laufegern hat geschrieben: Die Mischeinheit mit M- und T- pace war zum Schluss ganz schön anstrengend, wiel ich die "13K locker" vom Vortag noch in den Beinen hatte

. Mir ist jetzt vollends klar, was ich unter E-pace und locker zu verstehen habe. Beide Einheiten eben so langsam, dass die beiden Q- Einheiten machbar sind.
Man muss aber auch den Umfang beachten. Wenn ich heute 20km laufe habe ich die morgen in den Beinen. Wenn ich die im 6er Schnitt laufe, strengen sie mich mehr an als im 5er schnitt. Bei 4'30 strengen sie mich wiederum mehr an als im 5'er schnitt, aber vielleicht ist dieses Mehr noch tolerabel, während 4'10 wohl zu schnell wäre. Aber sicher ist: Die Belastung wird durch langsames Tempo nicht beliebig gering, solange ich mich laufend bewege.
laufegern hat geschrieben:
Mir ist aufgefallen, dass Dein Tip zu den I- Einheiten für meine nächste Woche (jede Wiederholung etwas schneller zu laufen als die vorherige ) von Daniels anders empfohlen wird. Daniels schlägt vor, die Intensität immer gleich zu halten und lieber die Pausenzeit zu verkürzen oder die Strecke zu verlängern. Dies begründet er so, dass ein schnelleres Laufen als vVVO2max keine größere aerobe Beteiligung hervorruft als das Laufen bei vVO2max. Ich nehme an, dass Dein Tip in die Richtung geht, dass ich bei 4:24 noch keine i-pace habe und ich mich allmählich an i-pace anähern sollte.
Ja, ich denke, dass du noch nicht am schnellsten Ende der I-pace angekommen bist. Mein Vorschlag ist eine Methode, sich weiter vorzutasten zu dem was möglich ist.
Und du brauchst nicht befürchten, dass du da überziehst. Wenn du merkst, noch schneller würde zu hart, lässt du das Tempo gleich. Das Tempo nicht zu stark steigern, sondern sachte.
Wenn du von Anfang an kürzere Pausen machst, ist die Chance größer, dass du die Einheit nicht durchhältst. Das ist dann auch nicht so befriedigend, dagegen tut es der Läuferpsyche meist gut, wenn die letzte WDh die schnellste ist.
Daniels Ratschlag ist schon gut. Wenn ich mir sicher bin, dass i-pace 4'24 ist, und ich
5*1000 in 4'24 laufen kann, sollte man auch nicht unbedingt schneller laufen, sondern kann die Einheit durch andere Faktoren anspruchsvoller machen
Von 5*1000 in 4'24 4' Trabpause gibt es viele mögliche Progressionen:
a) 4*1200 @ 4'24 5' Trabpause
b) 6*1000 in 4'24 4' Trabpause
c) 5*1000 in 4'24 4' Trabpause schneller traben
d) 5*1000 in 4'24 3'30 Trabpause
e) 8*800 @ 4'24 3'30 Trabpause
f) 5*1000 in 4'20 4' Trabpause
Schneller laufen ist nur eine davon und sicher nicht in jedem Fall die beste.
Über manche von Daniels begründungen kann man zumindest streiten. Für ihn ist eben die Steigerung der VO2max beziehungsweise der Geschwindigkeit bei VO2max der Hauptzweck. Ich sehe die positiven Effekte von Intervallen etwas breiter gestreut und sehe VO2max nur als einen Parameter.
Die Sache mit der aeroben Beteiligung: Man darf sich nicht vorstellen, dass die rapide nachlässt. Wenn ich bei I-pace 85% aerob laufe, laufe ich dann etwas schneller vielleicht nur nur noch 82% aerob. Die Gefahr, extrem viel schneller zu laufen, ist bei vielen Läufern nicht so sehr gegeben, mann kommt dann auch schnel an seine Grenzen. Bei jungen schnellen High-School Läufern, für die bzw deren Trainer JD u. a. schreibt, möglicherweise eher als für den klassischen mittelalten Volksläufer.
Und das die Laktatakkumulation das Problem ist, ist auch nicht so sicher. Wir wissen, dass bei höheren Intensitäten mehr Laktat anfällt, und wir wissen, das wir bei hohen Intensitäten schneller müde werden. Aber so sicher ist es nicht, dass das eine die unmittelbare Ursache des anderen ist.
Man kann durch das Laufen auch so müde werden, dass man gar keine hohen Laktatkonzentrationen mehr zu stande bringt. Laktatwert gering, Erschöpfung dennoch groß. Man kann sich mit Marathontempo oder Dl kaputtmachen, wenn man lang genug unterwegs ist. Oder 20*30m Sprint mit guter Erholung laufen, die eigentlich alaktizid sein sollten, aber dennoch anstrengend.
Am liebsten lasse ich den ganzen beindruckenden ach so wissenschaftlicheen Buzzwords wie Laktat, VO2max etc weg und denke einfach in Intensitäten. Die Intensität des Trainings muss zum Ziel der Einheit und zum Läufer passen, die Einheit zu dem Läufer und seinen Zielen.
Wenn ich zu intensiv trainiere, leidet u. U. der Trainingsumfang und ich trainiere am Ziel vorbei.
Und da hat Jack Daniels natürlch vollkommen recht, wenn er schreibt:
"The ideal intensity is the least stressful intensity that accomplishes what you want"
(Meine Laienhafte Übersetzung: Die ideale Intensität ist die am wenigsten anstrengenste Intensität, durch die du erreichst, was du willst).
Gruß
C.