Heiler hat geschrieben:hallo !
ich hab jetzt 3x deinen Text durchgelesen um zu verstehen was du wohl meinst.
Zum einen scheint mir, du hast die Methode der Mittelfindung nicht verstanden.
Zum anderen denke ich, daß die von Dir beschriebene Methode weit entfernt von einer
DB-Studie ist und so sicher nicht akzeptiert würde.
Die Argumente sind nicht fadenscheinig sondern du hast sie nicht verstanden.
Eine Studie zur Überprüfung von Wirksamkeit muß doch der untersuchten Methode auch gerecht werden.
Wenn du mir 200 Betroffene suchst, jeweils mit einer Erkältungssymptomatik welche dem Mittelbild von Aconit entspricht (was man vorher mit einer ausführlichen Anamnese feststellen muß),
diese Menschen in 2 Gruppen aufteilst und dann eine Studie machst, die eine Hälfte mit Placebo behandelst, die andere mit Aconitum- dann wirst du dem Prinzip gerecht.
Wenn du 200 Betroffene suchst, die einfach eine Erkältungssymptomatik haben und du teilst sie wieder in 2 Gruppen auf, eine bekommt ein Placebo, die andere Aconitum- dann hat die Studie überhaupt keine Ausagekraft.
Denn Aconitum wirkt wie jedes homöopathische Mittel nur, wenn es dem Symptomenbild des Patienten entspricht (Ähnlichkeitsregel).
Von der Gruppe die das Mittel erhält, würden nur die eine Besserung erfahren, die zufällig Symptome haben welche dem Mittelbild Aconit entsprechen.
Das Ergebnis wäre, ein Nicht-Wirken des Mittels zu postulieren.
Das läge dann aber daran, daß die Versuchsanordnung die Fragestellung überhaupt nicht erfassen kann.
Gruß Rolf
Wir kommen uns schon näher.
Meine Idee war ja folgende:
1) Nimm einen Homöopathen.
2) Statte ihn mit einer Serie von nummerierten Aconitumfläschchen aus, bei der er nicht weiß, welche davon ein Placebo enthält.
3) Immer, wenn er Aconit verschreiben würde, nimmt er ein Fläschchen aus dieser Reihe und gibt es dem Patienten.
4) Der Patient nimmt die Arznei ein.
5) Der Patient berichtet dem Arzt über seine Symptome.
6) Der Arzt zeichnet auf, was der Patient berichtet (passiert ja sowieso).
7) Wenn genug Daten gesammelt sind, sollte man anhand der Berichte sehen können, ob es allen Patienten gleich gut geht oder ob es Unterschiede gibt. Dazu braucht man die Patienten bei einer Doppelblindstudie gar nicht "einteilen". Das geschieht ja durch die zufällige Auswahl der Fläschchen.
8) Lassen sich Unterschiede feststellen, die mit der Placeboverteilung korrelieren, kann man annehmen, dass Aconitum wirkt. Die Unterschiede können sogar vom behandelnden Arzt klassifiziert werden, da er ja "blind" ist.
Wenn man mehrere Homöopathen nimmt, dann kann man zusätzlich feststellen, ob der Arzt richtig diagnostiziert und die richtige Therapie verschrieben hat (vorausgesetzt, dass die Arznei wirkt). Denn es gibt ja auch unterschiedlich qualifizierte Homöopathen. Das meinte ich mit "ganzheitlich". Wenn der Stoff bei einem Arzt weniger oft hilft als bei einem anderen, dann hat er ihn wahrscheinlich fälschlicherweise verschrieben.
Ich denke, dass bei so einer harmlosen Symptomatik kein Homöopath Einwände hätte. Die Patienten werden natürlich gefragt, ob sie an der Studie teilnehmen wollen und müssten für die Zeit der Einnahme auf andere Heilmethoden verzichten. Bei Komplikationen wird wie bei einer normalen Behandlung vorgegangen, wobei auch die Medikation umgestellt werden kann. Wichtig ist nur die Aufzeichnung.
Das ist jetzt ein sehr einfaches Protokoll und ich bin da auch nicht der Experte auf dem Gebiet. Für mich wäre eine solches Verfahren allerdings ausreichend, um mich als Patient für die eine oder andere Seite zu entscheiden.
Ich habe nicht das Gefühl, dass Homöopathie bei mir wirkt. Es gibt ja auch Homöopathen, die behaupten, dass gewisse Patienten nicht darauf "ansprechen". Die müsse man dann allopathisch heilen.
Was ich aber sicher weiß, dass es mir als Kind sofort nach dem Arztbesuch besser ging, auch wenn ich noch kein Medikament bekommen hatte. Das Gefühl, das die Krankheit bekannt und benannt ist und diese Benennung von einem kompetent auftretenden Menschen kam, war ausreichend, dass es mir besser ging.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster