent der Energie fürd Laufen aus Fettsäuren gewonnen wird. Es kommt in erster Linie auf den Kalorienverbrauch an. Bitte lies dir das mal durch:

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub031.pdf

Dann ist dein Vergleich unfair. Vergleichen solltest du eher:

15min Einlaufen 30min intensiveres Laufen 15 min auslaufen mit
60 min ruhiger laufen

Außerdem habe ich nirgendwo geschrieben, dass man irrsinnig schnell laufen soll. Schon gar nicht soll man zu schnell loslaufen und dann einbrechen.

Nur: Man braucht nicht unbedingt eine Pulsuhr, um das zu verhindern.
markus_76 hat geschrieben: Bei mir persönlich ist es in jedem härteren Training so: Ich will natürlich Gas geben, wenn ich aber zu schnell beginne, dann bezahle ich am Ende dafür, weil ich vorzeitig total schlapp werde und in Summe auf meiner Hausstrecke weit länger brauche, als wenn ich einigermaßen konstant schnell laufe.
Ja eine Uhr kann dir helfen, aber die braucht eigentlich noch nicht mal Puls messen können. Die braucht doch nur einen Sekundenzeiger oder etwas komfortabler, eine Stoppuhr (mit Zwischenzeiten). Und dann schaut man ab und an auf die Uhr und fängt gemütlich an, setzt sich kein Zeitziel sondern läuft einfach, und dann geht das.

Härteres, schnelles Training lässt sich meist am besten nach Tempo kontrollieren, nicht nach Puls. Je schneller, desto schwieriger ist es, am Puls das Tempo abzulesen. Sprinttraining nach Puls ist eher unmöglich, Mittelstreckentempo auch, die schnelleren Langstreckentempi (3000m, 5000m) auch recht schwierig.

Aber es soll ja jeder nach seiner Fasson seelig werden ... :winken:

Gruß
C.

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- Sir Roger Bannister

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@ derC:
Schon gut, was du da schreibst. Aber wir sprechen doch vom Anfänger, der sich noch nie mit der Materie auseinandergesetzt hat und keinen Berater zur Seite hat. Was bitte soll der mit einer Stoppuhr oder einem Sprinttempo anfangen? Und: Wenn ich in meinem Übereifer glaube, schon nicht zu schnell zu sein: Werde ich mich dann bei meinem dritten oder vierten Lauf überhaupt wie ein erfahrener Sportler 15 Minuten lang ein- und auslaufen? Werde ich wissentlich einen Tempolauf machen?
Ich jedenfalls habe das erstmals nach einem halben Jahr getan: Nachdem ich mir mein erstes Laufbuch (jenes von Herbert Steffny) besorgt habe. Meine Beispiele habe ich ja nicht erfunden, weil mir gerade langweilig ist und ich dich ärgern will --> sie entsprechen zumindest in meinem Fall einfach der Realität.

lg

97
@ markus,
Du kann Deine Einstellung voll nachvollziehen. Ich bin deutlich schneller als Du, konnte aber immer noch nicht das berühmte "Körpergefühl" entwickeln, die man hier als das einfachste Sache der Welt zu erklären versucht.
Auch wenn einige das nicht mehr hören wollen ist das Tragen einer Pulsuhr nicht schlecht, sogar hilfreich bei dem, die es tragen wollen und mit den Werten umgehen können. Auch die Profis benutzen Pulswerte bzw. Laktatwerte um das Training zu optimieren.

Natürlich geht auch ohne Pulsuhr, die Fehler die man dabei macht, entstehen zu oft. Da bist du nicht alleine, die am Anfang zu schnell gelaufen sind und sich dabei abgeschossen haben. Ach ich zähle dazu. Erst wo ich gelernt hatte die LDL langsam zu laufen, habe ich deutliche Fortschritte gemacht. Letzte Zeit habe ich mich dazu reißen lassen wieder alles viel zu schnell zu machen und laufe meiner Form hinterher. Der Trainer hat Recht gehabt. Langsam ist langsam.

Gruß
Rolli

98
Rolli hat geschrieben:Auch wenn einige das nicht mehr hören wollen ist das Tragen einer Pulsuhr nicht schlecht, sogar hilfreich bei dem, die es tragen wollen und mit den Werten umgehen können.
Ein HF-Messer kann hilfreich sein. Nötig ist er nicht. Und der OP hat hier Probleme geschildert, die er ohne HF-Messer gar nicht hätte. Da finde ich dann auch, dass die einfachste Lösung ist, ihn wegzulassen.

Ich selbst bin am Anfang ein paar Jahre ohne gelaufen, dann ein paar mit und jetzt wieder ohne. Gute Fortschritte habe ich in den Zeiten erzielt, in denen ich konsequent trainiert habe, ganz unabhängig davon ob mit oder ohne HF-Messer.

Gruß

Carsten

99
markus_76 hat geschrieben:Ich will mich an sich an keiner Diskussion über Lauftechnik, Pulswerte oder sonstiges beteiligen - weil ich dieses Universum selber noch nicht zu 100 % erfasst habe.

Trotzdem, und obwohl die Standard-Pulswerte eben nicht auf jeden zutreffen, würde ich LAUF-ANFÄNGERN dringend den Ankauf einer Pulsuhr EMPFEHLEN: Als ich vor einem Jahr die ersten Laufkilometer nach jahrelanger Sportpause herunterspulte hatte ich viel Freude, aber häufig noch mehr Ärger mit der Bewegung. Dann bekam ich zum Geburtstag meine erste Pulsuhr, und sah, was wahrscheinlich jeder Anfänger dann auch sieht - dass das als "angenehm" gefühlte Tempo einfach VIEL ZU HOCH war. Daher auch die Probleme...

Bis ich einigermaßen ein Gespür fürs richtige Tempo entwickelt hatte, vergingen Monate, in denen ich ohne Uhr ganz sicher längst kapituliert hätte. Mit Unterstützung der Uhr fiel das Weitermachen leichter, ich begann die Anzeigen auf der äußeren Uhr mit dem Gefühlten der inneren Uhr zu vergleichen und einen Mittelweg zu gehen. Abgesehen davon beginnen wahrscheinlich viele Menschen mit dem Laufen, weil sie wie ich damals auch ABNEHMEN möchten - wobei ihnen ein zu hoher Puls weit weniger hilfreich als ein gemäßigtes Tempo ist.

Heuer im Mai hab ich dann für meinen allerersten HM 1:55 Stunden benötigt, vorigen Sonntag für meinen zweiten HM 1:45 Stunden - und habe dabei dank der Unterstützung der Uhr in den letzten beiden Dritteln des Laufs nur noch andere Läufer (die vielleicht einst ihre "sinnlose" Uhr in die Ecke geworfen hatten und sich zu schnell verausgabt haben) überholt.

lg Markus
Kann ich absolut zustimmen.
Wenn manche vielleicht sagen :Lauf nach Gefühl dann ist das OK.Aber solange man IM Laufen ist und der Körper übersäuert merkt man gar nichts.Das bisschen tiefe Ein-und Ausatmen lässt sich leicht ignorieren.Doch bist du als Anfänger erst mal wieder zuhause fühlt man sich schnell total im Ar°°°.Das reicht dann oft bis zum nächsten Tag.Und genau das lässt sich mit einer Pulsuhr vermeiden.Man läuft praktisch vorsichtiger und im einklang mit dem Körper und kann so langsam lernen seine Kräfte einzuteilen.Gerade am Anfang verdirbt es einem viel Spaß am laufen wenn die Belastung zu groß war.
Dieses Gefühl: Mich zwingt nichts in die Knie ist erst sehr schön,aber es wird nicht lange halten bis dein Körper sich meldet und die Quittung präsentiert.


Grüße Chris

100
DerC hat geschrieben:Trainingssteuerung für Anfänger - ohne Pulsuhr

1. Lauf zusammen mit anderen Menschen.
Verein, Lauftreff, lose Verabredung,wie auch immer. Man kann sich unterhalten und läuft dabei sicher nicht zu schnell. Man kann dem Tempogefühl erfahrener Läufer vertrauen, sich auch mal ziehen lassen. Ein erfahrener Läufer oder Trainer kann dir mehr helfen als jede Pulsuhr.
Grundsaetzlich ist das sicher richtig. Aber das Tempogefuehl erfahrener Laeufer nuetzt einem unsportlichen, absoluten Anfaenger in der Regel dann doch nicht so viel, weil sich mancher erfahrene Laeufer ueberhaupt nicht vorstellen kann, dass man auch mit einem Tempo von 8 Min./km oder noch langsamer laufend unterwegs sein kann. Je nachdem, an welche erfahrenen Laeufer man geraet, kann das unter Umstaenden eher zu Frust fuehren. Ich glaube, das "eigene" Tempo finden kann man besser fuer sich alleine. Trotzdem ist natuerlich menschliches Feedback und der Kontakt mit anderen Laeufern immer gut; das motiviert ja auch, dabeizubleiben. (Und wenn "die anderen" eigentlich zu schnell sind, kann man immer noch versuchen, einen Tempodauerlauf draus zu machen. Dann sollte man vielleicht bloss erklaeren, dass man nicht aus Unhoeflichkeit, sondern aus Luftmangel hoechstens einsilbige Antworten gibt. :zwinker2: Und natuerlich muss man das auch nicht gerade jeden Tag machen.)
DerC hat geschrieben: 5. Streich das Wort "Übertraining" erst einmal aus deinem Wortschatz.
Damit ist ein Phänomen gemeint, mit dem du als Anfänger höchstwahrscheinlich nie etwas zu tun haben wirst. Und von jeder kurzfristigen Überlastung (die oft sogar nötig ist, um sich überhaupt zu verbessern) wirst du dich schnell erholen

Wenn du regelmäßig täglich und öfter läufst, über Wochen hart trainierst, deine Leistung über Wochen dennoch in den Keller geht, dann kannst du das böse Wort mit Ü wieder rausholen. Verstecke es bis dahin in einer dunklen Ecke und denk nicht drüber nach.
Auch da haette ich noch ein "Ja, aber ..." : Uebertraining ist nicht das Problem, weswegen - am Anfang, aber auch spaeter - eine gewisse Vorsicht vor Uebertreibungen angebracht ist, sondern das Problem sind orthopaedische Zipperlein aller Art. Man muss nur mal hier in die Abteilung "Gesundheit & Medizin" schauen, um zu wissen, was ich meine.


Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass die Frage "Pulsuhr oder nicht" oft fast in einen Glaubenskrieg ausartet. Natuerlich kann man ohne Pulsuhr erfolgreich laufen und auch als Anfaenger erfolgreich einen Einstieg ins Laufen schaffen. Wer keine Lust auf so einen technischen Schnickschnack und Spass am Laufen ohne Pulsuhr hat, den muss man sicher nicht zu so einem Ding ueberreden. Genauso natuerlich kann man aber auch mit Pulsuhr erfolgreich den Einstieg ins Laufen schaffen, und ich sehe auch nicht, warum man gluecklichen Pulsuhr-Nutzern die Pulsuhr unbedingt ausreden muss.

Mit "erfolgreicher Einstieg ins Laufen" meine ich hier vor allem erstmal, so viel Spass am Laufen zu finden, dass man dauerhaft und regelmaessig dabei bleibt. Dazu gehoert normalerweise natuerlich auch eine Verbesserung der laeuferischen Faehigkeiten, denn ohne die macht es am Anfang meistens nicht so viel Spass. Und die gelingt normalerweise auch dann, wenn man - mit oder ohne Pulsuhr - mal ein bisschen schneller laeuft, als so mancher Anfaenger-Ratgeber es will. Es gelingt aber auch dann, wenn man sich am Anfang von einer Pulsuhr ein bisschen "ausbremsen" laesst. Der Koerper ist zum Glueck nicht sooo kompliziert, dass er - gerade bei untrainierten Anfaengern - nur und ausschliesslich auf ein ganz bestimmtes, genau ausgerechnetes Trainingstempo reagiert.

[Ich selbst habe mich am Anfang sicher von der Pulsuhr "bremsen" lassen, denn ich bin wochenlang in einem "Tempo" von sage und schreibe 10 Min./km unterwegs gewesen (obwohl ich auch schneller gekonnt haette) und nur einmal in der Woche etwas "flotter". Das wuerde ich aus heutiger Sicht nicht mehr so extrem machen und auch niemandem raten. Trotzdem glaube ich, dass es mir letztlich nicht geschadet hat, denn ich habe Spass am Laufen gefunden und habe Ziele innerhalb von ein paar Monaten erreicht, die mir vorher nicht wirklich realistisch erschienen waren.]

Gruss,
Katrin
Gesperrt

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