Los gings aber am Freitag:
kurz vor meiner nachmittäglichen Trainingseinheit las ich mir nochmal die Ausschreibung des Bad Dürkheimer Berglaufs durch, und stellte plötzlich mit Schrecken fest, dass die Party ja bereits am Samstag steigt, und nicht wie ich fest glaubte am Sonntag. Was also tun? Ich tauschte die 16km-Einheit gegen 13km mit ein paar kurzen Steigerungsläufen bergauf. Die Beine fühlten sich echt bescheiden an (der HM vom Sonntag zuvor war doch noch nicht ganz verkraftet..), und den Samstag zur Erholung hätte ich gut gebrauchen können. Aber es blieben ja noch 20 Stunden. Wird schon werden


Samsatg morgen noch zum Friseur, Einkäufe erledigen, auf dem Heimweg bei der Anmeldung vorbei und die Startnummer abholen. Eine Stunde später gings dann von zu Hause ab nach DÜW zum Start. Bißl knapp... 14:35 kam ich auf dem Parkplatz an, 14:45 war Start. Kleiderbeutel fürs Ziel abgeben, 1,5km Einlaufen, und ab an die Startlinie, 2. Reihe, die sich innerhalb von 30 Sekunden zur 4 Reihe entwickelte. Vor mir ein "kleines Mädchen". Naja, ich sag mal nix vielleicht ist sie ja schnell. Am Ende stellte sich heraus, dass sie Frauen-Gesamtsiegerin wurde. Zwar hinter mir, aber für eine Frau (und dann noch 17 oder 18 Jahre) brutal schnell!
Der Start war dann erstmal recht flach, und dementsprechend gings mit hohem Tempo zur Sache. Nicht mein Fall, da ich immer erst mal reinkommen muß. Aber was solls, oben werden die Wege enger, da wird überholen schwieriger. Also nichts verschenken, dran beleiben. Nicht ganz einfach waren die naßen Kopfsteinpfalsterpassagen, da meine schon ziemlich abgelaufenen - aber von mir geliebten - Pumas dem schlüpfigen Untergund nichts entgegenzusetzen hatten. Aber nach einem kurzen steilen Gefälle und einem erneuten Kopfsteinpflasterabschnitt ging es bald schon auf schmale Waldwege. Hier sortierte sich das Feld dann auch auseinander. Nach ca. 2,5km gings dann bergab. Auf schmalen steilen und teils auch verwurzelten und steinigem Weg. Nicht meine Spezialität, aber wir sind ja in der Natur, und nicht in der Skihalle in Bottrop. Blöd, wenn man ein Kerlchen mit Kopfhörern im Ohr vor sich hat, ders ewig nicht mitkriegt, dass man vorbeiwill. Ich denke in solchen Regionen des Feldes, wo es um Podiumsplatzierungen geht, hat das nichts zu suchen.
Im folgenden dauernd leicht ansteigenden Abschnitt konnte ich dann ein paar Plätze gut machen, aber es war alles schon so auseinandergezogen, dass große Positionsverbesserungen nicht mehr absehbar waren. Also die Kräfte so einteilen, dass sie bis zum Ziel reichen, und eine möglichst optimale Zeit für die Berglauf-Serienwertung rausspingt. Und dann kam km7. Von einem Freund, der den Lauf schon mehrmals gelaufen war, wußte ich, dass es hier nochmal böse wird. Richtig steil, und kein Centimeter zum Erholen. Es wurde weitaus schlimmer als gedacht. So Dinger liegen mir ja eigentlich. Aber wenn man das Gefühl hat man steht, und man wird für die kommenden 1,7km noch TAGE brauchen, dann wirds übel. Puls eh schon jenseits der 180. Also hopp, durchziehen. Vor mir schwächelten 2 Läufer etwas, so dass ich sie überholen konnte. Dann kamen noch die Treppen - mei liewer Scholli. Vielleicht doch gehen? Nene, ich will doch zu den "Guten" gehören ... Dann noch 300m, davon die letzten 100 flach

Wie gesagt, in 40:43min., ca. 6 min. hinter dem Gesamtsieger, und ca. 4min hinter dem Gesamtzweiten. Absolut zufriedenstellend für mich! Auch der 3.Platz in der AK war super, mein zweites Podium innerhalb einer Woche.
Nach DÜW bin ich dann wieder gelaufen. Ideal zum austraben. Dann direkt heim (hatte noch etwas Samstagsarbeit zu tun - Betonstürze mit ner Flex kürzen; das geht Sonntags nicht ...). Dann Duschen, und ab zurück zur Siegerehrung. Ein schönes Handtuch mit eingesticktem Text (Bad Dürkheim berglauf) gabs. Weitaus origineller, als die sonst verbreiteten Weinpräsente. Wir sind Sportler, keine Säufer ...
In der Pokalwertung wars mein erster gewerteter Lauf dieses Jahr. Als 1,90m / 78kg-Läufer könnten mir der Potzberg und die Kalmit noch besser liegen. Mal sehen. Jetzt erstmal ne Woche kürzer treten.
Fazit: schön wars. Aber die letzten 1,7km waren mit die härtesten meines Läuferlebens.