Überläufer hat geschrieben:Wenn ich schnell laufe, kann ich präziser laufen und ich kann auch bezogen auf die Herzfrequenz präziser laufen. Die Schwankungen werden rundherum kleiner.
Außer bergauf kann ich fast gar nicht unter einer bestimmten Geschwindigkeit laufen (außer natürlich beim Beschleunigen und Abbremsen).
Das mit der Minimalgeschwindigkeit geht mir ja ähnlich. Prozentual hat aber doch der schneller Läufer das größere Tempospektrum, dass er sinnvoll nutzen kann. Das geht im Extremfall vielleicht von 2:30 bis 5:00. Das langsamste Tempo ist doppelt so langsam wie das Schnellste!
Ein Anfänger, z. B. mit einer PB von 60' auf 10k nutzt ein viel kleineres Spektrum, z. B. zwischen 5:30 und 8:00/km. Bei 11:00 kann der sich schwer laufend fortbewegen, während ein Bekele wohl noch bei 5:00/km joggen könnte.
Deswegen weiß ich eigentlich nicht, warum der Anfänger mehr Schwankungen haben soll? Er kann sich vielleicht schlechter einschätzen und kontrollieren, aber wenn ein Fortgeschritterner Läufer es locker laufen lässt und sich kein bestimmtes Tempo vornimmt, müsste der eigentlich größere Schwankungen haben.
Ist natürlich auch abhängig vom Training. Je weniger Belastungsspitzen, je gleichförmiger das Training, desto weniger Temposchankungen dürfte es geben.
Überläufer hat geschrieben:
Zu meinen Anfängerzeiten waren jedenfalls die Schwankungen in der Geschwindigkeit größer - und ja - ich geb's zu, ich wollte sofort nach 8 Monaten Marathon laufen. Da waren auch die Tagesumfänge zu viel.
Ich weiß, dass Du größere Schwankungen im Grundlagentempo hast. Bei mir spielt es sich zumeist im Bereich von etwa 10-15 s/km ab. Einzige Ausnahme: Der Lauf nach dem langen Lauf ist immer schneller und die HF ist niedriger - und zwar um einiges.
So verschieden sind die Läufer. Bei mir ist der Lauf nach dem Langen oft der langsamste, jedenfalls, wenn ich danach keinen Pausentag mache.
Und mein Tempo schwankt mehr als früher. Anfangs bin ich eben 3mal in der Woche in ähnlich flottem Tempo gelaufen, war immer gut erholt. Jetzt versuche ich täglich zu trainieren und da schwankt es eben stärker, weil der Gead der Erholung stärker schwankt. Am schnellsten bin ich bei sehr guter Erholung, logsch, oder aber nach "halben Tempopeinheiten" - da bin ich schon gut auf das schnelle Tempo eingeschossen, aber nicht zu kaputt.
Überläufer hat geschrieben:
Deinen letzten Absätzen ist aus heutiger Sicht beizupfichten - obwohl es schon ziemlich atp-isch klingt.
Mit 3 x pro Woche laufen bin ich bis etwa 3:07 im Marathon vorgedrungen. Dann war Schluss. Erst eine Erhöhung der Anzahl an Lauftagen pro Woche hat mich weitergebracht.
ATP hat ja nicht in allem unrecht.

Natürlich werden viele nicht wegen 15min Laufen duschen wollen, und eine große Zahl der Einheiten kann den Stress unverhätnismäßig erhöhen. Da muss jeder seinen Weg finden. Aber ich hab hier mitbekommen, dass es wirklich einige gibt, die sich auch bei der Zahl der Einheiten bremsen, nur weil irgendjemand mal gesagt hat, 3mal Training sind genug oder soundsoviel km reichen. Die meisten werden mit mehr Einheiten schneller. Außerdem hilft ein täglicher Rhythmus vielen.
Mit 3mal Training in der Woche lief ich als 16-17jähriger um die 2'49 auf 1000m Mit im Schnitt etwa 6 mal Training/Woche bin ich als 34jähriger 2'41 auf 1000 gelaufen. Wenn ich mit 3mal Training auf der Mittelstrecke was erreichen wollte, wäre ich ja in manchen Phasen quasi nur am knüppeln und Tempo bolzen, da hätte ich keinen Bock drauf.
Den M. hätte ich mit 3mal Training theoretisch wohl auch unter 3:10 hinbekommen, beim 2. Versuch vielleicht sogar unter 3. aber das hätte mir wenig Spaß gemacht, da wären anteilig so viele lange Einheiten dabei gewesen.
Gruß
C.