laufkultur hat geschrieben:
Zeiten und Platzierungen wären/sind für mich ehrlich gesagt nur im Spitzenbereich interessant.
Ob ich als 563Tausendster Deutscher die 4 Stunden Marke knacke, oder in Berlin als 3687ter über die
Linie hechte, ist nicht wirklich etwas Interessantes, dient wohl eher der Befriedigung der
persönlichen Eitelkeit.
Das unterschreibe ich. Der US Läufer/Journalist Hal Higdon erwähnte
z.B. in einem seiner Bücher er hätte einmal den Berlin-Marathon als letzter Läufer unter
3:10 gefinisht und wäre sehr stolz darauf gewesen, Zitat: "Ich nehme mir meine Triumphe wo immer
ich sie kriegen kann". Ich glaube das trifft es ganz gut. Wie anders ließe sich z.B. sonst erklären mit
welchem Engagement und Ernst z.B. in irgendwelchen "10km-subXX-threats" Trainingseinheiten bis ins letzte Detail
ausgetauscht und diskutiert werden nebst Ernährungs- und Regenerationstips - für Leistungen
die himmelweit selbst vom erweiterten Spitzenbereich entfernt sind - (und nebenbei bemerkt auch
meist von meiner eigenen

) Ob man das nun als Befriedigung der persönlichen Eitelkeit auffasst oder
einfach als Bestätigung der zuvor geleisteten Trainingsarbeit sei mal dahingestellt. Das eine ist halt ein
negatives das andere ein eher positives Erklärungsmuster.
Corruptor hat geschrieben:
Global betrachtet sind die Laufzeiten völliger Nonsens.
Aber subjektiv für jeden Einzelnen können sie eine Welt sein!
Eben. Wenn die Frage also lautet, wie - wenn überhaupt - wichtig ist die Laufzeit, würde ich es eine
"relative Ergebnisorientierung" nennen (absolut kann sie ja nicht sein denn sonst
müßten die allermeisten - mich eingeschlossen - sofort aufhören da sie ja niemals auch
nur in die Nähe von Spitzenzeiten kommen).
jokie55 hat geschrieben:Was mich jetzt interessiert ist, wie wichtig
ist die Laufzeit für den einzelnen.
Wenn man mit dem Begriff Training eine systematische (Wettkampf-)vorbereitung bezeichnet, so ist die
Laufzeit für mich als Indikator derselben wichtig. Nach 27jähriger Sportabstinenz begann ich vor etwa
1,5 Jahren wieder mit dem "Sport" und war unendlich stolz als es mir erstmals gelang 5km überhaupt
DURCHZULAUFEN (ich glaube sogar in sub40

). Dann war da das Ziel, die 10, die 15, den HM zu schaffen.
Nachdem ich nach und nach diese Distanzen erstmal im Griff hatte ergab sich der Wunsch nach einer
zeitlichen Verbesserung ganz natürlich, im Sinne von "wo stehe ich jetzt und wo KANN ich noch hinkommen
(siehe oben) ?" Der Zeitfaktor motiviert und erdet mich also gleichermaßen und ohne ihn hätte ich in der Tat
ein Motivationsproblem.
Natürlich kenne ich im Arbeits oder privaten Umfeld auch Leute die ganz anders ticken
und ihre wöchentlichen 2-3mal 5km superlangsam joggen und sich dabei den neuesten Klatsch und Tratsch erzählen.
Das Haus des Sports ist eben so groß, da ist für alle genug Platz.
Grüße