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Persönliche Bestzeit über 10 KM in Ahnatal

Persönliche Bestzeit über 10 KM in Ahnatal

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Mit einiger Spannung habe ich dem ersten Wettkampf-mäßigen Lauf im Jahr 2010 entgegengesehen. Den Termin habe ich hinsichtlich meiner Vorbereitung auf den Düsseldorf Marathon mit besonderer Sorgfalt ausgewählt. In Ermangelung besserer Alternativen fiel die Wahl auf den 10 KM Lauf in Ahnatal im Rahmen der Winterlaufserie.

Der Termin war perfekt, drei Wochen vor dem Halbmarathon Testwettkampf im Rahmen des Paderborner Osterlaufs. Es waren zwar einige KM zu fahren, aber in Heimatnähe fand erst eine Woche später ein 10 KM Lauf statt, und hier war mir die Zeit bis zum Halbmarathon zu knapp.

Im Vorfeld hatte ich mich bereits über die Strecke informiert. Sie war sicherlich nicht Bestzeiten-fähig, da es doch einiges hoch und runter ging (123 Höhenmeter). Also rechnete ich mit einem Zuschlag von mindestens einer Minute.

Mein Training die letzten Wochen verlief trotz des vielen Schnees recht gut. Ich habe keine Trainingseinheit ausfallen lassen. Sowohl die schnellen Tempo- und Intervall-Einheiten als auch die Long Jogs habe ich wie geplant absolviert, teilweise sogar in einem erstaunlich schnellen Tempo, so dass ich selbst überrascht war. Wenngleich ich ab und zu doch ziemlich schwere Beine hatte.

Meine Zielzeit für einen flachen 10er lag so bei einer niedrigen 43 er Zeit oder leicht darunter. Ich leitete das daraus ab, dass ich zwei Wochen zuvor bei einem 6 KM Tempolauf auf der Bahn die 5KM Marke in unter 21:00 durchlaufen habe. Und das mitten aus dem Training.
Mein Ziel für den heutigen Lauf war auf jeden Fall eine Zeit unter 45:00 zu erreichen.

Ich fuhr mit meinem Sohn morgens die rund 80 KM nach Ahnatal und traf mich dort mit meinen Eltern, die ganz in der Nähe wohnen. Sie sind auch sehr laufinteressiert, und so hatte ich eine gute familiäre Unterstützung.

Bei der Anmeldung hörte ich schon, dass die Strecke nicht ganz einfach wäre. Sie wäre nicht ganz befestigt und würde über Schotter und Feldwege führen. Es wäre sicherlich mit etwas Schlamm und auch vereinzelt mit Schneeresten zu rechnen. Na, das würde ja heiter werden.

Zum Warmlaufen habe ich die ersten paar hundert Meter der Strecke genutzt. Da wehte schon ein ordentlicher Wind ins Gesicht, und es ging schon leicht bergauf. Mein Respekt wuchs.

Ich stellte mich so in der Mitte des Startfelds auf, ich schätzte die Anzahl der Teilnehmer auf ca. 100. Nach dem Start war es etwas eng, da es über einen asphaltierten Feldweg ging, der genau die Breite für ein Fahrzeug hatte. Ich musste mich an dem ein oder anderen Läufer vorbeischlängeln, aber letztendlich war es kein größeres Problem. Nach ca. 500 Metern bogen wir auf einen nur halb befestigten Weg ab. Der Boden war eine Mischung aus Schotter, leichtem Schlamm und Schneeresten. Zusätzlich ging es auch noch leicht bergauf. Man musste schon aufpassen, wo man hintritt, es gab praktisch nur zwei schmale, gut zu laufende Streifen links und rechts, wo wohl schon einmal Fahrzeuge gefahren sind.

Das 1KM Schild passierte ich in 4:26. Das war eigentlich ganz gut für eine Sub 45 (da musste ich ja einen 4:30 er Schnitt laufen). Zudem ging es ja auch noch leicht bergauf, also weiter so. Nach ca. 1,5 KM war dann der höchste Punkt der Strecke erreicht. Danach ging es laut Höhenprofil bis kurz nach KM 5 fast nur bergab. Jetzt wollte ich Tempo machen, so dass ich bis zur Halbzeit ein kleines Polster für den Rückweg erlaufen konnte. Ziel war eine Durchgangszeit von 22:00 bei KM 5. Der Rückweg würde dann ja deutlich bergauf erfolgen.

Die Streckenverhältnisse wurden nicht deutlich besser. Nur ganz vereinzelt war die Strecke frei und man konnte auf glattem Asphalt laufen, so wie ich es für einen Wettkampf bevorzuge. Aber zumindest ging es jetzt tatsächlich überwiegend bergab. Leider standen nicht überall Kilometerschilder, so dass ich meine Zwischenzeiten nicht gut kontrollieren konnte. Mit meiner neuen GPS-Laufuhr wäre mir aber auch eine Kontrolle ohne KM-Schilder möglich gewesen. Dennoch schaute ich die nächsten Kilometer nicht so recht auf die Uhr.

Das Laufgefühl war jetzt ganz gut. Die erste Bergauf-Strecke habe ich schon ein wenig in den Beinen gespürt, die nächsten KM, die überwiegend leicht bergab führten, gingen schon recht gut. Es war ein kontrolliert hohes Tempo, ohne dass ich bis an die allerletzte Grenze gehen musste. Das Feld hatte sich jetzt gut aufgelockert und es gab praktisch keine größeren Überholvorgänge mehr.

Die nächste grobe Zeitkontrolle machte ich so kurz nach Kilometer 5. Ich weiß nicht, ob hier ein Schild stand. Einige KM-Schilder habe ich gesehen, die standen aber laut Vergleich mit meiner GPS-Uhr (der ich hier mehr Vertrauen schenkte) nicht exakt auf der KM-Marke. Ich schaute auf die Uhr bei ca. 5,1 KM und war erstaunt über die Zeit von rund 21:30. Da war ich doch ganz zügig unterwegs gewesen.

Aber jetzt kam der eindeutige schwerere Streckenteil. Ich bemerkte den relativ starken Gegenwind, und zudem ging es leicht bergauf. Die Beine waren noch ganz okay, aber ich merkte schon die Anstrengung. So ganz locker ging das nicht. Ganz langsam pirschte ich mich an vor mir laufende Mitstreiter heran. Nach einer Weile konnte ich sie dann auch überholen. Dann wieder das nächste KM-Schild. Es stand bei etwas mehr als 6 KM. Hier hatte ich schon etwas Zeit verloren.

Jetzt kamen dann doch einige knackige Anstiege, zumindest empfand ich diese so. Ich merkte deutlich, wie ich das Tempo reduzieren musste, um nicht frühzeitig zu überziehen. Hier war ich am Limit und die Beine taten durch ordentlich weh. Das war aber nur meistens 50 bis 100 Meter so. Danach kamen dann auch flachere Abschnitte, auf denen ich mich etwas erholen konnte und auch wieder Fahrt aufnahm. So wusste ich nicht so recht, wo ich zeitmäßig stand. In meinem Kopf schwangen aber Gedanken an eine Zeit deutlich unter 45 Minuten, aber das konnte ich nicht verifizieren.

So langsam kam ich dem Ziel näher. Noch so rund 2 KM und die Zeit war recht gut, und auch die Strecke verlief nun weitgehend gerade.
Nach einer Rechtskurve ging es jetzt sogar wieder leicht bergab. Der letzte Kilometer sollte laut Höhenprofil ja wirklich wieder einfach werden. So gab ich noch einmal Gas. Jetzt waren auch meine Beine wieder besser drauf. Bald konnte ich schon weit entfernt das Ziel sehen.
Die letzten paar hundert Meter beschleunigte ich noch etwas, allerdings gelang es mir nicht mehr, den vor mir liegenden Läufer einzuholen.

Dann der Zieldurchlauf. Erstaunt erblickte ich die Zeit von 41:50. Das konnte doch gar nicht sein, so schnell war ich doch im Leben nicht. Meine GPS-Uhr zeigte eine Streckenlänge von 9,8 KM an. Also waren es wohl doch keine vollen 10 KM. Aber selbst dafür war es eine super Zeit. Ich war hochzufrieden und gar nicht so total kaputt.

Später wurde das Ergebnis dann auch offiziell bestätigt. Mit 41:50 habe ich den Gesamtplatz 14 belegt unter rund 80 Teilnehmer. Das ist echt klasse. Meine bisher beste Zeit über (volle) 10 KM war 43:10. Selbst wenn ich für die fehlenden 200m noch 1 Minute drauf rechne, habe ich eine neue persönliche Bestleistung erzielt.

Mein gutes Trainingsgefühl hat also nicht getrügt. Meine Form stimmt. Ich bin praktisch verletzungsfrei und hoffe, dass das so bleibt. Das lässt für den Düsseldorf-Marathon Anfang Mai hoffen. Da habe ich ja ein ganz bestimmtes Zeitziel. Ich muss auch hier meine bisherige Bestleistung um 5 Minuten unterbieten. Aber so wie es aussieht, bin ich zuversichtlich, dass ich das erreiche.

Der nächste Test ist nun am Ostersamstag in Paderborn beim Halbmarathon. Hier will ich eine Zeit unter 1:35 laufen. Mal sehen, ob das klappt.

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*yeah* Gut gemacht!
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