
Mit 2.25 (hochgerechnete Zeit aus Trainingsläufen) hatte ich mich für den HM angemeldet. Die letzten 9 Wochen nach dem 2.15-Plan hier aus RunnersWorld fleißig aufs Ziel hin trainiert.
Mal gebibbert mal mit Euphorie auf den Tag gewartet...
in der Nacht von Freitag auf Samstag war die Aufregung bereits unglaublich. Hab dann so ca. 3-4 Stunden geschlafen aber müde war ich eh nicht. Dafür war ich viel zu hibbelig.
Samstag gings dann gleich früh morgens mit der Bahn nach Köln. Schon dort am Bahnhof war ein Gewusel ohne Ende. Großstadt halt...
Bin dann erstmal über die Messe gebummelt und hab die Startunterlagen geholt.
Zum Glück konnte ich bei Freunden in der Nähe von Köln übernachten.
Abends noch lecker was essen gegangen und um 22Uhr lag ich im Bett, wo ich mich aber die Nacht wieder mehr hin und hergedreht hab

Müdigkeit hab ich immer noch nicht gemerkt.
Morgens um 6 nochmal alle Sachen gecheckt, den Chip in die Senkel gefädelt und ab gen Köln.
Die S-Bahn wimmelte nur so von Rot-Bejackten, fröhlichen, lachenden Leutchen. Die Stimmung fing also schon auf dem Weg zum Messe-Gelände an.
Da konnte mich nichtmal der Regen stören. Eigentlich mag ich Regen beim Laufen ja sogar. Allerdings lieber mit ein paar Grädchen mehr..
Für langes Shirt und lange Tights entschieden, umgezogen, Schuhe geschnürt, meinen Beutel abgegeben und auf den Weg gemacht um noch einen orangenen Müllsack zu suchen, bei meiner Abgabe waren diese nämlich leider schon "vergriffen".
Gesucht, gefunden, übergestreift und raus in den Regen und mit der Masse mit zum Startbereich.
Ja wo ist er denn mein Block??? als ich endlich im Block stand waren es nur noch 2 Minuten bis zum offiziellen Start um 8.45Uhr. PRIMA, so war gar keine Zeit um nochmal drüber nachzudenken, wie nervös ich war. Die Stimmung war super! Es hat einfach nur Spaß gemacht und so war die Zeit bis ich über die Startlinie war (ca. 20Minuten später) auch ruckzuck rum.
Und los ging es. Jetzt hieß es das eigene Tempo finden. Über die Deutzer Brücke fiel mir das noch sehr schwer. 6.25/km war mein Plan... - mit 6.30 gings los. Doch dann hab ich mich wohl doch "ziehen" lassen, genau das wollte ich gar nicht. 5.55 zeigte der 2.km an. 6.08 der dritte.
Ich musste mich regelrecht zwingen langsamer zu werden. Die Angst es nicht ins Ziel zu schaffen war einfach zu groß. Also Tempo rausgenommen. Bis zur 1. Verpflegung gings prima. Da musste ich dann die zweite dolle Erfahrung machen


Tja bis dahin halt...


Inzwischen ging auch das Trinken unterwegs besser. Es hat Spaß gemacht. Bei 17 ein kleines "Loch", die Beine wurden schwerer. Da dachte ich, dass ich extrem langsamer geworden bin. doch was sagte die Uhr. km 17: 6.18 km 18: 6.23. Wow. ich konnte also meine Zeit immer noch halten (die 2.15Std hatte ich nach der Schnüraktion eh abgehakt)
bei km 19 ein Blick nach links

Tempo raus... langsam weiter. Zwei nette junge Männer neben mir - der eine zum anderen: jetzt haben wir es gleich. Mit Rückenwind

Jetzt wurde man immer öfter mit Namen angefeuert. Toll! Das bringt einen Meter für Meter weiter in Richtung Ziel.
Der Rhein in Sicht; die Brücke hatte für mich ne gefühlte Steigung von zig Prozent. aber ich hab einfach nur noch genossen dabei zu sein. Dann der Zielbogen, die Fotografen kniend links und rechts. Ich konnte sogar lachen (glaub ich wenigstens, mal sehen wie es nachher wirklich wirkt

Dann hab ich ganz plötzlich wie irre angefangen zu frieren. Also flott Medaille bekommen, was gegessen, getrunken und ab zu den Duschen. Dort hab ich dann schon den blauen Fleck am linken Fuß gesehen, da wo ich wohl blöd geschnürt hab wegen des Chips. Heut ist er schon relativ grün

Hab dann noch bissle zugeschaut - bis Mocki ins Ziel gelaufen ist - dann fix und fertig in den Zug Richtung Heimat gestiegen.
Was für ein Wochenende....
ach und übrigens: den Chip hab ich behalten - ich laufe weiter und im Frühjahr, wenn ich Trinken und "Chip befestigen" geübt hab, dann schaff ich auch meine 2.15 Std
